jungen Jahren in der belgischen Partei eine bedeutende Rolle gespielt hatte, mußte nach dem Siege Hitlers seinen Lehrstuhl an der Frankfurter Universität verlassen und kehrte in seine Heimat zurück. Niemand schien geeig­neter, die Selbstkritik und die Neuorientierung der Partei fruchtbar vorzubereiten, als dieser bewährte sozia­listische Rämpfer und Gelehrte, der außer seinen erfolg reichen Spezialstudien gerade auf dem Gebiete der Krise des Sozialismus noch den Vorteil eines genauen Beob­achters der deutschen Ereignisse aus nächster Nähe mit­brachte.

Beides gelang Vandervelde in unerhofftem Maße Unter der Leitung de Mans wurde eine Soziale For schungsstelle" geschaffen, deren ausschließliche Aufgabe in der Ausarbeitung eines großzügigen wirtschaftlichen und politischen Aktionsplanes in der unter Einsegung aller Kräfte geführten Propaganda für den Plan und schließlich in dem Kampfe für die praktische Verwirk­lichung dieses Planes besteht. Tatsächlich ist nach kaum sechsmonatiger Vorarbeit der Plan unter Mitwirkung von zahlreichen Vertretern aller großen Organisationen der belgischen Arbeiterbewegung in feinen Grundzügen fertiggestellt, in den maßgebenden Parteikörperschaften

Frankreich zufrieden!

Berlin enttäuscht-

Völkerbundsreform in zweiter Linie

Paris , 6. Januar. In gutunterrichteten franzöfifchen Kreisen in Rom verlautet, daß der englische Außenminister Kreisen in Rom verlautet, daß der englische Außenminister Sir John Simon vor seiner Abreise nach London eine Unterredung mit dem französischen Botschafter beim Quiris nal de Chambrun hatte, den er über seine Besprechungen mit Mussolini unterrichtete. In französischen Kreisen sprechungen zufrieden und unterstreiche vor allent zeige man sich mit dem Ergebnis dieser Bea

den verträglichen Geist, den der Duce an den Tag gelegt terbundes bis nach einer Reglung der Abrüstungsfrage ein: habe, indem er sich mit der Bertagung der Reform des Böl verstanden erklärte. In den gleichen Streisen sei man ferner der Ansicht, daß in der Rüstungsfrage ein wesentlicher Forts schritt auf dem Wege der Abrüstung erzielt worden sei in dem Sinne, wie Frankreich ihn in seiner legten Dent schrift an die Reichsregierung dargelegt habe.

Wie verlautet, sollen die auf diese Weise aus dem aktiven Dienst zurückgezogenen Flugzeuge nicht zerstört, sondern lediglich in Reserve gestellt werden. Sie würden daher als Reservemaschinen zur Verfügung bleiben. Außerdem ist das französische Angebot anscheinend von der Annahme des gegenwärtigen französischen Abrüstungsplanes durch die andorn Mächte abhängig. Dieser Plan sieht die Schaffung einer internationalen Luftmacht vor, ein Gedanke, der von Macdonald und Simon bereits als undurchführbar ab= gelehnt wurde. Ein anderer französischer Vorschlag bietet eine Konvention gegen die Luftbombardierung" auf der Grundlage der Gegenseitigkeit an. Dieser Vorschlag würde den Ländern mit Kolonialgebieten die Beibehaltung von Polizeiflugzeugen" für Bombordierungszwecke, aber nur für den Gebrauch innerhalb ihrer eigenen Grenzen gestatten. Der französische Plan, so fährt der diplomatische Mit­arbeiter dann fort, beseitigt die sogenannten Probe­nicht, sondern mildert" sie nur. Paris hält seine Fordernug aufrecht. sondern drei oder zwei Jahre betragen würde während Deutschland der Besitz von 15- Zentimeter- Ge­schüßen, 16- Tonnen- Tanks und Jagdflugzeugen nicht ge= ſtattet werden soll.

elenaeiten für einleitende deutsche Rüstungsmaßnahmen

burch beraten, schließlich dem Barteitag unterbreitet und Die Lage Frankreichs gestärkt nach einer Probezeit- wenn diese auch nicht mehr vier,

von diesem mit fast beispiellofer Begeisterung angenom­

men worden.

