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als wohlgefinnte Staatsbürger und gute Patrioten sich aber Tonale| aber nicht die Diskussion über Einleitung und Ueberschrift. In der unser Freund, der unermüdliche Kämpfer für die Rechte des Mühe, nicht zu verstehen, und so entwischte Grispi für den Moment. Kommission hat sich nun herausgestellt, daß eine Generaldiskussion arbeitenden Boltes, nicht mehr unter den Lebenden weilt, burchtobt Jezt hat nun Favilla fein Schweigen gebrochen und Crispi aufs am Anfange nicht zu entbehren sei, weil fie die uns herber Schmerz. Erft jetzt wird uns im ganzen Umfange klar, schwerste beschuldigt. Er soll bei den vorlegten Wahlen, die Möglichkeit giebt, nachdem die Beschlüsse der zweiten Lesung was wir, was das klaffenbewußte Proletariat verloren hat. er bekanntlich selbst vornehmen ließ, die Bank von Neapel   festgestellt sind, die grundsätzliche Stellung zu der ganzen Vorlage Ein edles Reis vom mächtigen Stamme des Sozialismus ist um 250 000 Lire nach anderen Berichten um 400 000 zum Ausdruck zu bringen. Dagegen fonnte sie sich nicht der Meinung geknickt und gefallen. Trauernd steht die klaffenbewußte Arbeiter­beschwindelt, oder richtiger, mit Hilfe dieses Favilla, den Staat verschließen, daß es allerdings vor der entscheidenden Gesammt- fchaft Königsbergs an der Wahre ihres verehrten Führers, der um diese Summe beschwindelt haben. Die Beweisstücke sind abstimmung richtig und nothwendig sein könne, eine Erklärung über furchtlos und treu bis zum Tode für ihre Rechte kämpfte und litt. in den Händen des Staatsanwalts, bei dem Crispi am die Stellung der einzelnen Parteien zu der nunmehr so gestalteten Was er hier bei uns gewirkt, was er der arbeitenden Bevölke 25. März ein vierstündiges Verhör hatte. Er sei ganz Vorlage abzugeben. Diese Meinung theile ich auch heute noch. rung Königsbergs war, das dürfen wir nicht erst verzeichnen, das ist gebrochen gewesen, als er von demselben kam, wird von Das ist keine Parteifrage. Die Kommission ist der Meinung, daß, unauslöschlich in die Herzen des überwiegenden Theils der Königs­Beugen erzählt. Thatsache ist, daß Crispi sofort nach dem Verhör wenn nach der Geschäftsordnung die Unterstützung von 15 Mit- berger Bevölkerung eingegraben. Er war es, der durch seine un­zu dem König eilte. Was die beiden miteinander verhandelt, wissen wir gliedern hinreicht, Anträge zu stellen, auch 15 Mitglieder hinreichen, ermüdliche, opferfreudige Thätigkeit die Saat aufgehen hieß, die fein natürlich nicht. Zu vermuthen ist, daß Crispi seinen gewohnten Bismarck um den Reichstag zu veranlassen, fie in der Generaldiskussion noch Vorgänger, der auch in der Blüthe seines Lebens uns entrissene Kniff wieder angewandt und seine Sache als die der Dynastie hin- einmal zu erwägen. Wieviel Unterstützungsstimmen man nimmt, Genosse Godau, dem Boden anvertraut hatte. Ihm war es be gestellt hat. Ob und inwieweit ihm dies gelungen, fönnen wir nicht sagen. ist eine Zweckmäßigkeitsfrage. Ich wäre dafür, eine mög- schieden, das rothe Banner der Sozialdemokratie über der Zwing­Feit steht, daß der Vater des Königs sehr viel Schulden hinterließ lichst geringe Bahl anzunehmen, weil man sonst ein Privilegium burg   des Kapitals hier im äußersten Often zu entfalten und Königs­und daß diese königlichen Schulden durch Crispi's für die großen Parteien schaffen würde. Wenn die Herren eine berg zur äußersten Warte des Sozialismus im Often zu machen. Vermittelung von den Schwindelbanken gezahlt Verlangsamung der Debatte befürchten, so brauchen fie nur eine Und mitten im harten Parteikampf verließ ihn feinen Augen­wurden. So verwickelte der treue Basall"-um Bismarckisch Rede über sich ergehen zu lassen und können dann die General- blick die Fürsorge für Weib und Kinder, mit denen ihn ein Band zu reden den geliebten König in feine privaten Crispinereien und diskuffion schließen. Ich empfehle die Annahme des Kommissions- inniger Liebe verknüpfte. So bot er, der nach dem Vorurtheil Spitzbübereien. Was nun werden wird, müssen wir abwarten. antrages.( Beifall bei den Sozialdemokraten.) weiter Kreise das Familienleben zu zerstören sich zur Aufgabe ge= macht haben sollte, das leuchtende Vorbild eines opferfreudigen Vaters und liebenden Gatten.

