Zu Lubbes Hinrichtung

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... daß daß es sich bei der Auswahl der Todesart um keine Strafmilderung gehandelt habe!"

Bon besonderer Seite wird uns geschrieben:

Ueber den Märtyrertod des holländischen Arbeiters van der Lubbe in Hitlerien( Germanien  ) verbreitete die gleich geschaltete Presse einen kurzen Bericht, der wieder ein­mal besonders klar die Heuchelpropaganda der Hitleristen beweist. Jedermann hat wohl noch in Erinnerung, daß die Notverordnung des Reichspräsidenten   vom 28. Februar 1933 und das Gesetz der Hitlerregierung vom 29. tärz 1933 dem deutschen Bolke

1. die berühmte. Schutzhaft" und Aufhebung des ver­fassungsmäßigen Schutzes der Person, der Wohnung und des Eigentums,

2. die Zulässigkeit der Todesstrafe für politische Ver­brecher",

3. die Zulässigkeit der Vollziehung der Todesstrafe durch Hängen

beschert hat. Erstmalig in der ganzen kultivierten Welt sind die beiden zuletzt genannten Bestimmungen dieser Notverordnung für rück wirkend, das heißt ihre An wendbarkeit auf Taten, die vor dem Erlasse der Verord­nung begangen worden waren, ist für zulässig erklärt worden. Van der Lubbe ist unter Berufung auf diese Not­verordnung zum Tode verurteilt worden, obschon: a) feststeht, daß der Reichstag   nicht durch die paar ab­gefallenen Läppchen des brennenden Vorhanges, mit dem van der Lubbe herumlief, sondern durch die bes­seien Maßnahmen einer zweiten Brand­legergruppe abgebrannt ist, denn die Sachverstän­digen haben glaubhaft dargelegt, daß die Brandlappen van der Lubbes den Brand gar nicht enzünden fonnten;

b) durch das Schweigen van der Lubbes, auch vor dem Schafotte noch, feststeht, daß er die eigentliche Brandstiftergruppe gar nicht gefannt hat und nur aus historischem Zufalle kam, als jene Brand­chemikalien kurz vor dem Aufflammen standen;

c) im deutschen   Strafgesetze die Brandlegung nur mit Zuchthaus bedroht war.

Hitlerien hat zuerst die niederländische Regierungs­intervention brüskiert. Das paẞt natürlich zu Ministern, die auf der Suche nach der Erfindung einer Verhütung des Eindringens fremdländischer Radiowellen in Deutsch­ land   sind, und zu deren Chef, der in seinem politischen Glaubensbekenntnisse Mein Kampf  " den Gegen des All­mächtigen" auf die Waffen herabfleht, sogar in Sperr­schrift. Mit politischer, geschweige mit menschlicher Moral haben solche Dinge nichts zu tun.

Nun aber kommt der große Reklametrick! Göbbels   be­fiehlt, beiden Lagern gerecht zu werden, dem eigenen und dem gegnerischen: Schreiben Sie":

Bei van der Lubbe handle es sich trotz seiner gemeinen Tat immerhin um Ueberzeugunstäterschaft. Selbstver­ständlich sei, daß es sich bei der Auswahl der Todesart um feinerlei Strafmilderung gehandelt habe!" Dieser Schreibebefehl ist völlig auf massenpsychologische Wirkung, auf Jrreführung abgestellt. Am Tage nach dem Brande wurde in ganz Deutschland   die Notverordnung ausdrücklich als Lex van der Lubbe" mit dem Zusage proklamiert, van der Lubbe werde bestimmt gehängt werden. Das hitlerhörige Volk erwartete nun natürlich das Hängen. Die gesamte kultivierte Welt stemmt sich schon gegen die Hinrichtung, geschweige gegen das Hängen

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Ist Lemuria entdeckt?

Verschollenes Land auf dem Meeresboden

Die englische Sir John Murray- Expedition, die gegenwärtig unter Leitung von Professor Stanley