Sozialistisches Machtstreben

Der Plan enthält selbstverständlich keine neue mirt­schaftswissenschaftliche oder politische Entdeckung. Es handelt sich vielmehr um eine Zusammenfassung der in den letzten Jahren von den sozialistischen Parteien aller Länder mit immer stärkerem Nachdruck aufgestellten Forderungen zur Ueberwindung der Krise durch die plan­mäßige Einleitung des Ueberganges zu einem fozialistischen System. Die Kernpunkte dieses Systems sind die Sozialisierung des Kreditwesens, der Ausbau und die Ausweitung des kollektiven Sektors der Wirtschaft sowie die weitgehende öffentliche Einfluß nahme auf den noch privat bleibenden Wirtschaftssektor.

Das Neue an dem belgischen Plan ist aber nicht nur die ganz systematische und präzise Zusammenfassung dieser Forderungen in einem praktischen Aktionsplan, sondern vor allem der weit hinaus ins Land und allen Schichten der Bevölkerung verkündete Wille, diesen Aktionsplan, also die systematische Umformung des ganzen Wirtschafts­lebens, methodisch und in ganz bestimmten kurzen Zeit abständen durchzuführen.

In dem Plan wird ausdrücklich ausgesprochen, daß seine Berwirklichung nur möglich ist durch eine Regie. rung, die von den Wählern den festen Auftrag razu bekommen hat. Der Plan soll also auf rein legalem, demokratischem Wege zum Sieg geführt werden, obschon sich die Partei natürlich nach wie vor das Recht vorbehält und ihre Entschlossenheit zum Ausdruck bringt, etwaige illegale und antidemokratische Widerstände mit allen Mitteln abzuwehren. Die belgische Arbeiterpartei erklärt fich öffentlich dazu bereit, zur Durchführung dieses Planes die Regierung zu übernehmen und zu diesem Zwecke gegebenenfalls auch mit allen nichtsozialistischen Elementen zusammenzuarbeiten, die an der Berwirk lichung des Planes mitwirken wollen. Gleichzeitig er klärt die Partei aber auch schon jetzt, daß für sie keinerlei Beteiligung an irgendeiner Regierung mehr in Betracht kommt, die nicht die Durchführung des Planes zur Auf gabe hat. Das weithin sichtbare Ergebnis des Gesamt­komplexes der im Plan angeführten wirtschaftlichen, kredit- und geldpolitischen, sozialen und schließlich auch tein politischen Maßnahmen soll die völlige leber. mindung der Krise und namentlich der Ar beitslosigkeit in einem Zeitraum von etwa drei bis fünf Jahren sein.

Mobilisierung des Willens

Völlig neu an dem Unternehmen der belgischen Ar. beiterpartei ist daher vor allem die intensivste Mobilisie rung des gesamten Willens der Arbeiterbewegung zur Durchführung einer gewaltigen, inhaltlich und zeitlich ganz genau umgrenzten Aufgabe. Gerade darin zeigt sich, daß de Man manche der Methoden, die dem Nationalsozialismus in Deutschland zum Siege verholfen haben, im Interesse des Sozialis mus zur Anwendung bringen will. De Man behauptet nicht, daß der Plan, ber ja übrigens gar nicht ausschließ lich sein Werk, sondern Ergebnis einer intensiven Kollek

Paris , 6. Januar. Das Ergebnis der römischen Be­sprechungen wird von der Pariser Morgenpresse noch ein­mal eingehend behandelt. Die Blätter zeigen sich nach wie vor recht optimistisch und glauben, aus diesen Besprechungen die Schlußfolgerung ziehen zu können, daß die französische Auffassung, wie sie in der letzten Denkschrift niedergelegt ist, eine wesentliche Stärkung erfahren hat.

" Matin" schreibt u. a., daß diese französische Denkschrift im Augenblick die einzige Verhandlungsgrundlage darstellt. nachdem aus den römischen Besprechungen hervorgegangen sei, daß die deutschen Forderungen wenig Aussicht hätten, in ihrer augenblicklichen Form in nähere Erwägung gezogen zu werden. Selbst England scheint der Ansicht zu sein, daß die französischen Vorschläge sehr wohl den Ausgangspunkt für fünftige Besprechungen darstellen könnten. Die römischen Besprechungen hätten also die Lage Frankreichs noch ge= stärft.

