Die Goldbestände der Welt

Die Schulden der Welt

Das zu Ende gegangene Jahr stand, ebenso wie schon die vorausgegangenen anderthalb Jahre, im Zeichen eines scharfen Kampfes um das Gold, der trotz weitgehenden Hemmungen des freien Goldverkehrs in neuen umfang­reichen internationalen Goldwanderungen einen deutlich fichtbaren Niederschlag gefunden hat. Während der ersten Hälfte des Jahres 1933 mußten Deutschland , die Schweiz , Holland und bis zu der Einführung des Goldembargos auch die Vereinigten Staaten einem starken Ansturm auf ihre Goldreserven standhalten. In der Folge ist dann inso­fern eine Wendung eingetreten, ale hauptsächlich Holland und d'e Schweiz sowie in bescheidenem Umfang auch Deutschland einen Teil der erlittenen Goldverluste in den letzten Mo­naten durch Rückgriffe auf die in Frankreich angesammelten enormen Goldvorräte auszugleichen vermochten. Eine Sonderstellung im internationalen Goldverkehr nahmen im letzten Jahre Großbritannien und Italien ein, die ein stetig fortschreitendes Anwachsen ihrer Goldbestände zu verzeichnen hatten

Die im einzelnen im Jahre 1933 eingetretenen Verschie­bungen in der Verteilung der monetären Goldreserven sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich, die die Entwicklung der zentralisierten europäischen Länder veranschaulicht. Goldbestände in Millionen schweizer Franken am Jahresende 1930 1931 1932

nk of

MILLE

38171

STATE

ha

60.000.000.000

1.600000.000

WALLSTREET NEW- YORK

A BOURSE

REICHSBANK

U

Der amerikanische Gelehrte Professor Butler, Rektor an der Columbia- Universität in Neuyork, hat ausgerechnet, daß die Gesamt- Verschuldung der Welt 60 Milliarden fund beträgt. Dieser Schuldsumme steht eine Golddeckung von aur 1.6 Milliarden gegenüber. Butler schlägt deshalb vor, cin internationales Finanzinstitut zu aründen, in das die gesamten Goldvorräte der Welt eingebracht werden sollen, wodurch dieses Institut in den Stand gesetzt würde wirklich voll ge­deckte Kredite zu erteilen

IISA.

Frankreich

England

21 206 21 688

20 961

1933 20 799

10 879 18 982

16 857

15 627

3723

3.045

3 021

4811

Spanien

Schweiz

2439

2246

2 258

2 261

713

2347

2471

1998

Belgien

989

1837

1871

1966

BANK OF ENGLAND

Italien

1445

1535

1 593

1.933

Holland

888

1848

2151

1918

PARIS

Deutschland

2817

1302

1083

483

Schweden

334

286

286

361

Rumänien

288

300

295

305

Polen

327

349

292

276

Tschechoslowakei

237

253

262

262

Dänemart

239

200

185

185

Norwegen

203

164

164

164

Jugoslawien

99

160

161

164

Portugal

48

66

120

161

Desterreich

156

138

109

138

11ngarn

148

92

88

71

83

120

123

Lettland , Finnland , Danzig und Litauen

145 Die Börsenbilanz 1933

Summe 47 261 51 958 54 351 54 028 Die zentralisierten Goldbestände der Vereinigten Staaten haben im letzten Jahre eine Abnahme um 162 Mill. schw. Fr. erfahren. Dabei muß berücksichtigt werden, daß diesen Gold­beständen infolge der im März angeordneten Ablieferung der im Inland im Verkehr befindlichen Goldmünzen 810 Mill. Fr. zugeflossen sind, so daß Amerifas Goldabgaben an das Ausland tatsächlich 972 Mill. Franken betrugen. Frank­ reich hatte 1933 infolge der großen Abzüge der letzten Mo­nate einen Goldverlust von nahezu 1 Milliarden Fr. zu verzeichnen. Der Goldbestand Deutschlands hat im letzten Jahre per Saldo eine weitere Abnahme unt 600 Mill. Fr. erfahren. Die Schweiz verzeichnet für das abaelaufene Jahr trop den in letzter Zeit beobachteten Rückflüssen einen Goldverlust von fast einer halben Milliarde Fr. und auch die Niederlande verlassen das Jahr 1933 mit einem um fast eine Viertelmilliarde Fr. verminderten Goldbestand. Dem­gegenüber hat Großbritannien die Goldreserven seines No­tenbankinstituts um annähernd 13% Milliarden Fr. vermehrt. Namhafte Goldzugänge hatten im letzten Jahre außerdem noch Italien mit rund 340 Mill. Fr., Belgien mit 95 Mill. Franken und Schweden mit 75 Mill. Fr. zu verzeichnen.