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Portugal  .

- Die Wahlen finden am 25. d. M. statt.

Türkei  .

Konstantinopel  , 2. April.  ( Standard.") Der Sultan   foll auf die ihm unterbreiteten Reformvorschläge der jungtürkischen Partei Gegenvorschläge gemacht haben. Daraufhin habe der Aus­schuß der Partei erwidert, daß er das Volk befragen müsse und den Reformplan des Sultans durch zahlreiche Maueranschläge in Stambul   bekannt gegeben. Diese seien von der Polizei abgerissen und die Personen, die beim Lesen derselben betroffen wurden, ver­haftet worden. Seit dem vorigen Montag feien fo 108 Mohame­daner, 74 Armenier und 81 Griechen zur Haft gebracht worden. Afrika  .

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- Die Delagoa Bai, die von England früher beansprucht war und im Jahre 1875 durch den Schiedsspruch des Präsidenten Mac Mahon   in den unbestrittenen Besitz Portugal's fam, ist nach Mac Mahon   in den unbestrittenen Besitz Portugal's tam, ist nach einer Meldung des Daily Mail" aus Kapstadt   auf 30 Jahre gegen eine jährliche Entschädigung von 10 Millionen Mark( Red.) an England abgetreten worden. Nach einer Meldung des Neuter'schen Bureaus" aus Prätoria sind dort Gerüchte von einer bevorstehenden britischen Hottendemonstration in der Delagoabai im Umlauf. Man betrachte die politische Lage indessen als gebeffert. Bestätigt sich eine dieser Nachrichten, so ist die Umschnürung Transvaals durch britische Besitzungen bald eine vollendete Thatsache und die Handels­beziehungen der südafrikanischen Republiken völlig abhängig von der Gnade Englands. Der große Geldsack Englands ist dem Präsidenten Krüger gefährlicher als Jameson's Ritt.-

Maffauah, 2. April. Mit dem Dampfer, Washington  " wurden

heute ein Bataillon Alpenjäger, ein Bataillon Bersaglieri   und eine Batterie Gebirgsartillerie sowie andere Truppen, im ganzen 1143 Mann, außer den Offizieren, in die Heimath zurückbefördert. Außerdem befinden sich an Bord des Washington  " 3 Offiziere und 279 Mann, welche aus der abessynischen Gefangenschaft in die Heimath zurückkehren.-

Korrespondenzen fiehe auch 2. Beilage.

Reichstag  .

205. Sigung vom 3. April 1897. 12 Uhr. Am Tische des Bundesraths: v. Bötticher.

Kamerun   und Logo und des südwest- afrikanischen Schußgebietes für Die Rechnung über den Haushalt der Schußgebiete von Die Etatsjahre 1892/93 und 1893/94, fowie die allgemeine Rechnung über den Staatshaushalts- Etat für 1893/94 werden der Rechnungs­tommission überwiesen.

