Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

Wie wir erfahren, erscheint in der Librairie du Carrefour  in Paris   demnächst ein Werk über die Saarfrage.

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Der französische   Film ,, Madame Bovary", nach dem be­rühmten Frauenroman Flauberts, steht vor seiner Pariser  Uraufführung.

Die Buchhandlung des Populaire" hat eine Drei- Franken­Medaille zur Erinnerung an Guesde und Jaurès   heraus­gegeben, die das Wort Pax( Frieden) über den Häuptern der großen Friedensfreunde enthält.

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Von M. Plytas, einem hohen Beamten im Innenministerium und früheren Kabinettschef Tardieus, dem der energisch durchgreifende Ministerpräsident Chautemps   die Unter­suchung der Korruption in Sachen Stavisky übertragen hat, geht der Ruf ungewöhnlicher Tüchtigkeit aus; er soll, bevor er einen Akt liest, schon ,, schnüffeln", was dran ist. ,, Schade, daß der Akt Stavisky nicht besser riecht," bemerkt dazu ein Pariser   Witz melancholisch.

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Wie gemeldet wird, spielt der Halbfranzose Maurice Che­ valier   in Hollywood   die Lustige Witwe" mit der Regie von Ernst Lublich.

Auf mehrere Anfragen teilen wir mit, daß die Postverbin­dung abends nach dem Saargebiet und nach Deutschland   fol­gende ist: ab Gare de l'Est  , Gleis 1, ein besonderer Postzug 21.55 Uhr und Gleis 7 ein D- Zug 23.25 Uhr. Spätere Züge haben keine Postverbindung mehr.

Die Frau Staviskys fährt zu ihrem toten Mann

Die Pariser   Zeitungen veröffentlichen das Bild des toten Betrügers mit dem hartgeschlossenen Mund, der Oeffnung an der Stirn, der langen Blutspur auf der Wange. Die Nachricht vom Selbstmorde des 400- Millionen- Abenteu­rers hat in Paris   außerordentliche Sensation gemacht; die

Blätter der Arbeiterparteien, die den Selbstmord des gehetz­ten Rumänen bezweifelten, waren alsbald an vielen Stellen ausverkauft. In der Kammer war die Nachricht von diesem Ende des Feldherrn der Schwindelkampagne ein besonderer Gesprächsstoff. Die bürgerlichen Radikalen schienen nach der Verhaftung des Bayonner Maires, der einer der Ihren war, reichlich gedrückt. Der Ministerpräsident Chau temps hat aber durch die Energie, mit der er den Rück.

tritt des formell belasteten Kolonialministers betrieb, und durch die energische Fortführung der Untersuchung stark an Vertrauen als Mensch gewonnen. Wieso auch der sehr sympathische und kulturell hochstehende Unterrichtsminister de Moncie in die Affäre einbezogen werden konnte, ist unerfindlich. Polizeipräsident Chiappe, der ,, starke Korse", hat inzwischen eine eindeutige Erklärung abgegeben, daß an den Gerüchten, der Abenteurer habe ihm oder seiner Gattin etwas für ein Polizeiheim geschenkt, kein wahres Wort ist. Man muß überhaupt in dieser ganzen leidigen Affäre die Schuldigen dort suchen, wo sie wirklich siten: nämlich in einer gewissen Art von käuflicher und Revolverpresse, die mit dem Betrüger. kapital und auch mit dem Hitlerfonds zusammen­gearbeitet hat. An dieser klaren Spur ist nichts zu ver­wischen.

An der trüben Affäre, die mit dem einsamen Tod eines gestürzten Schiebers in einem Schneehaus der ewigen Alpen von Savoyen   geendet hat, fehlt aber auch ein menschlich erschütternder Zug nicht. Dies ist die Treue, die die Frau des großen Betrügers, der sie auch mit vielen Frauen be­trogen hat, dem toten Stavisky gehalten hat. Die Verlassene ist einsam, geleitet von einem Inspektor, durch die Nacht in die Berge gefahren, den toten Gatten zu rekognoszieren. Unterwegs hat sie immer wieder, noch ohne Kenntnis von dem Ende, ohne Schlaf und Ruhe gefragt:, Lebt er noch?" kommen ein Geschicht

von

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Bergfexen, Modeknaben, Sportweibern wimmelte pacht, gab kaum Weg frei, als sie" kam. So warf sie sich auf seine Leiche. Sie sagte, sie wolle so lange als möglich bei

Hayotte!