Besondere Erwähnung verdient noch die Tatsache, daß die

Goldbestände der in der Tabelle aufgeführten Länder im letzten Jahre troß der Neuproduktion eine Abnahme um über 300 Milliarden Franfen, und, wenn man dazu noch die in Amerika aus dem Verkehr gezogenen Goldmünzen mit­berücksichtigt, ipaar um rund 1,1 Milliarde Fr. erfahren haben. Diese Abnahme ist, soweit sie nicht auf Goldfäufe des englichen Währungsausgleich fonds und in letzter Zeit auch der amerikanischen Reconstruction Finance Gorp. zurückzuführen ist, eine Folge des durch die Wäh­rungsunsicherheit namentlich in den westeuropäischen Län­dern ausgelösten privaten Goldhamsterns.

( Neue Züricher Zeitung.)

Die Bayerische Handelsbank

hatte im letzten Berichtsjahr 7. Prozent Zinsausfall. Aufge­teilt nach Art der beliehenen Objekte ergibt sich:

bei gewerblichen Objekten ein Rückstand von bei Althäusern ein Rückstand von bei Einfamilienhäusern ein Rückstand von

18 Prozent,

12 Prozent

2 Prozent

Das hebräische Theater Von Erich Gottgetreu

Abends am Strand von Tel- Aviv . Turch die er­leuchteten Fenster einer Baracke sieht man efstatisch in die Höhe geworfene Arme. Und wilde Schreie hört man: Anachnu rozim lechem!"; Wir wollen Brot... Allmählich formt sich die Efstase zu einer der stärksten Szenen aus Büchners Danton". Jezt erinnere ich mich, in dieser Ba­race bin ich doch schon mal gewesen, 1927, damals hat hier das Ohel", das hebräische Theater der palästinensischen Arbeiterschaft, gleichfalls geprobt für eine Aufführung, mit der es dann durchs ganze Land zog, aber ein jüdisches, ein biblisches Stück:" Jakob und Nahel". Nun wohne ich also wieder einer Probe bei, diesmal nur von außen, durchs Fenster. Schauspieler soll man nicht bei der Arbeit stören, auch nicht durch die bloße Anwesenheit. Selbst durchs Fen­ster wird deutlich, wie die künstlerische Intensität der Ohel"- Lente inzwischen gewachsen ist.

Die Habima h", die bekanntere Bühne des Landes, spielt, sofern sie nicht auf Reisen ist, in der Mograbi Hall", einem Kammerspielraum im Kellergeschoß eines großen Rinos. So ziemlich jede Vorstellung ist ausverkauft, bei einem durchschnittlichen Plaßpreis von 6 Piaster, also 90 Pfennig. Und jede Vorstellung ist eine Explosion an Kunstkraft. Wie­riel seelisches und förperliches Temperament bildet hier im besten Sinne des Wortes ein Ensemble, ein Zusammen, eine Gemeinschaft! Man denke an den Alltag dieser Schauspieler, um ihre feierliche Leistung zu ermessen. Das Habimah - kollet­tiv fennt weder Stars noch Stargagen, man spielt auf Tei­lung. Seit Jahren bekommen die Mitglieder des Kollektive kaum mehr als monatlich 6 Pfund, also ungefähr das palästi­nensische Lebensminimum ausgezahlt.( Kürzlich wurde zur Stärkung des Bandes Theater Publikum ein Habimah­Kreis" der Freunde des Theaters ins Leben gerufen; die Beiträge der Mitglieder, bis jetzt sind es 3000, sollen zur Inszenierung neuer Stücke verwandt werden.) Die Künstler des Ohel" spielen überhaupt umsonst. bekommen aber vom Kollektiv nach den gewerkschaftlichen Tariffäßen diejenige Tätigkeit bezahlt, e fie im Zusammenhang mit dem Theater als zweiten Beruf ausüben: der Eine malt Dekorationen, der Zweite ist Kassierer. der Dritte Bettelankleber, der Vierte Inipis ent... 1927 waren sie noch Amateure, hatten offiziell wenigstens, außerhalb des Theaters noch einen Brotberuf, wenn auch, praktisch, feine Arbeit in ihm. Das schlechte Stück Wirtschaftskrise" wurde damals auch in Palästina gespielt. Man sieht also, wie sie ökonomisch dastehen. Ihr Lohn liegt

