neuer Ministerpräsident
Tél. Trinité 43-13
Metro Pigalle
Deutsche Poliklinik
b) Chirurgie
Paris, 62, Rue de la Rochefoucauld
a) Allgemeine Konsultationen mit 9 Spezialisten. c) Geburtshilfliche Klinik d) Zahnärztliches Kabinett Innere Medizin, Augen, Ohren, Nasen- und Kehlkopfkrank. Zweistöckiges Sanatoriumsgebäude. Vierstöckiges Gebäude. Zimmer Zahn und Mundchirurgie. Gold, aeiten. Röntgen Diathermie. Elektrotherapie Spezialbehand. Kleine, mittlere und große Chirur, mit 1 bis 4 Betten. 3 Aerzte, 3 Heb und Porzellankronen. Brücken gie. Die aller modernste Einrichtung ammen und 2 Operationssäle. Kautschuk Arbeiten ung bei Blute, Harn- u. Geschlechtskrankheiten Ordination täglich von 9-12 und 2-8; Sonntags und Feiertags von 10-12 und 2-4 Uhr
blab
Lerroux,
der Führer der Rechtsrepublikaner im spanischen Parlament.
Das neue Kabinett Lerroux zählt 6 Minister der vori gen Regierung. Es besteht aus acht Radikalen, zwei Unabhängigen einem liberalen Demokraten, einem Progreffisten und einem Agrarier. Es handelt sich also um ein an die Rechte angelehntes radikales Kabinett das wahrscheinlich in den Cortes auch von der größten Rechtspartei, der Boltsaktion, unterstüßt werden wird, obgleich diese nicht in der Regierung vertreten ist.
Der neue Ministerpräsident hat eine Rundgebung erlassen, in der es heißt: Ich will im Zeichen des Friedens ohne Schwäche und ohne jemanden herauszufordern meint Amt führen. Ich habe nur das Wohl des Vaterlandes und der Republik im Auge. Ich gedenke, die Festigung der staatlichen Ordnung troß aller Angriffe durchzuführen. Die Erfahrun weisen, daß wir ein demokrattiches Land sind. Das Land will vor allem Ruhe. wirtschaftliches Wohlergehen und gegenseitige Achtung." Lerroux rechnet mit einer sicheren republikanischen Mehrheit. Sein Kabinett tritt am Dienstag vor das Parlament.
Süden. Und jetzt erwacht Paris ! Alarm! Alarm! Deutscher BRIEFKASTEN
Fliegerüberfall mitten im Frieden auf Paris ! Die Sirenen heulen, Paris ist bereit, ganz Frankreich ist bereit. Um 4.30 wird die erste deutsche Flugzeugstaffel, 4.35 die zweite, dichtauf die dritte, jede zu 70 bis 80 Flugzeugen, gemeldet. Die französischen Abwehrbatterien beginnen ihr Wert. Bereits 4.50 stürzen die ersten deutschen Flugzeuge, dank der geschickten Aufstellung und dem wohlgezielten Schießen der Batterien, ab; hier vier, dort fünf Abstürze werden gemeldet. 5 Uhr steigen in Le Bourget( dem Pariser Flugplatz) 200 französische Flugzeuge zur Gegenattacke auf. Gewaltige Luftschlacht über Senlis . Einzelheiten sind nicht zu erkennen.
5.35 Uhr versuchen die deutschen Flugzeuge fich loszulösen. und Paris vereinzelt zu erreichen, anscheinend hat das einheitliche deutsche Kommando ausgesetzt. Umsonst. Die fran zösischen Flugzeuge sind Sieger, die deutschen werden zerstreut, abgeschossen, fliehen. 6.35 schweigen die Batterien, die Luftschlacht ist zu Ende. Paris ist gerettet. Der Kampf war schwer, die Opfer groß, aber der tollkühne Angriff der Deut schen ist völlig gescheitert. Morgen wird das Deutsche Reich und sein Führer Adolf Hitler im Bann und Verruf aller Nationen stehen! Morgen werden Belgien , die Kleine Entente , Italien mit dem französischen Volke sich solidarisch erklären. Morgen wird die britische Flotte nach der Nordfee auslaufen.
Am 30. Juli kapituliert Deutschland , am gleichen Tage, an dem der Völkerbund in Genf zusammentrifft, um den ,, Angreifer festzustellen".
!
gen, die wir mit dem Frauenſtimmrecht gemacht haben, be- ,, Erwachendes Ungarn?"
Die schönen Tage von Locarno sind vorüber. Nun wirds nach Noten Ultimata schnein. John Bull und Marianne blicken trüber Und leise flüstern sie: Endlich allein...
