So wird ,, Schutzhaft" gemacht

Und eine Stelle für irgendwelchen Nazibonzen wird frei

Der Mainzer Anzeiger"( Nr. 298) berichtet:

Am Samstag vormittag versammelte sich eine erregte Volksmenge vor dem Gebäude der Mainzer   Ortskranten­kaffe und forderte mit stürmischen Rufen die Entfernung des in der Kaise angestellten ehemaligen Sozialdemokraten Heinz Ferfers, einer der ehemaligen engsten Mitarbeiter des früheren Direktors Wagner und Buchhalter bei der AOK. Bekanntermaßen war die Ortskrankenkasse in früheren Jahren die Hauptpfründe der sozialdemokratischen Parteifunktionäre und der Mitglieder der Eisernen Front.

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Nazis als Emigranten

An der Hezze, die von hier aus gegen die NSDAP  . und im Die enttäuschten österreichischen politischen Flüchtlinge in Deutschland  

besonderen gegen die SA. getrieben wurde, soll sich Ferfers in besonders hervorragendem Maße beteiligt haben. S0 habe er sich einmal gelegentlich einer wegen des Wahl­tampfes angeordneten Alarmbereitschaft mit einer schweren Eisenstange und zwei Flaschen Salzsäure bewaffnet und dann geäußert: So, jest sollen Sie nur kommen!" Und sie tamen in anderer Gestalt, als dies Herr Ferfers damals vermuten mochte, nämlich in der Form eines Sonder­kommandos, das den mutigen" Mann vor dem Zorn der erregten Volksmenge in Schußhaft nahm. Es war not= wendig, daß das Sonderkommando noch einen zweiten Wagen des Notrufkommandos einsetzte, um unter der er­regten Menge die Ruhe wieder herzustellen. So ging es zu, daß diejenigen, denen Ferfers auf die gemeinste Weise schaden wollte, ihn schließlich noch beschützen mußten.

Man bedente, wie nach so vielen Monaten die Volksseele plößlich zu sieden und fochen beginnt und ihr Opfer fordert. Nur aus verspäteter Liebe zur Gerechtigkeit!

Geschwätz im Suff"

Aber acht Monate Gefängnis

Der Westdeutsche Beobachter"( Nr. 327) berichtet über das Kölner   Sondergericht:

Am Abend des 17. Oktobers, zwischen 10 und 11 Uhr, kam der 60jährige Schlosser Hermann Roth aus Koblenz   in eine dortige Wirtschaft und mischte sich hier gleich in ein Gespräch der Gäste das ihn durchaus nichts an­ging. Sein unter Alkohol gefeßtes Hirn war aber so leb­haft und suchte nach Entladung, daß er der Aufforderung, sich hübsch ruhig zu verhalten, in feiner Weise nachkam. Er war awar Kassierer bei der Arbeitsfront, aber im Suff tam sein alter SPD.  - Geist doch wieder zum Durchbruch, den er im nüchternen Zustande brav zu kaschieren verstand. Er weckerte gegen die Regierung und den Kanzler, die nichts verstünden und daher auch nichts geleistet hätten und lobte dabei die frühere schwarzrote Regierung, die wenigstens noch Erfolge aufzuweisen habe.

Dann behauptete er, Hitler   sei von Separatisten umgeben, die schon dafur sorgen würden, daß auch diese Regierung, wie die andern, verschwände und dann erst komme das ge= lobte 4 Reich.

Vor Gericht gab er an, total betrunken gewesen zu sein und absolut nicht zu wissen, wie er überhaupt zu solchen Aeußerungen gekommen sein sollte. Wenn er auch früher bei der SPD  . gewesen sei, so stehe er jetzt aber durchaus auf dem Boden der nationalen Regierung und bestätige doch auch gerade seine Funktion in der NSBO., daß seine Gesinnung dort anerkannt werde.

Auf den Strafantrag von 10 Monaten Gefängnis brachte Rechtsanwalt Dr. Steiner als Verteidiger vor, daß der An­ingeflagte aus dem Felde einen Nerpenschod mit­gebracht habe und unter Alkohol gesezt, außerordentlich be= einflußbar sei, was ihm doch mildernd zugute gehalten werden müßte.

