Die Frau Im dritten Reich Die Hölle von Tempelhof

Es besteht die Gefahr, daß wir uns an die Greuelmärchen" aus dem dritten Reich" immer mehr gewöhnen. Die furcht­baren Veränderungen des Lebens von Millionen Menschen, die mit uns eine Sprache und eine Kultur haben, werden immer mehr alltäglich, sie beginnen ihre Wirkung zu ver= lieren anderes bewegt die Menschen.

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Wir wollen uns hier nur mit Veränderungen beschäftigen, die die Frau im dritten Reich" zu ertragen hat. Ihre Stellung im öffentlichen Leben vor und nach der nationa­len Erhebung" ist eine grundlegend andere und wenn wir die Führerinnen der nationalsozialistischen Frauen- ,, Front" hören, hat erst jetzt die Frau ihre richtige Arbeit entdeckt. seitdem sie weder vom Liberalismus noch vom Marrismus auf Irrwege geführt werden kann. Wie sieht dieser richtige Weg" aus?

Die Frau wird zur Gebärmaschine gemacht, ausgeschaltet aus dem öffentlichen Leben, vertrieben aus ihrem Beruf mit Brutalität oder durch schöne Phrasen.

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Die Frau als Magd und Dienerin", als Hüterin des Blutes", als Erzieherin der Nation", das ist der tägliche Wortspeisezettel für die Frauen in Deutschland . Und wer den Worten nicht glaubt, der kann sich in der modernsten Er­rungenschaft des dritten Reiches" in den Konzentrations­lagern für Frauen noch einige Zeit der Ueberlegung ver­schaffen. Eine Magd kann nicht Herrin sein, nicht einmal über ihr eigenes Leben. Man muß sie deshalb in Konsequenz der schönen Wortspiele aus dem öffentlichen Dienst fristlos ent= lassen und gewährt ihr vielfach nicht einmal die wohlerwor­bene Pension. Man weist ihr die angeborene Aufgabe der Mutterschaft zu und hilft nicht nur durch das Rassenamt, sondern auch durch eine amtliche Aufforderung an alle ledigen öffentlichen Angestellten nach, den Grund für ihre Nichtver­

heiratung anzugeben.

Dazu fommt ein Gesetz, das Heiratsprämien vorsicht, die allerdings nur an vom Rassenamt überprüfte, seit längerer Zeit der Nationalsozialistischen Partei angehörende Frauen ausbezahlt werden soll. Das ist letzten Endes nichts anderes, als wieder der Versuch, durch eine scheinbare Tat Frauen. für ihr ganzes Leben aus dem Berufsleben auszuschalten, wozu sie bei Inanspruchnahme dieser Heiratsprämie infolge einer Verzichtserklärung gezwungen sind. Durch eine schein­bare Tat! Denn erstens: welche Ehe ist heute schon eine Ver­sorgung fürs Leben und zweitens wurde die Auszahlung der Prämien zu den bisherigen drei Punkten auch noch an eine Fülle anderer Klauseln gebunden, die verhindern werden, daß die Heiratsprämie zur Gänze ausbezahlt wird. Höchstens

us

Schandtaten von SA.- Leuten in den Columbia- Festsälen- Straimaß: Wind­stärke 1 bis 4 Der Herzschlag des Polizeibeamtensekretärs Winkler

Fast jeder in Berlin schaudert, wenn er hört, daß einer seiner Kameraden in die Columbia- Festsäle eingeliefert wurde. Diese Schauder sind berechtigt, do die Nationalsozia= listen froß aller Anstrengungen nicht verhindern fonnten, daß die Wahrheit über die unerhörten Zustände in dieser Prügelanstalt nach und nach in die Oeffentlichkeit drin­gen konnte. Hier war es, wo der ehemalige Rundfunk direktor Knöpffe angeblich Selbstmord beging, obwohl es nicht von Strafgefangenen, sondern von dort als gestellt wird, daß Knöpfte sich bereits bei seiner Einlieferung Heloten tätigen SA.- Leuten als absolut glaubwürdig dar­in einem Zustand befand, in dem er unmöglich noch Selbst­mord begehen konnte.

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lichen geworden ist, hat sich bis heute noch nicht feststellen lassen.