Durchschnittliches Kursniveau

Amsterdam Stockholm Zürich

30,2

10,8

41,0

28,7

31. Dez. 1. April 8. Juli 21. Oft. 23. Dez. 30. Dez. Ende 1927 100% 1932 1933 1933 1933 1933 1933 Berlin 28,5 31,4 30,3 25,328,8 London 57,2 55,7 69,6 70,6 71,6 Paris 64,2 54,7 69,7 59,7 61,2 60,9 Brüssel 32,0 26,7 34,3 28,9 29,8 29,4 28,7 36,0 31,6 33,5 34,2 9,5 11,4 11,1 10,3 10,5 41,0 48,3 44,8 43,1 43,5 35,7 34,3 35,2 27,3 26,7 26,7 54,1 51,2 56,1 55,0 53,3 53,3 35,9 32,4 65,9 50,8 58,1 57,9 Durchschnitt: 39,0 36,6 45,7 40,5 41,6 41,7 Vergleicht man den Stand vom 30. Dezember 1933 mit dem Jahresende 1932, so hält sich im Gesamtdurchschnitt gesehen, die Besserung in relativ bescheidenen Grenzen.

Wien

Prag Neuvork

400000 Menschen verschwunden Im Statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich, Jahr­gang 1933, wird die Bevölkerungsstärke Deutschlands wie folgt angegeben: 1922: 62 035 000; 1928: 64 367 000; 1931: 65 441 000; 1932: 65 733 000. Das Ergebnis der Volkszählung vom 16. Juni 1933 nennt das Statistische Jahrbuch mit 65 335 879 Personen.

vom 16 Juni 1933 nennt das Statistische Jahrbuch mit

Die Bevölkerung des Deutschen Reiches zeigte bis zum Jahre 1982 eine fortgesett steigende Tendenz. Zum ersten Mal seit 1922 zeigt sich im ersten Halbjahr des Jahres 1933 eine Abnahme der Bevölkerung um 397 000 Personen. Daraus ergibt sich, daß die Gesamtzahl der Emigranten, der in Deutschland illegal Lebenden und der von Nazis ermordeten oder in den Selbstzord getriebenen Menschen rund 400 000 beträgt. Dabei ist der seit 1922 eriichtliche ununterbrochene Bevölkerungszuwachs nicht einmal eingerechnet.

Ausrottung der Juden"

Der berüchtigte Antisemit Julius Streicher , Freund Hits lers und Führer des Judenboykotts, hat zu Neujahr 1934 ein