Das Gericht erließ Urteil auf acht Monate Gefängnis bei Anrechnung der Untersuchungshaft.

Die Denunzianten- Pest!

Die Ortspolizeibehörde in Hirschberg   im Riesengebirge veröffentlicht folgende Bekantmachung: Bis in die letzte Zeit hinein haben Personen aus durchsichtigen Gründen Volksgenossen, mit denen sie irgendwie verfeindet sind, bet der Polizei angezeigt, und sie staatsfeindlicher Handlungen verdächtigt. Die polizeilichen Ermittlungen er­

Ein junger Voralberger, der kürzlich noch in Süd­ deutschland   war, schreibt uns:

Seit den durchgreifenden Maßnahmen der Dollfuß Regierung in Desterreich, insbesondere seit dem Verbot der politischen Betätigung der NSDAP., sind aus Dester: reich gegen 35 000 Personen geflüchtet. Sehr viele davon waren wegen politischer Betätigung bestraft worden und entzogen sich durch die Flucht dem Strafvollzug; zahlreiche reichsdeutsche Staatsangehörige, die in Desterreich wohnten, wurden ausgewiesen, weil sie das Gastrecht als Ausländer mißbrauchten, indem sie sich in die politischen Verhältnisse Desterreichs einmischten. Es geht diesen Flüchtlingen im allgemeinen nicht sehr gut. Sie sind sehr enttäuscht. Die Fürsorge Einrichtungen sind äußerst mangelhaft. Die Organisation ist derart ausgebaut, daß ein Flüchtling von morgens früh bis spät in den Nach mittag hinein andauernd auf den Beinen sein muß, bis er für sein Mittagessen und sein Nachtquartier gesorgt hat. Die Nachtquartiere sind meist außerhalb der Städte in zweifelhaften Gasthäusern. Die meisten Flüchtlinge halten sich in München   auf. Für eine Ersatz- Leibwäsche wird nicht gesorgt. Die Unterstützung mit Geldmitteln ist sehr unzureichend. Viele Flüchtlinge befizen nicht einmal soviel Geld, daß sie ihren Angehörigen Nachricht geben soviel Geld, daß sie ihren Angehörigen Nachricht geben können. Um die Betreuung der Flüchtlinge zu ver billigen, wurde außerhalb der Stadt München   ein foge nanntes Heim der Desterreicher" geschaffen. Es ist eine Kaserne, wo die Flüchtlinge in engen Räumen zusammen­gepfercht dahinvegetieren. Das Leben ist überaus ein­tönig. Der Tag beginnt mit militärischen Uebungen, an denen sich ausnahmslos alle Insassen des Heimes zu beteiligen haben. Schreiber dieses Berichtes hatte Ge legenheit, mit zahlreichen Flüchtlingen Rücksprache zu nehmen. Es wurde ihm erklärt, daß ein Aufenthalt in österreichischen Gefängnissen ebenso angenehm sei, denn Freiheit haben diese Flüchtlinge ebenfalls keine. 3um allermindesten haben sie bei eventuellem Ausgang späte­stens abends 7 Uhr wieder im Heim zu sein. Die Reise­dokumente sind allen abgenommen worden, damit sie keine Fluchtversuche machen können. Es sind Fälle be­kannt, wo Flüchtlinge aus geringfügigen Ursachen ver­prügelt wurden. Die österreichischen Flüchtlinge sind im dritten Reich" macht- und rechtlos. Beschwerdeführung ist vollkommen aussichtslos und kann das Los nur noch verschlechtern. Wer sich den Anordnungen der Landes: eitung nicht fügt, wird schonungslos nach Desterreich zurückbefördert. Wer gute Beziehungen zu den Führern hat, der wird mit genügend Geldmitteln ausgestattet und kann ein behagliches Leben führen. Um die Ausgaben, die die Flüchtlingsfürsorge verursacht, einzuschränken, wurde beschlossen, sämtliche Flüchtlinge, die weniger als 4 Monate Kerker für politische Bergehen in Desterreich abzubüßen haben, schonungslos an die Grenze zu schubieren; das ist nationalsozialistisch gehandelt.

