Der Lehrmeister Hitlers ein Franzose Besuch bei dem Erfinder der blonden Langschädel auf darwinistischer Grundlage
-Der Franzose Guy Laborde hat für den Temps" den Mann besucht, der Hitlers Lehre von den ,, blonden Langschädeln ausfindig gemacht hat. Es ist der über 80jährige Vacher de La pouge, der sich in einem kleinen Ort am Mittelmeer befindet. Er bezeichnete ausdrücklich den Rassenforscher Günther als seinen Schüler, und Frick. Vacher de Lapouge war früher Bibliothekar der Universität von Montpellier . Ebenso wie der bekannte Gobineau, der französische Rassenforscher, glaubte er an die Ueberlegenheit der nordischen Rasse, führte sie aber nicht auf die Völkergeschichte, sondern auf den Darwinismus zurück. Die französische Geschichte ist bedauerlicherweise, wie Vacher feststellt, die Geschichte des Triumphes der Kurzschädel, einer Mischrasse, die an der französischen Revolution und ihren falschen Gleichheitsidealen schuld seien. Arier seien nur noch in Skandinavien , England, Amerika , Norddeutschland und Nordfrankreich.
Das Heilmittel, damit die Arier, Inhaber der Kultur, nicht aussterben, ist nach Vacher die Rassenschei dung. Die einzigen Konkurrenten der Arier sind, nach Vacher, die Juden.
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scheidung sei eine neue Religion der Humanität. Aber in Deutschland sei sie nur eine Staatsreligion.
benkamerad Galtier- Rossière wenigstens erklären wollten, daß er und Rosny keine käuflichen Subjekte seien. Außerdem sollten sie sich beim alten Rosny entschuldigen. ,, Ich bin bereit zu erklären, daß ich nicht persönlich beleidigen wollte," sagte der 23jährige Jüngling.
Zum Schluß klagte Vacher de Lapouge , daß er sich seit fünfzig Jahren erfolglos bemühe, seine Landsleute zu erhellen. Im Jahre 1909 habe er seine Kandidatur für den anthropologischen Lehrstuhl des Museums aufgestellt, aber man habe ihn nicht gewollt. Seit langem beschäftige es sich nur noch mit Tiergenealogie und geologischen Umbildungen. Der Berichterstatter des„ Temps" scheidet von dem Heros der blonden Langschädel mit einigem Spott. Der Deutsche Talleyrand als Verräter
erkennt an diesem Brei, welche Speisen Hitler , Günther, Frick und Houston Stewart Chamberlain verrührt haben vom ,, marxistischen " Darwinismus bis zum Parademarsch und dem Sterilisationsgesetz.
Uebrigens: wenn die Fortpflanzung der„, Erwünschten" vervielfältigt werden muß, wo bleibt, abgesehen von der Nachkommenschaft Röhms, die Nachkommenschaft Hitlerund der Kronprinz des ,, dritten Reichs"?
Houston Stewart Chamberlain , der deutsche Kriegshetzer und in Deutschland naturalisierte Engländer, war Vachers Hauptpropagandist auf deutschem Boden. Wilhelm Nachfeier zum Goncourt- Preis
II. hat gesagt:„ Die Franzosen sind blöd, sie haben nur einen großen Mann, das ist Vacher de Lapouge , und den verkennen sie."
Die Arier spielen nach Vacher eine große Rolle in der Geschichte Englands und Amerikas , eine weniger große in Deutschland , weil dort ihr Prozentsatz zu klein ist.
Gobineau hat die Deutschen noch 1870 angegriffen, das werde in Deutschland immer vergessen. Es sei auch ein
Der berühmte Verfasser der ,, Croix de Bois" Roland Dorgelès , mit einer Mähne, und Rosny senior, schon etwas licht über dem spit ins Kinn gezogenen Ovalschädel, hatten dieser Tage zwei Mitglieder der Jury für den Goncourt- Preis verklagt. Es handelt sich aber nicht um die neue, sondern um die alte Wahl, bei der Céline( der Dichter des nicht nur durch seine Kraftausdrücke berühmten Buches
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Irrtum der Deutschen , Gobineau die Theorie von der Ueberlegenheit der deutschen Rasse zuzuschreiben. Da werfe man nordische Rasse und deutsche Bevölkerung durcheinander in Wirklichkeit sei diese aber ebenso wie die französische ein Rassengemisch nur mit dem Unterschied, daß die deutsche Rasse einen Rest von blond- langschädligen Elementen bewahre.