Winkler mußte troß der Anstrengungen der tüchtigsten Aerzte im Staatsfrankenhaus nach wenigen Stunden aui­gegeben werden. Seine Leiche wurde in das Leichenschau­haus gebracht. Den Angehörigen wurde der Eintritt in das Schauhaus, in das gewöhnlich nur unbekannte Leichen ein­geliefert werden, nicht gestattet. Einem Angehörigen hatte der Arzt des Staatsfrankenhauses im verfiegelten malitäten der Polizei zu übergeben war. Im Leichenschau­Umschlag einen Totenschein ausgehändigt, der bei den For­haus wurden einem Bekannten die Kleider ausgebändigt. Das Hemd war im Rücken, die Hose ganz buchstäblich ge= tränft von Blut. Der vom Reichenschauhaus ausgestellte weite Totenschein gab als Todesursache Herzschlag an! Der versiegelte Totenschein des Staatsfrankenhauses enthielt neben dieser Angabe noch den Vermert, daß Wint­ler an inneren Verlegungen" gestorben sei.

Neben vielen Fällen" wird uns von einer Stelle, die selbst in den Columbia- Feitlälen tätig" war und an deren Glaubwürdigkeit nicht im geringsten gezweifelt werden kann, eine Schandtat berichtet, die sich bei ihrer Nachprüfung als vollkommen den Tatsachen entsprechend herausstellte. Es han­delt sich um die Mordtat an dem Sekretär des internatio= nalen Polizeibeamtenvereins in Deutschland , Winkler, der am 3. September in die Columbia- Festsäle eingeliefert und für den am 16. September vom Staatsfrankenhaus ein Totenschein ausgestellt wurde. W. wurde ohne furzen Prozeß aufgegriffen" und eingeliefert, und zwar auf ausdrückliche Anordnung des Geheimen Staatspolizeiamtes. Innerhalb Folterstufen so weit hergerichtet, daß der Inspektor der von drei Tagen war Winkler mit Hilfe der vier verschiedenen Columbia- Feſtiäle den Mann mit etwa 15 anderen- un­bedingt loswerden wollte, da er nicht wußte, wie er die ord- Verhör sieht in dieser Hölle so aus, daß der zu Verhörende in nungsmäßigen Totenscheine für die Mißhandelten beschaffen sollte. Er ließ einen Transport fertig machen, der am Konzentrationslagers in Oranienburg verweigerte die An­16. September nach Oranienburg abging. Der Lagerarzt des nahme der schwer Mißhandelten, da er selbst in die Ver­legenheit gekommen wäre, für einen großen Teil der Häst­linge innerhalb weniger Stunden Totenscheine ausstellen zu müssen. Er ließ den Transport zum Staatsfrankenhaus nach Berlin zurückfahren. Der leitende Arzt des Staats­frankenhauses nahm von diesem grausigen Transport nur etwa vier Mißhandelte auf, den Rest mußte er in die Colum­bia- Feitfäle zurückschicken, da sie fich in hoffnungslosem Zu­stand befanden. Was aus diesen zehn bis zwölf Unglück­

Die Häftlinge leben" in den Columbia- eitsälen, zusam mengepfercht zu drei und vier, mit ein oder zwei Pritschen, die als Unterlage eine Holzplanfe und als zudecke die moderige Luft der engen Räume haben, ohne Möglichkeit, ihre Bedürfnisse an einem geeigneten Ort zu verrichten. Das geschieht in demselben Raum, in dem die Häftlinge oft wochenlang(!) wohnen", ohne in dieser Zeit ein einziges Mal warmes Essen bekommen zu haben. Warmes Essen be­kommen nur die, die zum erstenmal verhört wurden. Ein den Keller geführt, auf eine Holzpritsche geschnallt und dann mit Peitschen bearbeitet wird. Die mitfühlenden Heloten des dritten Reiches" forgen dafür, daß ihren Schußhäftlingen" das Fleisch nicht aufplatzt, indem sie ab und zu kaltes Wasser über die Verprügelten gießen. Das nennt sich Windstärke 1. Bei Windstärke 2 gibt es weniger Kühlungswasser und mehr Prügel, und fo fort, bis zur Windstärke 4, bei der es nur noch Peitschenhiebe gibt, und zwar so lange, bis man bei den unglücklichen Opfern nicht mehr unterscheiden kann, was vorne, hinten, oben und unten ist. Kein Wunder, daß immer wieder Häftlinge, die zu ihrer eigenen Sicherheit" diesen gefühlsrohen Schergen übergeben wurde, an Herzschlag" sterben.