Als neueste Schöpfung, die dem Erobern Desterreichs dienen sollte, wurde der Kampfbund der Deutsch  österreicher im Reich" ins Leben gerufen. Dieser Bund österreicher im Reich" ins Leben gerufen. Dieser Bund

gaben fast durchweg die völlige Saltlosigkeit dieser Bezich Brief aus Südtirol  

tigungen. Die Polizei wird in Zukunft gegen jeden Denunzianten energisch vorgehen und bei erwiesener Haltlosigkeit seiner Behauptung die Ueberweisung in ein Konzentrationslager veranlassen."

Gefährliche Klubs

Die Zeitung Note Erde  " in Dortmund   klagt über die Vereinsmeierei in gewissen Spießerkreisen. Sie nennt die zahlreichen Vereine, die in der letzten Zeit neu erstanden find, Brutstätten öden Spießertums und verkalkten Muckertums" und sie fordert, daß mit den in der letzten Zeit sich wieder allzubreit machenden Klubs restlos auf­geräumt werden müsse. Die Nationalsozialisten fürchten,

Einer unserer ständigen Mitarbeiter erhält aus absolut verläßlicher Quelle folgenden Stimmungsbericht aus dem deutschen   Teil Südtirols  : Im Laufe des letzten halben Jahres ist hierzulande ein Stimmungsumschwung zu ver­zeichnen; bis zu diesem Zeitpunkt sah es durchaus so aus, als hätten sich breite Teile der Bevölkerung mit der Ab­tretung ihres Landes an Italien   abgefunden. Nun aber, da ja auch die italienisch- faschistische Preise Deutschlands   Politik zum größten Teil billigend behandelt, beginnen die Menschen aus ihrer politischen Lethargie zu erwachen; fie erwarten den Anschluß Südtirols   ans Reich. In Bozen  ( Bolzano  ) fursierte durch Wochen folgendes seltsame Gerücht: auf einer Geheimkonferenz Italiens   mit der kleinen Entente sei die Aufteilung Desterreichs beschlossen worden: das Burgenland  werde an Ungarn   gegeben werden, Kärnten   und Steiermark  

daß in kleinen unpolitischen Vereinen drei Leute ohne Auf- werde an Jugoslawien   fallen, Wien   und Niederösterreich  

sicht miteinander reden könnten!

,, Das Licht Gottes" verboten!

Wie der Polizeibericht meldet, wurden in den letzten Tagen im Stadtbezirk Augsburg   durch die Vereinigung ernster Bibelforscher an eine Reihe von Personen, hauptsächlich an Geschäftsleute, durch die Post Zettel versandt mit dem Auf­druck Das Licht Gottes erscheint in der Finsternis" und Die biblische Weissagung". Den Sendungen lagen mit der Maschine geschriebene Heßschreiben gegen die nationale Re­gierung bei. Mehrere führende Persönlichkeiten der Ver­einigung ernster Bibelforscher mußten daher in Schußhaft genommen werden.

Die Köche und Adolf Hitler

Rudolf Wilfe Reichsfachwart der Köche" sagt: Noch ist es nicht allen Kollegen flar geworden, daß wir Köche da= durch, daß unsere Berufsgruppe als ein gefchloffenes Ganzes ala Snarte 5 in den DAV. des Nahrungsmittelgewerbes eingegliedert ist, eine Sonderstellung einnehmen und daß Sonder diese Sonderstellung uns Köche auch zu leistungen beim Aufbauwert unseres Führers Adolf Hitler   verpflichtet."

Auch diesen Satz wird der fünftige Psychiater nicht über­feben dürfen.