in dem Glück, das sie verbreiten. Dieses Publikum! Es gibt wohl tein theaterfreudigeres unter der Sonne, auch nicht unter der südlichen. Der richtige Palästinenser sieht sich ein Stück, das ihm gefällt nicht zwei- und dreimal an, sondern fünfzehn, zwanzig- und fünfundzwanzigmal, immer wieder, wieder, wie ein Bild. Er ist enorm fritisch, gar nicht leicht zu begeistern, er bekommt es fertig, nach einem Abend ver­strömten Herzblutes ein Urteil abzugeben, das nur ein jüdisch- skeptisches Jaja und Neinein" bedeutet. Nicht schlecht" ist schon ein hohes Lob. Aber für wirklich große Lei­stung ist er doch von rührender Dankbarkeit, von tiefstem Verständnis. Dabei macht es ihm nichts aus, daß er auf un­bequemen. lehnenlosen Bänken sizzen oder auch stehen muß. Immer wieder führt die Habimah " ihre Glanzstücke, thre Nationalstücke vor. Wie erschüttert Der Dybut"! Wie packt Der Golem"! Wie schreit ein Volf, wenn hier einer schreit! Wie vermengt sich b'er Leben und Bühne! Dies ist mehr als Wirklichkeit und Dichtung! Dies ist verdichtete Wirklich­feit. Dies ist Kultus. Indes will das hebräische Theater nicht nur Spiegel der Geschichte und fonservativer Empfin= dungen, nicht nur Volkshochschule und Synagoge sein. Das hebräische Theater will vielmehr, wie jedes Theater von Bedeutung, Kampftribüne aller Gegenwarts­probleme sein, moralisches Institut, Wegweiser in die Zukunft, Fahnenträger des Geistes. Doch was wird außer der geistigen oder historischen Vergangenheit der Juden ge­spielt? Das Obel" übt augenblicklich den Danton" ein; Regiffeur ist Friedrich Lebe, zuleßt Direktor des Hamburger Thalia- Theaters. Früher spielte man Die Dreigroschenoper " von Brecht- Weill, ferner Karel Capet, Stefan Zweig , Fried­ rich Wolf . Die Habimah " brachte Jud Süß " nach Feucht­wanger, früher Shakespeare , Moliere , Shaw, Maugham , neuerdings, sehr lustig übrigens, den Italiener Rotari mit seinen Drei Dieben". Die nur sporadisch auftretende klein kunstbühne Matatei" machte das Land der Verheißung mit dem Land des Lächelns" bekannt. Also man adoptiert. Man adoptiert auf anderen Bühnen anderer Länder tausend­fach bewährte Stücke, und man adoptiert sie mit der zweifel­los vorhandenen Pflicht, eben auch gutes Unterhaltungs­theater machen zu müssen. Man adoptiert Altes und Neues - fommt aber damit der Hauptaufgabe, Herold des jüdischen Geistes und Propagandist eigener Ideen zu sein, um feinen Schritt näher.

-

Es ist richtig, daß die Habimah " Stücke wie mit Richtern sucht. Stücke, die die deutsch - jüdische Tragödie behandeln; Stücke die den gegenwärtigen Aufbau Palästinas zum Gegenstand haben. Frau Klaußner, die umsichtige, energische

Manifest veröffentlicht. Im Jahre 1933, erflärt Streicher, sei die Vorherrschaft der Juden zerstört worden. Im Jahre 1984 müßten Geseze herauskommen, die die restlose Ver­nichtung der Juden in Deutschland brächten. Wenn man auf halbem Wege stehen bleibe, seien die Resultate, die im Jahre 1933 erzielt wurden, für nichts gewesen.

Lehrlingsaufnahme 1934

In Jugend und Beruf"( 12) stellt Dr. M. Thienemann­Berlin fest, daß das Handwerk bei den Lehrlingsaufnahmen Zurückhaltung geübt habe. Wenn auch auf das Konto der allgemeinen Trostlosigkeit in den Berufsaus= fichten einzelner Handwerkszweige ein gut Teil der Zurück­haltung zu seßen ist, so ist es richtig, daß sie nicht allein den Anlaß dazu geboten hat." Die weiteren Anlässe sind: die starte Verhebung der Lehrlinge durch Funktionäre der iD= aialdemokratischen und fommunistischen Anhängerichaft", Sre sonstige Einflußnahme der Gewerkschaften", die rücksichts­lofen Forderungen der Arbeitnehmerschaft" und Entschei dungen der Arbeitsgerichte". Da der Jugendliche un den Ausbeutern wieder hilflos ausgeliefert ist, wird das Hand­werf gern feine Hand bieten, der ſchulentlassenen Augens Beschäftigung zu gewähren," wenn nur die allgemeine Trostlosigkeit nach der siegreichen Arbeits- Marne- Schlacht

nicht wäre!