die junge Frau sorgt als Gebärmaſchine dafür, daß fie nach nalsozialistische Aerzte zugeben, daß die Unterernährung der Konkursjahr 1932

jedem Kind wieder eine Rate dieser Heiratsprämie ausbe­zahlt erhält! Da Hitler scheinbar auch das Wunder vollbringt

zumindest nach Zeitungsnachrichten, vom Beginn seiner Herrschaft bis zum Frühherbst die Zahl der Geburten gegen­über früheren Zählungen zum Ansteigen zu bringen,( also lauter Siebenmonatskinder!), so ist auf dem Gebiete der Ueberführung der Frau zu ihren wahren" Aufgaben dem Nationalsozialismus ein voller Erfolg beschieden.

Was fragt schließlich eine solche deutsche Frau danach, die sich Führerin nennt und die zu und für Adolf Hitler betet, wieviele nen sie und ihre Schicksalsgefährtinnen im deutschen Reichstag vertreten und wieviele Frauen in den Landtagen und Gemeindestuben für die Befürwortung der werdenden Mütter und werdenden Menschen eintreten? Der Nationalsozialismus fann wohl schwarz oder weiß ver­sprechen uns d. 3 hat er reichlich besorgt, aber aus dem Buch Rosenbergs Der Mythos des 20. Jahrhunderts" fonnte er nur jenen Satz verwirklichen, der besagt: Richter, Soldat und Staatslenker muß der Mann sein und bleiben. Und da kann doch nicht eine andere Stelle in dem gleichen Buch zur Durchführung kommen, die besagt, daß die Frau im dritten Reich" vollkommen gleichberechtigt ist.

Es ist also kein Wunder, wenn nicht nur das gleiche Recht allgemein abgeschafft und jeder vogelfrei ist, der sich nicht zum dritten Reich" bekennt, sondern wenn auch die Frauen von den Jüdinnen müßte wieder gesondert geschrieben werden aus ihrem Recht verstoßen werden, das ihnen die demokratische Republik gebracht hatte. Es ist deshalb auch kein Wunder, daß nach dem neuen Darreschen Erbhofgeset keine Frau erbberechtigt ist, ja, die Frau des Bauern ist nicht einmal miterbberechtigt und auch durch ein Testament kann ihr ihr Anteil am miterarbeiteten Besitz nicht gesichert werden!

Jugend erschreckend sei, os

Unter diesen geänderten Lebensvoraussetzungen wurde in Deutschland das erstemal das Weihnachtsfest der Ent: rechtung der breiten Massen gefeiert.

müssen wir erkennen, daß nicht Beseitigung, sondern Feſti= Und nur bei dieser flüchtigen Betrachtung der Tatsachen gung und Vergrößerung des Unrechtes den nationalen Wiederaufbau" fennzeichnet. Aus der Frau wird nicht die ohne Sorgen lebende Hausmutter, die himmliche Rosen ins irdische Leben zu weben" hat, sondern die unter der Unfrei­heit unter der Entrechtung und wirklichen Entwürdigung durch den deutschen Faschismus lebende Profetarierfrau, deren Sorgen ins riesengroße angewachsen sind, ohne daß. sie etwas zu ihrer Beseitigung tun darf.

Schon jetzt zeigt sich, daß die Nationalsozialisten ihrer dritte Reich" Soldaten für kommende Kriege Frauenbewegung nur ein Recht einräumen: für das und den Gedanken der Verteidigung des Vaterlandes gegenüber dem inneren und Sonst hat die Frau nur Pflichten, sonst ist sie nur Magd und äußeren Feind in den Kindern großzuziehen. Dienerin! Man muß dem Faschismus daffir dank­bar sein, daßeranseinen Beispielen den Men= schen in anderen Ländern einhämmert, was fein Sieg bedeutet. Und wir müssen den Frauen ein­Hämmern, daß Faschismus nicht Abwälzung der Verantwor= tung, nicht Wegschieben der grausamen Tatsachen für den Einzelmenschen an einen Führer" ist, sondern Entrech­tung, unfreiheit und tiefste törperliche und geistige Verelendung.

Der neue Chef der Heeresleitung

Berlin, 3. Jan. Der Herr Reichspräsident hat auf Vor= schlag des Reichswehrministers den Befehlshaber im Wehr= schlag des Reichswehrministers den Befehlshaber im Wehr: freis 3 Generalleutnant Frhrn. v. Fritsch mit dem 1. Fe bruar 1934 zum Chef der Heeresleitung ernannt.