Abg. Licber( 3): Jch theile die Ansichten der Herren Gamp, v. Levehow und v. Marquardsen nicht, kann mich aber auch mit dem Antrage der Kommission nicht befreunden. Bei der Debatte über die Einleitung, in welcher von der Zustimmung des Reichs­tages zu einem Gesetze die Rede ist, ist Gelegenheit gegeben, über die Gründe der Zustimmung oder Ablehnung sich zu äußern. Es braucht eine Aenderung der Geschäftsordnung nicht stattzufinden. Aber bei der hohen Achtung vor der Kommission will ich nicht die Ablehnung des Antrages verlangen, sondern beantrage, denselben an die Geschäftsordnungs- Kommission zurückzuverweisen.

Diesem Antrage stimmt das Haus zu.

Die Geschäftsordnungs- Kommission beantragt ferner, dem§ 57, welcher von den namentlichen Abstimmungen handelt, einen Zufat zu geben, wonach Anträge auf namentliche Abstimmung über die Ver­tagung oder den Schluß der Debatte nur durch Aufstehen unter­stützt werden können. Es handelt sich darum, daß solche Anträge über Geschäftsordnungs- Fragen nur von Anwesenden gestellt und unterstützt werden können. Anträge auf namentliche Abstimmung über materielle Fragen sollen aber auch von Abwesenden schriftlich unterstützt werden können.

der Kommission, welcher der Antrag nicht weit genug gehe. Abg. Pieschel( natl.) vertritt den Standpunkt der Minderheit besteht, sich bei der Unterstützung von Anträgen durch andere, die Abg. Bachem( 3.) bestreitet, daß ein Recht der Abwesenden anwesend sind, vertreten zu lassen.

Abg. Gamp( Rp.) stimmt diesen Ausführungen durchaus bei. eine fleine Abschlagszahlung. Abg. v. Levehow( t.) hält den Antrag der Kommission für

Abg. v. Cnny( natt.) schließt sich den Ausführungen des Vor­redners vollständig an.

Schon vor einigen Jahren machten sich an ihm die ersten Anzeichen jener furchtbaren Krankheit bemerkbar, die sich meist ihre Opfer in den Reihen des Proletariats sucht und zufolge der erbärmlichen wirthschaftlichen Verhältnisse auch findet. Schonung wurde ihm angerathen, doch er stand im Kampfe, im Rampfe für das Wohl der Armen und Glenden, und da kannte er keine Rücksicht auf seine Person, er rieb sich auf in diesem Kampfe, im wüthenden Klaffentampf.

Jett liegt er talt und entfeelt auf der Bahre, der im Leben unermüdliche. Und trauernd steht das Proletariat an der Leiche feines treuen Führers, zwar schmerzdurchwühlt, aber aufgerichtet durch das Andenken an ihn, den rastlos Borwärtsstrebenden. In ungebrochenem Kampfesmuth geloben wir Dir, Kart Schulte, nachzueifern, einig und fest, Schulter an Schulter bem Biele entgegenzuftreben, für welches Du gelebt und gekämpft haft, für welches Du auch in den Tod gegangen bist, und ebenso wie am Grabe Godau's, schwören wir an Deiner Babre:" Wir verwirklichen was Du uns gelehrt hast, durch die That werden wir beweisen, daß wir Deiner würdig sind."

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In den Gemeinde Ausschuß des Dorfes Badenstedt bei Stimmen gewählt. Hannover   wurde der Parteigenosse R ollmeier mit 25 gegen 17