Der Freund Staviskys stellt sich selbst

Paris  , 10. Januar. Der Direktor des Empire- Theaters, Hayotte, gegen den im Zusammenhang mit der Stavisky­Angelegenheit ein Haftbefehl erlassen worden ist, hat sich der Polizei in Begleitung seines Verteidigers gestellt. Ich bin glücklich," so erklärte er, vor Gericht erscheinen zu fön nen; denn ich habe die Absicht, in voller Offenheit zu spre­chen, da ich meiner Unschuld sicher bin." Seine Vernehmung dauert noch an. Es ist anzunehmen, daß er am Abend nach Bayonne   gebracht wird.

Vor der Guillotine

Wie van der Lubbe geköpft wurde

Leipzig  , 10. Jan. Der Reichsgerichtsdienst des DNB. er­fährt zu der bereits gemeldeten Hinrichtung des 25jährigen Maurers Marinus van der Lubbe   noch nachstehende Einzel­heiten:

Die Mitteilung von der bevorstehenden Enthauptung wurde dem Delinquenten am Dienstagvormittag durch den obersten Anklagevertreter, Oberreichsanwalt Dr. Werner, in der Gefängniszelle gemacht. Van der Lubbe nahm die Mit­teilung unbewegt entgegen und lehnte auf Befragen geist= lichen Zuspruch ab. Auch machte er feinen Gebrauch von dem Anerbieten, Briefe an seine Angehörigen zu schreiben, und äußerte feinen weiteren Wunsch. Die Vollstreckung des Urteils wurde Mittwoch morgen 7.30 Uhr im umschlossenen Lichthof des Landgerichts in der Harkortstraße in Leipzig   in Anwesenheit des Oberreichsanwalts Dr. Werner und des Sachbearbeiters Landgerichtsdirektor Parrisius voll­zogen. Vom Reichsgericht waren Senatspräsident Dr. Bünger fowie drei weitere Mitglieder des erfennenden 4. Straffenats anwesend. Ferner wohnten 12 vom Rat der Stadt einzig abgeordnete Gemeindemitglieder der Hin­sowie der Verteidiger des Angeklagten, Rechts­anwalt Seuffert, der holländische Dolmetscher Meyer­Collings, Kreishauptmann Dönicke, der Gefängnise direktor, der Gefängnisgeistliche und zwei Gerichtsärste.

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dem Toten bleiben. Die Kinder, zwei sehr hübsche Kinder, einen Jungen und ein Mädel, hat sie daheim in Paris   gelassen. Man versteckt vor ihnen die Zeitungen, da­mit sie das entsetzlich entstellte Gesicht des Millionen­schwindlers nicht sehen, der ihr Vater war.

In Chamonix   in den Alpen   hat der Wintersport dieses Jahr große Sensation in der Hochsaison, in Bayonne   auf der anderen Seite Frankreichs   in den Pyrenäen   auch. Dort läuft das Volk zusammen, wenn ein Cortège um den ver­hafteten Bürgermeister und Sparkassendirektor, den einge­lieferten Pariser  " Darius zum Vorschein kommt. Die Win­tersportplätze, die feudalen Hotels und Kurorte haben halt immer ihre Kehrseite.--

Darius

Das Ende eines Hitlerfreundes

Baptiste.

Pierre Darius, der wortgewandte Lenker von der Zeitschrift Bec et Ongles"( zu deutsch  : Zähne und Klauen"), sowie von ,, Midi", dem hitlerfreundlichen Mittags­blatt, sitzt im Violon,( zu deutsch  : Kittchen). Die Affäre Stavisky hat dem Kämpfer für die Reinheit Frankreichs  und Gastgeber Louis Thomas, des völkischen Wander­redners, das Genick gebrochen.