9zdillis mentio no Gardiner ozeanographische Vermessungen im

van der Lubbes. Also läßt Göbbels   seinen hitleristischen Lesern etwas von Ueberzeugungstäterschaft vorsezen, deretwegen man den Lubbe doch nicht habe hängen kön nen, und damit beseitigt er den schwersten Angriff der Weltmeinung. Er beruhigt dann aber seine aufgepeitschten Anhänger wieder mit der Versicherung, daß eine Straf­milderung nicht in Frage gekommen sei: als ob es für den Verurteilten nicht beim Hängen genau so und endgültig u in sein Leben ginge als beim Hand beil oder beim Schafott2 Aber in diesen amtlichen Notizen liegt noch eine weit schwerere, heuchlerische Ge­meinheit! Die breite Masse namentlich im Auslande soll in den Glauben versezt werden, nur das Hängegesetz sei ein solches mit rückwirkender Kraft und dies habe man ja auf van der Lubbe nun doch nicht angewendet! Dem Schreiber aber gibt die ganze heuchlerische Geschichte An­laß, nachstehend die niederträchtigen Richtlinien, nach denen Hitler   in dieser Beziehung handelt und die bloß eine von ihm aufgegriffene fremde fire Jdee bilden, wörtlich zu zitieren:

Die Staatsfunst hat mit dem Sittengejebe nichts ge= mein.. Wer regieren will, muß mit List und Heuchelei arbeiten.... In der Staatskunst muß man fremdes Eigentum ohne Zögern nehmen, wenn hierdurch nur Unterwürfigkeit und Macht erlangt werden. Unsere Re­gierung, die den Weg friedlicher Eroberung geht, darf die Schrecken des Krieges durch weniger bemerkbare, aber um so wirksamere Hinrichtungen ersetzen, mit denen die Schreckensherrschaft aufrechterhalten werden muß, um blinden und unbedingten Gehorsam zu erzwingen. Nicht alleine des Vorteiles wegen, sondern auch vor allem im Namen der Pflicht, des Sieges halber, müssen wir fest­halten an der Anwendung von Gewalt und Heuchelei.... Für uns ist die Kenntnis dieses Umstandes von aller­größter Bedeutung. Sie wird uns zustatten kommen bei den Verhandlungen über die Verteilung der Staatsgewalt, die Freiheit des Wortes, der Presse und des Glaubens, das Recht des Zusammenschlusses, die Gleichheit vor dem Gesetz, die Unverleßlichkeit des Eigentums und der Wohnung, die indirekte Besteuerung und die rückwirkende Kraft der Geseze. Ueber alle diese Fragen darf man mit dem Volke niemals offen und rückhaltlos sprechen. Jit es unumgänglich notwendig, sie zu berühren, so dürfen wir uns nicht auf Einzelheiten einlassen, sondern nur in all­gemeinen Redensarten die Grundsäße einer neuzeitigen Gesetzgebung anerkennen..... Wir werden jeden unbarm= herzig hinrichten lassen, der sich mit der Waffe in der Hand gege nuns und unsere Herrschaft auflehnt."( Wv3. 23- II, 24- VI, 25-1, 39- VI und 51- I.)

Die Tatsache, daß ich imstande bin, diese deutlichen, nach der eigenen Behauptung Hitlers   aus dem Jahre 1897 stammenden fremden Regierungsrichtlinien, die Hitlers  fire Jdee geworden sind, hier zu veröffentlichen, beweist zugleich die größte Lüge, welche je geschicht liche Wirkung gehabt hat, denn ganz Hitlerien ( Hitler- Germanien) glaubt, daß alle Regierungsideen und Regierungsmaßnahmen persönlich- geistiges Gut des Füh­rers" und seiner Mitarbeiter seien, während diese Herrenmenschen" gar nichts Einfacheres und gar nichts anderes versuchen, als ein Schreckensregiment nach diesen utopischen, tausendfach überlebten alten Plänen" auf zurichten. Man schreibe: Der große Weltbetrug!" und treffe so das Richtige!

Van der Lubbe von Göring   beseitigt

Er hat die Hinrichtung erzwungen

Paris  , 12. Jan.( Jnpreß). Das Sekretariat des Unter­suchungsausschusses zur Aufklärung des Reichstagsbrandes nimmt in einem ausführlichen Kommunique zu der voll­streckten Hinrichtung van der Lubbes Stellung. Der Unter­suchungsausschuß erklärt, daß diese überhaftete Hinrichtung nur durch einen unmittelbaren Druck von seiten Görings zu erklären ist. Mit der Hinrichtung van der Lubbes hofft Göring  , einen der wichtigsten 3eugen zur endlichen Aufklärung und Feststellung der wahren randstifter für ewig stumm ge= macht zu haben. Göring   befürchtete, daß die immer stär­fer einseßende internationale Protestbewegung, die besonders stark in Holland   war und stürmisch die Erhaltung des Lebens van der Lubbes forderte, seine Konkurrenten im Hitler­ministerium hätte bewegen können, aus außenpolitischen Gründen Lubbe am Leben zu lassen. Um das zu verhindern, hat Göring   alle Minen springen lassen und den äußersten Druck eingesetzt, um die für die breite Oeffentlichkeit plöz­liche Hinrichtung Lubbes zu erzwingen. Der Untersuchungs­ausschuß hat sofort nach dem Urteil die Aufhebung der Todesstrafe für van der Lubbe gefordert und festgestellt, daß nur die Mittäter ein Interesse an seinem Tode haben können. Der Untersuchungsausschuß erklärt, daß er trotz dieses Ver­schwindens eines der wichtigsten Zeugen unerschütterlich sei­nen Plan durchführen wird und nicht ruhen und rasten wird, bis die wahren Brandstifter und damit die Mitverschworenen von Lubbe festgestellt sind.