aber

Voltsversammlung ab, die von 8-4000 Personen besucht war. Er Ju Kottbus hielt am Freitag Abend Genosse Bebel eine sprach über die Stellung der Sozialdemokratie aur bürgerlichen Gesellschaft. Nach Beendigung des ungefähr zwei Stunden währen­den Vortrags nahm in der Diskussion ein Dr. Bronisch, Ran Abg. Singer( Soz.): Der Abgeordnete v. Levehow hat heute einen bibat der Theologie und Sohn des Rottbuser Archidiakonns das großen Abschen vor der Betheiligung abwesender Mitglieder an der ort, der es durch sein provokatorisches Auftreten gegen die Arbeiter namentlichen Abstimmung ausgesprochen. Ich erinnere aber daran, zur polizeilichen Auflösung brachte. Der Herr, der mit dem Benehmen daß der verehrte Herr auch in der Zeit, wo er auch zu unserer eines Reſervelieutenants auftrat und sich als ein entschiedener Anwalt Genugthuung den Präsidentenstuhl eingenommen hat, dieser An- der kapitalistischen   Intereffen geberdete, dürfte für seine künftigen schauung nicht Ausdruck gegeben hat, sondern ebenso wie der jetzige ist, daß er durch sein Auftreten in der Versammlung viele Gläubige Herren Konfratres noch ein wahres Schreckenskind werden. Sicher Präsident Blanketts angenommen hat. Es muß ein Unterschied zwischen verloren, den Kopf gestoßen und formellen und materiellen Anträgen gemacht werden. G3 giebt eine feiner Kirche vor fein einziges verirrtes Schaf gewonnen hat. Bewunderns ganze Reihe von Mitgliedern, die gar nicht in der Lage sind, hier im Hause anwesend zu sein, die erkrankt sind und entschieben werth war die Ruhe, mit der die Masse der Arbeiter die beleidigen das parlamentarische Recht haben, mitzuwirken, daß wichtige Fragen den Angriffe anhörte, die er wegen des vorjährigen Streits und durch den Namensaufruf entschieden werden. In vielen wichtigen wegen ihrer Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie gegen sie richtete. politischen Fragen ist es auch im Intereffe der öffentlichen Wohl- Danach hätten die Arbeiter mit durchaus verwerflichen und unfitt­Wohl- lichen Mitteln eine Verbesserung ihrer Lage erstrebt und die fitt fahrt nothwendig, die Namen derjenigen, welche an dieser Beschlußlichen Mitteln eine Verbesserung ihrer Lage erstrebt und die fitt­geben, sich ein Urtheil darüber zu bilden, ob sie dem betreffenden bas junge Herrlein der Theologie neben Luther   und Goethe faffung mitwirken, festzunageln, um der Wählerschaft Gelegenheit zu liche Weltordnung" bekämpft, als deren fittenreinen Vertreter die Fabrikanten erschienen. Fügen wir noch hinzu, daß Abgeordneten ihr Bertrauen weiter schenken soll oder nicht. Es handelt Raifer Wilhelm I.   als ein Genie pries und Bismard als den größten sich also nicht um eine interne Frage des Reichstags, sondern auch um Heros feierte, so haben die Leser des Vorwärts auch einen Begriff eine Frage der Wählerschaft. Von den namentlichen Abstimmungen wird Die Wahl des Abg. Peus( Westhavelland- Brandenburg) wird ja auch nur bei wichtigen Angelegenheiten Gebrauch gemacht. Den von seiner historischen Auffassung und sie können sich vorstellen, für giltig erklärt. Bezüglich der Wahl des Abg. Reichmuth hatte die Kom- lungen einen Knüppel zwischen die Beine zu werfen, kann man heit, die Versammlung aufzulösen, wodurch er den Schwadroneur Zweck, die Geschäfte des Reichstages aufzuhalten, den Berhand- welche Heiterfeitserfolge er erzielte. Eine solche Lachsalve gab denn dem sehr nervös gewordenen Polizeikommissar die auch Gelegen­mission zuerst Ungiltigkeit beantragt. Da weiteres Material einging, praktisch durch Anzweiflung der Beschlußfähigkeit des Hauses erreichen. wurde die Sache nochmals der Wahlprüfungs- Kommission über Es ist charakteristisch, daß bei diesen reinen Geschäftsfragen ein innerer vor einer gründlichen Abfertigung durch Bebel rettete. Betzterer be­wiesen, welche nunmehr die Anstellung von weiteren Erhebungen wiespalt innerhalb der einzelnen Fraktionen zum Ausdruck kommt. absichtigt später einmal hier einen Vortrag über Christenthum