Dem Manne mit dem Namen des Perserkönigs wird vor­geworfen, daß er im Vorjahre, als er eine Kampagne gegen den Stadtkredit von Bayonne   eingeleitet hatte, die auf gutes Material gestützt war, urplötzlich davon abkehrte. Diese schnelle Sinnesänderung wird auf Stavisky- Bons zu­rückgeführt, die im Gegensatz zu denen, die der kluge Ru­mäne den öffentlichen Kassen aufdrehte, nicht ,, faul" waren. Darius hat vor dem Untersuchungsrichter gestanden, daß der jetzt zu Chamonix   verblutete Betrüger, den er in den Räumen der Volonté  " traf, ihm die Leitung von Zähne und Klauen" für monatlich 15 000 Franken anbot, was er annahm. Außerdem ist der Freund der Hitlerpropaganda überführt, sich von diesem Moment an für die Bons von Bayonne  , unter Kenntnis der wahren Sachlage, eingesetzt zu haben, besonders bei der Landwirtschaftskasse, France Mutualiste.

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Pierre Darius macht daraufhin schöne Reisen. Nachdem er eben von seinem Landhaus in Cannes   geholt wurde, hat

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Pressevertreter waren nicht anwesend. Oberreichsanwalt Dr. Werner verlas den Urteilstenor und gab dann die Ent­schließung des Herrn Reichspräsidenten   bekannt, wonach er sich dafür entschieden habe, von seinem Begnadigungsrecht feinen Gebrauch zu machen. Darauf übergab der Anklage­vertreter van der Lubbe dem Scharfrichter. Der Reichstags­brandstifter gab keine Erklärung vor seinem Ende ab. Die Sinrichtung wurde von dem Scharfrichter Engelhardt ( Schmölln  ) durch Fallbeil vollzogen und verlief ohne jeden 3wischenfall. Nach vollzogener Hinrichtung stellte der Ge­richtsarzt den Tod feit.

1935

Völkerbund und Saarirage

Genf, 10. Januar. Der Vorsitzende der in der nächsten Woche beginnenden 78. Tagung des Völkerbundsrates wird der polnische Außenminister Beck sein. Für England wird Außenminister Simon und für Frankreich   Paul- Boncour  an den Verhandlungen teilnehmen. Es ist die erste Tagung des Rates seit dem Austritt Deutschlands   aus dem Völker­bund. Hauptgegenstand der Tagung wird die Volksabstim­mung im Saargebiet sein, zu der jetzt der Rat die Vorberei­tungen zu treffen hat. Vor allem soll der Rat den Zeitpunkt der Abstimmung festsetzen. Eine Verlantbarung des Völker bundes erinnert daran, daß der Rat nach dem Versailler Vertrag die Freiheit, das geheime Vorgehen und die Thr: lichkeit der Abstimmung zu sichern habe". Außerdem habe der Rat, wie es in der Berlautbarung weiter heißt, nach der Abstimmung durch Mehrheitsbeschluß die Staatszugehörig teit des Saargebietes zu bestimmen, indem er dem durch die Abstimmung ausgedrückten Wunsch der Bevölkerung Rech­nung tragen werde.

Betriebsrat verhaftet

( Inpreß.) Der gesamte Betriebsrat der großen Adler­Automobilwerke, der nur aus Mitgliedern der NSBO. be­stand, ist verhaftet und ins Konzentrationslager übergeführt worden. Er hatte sich geweigert, der Einführung der 80- Stundenwoche ohne Bohnausgleich ausustimmen,

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man ihn jetzt in Begleitung einiger Uniformen nach dem schönen Pyrenäenort Bayonne   gebracht, zur Winter­kur in Sachen fauler Bons. Der verwaiste Midi", seines Wohltäters beraubt, schimpft inzwischen kräftig auf die Regierung. Sehr heiter zu lesen, aber die Rolle dieses Blat­tes eines käuflichen Herrn, der vom dritten Reich" schwär­men ließ, dürfte erledigt sein. ,, Midi fini", sagen die Pariser  .

Dieser Darius teilt somit das Schicksal seines großen Namensvetters, der auch, nach anfänglichen Eroberungen, die berühmt gewordene Schlacht bei Marathon verlor. Gleich einem Marathonläufer eilen auch heute wieder manche Ge­rüchte von diesem Darius aus. Wie wäre es, wenn die Be­hörde, nachdem sie ergründet hat, warum dieser Mann des ,, Midi" so gut Französisch schrieb, nun auch einmal fest­stellte, wie es mit seinen deutschen Sprachkenntnissen war? Es gibt sicherlich Leute in Paris  , die darüber Bescheid wissen, sei es zum Beispiel in der ein und anderen deutschen Zeitungsredaktion, und man braucht dazu vielleicht noch nicht einmal Dolmetscher, denn manche dieser Leute wissen ganz gut, wo Gott in Frankreich   wohnt.