Der neue Chef der Heeresleitung Generalleutnant Werner

Berdrängt aus dem Berufsleben durch Brutalität, ausge­schlossen aus der Mitbestimmung ihres eigenen Lebens in den öffentlichen Körperschaften, die zur Gänze dem Mann über­antwortet werden und sogar in ihrer parteimäßigen Zu­sammenfassung nicht von Geschlechtsgenossinnen, sondern von Männern geführt", erduldet die Frau die Taten des deutschen Nationalsozialismus . Wir glauben und können Frhr. v. Fritsch wurde am 4. August 1880 in Benrath ( Rhein­nicht daran glauben, daß mit solchen Handlungen die über­wiegende Mehrzahl der Frauen einverstanden ist. Aber: der Faschismus, einmal an der Macht, bricht, was fich ihm nicht beugt. Gesetze und Menschen, Recht und Freis heit werden zurechtgebogen und zurechtgek mmert, unter ein Diktat gepreßt und ihnen nicht einmal die Bestim mung ihres eigenen Lebens überlassen. Gerade jetzt ist ja der deutsche Faschismus daran, auch die Freizeit des deutschen Arbeiters und Angestellten in natio­nalsozialistischem Sinne auszufüllen.

In dieser Zeit des Sturzes der Frauen aus ihren Posi­tionen im Beruf und in der Gesetzgebung hat man ihnen die " Betreuung des rassischen Erbgutes" und auch noch andere " richtige" Aufgaben zugewiesen. Göbbels hat sie einmal in den Sazz geprägt: Die deutsche Frau wird wieder lernen müssen, die Erbswurstsuppe ohne Speck zu kochen". Und das mußte die Arbeiter- und Angestelltenfrau in Deutschland in rajender Schnelligkeit lernen.

land) geboren. Im Jahre 1930 zum Generalmajor befördert, wurde er am 1. Oftober 1931 zum Kommandeur der 1. Ka­valleriedivision in Frankfurt a. D. ernannt. Als General leutnant übernahm er schließlich am 1. Oftober 1932 das Kommando der 3. Division als Befehlshaber im Wehrkreis 3 Berlin.

Paragraph- 11

Zivilistenpack hat sich der besoffenen SA. zu fügen

Der SA - Gruppenführer Westfalen , Polizeipräsident Schepmann, gibt bekannt: In letzter Zeit maßen sich Zivilisten, die vorwiegend noch im Januar 1933 gegen die nationalsozialistische Freiheitsbewegung im schärfsten Kampfe standen, die Frechheit und unverfrorenheit an, uniformierten A. Führern und A.- Män= nern, die jahrelang unter Einsatz ihres Lebens für das Wiedererwachen der deutschen Nation kämpften, ungerecht­fertigt Vorschriften über den Besuch von Lokalen und die Besuchszeit zu machen.

wie SA. bedarf dieser Pharisäer nicht! Ich mache darauf aufmerksam, daß die Aufsicht über den Führern zusteht.

Berteuerung aller Lebensmittel, Bezugskarten für Margarine bei stets sinkenden Löhnen stellen an die Frauen große Anforderungen in bezug auf die Aufrecht­erhaltung des Haushaltes. Dazu kommen noch die ununterbrochenen Sammlungen, für Besuch von Lokalen durch die SA. lediglich den A.­die man geben muß. Durch diese Beschränkungen des Ein­kommens ist das Lebensniveau der Haushalte so tief gesenkt worden, daß die Frauen trotz allen Bemühens und trotz aller Mütterlichkeit und Selbstaufopferung ihren Kindern nicht mehr soviel zu essen geben können, daß sie nicht an Unter­ernährung stärksten Grades leiden. Es mußten selbst natio­

Zufünftig werde ich die in Frage kommenden Zivilisten der Polizei übergeben lassen, weil sie Rechte für sich in An­spruch nehmen, die ihnen nicht zustehen.

Sollten Provofateure in SA.- Uniform gegen Anstand und Sitte verstoßen, so steht es jedem frei, bei der nächsten SA.­Dienststelle oder Polizeiwache Meldung zu erstatten.