Die Polizei schröpft

Neue Gebühren Neue Gebühren

Auf Grund des Polizeiverwaltungsgesetzes können die Polizeibehörden wegen der in ihrem Bezirk verübten, unter ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Uebertretungen die Strafe durch polizeiliche Strafverfügungen festsetzen. sowie eine etwa verwirfte Einziehung verhängen. Statt oder neben einer polizeilichen Strafverfügung kann cine polizeiliche Verfügung erlassen oder eine polizeiliche Verwarnung erteilt werden, die bisher gebühren­frei war. Das preußische Staatsministerium hat jetzt ein Gesetz zur Aenderung des Polizeiverwaltungsgesetzes be= schlossen, das mit sofortiger Wirkung die Gebührenfrei= heit für polizeiliche Verwarnungen beseitigt.

Leiterin des Theaters animiert jeden, der eine Schreib­maschine leidlich literarisch zu bearbeiten versteht. Aber die meisten Palästina- Bedichter werden vom zweiten Akt an sen­timental, das haben sie anscheinend von den auf einer pathe­tischen Prosa herumreitenden landesüblichen Reisebeschrei­bern gelernt. Jetzt lockt ein Preisausschreiben die in Palä­stina noch erbärmlicher als anderswo bezahlten Poeten, hundert Pfund sich zu verdienen. Das heilige Land hat schon mancherlei Wunder erlebt, beglaubigte und unbeglaubigte, aber ob sich die Dichtungen aus seinem Boden stampfen laffen?

Dichtung erfordert Abstand. Was man erlebt, läßt sich im Augenblick des Erlebens nur erzählen. Es ist Stoff zur Reportage. Damit ist aber auch schon gesagt, daß das hebräische Theater in Palästina jezt nur eins tun tann: die äußeren Symtome der jüdischen Renaissance in Palästina sammeln und herausstellen. Dazu ist nichts weiter nötig, als alle die typischen Erscheinungen des jüdischen Lebens im Lande auszuzeichnen: die Erörterungen in den Kwuzzoth, die Gespräche in den Mittagspausen der Fabriken, Streite­reien, Festlichkeiten. Diese Aufgabe, in Lehrstücken, wie sie in Deutschland Brecht, Wolff, Staemmle und Döblin ge­schrieben haben, das Leben abzustenografieren, muß die Habimah " selbst lösen. Sie verlangt nicht nur follektiv zu spielen, sondern auch follektiv zu schaffen. Sie verlangt auch die Mitwirkung seines überragenden Regisseurs, demnächst tommt vermutlich Granowski, man wird sehen, was er leistet; und vielleicht ist es auch möglich, Leopold Jeßner zu gewinnen.

Ja, man hat so Pläne. Ein anderer wichtiger: der Bau eines 2000 Zuschauer faffenden Theatergebäudes an repräsen­tativer Stelle Tel- Avivs. Bisher wohnte die Habimah " nur gemietet, das kostete 1000 Bund fährlich. Der Platz des neuen Theaters ist schon bestimmt, der Boden steht zur Verfügung, die Pläne des Architekten Professor Oskar Kaufmann , der in Berlin die Volksbühne, die Krolloper, den Sportpalast und das Stadion schuf, sind fertig, man rechnet mit 30 000 Pfund Baukosten. Vorgesehen sind eine Dreh-, Seiten, Wagen- und Hinterbühne zugleich. Es wird eine Pracht werden für das Publikum, das zum erstenmal in Palä­stina auf gepolsterten Plägen fißen wird, und für die Schau­spieler, von denen die ältesten in ihrer Moskauer Zeit in heimlichen Höfen und Kellern und unter ständiger Gefahr, nach Sibirien verbannt zu werden, das vom Staat verpönte und verfolgte Hebräisch zelebriert haben. Das Geld für den Bau wird im Lande gesammelt werden.