Leise knacken eingefrorene Kredite.
Dick wird das Eis einst brach es Stresemann . Und der Bericht für alle Schneegebiete Europas lautet: Pulver häuft sich an.
Kältewelle! Der Kanonenofen Von Essen wird behaglich eingeheizt. Dem Frieden bleibt nichts mehr zu Coudenhoffen. Man ist verschnupft, trompetet sehr gereizt.
Zum Friedhof ist der Friedenshof geworden.
Wie frostig wird die Weihnacht heuer werden.
Es singen Engel mit Gefreitenborten: „ Siegfriede sei den Menschen hier auf Erden..."
Jura.
Die Pariser Zeitschrift Lectures pour tous" brachte eine Stelle aus einem Zukunftsfriegsroman, der von einem ge= wiffen Colonel Brat gezeichnet ist, aber als Kostprobe aus dem Roman eines deutschen Majors v. Helders bezeichnet wird. In diesem Roman wird die geplante Einnahme von Paris durch die Deutschen " im Jahre 1936 wie folgt ge schildert: abril
15. Juni 1936
Es ist der Morgen des 15. Juni 1936. Reichskanzler Adolf Hitler hat den General v. Hammerstein , den„ Generalstabschef der deutschen Armee", in sein Zimmer befohlen. Respekt
Während die ungarische Regierung, die sich zuerst Deutsch land gegenüber reserviert verhielt, mißtrauisch gegen die Stabilität der deutschen Verhältnisse war, deutlich einen deutschfreundlichen Kurs betreibt und Graf Bethlen den Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund begrüßte, Kanya den deutsch - österreichischen Konflikt beklagt und der ehemalige Justizminister Nagy selbst das Bündnis mit dem Teufel fordert, um die revisionistischen Ziele durchzuseßen, machen die Legitimisten Opposition gegen die ungarische Außenpolitik und vor allem gegen die deutsche Orientierung, die kürzlich von dem Grafen Johann Zichy scharf verurteilt wurde. Die Legitimisten wünschen statt dessen die franzö sische Orientierung, die das Wiedererstehen einer ungarisch österreichischen Monarchie als Damm gegen den Nationalsozialismus ermöglichen soll. Die ungarischen ChristlichSozialen, die fich früher mehr zur Demokratie bekannten, bekennen sich jetzt. ähnlich wie Dollfuß, auf die päpstliche Enzyklika Quadragesimo Anno und die darin vertretenen Anschauungen vom Ständestaat, der sich aber von der nationalsozialistischen Konzeption wefentlich unterscheidet. Wie stark der Gegensatz zwischen der Regierung und der legitimistischen Opposition ist, zeigten die Rundgebungen der Studenten in Budapest gegen die Legitimisten, die Demonstration der Gömbös nahestehenden AntihabsburgLiga in Debreczin und die scharfe Einstellung der Regierung gegen den Gebrauch des Wortes„ Erbkönig Otto". Dabei spielt die Jugend eine Rolle, die eine antisemitische Politif fordert, die Durchführung des Numerus Clausus und ge= meinsam mit den unzufriedenen Kleinbauern, die durch die Regelung der landwirtschaftlichen Schulden nicht befriedigt sind, eine Agrarreform fordert, woraus fich die Kampfstellung gegen die aristokratischen Legitimisten von selbst ergibt. Es werden gleichzeitig Parolen gegen die Juden und die Großgrundbesizer laut. Der Rechtsradikalismus wächst, zumal die andere oppositionelle Partei der kleinen Landwirte geschwächt ist. Es erhebt sich der Ruf nach der Dit tatur. In der Judenfrage schwankt die Regierung noch, die bisher mit dem jüdischen Bürgertum zusammenging. Bei den Ausschreitungen an den Hochschulen tam dieser schwanfende kurs fichtbar zum Vorschein. Nicht mit Unrecht betonten die demokratischen Blätter, daß die schlummernden Geister der„ Erwachenden Ungarn" wieder lebendig werden.