Verschlechterung der Quoten

Von den im Jahre 1932 eröffneten 8534 on fur­verfahren mit angemeldeten Forderungen von 637 Will. ( darunter 39 Mill. Vorrechtsforderungen) werden nach einer Uebersicht in Wirtschaft und Statistit" 3 Monate nach dem ersten Prüfungstermin nur 9,2 Prozent von der ge­samten Schuldenmasse gedeckt sein, und zwar von den be­vorrechtigten Forderungen durchschnittlich 54, von den nicht bevorrechtigten 6,4 Prozent. Die Gläubiger haben danach allein bei diesen Konkursen 579 Mill. verloren. Dazu kom­men aber noch die Verluste bei mangels Masse abgelehnten Konkursen, die 1932 mit rund 40 Prozent aller neuen Kon­Von 6 189 er= kurse besonders zahlreich gewesen sind. öffneten Vergleichsverfahren liegen Angaben erst für 4500 vor. Davon entfallen 344 mit einer Schuldenmaie von rund 48 Mill. auf Stundungs vergleiche, der Haupt­teil auf Erla vergleiche mit Forderungen von 397 Mill. Für diese ist eine durchschnittliche Vergleichsquote von rund 41 Prozent vereinbart worden, so daß die Gläubiger insa gesamt 236 Mill. verloren haben. Die Vergleichsquote bat sich also verschlechtert; sie war 1931 50,7 Prozent. Bei rund 17 Prozent der beendeten Vergleichsverfahren betrug die Quote sogar weniger als 30 Prozent, bei weiteren, 37 Prozent lag fie zwischen 30 und 40 Prozent. Die gesamten Insolvenzverluste aus 1932 betrugen danach 814 Mill. gegen­über 900 Mill. aus 1931. Die Besserung beträgt also nur 10 Prozent, obwohl die Zahl der gerichtlichen Insolvenzen um fogar 27 Prozent zurickgegangen ist. Aber dabei sind noch die mangels Masse abgelehnten Konkursanträge, die noch nicht abgeschlossenen Verfahren, die unsichtbaren" Kon­kurse und die außergerichtlichen Nachlässe usw. noch nicht berücksichtigt. Die tatsächlichen Verluste liegen also noch erheblich höher.

Ein Verbindungsmann

Die sogenannte Gewerkschaftspresse teilt mit: Folgendes Schreiben wurde vom Leiter der NSBO., Staatsrat Schuh­mann, an den vormaligen Schriftleiter des Informa= tionsdienstes, Pg. Wilhelm Reichart, gerichtet: Ich berufe Sie hiermit als Verbindungsmann zwischen der NSBO. und den wirtschaftlichen Unternehmungen der dent­schen Arbeitsfront". gez.: W. Schuhmann , Staatsrat, Leiter der NSBO."

Kein berufsständischer Aufbau

sondern ein wirtschaftsständischer" soll das drifte Reich" fennzeichnen. Darin stimmen die beiden bekannten National ökonomen Feder und Len überein. Feder hat seine These jo begründet: Der Tuchhändler und der Käsehändler gehören durchaus nicht zu einem gemeinsamen Handelsstand, sondern der eine zum Bekleidungsstand, der andere zum Nährstand." Solchen Weisheiten jubeln die deutschen Universitäts­professoren zu!

,, Neue Werke über die Führer der DAF."

Unter diesem Titel berichtet der Korrespondent für das grafische Gewerbe Deutschlands " über Lobhudelbücher auf den Ley und Schuhmann. Besonders wird Ley in Genf ge­rühmt: Wir... machen die Tage in Genf mit, in denen er als erster nationalsozialistischer Vertreter in der Welt den Standpunkt deutscher Ehre vertritt." Nun behaupten andere Biografen anderer Helden, daß die von ihnen Dargestellten die Ersten" gewesen seien. Die armen Leser haben die Qual der Wahl.

Von der Lohnsteuer

Nach einem Erlaß des Reichsfinanzministers sind ein­malige Zuwendungen auch dann frei von der Lohnsteuer, Abgabe zur Arbeitslosenhilfe und Ehestandshilfe der Ledigen, wenn sie im Einzelfalle 25 Marf nicht erreichen und infolge­dessen nicht in Bedarfdeckungsscheinen, sondern in bar oder in Sachen, S.- Kleidung, Stiefeln, Wäsche, Nahrungsmitteln oder dergleichen gewährt werden. Das Gleiche gilt von demjenigen Teil jeder einmaligen Zuwendung, der über 25 Mark oder ein Vielfaches davon hinausgeht."