und beantragt. Im Gegensatz zu anderen Parteien wollen wir die Rechte des Sozialismus zu halten, um dem Dr. Bronisch und Konsorten ein Abg. Gamp( Rp.) schlägt vor, die Erhebungen noch auf andere Barlaments und jedes einzelnen Abgeordneten möglichst ausdehnen. Licht aufzustecken. Thatsachen auszudehnen, als die Kommission vorgeschlagen, nament- Das Zentrum sollte sich fragen, ob es gut daran thut, einen ent­Polizeiliches, Gerichtliches 2c. lich auch darauf, ob die Gemeindebiener beim Bertheilen von Wahl- gegengesetzten Standpunkt einzunehmen. Die Konsequenz beriet von der Antlage tostenlos freigesprochen, durch - Das Landgericht in Prenzlau   hat den Parteigenoffen zetteln dienstliche Abzeichen getragen haben. Abg. Singer( Soz.) hebt hervor, daß endlich Vorsorge getroffen fähigkeits- Biffer, und ich laffe dahingestellt, ob das für das Zentrum Unfug" begangen zu haben. Die Schöffen in Strasburg   hatten ihn Bachein'schen Ausführungen führt zur Herabsetzung der Beschluß- Biet Austragenlaffen des Wahren Jakob" durch seinen Sohn groben werden müsse, daß fünftig die Wahlprüfungen in einer Seffion erledigt wünschenswerth ist. Der Reichstag   ist der Wähler wegen da, nicht bekanntlich dieser Uebertretung für schuldig" befunden und auf 3 M. unfug" begangen zu haben. Die Schöffen in Strasburg   hatten ihn werden. Anträge wie der des Abg. Gamp erwecken den Verdacht, umgekehrt. Der Verlust einer Stunde infolge einer namentlichen Strafe und Bezahlung der Kosten erkannt. daß man die Sache verschleppen, den Thatbestand verschleiern und Abstimmung fällt nicht so ins Gewicht, wie die Kontrolle der Strafe und Bezahlung der Kosten erkannt. so dem Reichstag   die Möglichkeit nehmen wolle, sich ein flares Bild Wählerschaft über die Abstimmung ihrer Abgeordneten.( Beifall bei sich bei seiner eifrigen Thätigkeit für die sozialdemokratische Pro­Der Parteigenoffe A. Hoffmann in Saalfeld   hat zit verschaffen; die Folge sei dann, daß womöglich die ganze den Sozialdemokraten.) Legislaturperiode vorübergehe, ehe den zu Unrecht im Reichstage Abg. Richter( frs. Bp.): Ein Mißstand ist allerdings vor- paganda ein nervöses Leiden zugezogen, das zur Beit so bedenklich verbliebenen Abgeordneten das verdiente Schicksal der Eliminirung handen die mangelhafte Präsenz infolge der Diätenlosigkeit. So ift, daß ihm die geringste seelische Aufreizung gefährlich werden kann. treffe. Im vorliegenden Falle sei der Thatbestand vollkommen klar; lange diefer Mißstand bleiben wird, so lange wird es nicht besser richtsverhandlung, die gegen ihn wegen Beleidigung des Magistrats Aus diesem Grunde bat er um Vertagung des Termins einer Ge­er bitte jedenfalls den Antrag Gamp abzulehnen. werden. Bei materiellen Anträgen werden durch Vollmacht der Der Antrag Gamp wird abgelehnt und der Antrag der Kom- Fraktionsführer die Namen aller Fraktionsmitglieder unterschrieben. von Pößnect angesetzt war. Das Gesuch war durch mehrere ärzt­miffion angenommen. Bei formellen Anträgen, bei Anträgen auf namentliche Abstimmung liche Zeugniffe gestüßt, dennoch wurde es abgeschlagen. Hoffmann Bei der dritten Berathung des Bürgerlichen Gesetzbuches   war find niemals die Frattionslisten unterschrieben, sondern die Unter mußte alfo in feinem kranken Zustande zum Termin, wo er zu angeregt worden, nach Erledigung der Generaldebatte und Spezial- schriften find im Saale gesammelt worden. Blanketts find zu 50 m. Geldstrafe verurtheilt wurde. Fiat justitia, et pereat debatte der britten Lesungen vor der Abstimmung noch einmal eine anderen Zeiten sehr gebräuchlich gewesen; ich erinnere nur an die Generaldebatte zu gestatten. Die Geschäftsordnungs- Kommission hat berüchtigten gedruckten Schlußanträge. Das ist ein Mißbrauch der diese Frage berathen und beantragt, dem betreffenden§ 20 der Ge- Blanketts. Die Sache geht zuletzt auf die Herabfegung der Beschluß­schäftsordnung folgenden Zusatz zu geben: fähigkeitsziffer des Reichstags hinaus. Das wäre für das Zentrum bedenklich.