" Excelsior" zieht aus der amtlichen Verlautbarung, die im Anschluß an die Besprechungen veröffentlicht wurde, die Folgerung, daß noch keine Uebergangsformeln gefunden

In der nächsten Woche englische Kabinettsfizung über die Besprechungen in Rom .

Dem diplomatischen Mitarbeiter des Daily Tele­ graph " zufolge werde in englischen Kreisen eine große Befriedigung über die Ergebnisse der Besprechungen Si­mons mit Mussolini geäußert. Die beiden Staatsmänner hätten sich als die beiden Vermittlermächte" zwischen Deutschland und Frankreich in beinahe völliger Ueberein­einstimmung über die Ansichten einer befriedigenden Ab­rüstungsreglung befunden, und Simon habe sich die Zustim mung des Duce zu der britischen Ansicht gesichert, daß das Abrüstungsproblem dringender sei, als die Frage der Völ­ferbundsreform. Es sei wahrscheinlich, daß Italien nicht vor dem Sommer öffentlich Reformvorschläge über die Völker­bundsfrage formulieren werde.

fei, die es England und Italien ermögliche, zwischen der Berlin erwartet.

deutschen Gleichberechtigungsforderung und den französischen Gegenvorschlägen die Vermittlerrolle zu spielen. Die Frage, die man deshalb stellen müsse, sei die, ob überhaupt noch eine Aussicht vorhanden sei, Deutschland dem Völkerbund wieder zuzuführen, ohne ihm seinen Willen zu tun. Die bit teren Vorwürfe, die man in Deutschland Mussolini und Simon mache, weil sie von einer Begrenzung und Herab­setzung der Rüstungen" gesprochen hätten, ließen starke Zwei­fel an dieser Möglichkeit aufkommen.

Die radikal- sozialistische Republique" erklärt, man habe den Eindruck, daß Rom Berlin zu fürchten beginne und endlich die Gefahr erkannt habe, die für Italien in einer deutschen Aufrüstung bestehe. Man müsse in der Tat immer wieder feststellen, daß das nationalsozialistische Deutschland Frankreich und England viel weniger bedrohe, als Jtalien, das es bisher stets unterstützt habe.

Der Petit Parisien" stellt mit Genugtuung fest, daß das Wort Abrüstung", das in den letzten Tagen vollkom men aus der italienischen Presse verschwunden gewesen sei, in der amtlichen Verlautbarung wiederaufgenommen wor den sei und man zur Formel bes Art. 8 des Völkerbund­padtes zurückgekehrt sei. Man müsse sich fragen, ob diese Aenderung nicht auf den Einfluß Sir John Simons zurüc zuführen fei, weil die englische Auffassung ebenso wie die französische Denkschrift einer Aufrüstung ablehnend gegen­überitünde.

Der Figaro" betont, daß der Duce mit seinen Vor­schlägen zu einer Völkerbundreform wenig Erfolg gehabt habe. Das Blatt nimmt aber auch gegen die Auffassung Sir John Simons Stellung, wonach diese Frage nach der Reg­lung des Rüftungsproblems aufgenommen werden könne. Die Gefahr, die dann für Frankreich bestehe, sei sehr viel größer, weil Frankreich dann vielleicht nicht mehr die Mittel haben werde, dem Druck standzuhalten, der sicherlich aus­geübt werde, um es zu einer Aenderung der Territorial­klauseln des Versailler Vertrags zu bewegen. Es sei daher besser, über die italienischen Absichten unterrichtet zu wer­

In einer halbamtlichen Berliner Verlautbarung heißt es: Wenn man also aus den römischen Gesprächen zur Zeit auch noch keine positiven Ergebnisse sich abzeichnen sieht, so erwartet das politische Deutschland um so dringlicher, daß die englischen Bemühungen in Paris baldigst zur Tatsache werden.