Zu der Verhaftung des Chefredakteurs des ,, Midi", Darius, schreibt das Pariser Tageblatt  : Der Midi" des Herrn Darius hat in den letzten Wochen lediglich dadurch von sich reden gemacht, daß in dieser Zeitung sehr hitlerfreundliche Artikel des Herrn Louis Thoma veröffentlicht wurden, die stets fast gleichzeitig auch im ,, Völkischen Beobachter" und in anderen Hakenkreuz­blättern als Zeugnisse für einedem ,, dritten Reich" genehme Richtung in Frankreich  groß aufgemacht wurden. In diesem Zusammen­hang dürfte die Untersuchung auch Klarheit über die Be­ziehungen des Herrn Darius zu dem Pariser   Korresponden­ten einer großen deutschen Zeitung schaffen."

Weiterhin ist ein gewisser Pigaglio, Redakteur an der ,, Volonté  ", verhört worden. Wie sich herausgestellt hat, hat Pigaglio, der Stavisky nur unter dem Namen Alexander gekannt haben will, diesem auf der Flucht geholfen.

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, Volonté  "

Der General- Anzeiger  " für das Saargebiet teilt mit: ,, Die ,, Volonte  " hatte vor kurzem einen Sonderbericht­erstatter nach dem Saargebiet entsandt, der auch dem Röchling  - Prozeß wegen der Flugblätter gegen die Domanialschulen beiwohnte. Dieser Mann hat dann einen in der Saarbrücker Presse in großer Aufmachung wieder­gegebenen Bericht über die Verhandlung veröffentlicht, in dem es u. a. hieß, daß einem Franzosen die Schamröte ins Gesicht steigen müsse, angesichts der von den Entlastungs­zeugen Röchlings angeführten Druckmittel" auf die saar­deutsche Bevölkerung. Wir können jetzt unseren Lesern mit­teilen, daß dieser sogenannte Journalist" von Herrn Röchling   gekauft war."

Das Neueste

Einer Meldung aus Genf   zufolge soll der Hauptausichuk der Abrüstungskonferenz am 12. Februar eins berufen werden.

Der französisch- sowjetrussische Handels. vertrag ist am Mittwoch parafiert worden. Das Abs kommen, das auf die Dauer von einem Jahr abgeschlossen ist, sieht u. a, die Meistbegünstigung für französische   Firmen und Staatsangehörige in Rußland   vor.

Nachrichten zufolge, die aus Litanen vorliegen, wird von litauischen Jungschüßen und der litanischen Grenzpolizei ein neuer Gewaltstreich gegendas Memelland  geplant. Es sollen alle Beamten abgesezt, festgenommen und durch litauische Beamte ersetzt werden. Im Memelgebiet haben diese Pläne größte Beunruhigung hervorgerufen. Von litanischer amtlicher Seite werden diese Besorg: nisse als unbegründet erklärt.

Die Flotte der Nanking- Regierung hat Amoy einge

nommen.

Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer in Deutschland  betrug am 1. Januar 1934 5 052 607 gegenüber 4 837 549 am 1. Dezember und 4 307 722 am 1. Januar 1933. Hiernach ist im Laufe des Dezember 1933 eine Zunahme von 215 058 Teilnehmern(= 4,4 Prozent) und im Laufe des Kalenders jahres 1933 eine Zunahme von 744 885( 17,3 Prozent) ein­getreten. Die Zahl der Gebührenbefreiungen ist im Laufe des Dezember um 9350 gestiegen, jedoch gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres um 3712 zurüd gegangen. Der Rundfunk wird mehr und mehr zu einer Zwangseinrichtung.

Für die Schwerkriegsbeschädigten

find Fahrbegünstigungen erlassen worden. Sie dürfen näm­lich von nun ab, wenn sie die dritte Klasse voll bezahlen, die zweite benützen. Die Begünstigten müssen mindestens 50 Pro­zent erwerbsvermindert sein. Die Benüßung der 1. Klaffe ist verboten. Die ist den 1000- Mart- Staatsräten und den anderen hochbezahlten Naatbongen referpiers