Nach Abschluß dieser Diskussion über die einzelnen Artikel hat auf Antrag von 15 Mitgliedern noch einmal eine Diskussion nach Maßgabe des§ 18( Generaldiskussion) stattzufinden."

Abg. Gamp( Rp.) hält es nicht für nöthig, die Möglichkeit zu schaffen, daß dem Hause eine weitere Debatte aufgezwungen werden tann, wenn 15 Mitglieder es wünschen; mindestens müßte man für einen solchen Antrag dieselbe Unterstützung von 30 Mitgliedern fordern, wie für jeden gewöhnlichen Antrag.

Abg. Ofann( natt.) beantragt die Zurückverweisung der ganzen Sache an die Kommission.

Abg. Bachem( 3): Diejenigen, welche das passive Wahlrecht schützen wollen, müssen dafür sorgen, daß die Verhandlungen des Reichstags nicht allzu lang ausgedehnt werden; denn es giebt nur wenige Leute, welche 7 Monate hier in Berlin   anwesend sein

fönnen.

Abg. v. Levehow( t.): Wir haben jetzt schon die erste und die Die Zurückverweisung an die Geschäftsordnungs- Kommiffion wird zweite Lesung, ferner die dritte Lesung mit General- und Spezial- abgelehnt und der Antrag der letzteren einstimmig genehmigt. bebatte, also im ganzen vier Lesungen. Eine fünfte Lesung brauchen Es folgt die dritte Berathung der Anträge wegen Aufhebung wir nicht. Höchstens könnte man nach Schluß der Verhandlungen des Jesuitengesetes bezw. wegen Aufhebung des§ 2 Erklärungen zulassen, die aber der Präsident niemals verhindern dieses Gefeßes. wird auch ohne Aenderung der Geschäftsordnung. Abg. v. Marquardsen( natl.) schließt sich diesen Aus­führungen an.

mundus!

Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgebung.

Achtung Moabit  , Hausdiener und Kutscher. Am Sonntag, den 4. April, nachmittags 5 Uhr, findet bei Fischer, Moabiter Klub­haus, Beusselstr. 9, eine Versammlung mit nachfolgendem geselligen Beisammensein statt; und bitten wir die Genossen Moabits, für diese Versammlung rege zu agitiren.

nachmittags 3 Uhr( nicht wie irrthümlich gemeldet wurde Achtung! Schuhmacher Schönebergs! Sonntag, 4. April, vormittags 10 Uhr): Deffentliche Schuhmacher- Ver fammlung bei Obst, Grunewaldstr. 110. Vortrag des Kollegen Nauer- Berlin über den Untergang des Kleingewerbes. 2. Stellung­nahme zum 1. Mai. Bu zahlreichem Besuch ladet ein Die Kommission. Deutsches Reich  .

Kollegen werden ersucht,

Die

Generalversammlung des Verbandes der in Konsum- und ähnlichen An alle Lagerhalter Deutschlands  . Die zweite ordentliche Bereinen angestellten Lagerhalter wird zu Ostern in Chemnis, Restaurant" Friedrichskron", Leipzigerstraße 3, abgehalten. Berhandlungen beginnen am 2. Osterfeiertage Mittag 1 Uhr. Die wenn möglich am 1. Feiertage bier einzutreffen, da für den Nachmittag des 1. Feiertages ein Ausflug geplant ist. Für unentgeltliches Nachtquartier wird gesorgt. Das Empfangskomitee tagt vom 1. Feiertag, vormittags zurich nach ihrer Ankunft sofort dorthin zu begeben. Ferner ersuchen 10 Uhr, ab im Restaurant Hoffnung", Untere Georgenstr. 1, fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Die Kollegen werden ersucht, wir diejenigen Kollegen, die am 1. Feiertage hier eintreffen, Mit­( Antheilung bis spätestens den 13. April an Kollegen W. Exner, Zöllner­lokal: Bahnhof Markt Altendorf. J. A. des Lokalkomitees: ftraße 26 gelangen zu lassen. Straßenbahn zum Versammlungs­W. Eyner.