Gewerkschaftssorgen der neuen Bonzen

Der Deutsche   Arbeiterverband des Nahrungsmittelgewerbes gibt Fragebogen aus, auf denen folgender Sab zu bestätigen ist: Ich bin deutscher, arischer Abstammung und gehöre teiner Freimaurerloge an,"

sollen die Tichechoslowaken bekommen und das ist für die deutschen Südtiroler das Interessanteste Nord- und Südtirol   werde mit Salzburg   und Oberösterreich   vereint an Bayern   fallen. Das unsinnige Gerücht fand überall Glauben, und als ich in Trient   zu tun hatte, konnte ich mich überzeugen, daß selbst in dieser Italianissima- Stadt Süd­ tirols   das Gerücht in Umlauf war. Von Hitlers   Verzicht auf feine" Südtiroler   weiß niemand etwas, ebensowenig wie" von den wirklichen Vorgängen im Reich. Da die italienische Presse getreulich alle Arbeitsschlachtmeldungen bringt, glauben alle Leute, es gehe wirtschaftlich in Deutsch­ land   besser als in Südtirol  , deffen Fremdenverkehr, dessen Obst- und Weinhandel schlecht steht. Die italienische Verwal­tung erweist sich zudem als überaus kostspielig. Die meisten Gemeinden leben im Konkurs; sie müssen den Podesta ( Bürgermeister) und seinen Apparat zahlen, ebenso wie die meist italienischen Lehrer. So fühlen sich Bauern und Klein­bürger von einer Bande fremder Schmaroßer ausgesaugt und erhoffen die Hilfe vom 3. Reich  , von dem sie ja ständia in der faschistischen Presse Gutes lesen. So gibts denn bereits in Bozen   und Meran   geheime Ansäße zu einer Nazi­bewegung: Bald da, bald dort werden Hafenkreuzfahnen

hat vor kurzem im Bölkischen Beobachter", dem be­kannten Katechismus der Nationalsozialisten, einen Auf­ruf erlassen, in dem den Deutschösterreichern zur Pflicht gemacht wird, für die Flüchtlinge wenigstens vier Liebes­gabenpakete herzugeben. Das einzelne Paket muß ent­halten( so heißt es in dem Aufruf): eine Garnitur marme Winterwäsche oder einzelne Wäschestücke, eine Dauer­wurst oder eine haltbare Fleischkonserve, ein Päckchen haltbares Konfekt oder Zwieback und eine 25 Stück ent­haltende Zigarettenschachtel. Dieser öffentliche Bettel beweist, wie es um die Flüchtlinge bestellt ist.

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Die österreichischen Führer des Nationalsozialismus, die sich ziemlich vollzählig in Deutschland   aufhalten, haben den Kampf um Oesterreich   aufgegeben. Nachdem sie mit ihrer bodenlos unfähigen Diplomatie seinerzeit das Ver= bot der politischen Betätigung der NSDAP  . herauf­beschworen hatten, organisierten sie von Deutschland   aus die Bildung der sogenannten Desterreichischen Legion". Von jugendlicher Abenteuerlust und politi­schem Fanatismus beseelt, verließen Tausende von öster­reichischen SA.-, SS.  - Männern und Parteigenossen auf verschiedenen Schleichwegen ihre österreichische Heimat und traten in die österreichische Legion ein. Dieses braune Parteiheer hat seinen Sitz in Klosterlechfeld   bei Augsburg  , wo gegen 8000 Mann kaserniert sind. Unter Führung von reichsdeutschen Offizieren und Reichswehrangehörigen werden die Legionäre nach allen Regeln militärischen Drills geschliffen und in der Handhabung sämtlicher Waffen ausgebildet. Ein reichsdeutscher Offizier erklärte vor kurzem, daß die Legionäre" fast besser als seine Soldaten seien. Da sich das Einmarschieren in Dester­reich immer mehr hinauszögerte, bemächtigte sich der Legionäre eine gewisse Unzufriedenheit; sie begannen zu revolutionieren, bekamen dafür schwere Korrektions­strafen. Die Rädelsführer wurden in die Konzentrations­lager gesteckt. Vor einigen Monaten wurden 3000 Legionäre von Klosterlechfeld   nach Grafenwörth   bei Weiden in der Oberpfalz   abtransportiert. Grafenwörth  ist der größte Truppenübungsplatz der deutschen   Reichs­ wehr  . Da das Klima in Klosterlechfeld   unerträglich ist, die Unterkunftsmöglichkeiten für eine Ueberwinterung der Legion zudem völlig unzureichend waren, sah man sich zu dieser Maßnahme gezwungen. Hunderte von den Legionären sind krank und wurden deshalb ausgeschieden. Man überließ sie ohne die geringsten Barmittel dem Schicksal. Es blieb ihnen freigestellt, irgendwo hinzureisen.