Die Londoner Presse versucht zwar im gleichen Atemzuge heute morgen die französische Denkschrift als eine brauchbare Basis der neuen Verhandlungen hinzustellen. Demgegenüber können wir nur immer wieder darauf hin­weisen, daß sich die Reichsregierung keinesfalls mit einem " Sichtwechsel auf vier Jahre" abspeisen lassen wird, wie er in der französischen Denkschrift angeboten wird. Deutsch= land verlangt die praktische und sofortige Abrüstung, verlangt ein flares Ja oder Nein, ob man dieser im Versailler Vertrag verbrieften Forderung nachzukommen gedenkt. Wir sind bereit, die gleichen Pflichten wie die übrigen Staaten zu übernehmen, verlangen aber die gleichen Rechte und gleichen Sicherheiten. Mit der deutschen Sichers heitsfrage schneiden sich sämtliche zur Debatte stehenden Pros bleme. Diese Sicherheit Deutschlands ist aber nicht gewähr= leistet, wenn man uns weiter mehrlos zu halten versucht, während die anderen auf Jahre hinaus in Hochrüstung ver­harren. Wir lehnen darum eine Polizeitruppe, wie sie nns Frankreich fast höhnisch zugestehen will, ab und überlassen es zur Stunde den Staaten, einen Ausweg aus dem Di­lemma zu finden, in das sie sich durch Hartnäckiges Fest­halten am imperialistischen Standpunkt hineinmanövrierten. Wenn die römischen Gespräche einer Vertiefung dieser Er­fenntnis gedient haben, so werden sie auch deutscherseits als nußbringend bewertet werden. Nunmehr ist die Weltöffent­lichkeit auf die wirklichen Ergebnisse des römischen Gesprächs gespannt. Der vorliegende amtliche Bericht war in dieser Hinsicht nichtssagend.

ben, bevor man irgendwelche Beschlüsse in der Rüstungsfrage Was ist los?

treffe.

Pertinax schreibt im Echo de Paris", daß die Völkerbundreform so, wie fie Mussolini vorschläge, un­weigerlich den Austritt Polens und der Kleinen Entente nach sich ziehen würde. Unterstaatssekretär Suvich habe sich außerdem gelegentlich seiner legten Berliner Reise davon überzeugen können, daß Deutschland nicht zum Völkerbund zurückkehren werde, selbst wenn seine Sabung im Sinne

Dnb. Berlin , 6. Jan. Die Presseabteilung des Reichsnähr standes teilt mit: Der Reichsbauernführer R. Walter Darre hat mit sofortiger Wirkung des Landesobmann Meh der Landesbauernschaft Hessen von seinen sämtlichen Aemtern

beurlaubt.

Mussolinis abgeändert werde. Unter diefen Umständen müfe Herunter mit dem Hakenkreuz!

man sich fragen, ob es zweckmäßig sei, die Risiken einzu= gehen, die ein solches Unternehmen nach sich ziehen würden.

tivarbeit ist, keine Mängel oder Fehler hätte. Aber nicht probezeit und Luftflotte

darauf kommt es ihm in der Hauptsache an, sondern auf den konzentrischen Kampf um dieses Objekt. Die in den letzten Jahren so viel gebrauchten Begriffe der politischen " Mystik" und des Dynamismus" der Bewegung spielen bei dem Plane zweifellos eine sehr große Rolle. Die Arbeiterklasse zuerst, und in weiterer Folge die Mehrheit des gesamten Volkes sollen in eine gewaltige Kampf­bewegung für diesen Plan geführt und in einer Auf­einanderfolge von vorher festgelegten Propagandamellen mitgerissen werden, bis die Aktion unwiderstehlich wird

und der Sieg gesichert ist. Allergrößte Aufmerksamkeit

wird sowohl in den praktischen Borschlägen des Planes als auch bei der Durchführung des Propagandafeldzuges den Interessen und der geistigen Einstellung der Mittel schichten zugewendet, gerade derer also, die sonst leicht der faschistischen Demagogie unterliegen. Kampf dem Faschismus ist einer der stärksten Beweggründe und eines der nächsten Ziele des ganzen Unternehmens.