Der Eindruck in Holland  

Aus Amsterdam   schreibt uns ein Mitarbeiter:

Die Anteilnahme an dem Schicksal van der Pubbes war in Holland  , seinem Heimatland, naturgemäß stärker als anderswo. Nicht etwa, daß irgendwelche ernstzunehmenden politischen Streise die Tat van der Lubbes gebilligt hätten. Noch einige Tage vor der Hinrichtung ließ sich das feststellen. als die Gruppe der Näte- Kommunisten, der van der Lubbe angehört hatte, Zettel anklebte, in denen van der Lubbe der Arbeiterschaft als leuchtendes Beispiel zur Nacheiferung hin­gestellt wurde. Die Bettel wurden kaum beachtet, und wer

fie las. Schüttelte den Kopf.

Auf einem völlig anderen Blatt steht jedoch die mensch­liche Anteilnahme mit dem verführten und mißleiteten jugendlichen Wirrkopf Sie geht bis breit ins Bürgertum hinein. Die geistige Abhärtung"( lies: Berrohung), auf die der Hitler- Deutsche so stolz ist, hat in den Niederlanden noch nicht allzuviel( wenn auch einige) Freunde gefunden. Man

muß bedenken, daß in den Niederlanden   seit mehr als einem Jahrhundert kein Todesurteil mehr voll­streckt worden ist( ohne daß deswegen schwere Verbrechen hier irgend häufiger wären als sonst in der Welt, im Gegenteil!). Und nun soll dieses Volk, das den Mord von Gesetzes wegen für seinen Bereich abgeschafft hat, es hinnehmen, daß einer aus seiner Mitte wegen einer Tat hingerichtet wird, bei der fein einziger Mensch getötet, ja nur in Gefahr gekommen ist! Und nicht nur, daß wegen einer bloßen Brand­stiftung der Scharfrichter in Tätigkeit gesetzt wird, es tommt noch der jedem Rechtsgefühl Hohn sprechende weitere Umstand hinzu, daß diese Tat zur Zeit ihrer Begehung nicht mit der Todesstrafe bedroht war, sondern daß diese erst nach­träglich einen vollen Monat später auf die Handlung van der Lubbes zugepaßt wurde. Das sindet faum ein einziger Niederländer gerecht und in Ordnung.

So hat denn die ganz unerwartet hier eintreffende Nach richt von der Hinrichtung van der Lubbes große Monster­nation hervorgerufen. Ueberall versammelten sich vor den Aushängen der Zeitungen und den in der ganzen Stadt ver­breiteten Anschlägen der Arbeiterpresse die Menschen und besprachen erregt und entrüstet das Ereignis. Namentlich erregte allgemeine Enttäuschung und Empörung, daß die Regierung für van der Lubbe eingereichte Gnadengesuch Hitler  - Regierung über das von der holländischen glatt zur Tagesordnung übergegangen war. Ueber diese unfreundliche Haltung gegen die Regierung eines Nachbar­landes, die ihrerseits wirklich jede Brüskierung des dritten Reiches" sorgfältig, ja übertrieben sorgfältig ver mieden hat, gab es nur eine Stimme im Publikum: Van der Lubbe mußte zum ewigen Schweigen gebracht werden, er wußte zu viel!

Bezeichnend ist, daß die Amsterdamer   Polizei sich veranlaßt jah, sofort nach Bekanntwerden der Hinrichtung das deutsche Konsulat an der Weteringschans unter ver­stärften Schutz zu stellen.

Die Niederländer   sind ein sehr ruhiges Volt, ihre äußere Haltung läßt sie oft phlegmatisch erscheinen. Aber darunter verbirgt sich ein sehr subtiles und eindrucksfähiges Emp­finden. Sie werden sich für die Hinrichtung van der Lubbes nicht an Fensterscheiben rächen. Aber dieser Eindruck von deutscher   Gerechtigkeit" sißt und ist unverlöschlich.