voll grüßt der General den„ Führer". Diefer befiehlt dem Dolen für Hitler
Offizier vom Dienst: Ich bin für niemanden zu sprechen!" Nachdem er sich noch versichert, daß sie beide ganz allein und unbelauscht, ersucht er den General, Platz zu nehmen. Vor einem großen breiten Tisch, bedeckt mit Generalstabskarten. Dann beginnt Hitler mit beherrschter Stimme:„ Heute ist der 15. Juni. In vier Wochen müssen wir Frankreich angreifen. Das deutsche Volf ersehnt den Tag der Rache. Ich nehme an, Exzellenz, daß die Reichswehr bereit ist?"" Bu befehlen, morgen schon fann ich, unter dem Vorwand größerer Manöverübungen, eine halbe Million Mann an der Grenze aufmarschieren lassen."„ Eine halbe Million?" E8 Jawohl, Reichswehr und fasernierte Polizei." kommt darauf an, überraschend und entscheidend alle unsere Streitfräfte gegen unseren einzigen Feind, Frankreich . aufmarschieren zu lassen." Aber." wirft der General ein, Frankreich wird den Völkerbund anrufen und seine Bundesgenossen um Hilfe bitten."" Nein," ruft der Kanzler mit schneidender Stimme, 250 Bombenflugzeuge in drei Staffeln zum Bombardement auf Paris und seine nördlichen und östlichen Verbindungen losgelassen, werden Frankreich keine Zeit mehr dazu lassen!" Und Hitler befiehlt sofort den Generalinspektor der deutschen Luftstreitkräfte zu sich...
Aber in derselben Stunde kniet eine Sekretärin vom Büro des Reichskanzlers, Vera Gangloff, oben in einem der bescheidenen Zimmer über der Zimmerflucht des Reichskanzlers auf dem Fußboden, anscheinend um eine herabgefallene Nadel zwischen zwei Parkettstäben zu suchen. Und sie vernimmt eine wohlbekannte Stimme, wohl ganz fern, aber Künstlich verstärkt, und deshalb verständlich genug: In vier Wochen überraschender Angriff große Manöver am Rheinplötzlich 250 Bombenblugzeuge über Paris - wir diftieren Frankreich den Frieden. Vierundzwanzig Stunden später hält der Chef des französischen zweiten Büros( Abwehr und Spionage) einen genauen chiffrierten Bericht aus Berlin in Händen... Paris schweigt.
5. Juli: fettgedruckte Ueberschriften der Pariser Zeitungen: Deutschland zieht große Truppenmassen in der entmilitarifierten Zone am Rhein zwischen Köln und Koblenz zufammen. Gegenüber Straßburg schwere deutsche Batterien. Paris schweint.
12. Juwied lettgedruckte Ueberschriften: Der deutsche Botschaffer nach Berlin abgereift, um seinen Ferienurlaub anzutreten. Paris schweigt.
15. Juli: 4 Uhr morgens meldet Maubeuge Motorenperöuih berambroniesher Flugzeuggeschwader, Richtung
„ Der Auslandsdeutsche" teilt mit: Während in West preußen die Polen fast durchweg mit„ Nein" gestimmt haben, hat die polnische Minderheit in der mittleren Grenzmark Posen- Westpreußen mit ganz geringen Ausnahmen bei der Volksabstimmung mit" Ja" abgestimmt und bei der Reichstagswahl die Liste der NSDAP . angekreuzt. In mehreren polnischen Minderheitendörtern in den Kreisen Meseritz und Bomit hat die polnische Wählerschaft sogar 100prozentig bei der Volksabstimmung und Reichstagswahl abgestimmt."
Larsen Kopenhagen( früher Berlin ). Ihr erster Brief ist prompt beantwortet worden. Vielleicht ist die Antwort über Deutschland gegangen und wurde dort bei der Gestap verloren". Freude tann sie an dem Inhalt nicht gehabt haben. Auch war weder der Absender noch der Adresat zu erkennen. Auf Ihrem zweiten Brief fehlt Ihre Adresse. Bitte, sie nachzuliefern.
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Freiheit" Dänemark . Der von Ihnen zu den Toten geworfene S. lebt. Er wurde nicht wie die beiden anderen erschossen, sondern " nur" gefoltert. Längst ist er wieder an seiner früheren Arbeit, wenn auch in einem anderen Ort.
„ Warum in der Emigration? Der Aufsatz enthält Selbstverständ lichkeiten. Der Abdruck ist unnötig.
M. y. Besten Dank. Wir finden das von Ihnen übersandte ,, Wahlrundschreiben nicht besonders auffällig. Wir haben viel beweisträftigeres Material über die Terrorwahlen veröffentlicht.