Ohne Debatte wird der Antrag des Grafen Hompesch auf Auf­hebung des Jesuitengesetzes gegen die Stimmen der Konservativen, der Reichspartei, der Nationalliberalen und der Abgg. Richter, Abg. Singer( Soz.): Der Abg. Gamp will verhindern, daß in der Pachnicke und Lessing genehmigt. Der Antrag Graf Limburg  - Rickert dritten Lesung nach Abschluß der Spezialdiskuffson noch einmal in wegen Aufhebung des§ 2 dieses Gesetzes wird gegen die Stimmen einer neuen Generaldiskussion Wahlreden zum Fenster hinaus ge- der Reichspartei und eines Theils der Konservativen angenommen. halten werden; ich weiß nicht, ob er selber überhaupt noch dazu Es folgt die Fortsetzung der zweiten Berathung des kommen wird. Jedenfalls sebe ich es als eine Hauptaufgabe des Margarine gefeges, welches vom Zentrum und den Kon­Parlaments an, dasjenige, was hier verhandelt wird, möglichst der fervativen beantragt ist. Wählerschaft bekannt zu geben. Es sollte hier eigentlich nichts Die namentliche Abstimmung über§ 4( Gebot getrennter Ber­dazu bedarf es der Kenntniß aller der Vorgänge, die sich hier ertheiligen sich an derfelben nur 189 Mitglieder, während 199 anderes gethan werden, als was die Leute draußen wollen; und faufsräume) ergiebt die Beschlußunfähigkeit des Hauses; es be eignen. Die Auffaffung der Rechten über den Parlamentarismus Beschlußfähigkeit erforderlich sind. Es stimmen mit ja 116, mit führt dazu, daß überhaupt alles unter Ausschluß der Deffentlichkeit ne in 78 Abgeordnete. verhandelt wird, daß kein Bericht herausgegeben wird, damit ja Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Montag 11 Uhr. niemand erfahre, was der hochwohlweise Gesetzgeber hier trag wegen Aufhebung des Kommunalsteuer- Privilegs der Offiziere; im Hause gesprochen hat. Mit den Motiven der Abgeordneten zweite Lesung des Handelsgesetzbuches.) von Gamp, von Levetow und Marquardsen kann man den Vorschlag der Geschäftsordnungs Kommission nicht abthun. Der Abg. Lieber hat nach der Berathung des Bürgerlichen Gesetz­buches die Nothwendigkeit erkannt, noch einmal die Meinung seiner Unserm verstorbenen Parteigenoffen Karl Schulhe widmet Freunde zusammenzufaffen und zwar als die Diskussion über Gin- die Königsberger Volkstribune" einen Nachruf, worin leitung und Ueberschrift eröffnet war. Es liegt im Interesse des es heißt: Hauses, an sich wichtige Erklärungen auch an der Stelle machen zu Wir waren wohl jede Stunde auf die schmerzliche Nachricht önnen, wo sie logisch der Sache nach hingehören. Dazu eignet sich gefaßt; doch nun, als sie da ist, als es unabänderlich feststeht, daß

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Partei- Machrichten.

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Ueber den Tischlerstreik in Elberfeld  - Barmen wird mit­getheilt, daß in Elberfeld   78 Mann zu den neuen Bedingungen arbeiten; Ueberläufer   sind im ganzen nur 9 zu verzeichnen. In Barmen ist der Streik ziemlich beendet und zwar zu gunsten der

Arbeiter.

Die Stuckatenre Kölns   legten am Donnerstag mit wenig Ausnahmen die Arbeit nieder, und zwar aus einem ganz eigenthüm