Recht und Gerechtigkeit nach Hitler  

" Der nationalsozialistische Staat ist ein gerechter Staat. Ob er ein Rechtsstaat" ist, hängt davon ab, welchen beson­deren Inhalt man diefem vieldeutigen Wort gibt und wie­weit man den Rechtsstaat zu einem gerechten Staat in Ge­gensatz bringen will."( Prof. E. Schmitt in der Juristischen Wochenschrift">

Arabischen Meer, dem nordwestlichen Teil des Indischen Ozeans  , vornimmt, glaubt, dort das Land Lemuria entdeckt zu haben.

Der Name Lemuria, der an die Lemuren( Halbaffen)

erinnert, ist als geographische Bezeichnung noch recht neu. Der Wissenschaft eingeführt. Um die gegenwärtige Verbreitung englische Geograph P. L. Sclater hat ihn 1874 in die der Halbaffen zu erklären, nahm er an, daß früher einmal im westlichen Indischen Ozean eine große zusammenhängende Landmasse bestanden habe, die auch Madagaskar   und Vorder­indien umfaßte. Die Tiergeographie ist von dieser Erklä­rungsweise heute schon abgekommen; aber daß eine solche Landmasse von der Jurazeit bis in das ältere Tertiär existiert haben muß, ist aus geologischen und anderen Befunden sicher erschlossen worden.

Die Paläogeographie ist eine aufregende Wissen­schaft: sie muß arbeiten wie der Detektiv im Kriminalroman, der durch genaueste Analysen der Spuren" und sonst durch bloßes Schließen den Täter ausfindig macht. Wie hat es früher einmal auf der Erde ausgesehen? Welche Gebiete waren vergletschert? Wo zogen sich die Gebirge hin, wo lagen die Meere? In welchen Gegenden waren Vulfane am Werk? All diese Fragen sollen aus den spärlichen Ueber= bleibseln, aus den Meeresablagerungen, aus Versteine­rungen von Tieren und Pflanzen usw. beantwortet werden. In den letzten Jahren wurde die von Alfred Wegener  aufgestellte Verschiebungstheorie der Kontinente in weiten Kreisen bekannt, derzufolge alle Landmassen der Erde ur= sprünglich auf einem Gebiet vereint waren, dann aber unter der Wirkung der Polfluch t" und der Westdrift" sich teilten und in Kontinente aufspalteten.

Andere Auffassungen vertritt die Landbrücken­theorie, die zwischen einzelnen Erdteilen in der geo­logischen Vergangenheit auch Verbindungen, Landbrücken, vermutet. So etwa zwischen Italien   und Tunis  , Spanien  und Marokko  ; zwischen den nördlichen Teilen von Amerifa, Europa   und Asien  ; so auch zwischen Arabien   und Vorder= indien  , eben unser Lemurien". Lemurien ist aber nur ein Teil einer noch weit größeren Landbrücke, nämlich des God­wanalandes. Dieses große Erdstück soll im Jung paläozoikum nicht nur Madagaskar   und Vorderindien, sondern dazu noch Mittel- und Südafrika   und auf der anderen Seite Ostindien umfaßt haben. Einige Forscher bezeichnen mit Godwanaland sogar den riesigen Süd kontinent, der in den geo= logischen Zeiten vom Devon bis zum Jura vom östlichen Südamerika   über Afrika   nach Indien   und Australien   reichte. Neben Godwanaland hat es in der Auffassung dieser Forscher nur noch die beiden Kontinente Angaraland( das nörd­liche Asien  ) und Nordatlantis gegeben; zwischen den dreien aber erstreckt sich das Urmeer, die Tethys.

Soweit die Theorien der Paläogeographen. Die Sir- John­Murray- Ervedition hat nun zwischen Arabien   und Indien  auf dem Meeresgrunde zwei unbekannte Gebirgsfetten entdeckt. Sie hat viermal das Gebiet planmäßig durchfahren und dabei Echolotungen vorgenommen, um die Meeres­tiefe festzustellen. Zunächst ergab sich, daß die arabischen Ge­birge sich unter dem Meeresspiegel fortießten, etwas höher, als man es erwartet hatte. Das war sozusagen reine Ver­messungsarbeit und feine Ueberraschung. An der Küste von Belutschistan aber stieß man auf zwei etwa parallel und von Nordosten nach Südwesten verlaufende Gebirgszüge, die gegenüber dem anderen Meeresgrunde fich stellenweise um mehr als 3000 Meter erheben. In der Mulde zwischen ihnen mag früher der Indus geflossen sein, der jetzt schon bei Karachi   mündet. In dieser Gegend sind früher noch feine Tiefenmessungen vorgenommen worden; sonst hätte es un­bedingt auffallen müssen, daß das Meer stellenweise nur 1000 Meter tief ist. Die englischen   Forscher sehen ihre Ent­deckung als einen Beleg für die Landbrückentheorie an.