E. R. Straßburg . Dieser Paul F. ist uns nicht richtig genug, als daß wir vor ihm warnen möchten. Man kann nicht vor jedem Gauner warnen, der in der Welt herumläuft. Es sind leider zu viele. Wien . Wir danken Ihnen für Ihre Berichtigung. Der Oberfohrenbericht ist also nicht zuerst in der„ Neuen Weltbühne", sondern ano nym im„ Manchester Guardian" erschienen. Nach Oberfohrens Tod nannte der„ Manchester Guardian" Oberfohren als Verfasser. Im mer wieder sind wir Ihnen dankbar für Ihre Hilfe. Viele Grüße. Egma. Dank für Ihren Brief. Wir sind Ihnen, wie Sie schreiben, in den letzten Monaten etwas zu sachlich" geworden. Wir nehmen das, obwohl Sie es vielleicht nicht so gemeint haben, als Rompliment an. Die einfachen Tatsachen, die wir in jedem Fall genau auf ihre Richtigkeit nachprüfen, reden oft eine wirksamere Sprache als ein antlägerischer oder s astischer Artikel. Die Mehr zahl unserer Leser, die zur geistig- fortgeschrittenen Kategorie der Menschheit gehört, versteht uns und ist uns dankbar für die Würze der Kürze. Der Name des Herrn Dr. E. M. ist uns wohl bekannt, aber wir wissen leider seine Adresse nicht. Vielleicht können Sie uns den Text von M. K. einmal senden, damit wir uns selbst ein Urteil bilden tönnen. Ihre kleine satirische Randbemerkung wer den wir gelegentlich verwenden.
Anonymus. Ausnahmsweise antworten wir Ihnen. Sie find nicht der erste, der eine französische und englische Ausgabe der Deutschen Freiheit wünscht. Wenn es nicht gehe, so schreiben Sie, daß jedes Blatt in drei Sprachen erscheine, so muß es doch möglich sein, wenigstens einmal in der Woche eine dreisprachige Zeitung mit den besten und wichtigsten Auffäßen herauszugeben. Diese Vorschläge find vortrefflich, aber nicht so leicht zu verwirklichen. Ehe wir daran gehen, müssen andere Ausbaupläne ernsthaft erwogen werden. Sie beklagen fich über die zahlreichen Druckfehler. Ach, wir auch! Herr Th. von der Pariser Zeitung, der Sie interessiert, ist in jüngster Zeit offen als Freund des dritten Reiches" bezeichnet worden. Ueber die Motive ist man sich nicht im Unklaren, wenn man die Propagandaarbeit des Herrn Göbbels auf Grund der im„ Petit Parisien" veröffentlichten Anweisungen genau fennt. Sie finden auch hier des Rätsels Lösung über die Versammlungen, die fener Friedensaposter in Paris abhält.
Galveston , Texas . Sie schreiben uns:„ Wir lesen hier im fernen Texas am Golf von Merito Ihre Zeitung immer mit großem Interesse. Sie geht von Hand zu Hand bis herüber ins Land Mexiko und erfreut sich großer Beliebheit. Nun hatten wir hier in Galvestone vor kurzem hohen Besuch. Vier Wochen lang war hier ein Abgesandter des Herrn Hitler unter dem Namen Jürges" anwesend. Er soll Gauleiter oder Gauführer oder Sturmführer in Berlin gewesen sein. Jedenfalls hatte er reichliche Moneten und besaß ein Beglaubigungsschreiben der Hitlerregierung. Stam über Holland und hatte die Taschen voll mit gemünztem Gold. Holländische Banknoten usw. Der Herr war sehr enttäuscht, hier keinerlei Chancen vorzufinden. Naziverbände oder dergleichen zu organisieren, glückte ihm nicht, sodaß er meinte, aus sich heraus. follten die Deutschen hier solche Verbände aufstellen. Die denken aber gar nicht daran. So dampfte der Herr denn wieder ab, via Panamafanal nach Südamerika , um dort sein Glück zu versuchen. Auf den deutschen Dampfern der Hamburg - Amerikalinie und des Norddeutschen Lloyd hatte er freie Passage als Abgesandter des Herrn Hitler."- Das wundert uns nicht mehr. Von allen Seiten und aus der ganzen Welt berichtet man uns über das plötzliche Auftreten schneidiger junger Herren unter den in der Fremde ansäjjigen Deutschen , die man im Eiltempo auf das Hakenkreuz schwören lassen will. Wenn es nicht gelingt, ristiert der junge Mann weiter nichts. Die deutschen Schiffahrtslinien find Spißelhilfsstellen und transportieren den braunen Knaben einfach woandershin, damit er dort sein Heil versuche. Den Galvestoner Freunden, die ihr Deutschtum nach wie vor mit Freiheit und Menschenliebe verbun den halten und darum die Hitlerwerbungen abweisen, unseren Gruß!
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pts in Dud weiler : für Inferate: Otto& nhn in Saarbrücken . Rotationsdrud und Berlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5.
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