Chamberlain habe die Lehre Vachers entstellt. Unter seinem Einfluß habe sich das Alldeutschtum zum Rassentum entwickelt, mit Hilfe des preußischen Adels hugenottischen Ursprungs(!).
Die Ueberlegenheit der nordischen Rasse, klagte Vacher, sei vorhanden, aber man dürfe sie nicht mit Faustschlägen beweisen wollen.
Richard Wagner habe ihm ein Exemplar von Gobineaus ,, Essai sur l'inégalité des rasses" gegeben. Hitler sei militärisch abgeirrt, sonst sei alles gut bei ihm.
Die Hauptforderung der Rassenscheidung sei: die Fortpflanzung der Unerwünschten verhindern, die Fortpflanzung der Erwünschten vervielfachen, und so die Rassenreinheit sichern.
Die Gleichheit der Menschen sei ein Irrtum, an dem das Christentum verantwortlich sei. Rassen
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,, Reise am Ende der Nacht" bekanntlich den Goncourt- Preis nicht erhielt.
Der Schriftsteller Lucien Descaves hatte wegen dieser Fehlentscheidung die Tür zugeschlagen. Auch äußerte er, daß er nicht geglaubt habe, er müsse in das Restaurant an der Place Gaillon, an der der Preis verteilt wird ,,, durch die Küche" eintreten.
Dorgelès war gegen Céline. Der Beklagte Sicard bezeichnete ihn daraufhin als Meuchelmörder und ihn und den ehrenwerten Rosny den Aelteren als käufliche Subjekte. Der Goncourt- Preis , sagte er, sei verauktioniert worden. Die beiden Beleidigten zitterten heftig vor Gericht. Für den Türen- Zuschlager Descares, der sich krank meldete, erschien dessen Sohn und sagte, sein Vater sei über die Jury sehr enttäuscht gewesen, weil diese umgefallen sei. Der Präsident las aus dem Testamente Edmonds de Gon court vor, daß der Preis hauptsächlich Jugend ermuntern solle.
Dorgelès erwiderte aber, die Akademie sei unabhängig. Es ging auch weiter heiß her. Nach einem großen Plädoyer für den feurigen 23jährigen Beleidiger Sicard sagte Dor gelès , daß er den Meuchelmörder und die anderen Dinge hinnehmen wolle, wenn die beiden, darunter sein alter Gra
Dorgelès hob die Hände zum Himmel. Es ging um 200 000 Franken Schadenersatz, zugunsten der Wohltätigkeit. Ur. teil in acht Tagen!-
Zwei österreichische Gelehrte C. Benedek und O. Ernst, die seit Jahren in den Wiener Archiven herumgraben, haben den alten Verfassungsmacher Talleyrand , das berühmte Chamäleon, der von einer Verfassung zur anderen wechselte, entlarvt. Sie haben ein Bündel Brief des Talleyrand an Metternich gefunden, aus denen hervorgeht, daß der Kaiser Franz abwechselnd seine Verbündeten verriet, erst seine Verbündeten, die Russen und Engländer, an Napoleon im Glück, dann seinen kaiserlichen Schwiegersohn an die Verbündeten.
Nach Annahme der Finder der Geheimkorrespondenz wollte sich Talleyrand , der 20 Millionen hinterließ, also auch durch die halbe Million nicht besonders glücklich werden konnte, durch die Tat an den Bourbonen rächen Für seinen Konflikt mit diesen spricht auch, daß er sich zugleich ein Asyl in Oesterreich für den Fall seiner Flucht aus Frankreich versprechen ließ.
Die Wiener Nachricht, die von der ,, Revue de Paris" veröffentlicht wird, hat in französisch- literarischen Kreisen wie eine Bombe eingeschlagen. Der Kenner der Geschichte und der Hofintrigen aber wundert sich darüber nicht mehr.