Die neue Anziehungskraft

Wie sind nun die Erfolgsaussichten der neuen Aktion? Darüber wird man wohl erst nach einigen Monaten mit einiger Zuversicht urteilen können. Nur das eine kann schon heute gesagt werden: auf die Arbeiterbewegung hat der Feldzug bereits eine ganz unverhofft gewaltige Wir kung im günstigen Sinne ausgeübt. Der Albbruck , der fich infolge der Ereignisse in Deutschland auf die belgische Arbeiterbewegung gelegt und sich manchmal in einem gewissen Pessimismus oder in unfruchtbaren Richtungs­streitigkeiten geäußert hat, ist zur Stunde völlig gewichen. Die Feststellung, daß die Einigkeit und die Disziplin in der Partei noch nie so vollkommen war wie heute, ent­spricht der Wahrheit, aber sie reicht bei weitem nicht aus, um das Gefühl der Befreiung auszudrücken, das die Ge­

London, 6. Januar. Zu dem laut Pressemeldungen in dem französischen Aide memoire enthaltenen Vorschlag, die französischen Luftstreitkräfte um 50 Prozent zu vermindern, meldet der diplomatische Mitarbeiter des Daily Telegraph ":

Mainz , 5. Jan.( Eigenbericht). Nach einer Mitteilung von zuständiger firchlicher Seite im Mainzer Journal" haben Bischof und Domtapitel in Mainz be= schlossen, an kirchlichen Gebäuden und Kirchen fortan nur tirchliche Fahnen zu hissen, und zwar die päpstliche Fahne gelb- weiß und die des Domkapitels rot- weiß- rot. So sei es auch vor dem Kriege der Fall gewesen und in einem Flaggenerlaß des preußischen Staatsministeriums vom 2. März v. Js. set das Recht der Religionsgesellschaften zum Zeichen eigener Kirchenflaggen ausdrücklich gewahrt worden.

wißheit, eine gewaltige Aufgabe mit höchstem Ziel und besten Siegesaussichten unternommen zu haben, in den Massen der Partei ausgelöst hat. Sollte dies der einzige Erfolg der Aktion bleiben, er wäre fürwahr nicht gering Es wird kastriert

zu schäßen.

Tatsächlich ist aber die Wirkung auch außerhalb der Partei bereits eine unerwartet starke. Aus den Mittelschichten und aus den Intellek= tuellen kreifen kommen massenhaft 3u­stimmungserklärungen. Die Kreise um die christlichen Demokraten und die katholischen Gewerk­schaften sind sichtlich beunruhigt ob der Anziehungskraft, die die Aktion der Arbeiterpartei auf ihre Mitglieder ausübt. Die bürgerlichen Gegner, die kapitalistischen Wirtschaftskreise und die Organe der Hochfinanz, gegen deren Uebermacht der Angriff ganz besonders konzen­triert wird, sind augenblicklich offenbar stark desorien­

tiert und überlegen, ob die Taktik des Stillschweigens Erfolg verspricht oder ob zum Gegenangriff übergegangen werden soll. Fast über Nacht ist der Aktionsplan der Ar­beiterpartei zum Mittelpunkt, ja faft zum einzigen Gegen­stand des politischen Interesses geworden. Die Sozial­demokratie, die man bereits überwunden wähnte, die man als erledigt" zu erklären magte, ist plöglich wieder die einzige bewegende Kraft im politischen Leben des Landes geworden, der Feind, den die Nußnießer der kapi talistischen Anarchie wieder am meisten fürchten. Und fürchten. Und das ist ein gutes Zeichen!

beiterpartei zum Mittelpunkt, ja faft zum einzigen Gegen

an

Görlitz , 6. Jan.( DNB.) Die Bestimmungen des neuen, am 1. Januar in Kraft getretenen Gesezes über Maßnah­men der Sicherung und Besserung fanden am Freitag vor der Ersten Großen Straffammer in Görliz Anwendung. Auf der Anklagebank saß der 54jährige Arbeiter Georg P. wegen Vornahme unzüchtiger Handlungen Personen unter 14 Jahren. Der Angeklagte, der schon wegen ähnlicher Delikte mit hohen Gefängnis= strafen vorbestraft, batte fich trotzdem wiederum an einem Knaben sittlich schwer vergangen. In der Verhand­lung, die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, er­hielt der Artlagte eine Gefängnisstrafe von einem Jahr. Verbrechers wegen Gemeingefährlichkeit an. Außerdem ordnete das Gericht die Entmannung des

Bandenkämpic in China

Charbin, 5. Jan. Chinesische Banditen griffen eine in der Nähe der Ostchinesischen Eisenbahn gelegene Forstton. session bei Kondo an. Zwölf russischen Arbeitern, die mit einem Maschinengewehr ausgerüstet waren, gelang es, die Banditen in die Flucht au schlagen. Sie Bekex 60 Zote zurüď.