Anfangs waren die Legionäre fanatisch begeistert, da ihnen die schönsten Hoffnungen gemacht wurden, daß sie in Bälde wieder in ihrer Heimat sein können, wo sie für ihre Dienste, die sie um die Befreiung Oesterreichs   geleistet, als bevorzugte Anwärter bei Besetzung von Staatsposten seien. Es bleibt alles bei den leren Versprechungen. Zu Dutzenden haben sich Flüchtlinge, die wegen politischer Vergehen aus Destereich weggingen, in der Legion ihren Dienst taten und von dort ausgeschieden wurden, wieder nach Desterreich zurückbegeben.

Sakko statt Frack

Die Kellner werden demokratisiert

Die Zentralverwaltung des Reichseinheitsverbandes des Gaststättengewerbes hat der Einführung des Einheits­Kellner anzuges zugestimmt, der spätestens am 1. Oktober nächsten Jahres allgemein eingeführt sein und auch den Kellnerfrack ablösen wird. Es handelt sich um einen Sakko, dessen Aussehen, wie von zuständiger Seite drin­gend gefordert wird, nicht durch Anbringen von farbigen Kragen, Goldschnüren oder ähnlichem beeinträchtigt werden soll. Eine schmale Tuchbinde mit Aufschrift, am linken Aermel zu tragen, werde zur Kenntlichmachung des Be­dienungspersonals genügen.

Aus 1000

Aus 1000 macht 10 000! Wie die Nazis schwindeln

Die Leuna  - Werke haben kürzlich mitgeteilt, daß sie ihre Benzin- Produktion durch Hydrierung von Braun­tohle steigern wollen. Dadurch würden mehr als 1000( ein­tausend) Arbeitskräfte mehr beschäftigt. Die Nazipreffe macht aus 1000 flugs 10 000( zehntausend). Selbstver= ständlich lachen darüber nicht nur die Arbeiter und Ange­stellten im Leuna  - Wert, sondern alle Menschen, die wissen, daß im Leuna  - Wert seit Jahr und Tag überhaupt nicht mehr als zehntausend Menschen beschäftigt werden. Der aller­größte Teil ist mit der Produktion von Stickstoff beschäftigt. Wollte man bei der Hndrierung von Benzin 10 000 Menschen neu beschäftigen, so müßten die gegenwärtigen Anlagen mit einem Schlage um ein Vielfaches erweitert werden. Noch stärker als in den meisten chemischen Prozessen ist nämlich bei der Hydrierung von Kohle zu Benzin die menschliche Ar­beitskraft weitgehend durch die Tätigkeit von Apparaten er­ſetzt.

entrollt, um von der faichistischen Milia wieder eingebolt zu Wilhelm kehre zurück!

werden. Diese Dinge sind symptomatisch zu werten, wenn auch gewiß nicht zu überschäzen. Von unterrichteten Per= sonen höre ich, daß die Grenze, namentlich im Raum nördlich von Meran  , stark militärisch besetzt ist; Gerüchte erzählen sogar von neuen Befestigungen, die nur einen Sinn gegen Hitler- Deutschland haben könnten. Naziliteratur läuft reich­lich hier um; die wenigen Exemplare der Deutschen Frei­heit", der Freien Presse", des Prager Vorwärts", die ich erhalten konnte, haben viele Leser gefunden. Es wäre sehr wichtig, Material über Hitlers Reich, wie es wirklich ist, zu erhalten. In Südtiral wird der Duce die Geister, die Hitler  gerufen hat, nicht so leicht los werden.

Wenn es nichts kostet

Nachdem das preußische Staatsministerium am 16. Juni 1983 beschlossen hat, daß die seit 1920 aus den Amtsräumen entfernten Kaiserbilder und monarchischen Hoheitszeichen wieder angebracht werden können, hat nunmehr der preu­Bische Wirtschaftsminister die gleiche. Anordnung auch für seinen Amtsbereich getroffen. Wie das vdz.- Büro meldet, können etwa noch vorhandene Bilder, Büsten usw. wieder angebracht oder aufgestellt werden, soweit Stoften dadurch nicht entstehen.