BRIEFKASTEN
London. Sie schreiben uns:„ Ich las in der Deutschen Freiheit" ( 9. 12.) die Aeußerungen des Shaw- Uebersezers Siegfried Trebitsch über Shaws neues Stück„ On the Rocks". Die Auffanung Trebitschs, daß das Stück beweise, Shaw rücke vom Faschismus ab, ist doch reichlich optimistisch. Shaw bekennt sich dort so offen zum " Führerprinzip", daß man ihn nicht als einen Faschisten mit anders als bezeichnen kann. Seine Verachtung dem„ dummen" Volke gegenüber ist ungeheuer groß. Stalin und Mussolini stehen seinem Herzen allerdings gleich nahe. Es scheint, als ob Diktatur ihm als Selbstzwed gelte. Auch der Name Hilter fällt einmal während des Wir neigen Stückes. in durchaus lobendem Zusammenhang." Ihrer Auffanung zu. Shaw, in seine Paradoxien selbstverliebt, fängt an, nicht nur mit Gesinnungen zu spielen, sondern sie auch zu verraten. Es gibt geschichtliche Situationen, wo man die Jronten nicht mehr verträgt; wo man Haltung bewahren und Partei
ergreifen muß. Shaw als offener Faschist wäre uns ethisch und ästhetisch lieber als der zweideutige Voltigeur mit der Liebe zur „ Persönlichkeit“, die auf dem Thron der Unmenschlichkeit im geliebten Individualistenhimmel die Weihen des Dichters entgegen
nimmt.
Abschaum. Ja, mit der Post geschehen manchmal merkwürdige Dinge. Wir haben damit eigenartige Erfahrungen gemacht. Tros größter Sicherungen sind Briefe verloren gegangen, während an dere, bei denen nicht die geringsten Vorsichtsmaßregeln angewandt wurden, glatt und ohne Kontrolle papierten. Ihren Aufsatz über die deutsche Filmsituation werden wir gerne mit einigen Würzungen bringen. Daß die„ Deutsche Freiheit" in der Schweiz verboten sei, ist selbstverständlich nicht richtig. Man hat sie nur in den Büros der schweizerischen Bundesbahnen untersagt und an den offiziellen Zeitungskiosken der Grenzbahnhöfe soll sie nicht verkauft werden. Es versteht sich von selbst, daß diese vielbeachtete Verfügung zu einer erneuten Steigerung unserer Auflage in der Schweiz geführt hat. Grüße.
H. F. Strasbourg . Besten Dank für die Einsendung. Wir wer den die Ursache über die Verhaftung des Mannheimer Rabbiners nachprüfen. Auch wir sind der Auffassung, daß die amtlichen Angaben der Wahrheit nicht entsprechen.
Antwerpen. Es ist bei den meisten derartigen Briefen unmög lich, auch nur die Ortsnamen oder das Gebiet näher zu bezeichnen, von den Personennamen ganz zu schweigen. Die Geheime Staats polizei lieff uns mit der größten Aufmerksamkeit. Sie versucht nicht nur solche Briefschreiber durch Schußhaft unschädlich zu machen, sondern bemüht sich auch, Anhaltspunkte für das Bestehen von illegalen Organisationen zu finden.
H. E. Straßburg . Es ist richtig, daß Paul Löbe aus der Haft entlassen ist, und zwar seit dem 21. Oktober. Er faß zuletzt im Bolizeigefängnis zu Berlin . Mißhandelt wurde Löbe nicht. Er hat die lange Haft leidlich überstanden. Wir haben die Haftentlassung bisher nicht veröffentlicht, weil solche Nachrichten erfahrungsgemäß den Entlassenen manchmal schaden, auch wenn sie selbst an den Bressenotizen ganz unschuldig sind. Wo sich Löbe jetzt aufhält, wissen wir nicht. Schon im Frühjahr hat er seinen Entschluß kund getan, unter feinen Umständen über die Grenze zu gehen.
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Viy in Dud. weiler: für Inferate: Ctto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3. Schüßenstraße 5.
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Dieses Buch geschrieben zu haben nach langem, eingehenden Quellenstudium- ist ein großes Verdienst um die Menschlichkeit und vor allem um das Recht, das von den Menschen gehütet werden muß... Volksrecht, Zürich
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