Vielleicht noch viel wichtiger als die geographischen find die biologischen Befunde der Expedition. Das Er­peditionsschiff, die Ma bahi ß" ist ein Fischdampfer mit Schleppnet. Die Forscher haben auf ihren Fahrten Wassec= proben aus verschiedenen Meerestiefen und vom Meeres­boden gehoben und dann auf Salzgehalt, chemische 31­sammenseßung und biologische Verhältnisse hin untersucht. Der Golf von Oman galt früher als einer der am reichsten belebten Meeresplätze. Man dachte, daß die Abwässer vom Euphrat   und Tigris für Meerestiere bequeme und reichliche Nahrung böten, ähnlich wie bei den Fischbänken um England herum usw. Aber es zeigte sich, daß in der Gegend von Ras el Hadd, der östlichsten Stelle Arabiens  , weite Partien des Meeres vollkommen unbelebt sind. Das Wasser ist ganz verseucht mit Schwefelwasserstoff, einem Gas, dessen widerlicher Geruch uns von faulen Giern her bekannt ist, und das jegliches Leben abtötet. Solcher Stellen, die von Pflanzen und Tieren notgedrungen gemieden werden, sind schon mehrere befannt: im Schwarzen Meer, in einigen nor­wegischen Fjorden usw. Aber im offenen Meer war bisher ein derartiges Todesgebiet noch nicht gefunden worden. Die schönen und interessanten Ergebnisse der Sir- John­Murray- Expedition zeigen wieder einmal, daß unsere Erde noch lange nicht vollständig entdeckt ist, und daß der systema­tische Forscher auch heute noch für seine Mühen reichen Lohn davontragen fann.

Zeitschriften

Die neue Weltbühne, Prag   1, Melantrichova 1. Heft 1 des neuen Jahrgangs ist soeben erschienen und enthält unter anderem felgende Beiträge: Willi Schlamm  , Die Zuchtlosen; Heinrich Mann  , Ein Emigrant an Frankreich  ; Karl Berndt, Japan  wartet auf Europa  ; Rudolf Olden  , Der Typ organisiert sich; Ludwig M.a reuse, Deutsche Literatur  , amtlich; Friedrich von ogau, Sinnsprüche; Heinrich Fischer, Ter Tunnel.

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Zeitschrift für Sozialismus," Monatsschrift der deutschen   Sozial.  demokratie. Soeben erscheint Heft 3 der wigenschaftlich theoretischent Zeitschrift mit Beiträgen von Alexander Schifrin: Revolutionäre Sozialdemokratie"; Georg Decker  : Autifapitalismus; Mag Klinger: Positive Kritit"; Ernst Anders  : Neu beginnen 812 welchem Biele?"; Franz Wegner: Korporativstaat";" reuz und Hakenkreuz"; sowie Glossen und Buchbesprechungen, Verlagsonstalt Graphia, Karlsbad  .

Der Aufruf." Zu beziehen bei jeder einschlägigen Buchhandlung cder direkt beim Aufruf", Prag   2, Kratovjfa 13.

" Der Simplicus." Jm Verlag Neumann u. Comp., Prag  - Karlin  , wird mitte Januar in einer deutschen   und einer tschechischen Aus­gabe die neue satirische Wochenschrift Der Simplicu 8" er scheinen. Der Simplicus" wird seinem künstlerischen Gehalt nach die große Tradition des Münchener Eimplicissimus" fortseßen, so wie sie vor der politischen Gleichschaltung bestand.

" Der Simplicus" wird zeichnerisch und literarisch Beiträge der bekanntesten deutschen, tschechischen, österreichischen und französischen  Zeichner und Schriftsteller veröffentlichen. Mitarbeiter sind unter anderen: Franta Bidlo  , Cami, Josef Capek  , Karel Capet, Otto Gis, Fritta, Arnold Hahn, Adolf Hofmeister, Arthur Hollitscher, Erich Godal, Alfred Kerr  , Klaus Mann  , Heinrich Mann  , Walter Mehring  , Mynona, Antonin Pelc  , Walther Rode  , Arthur Stadler, Erich Weinert  .

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