00

bubas@

Hakenkreuztrompete und Frauenarbeit

Die deutsche Arbeiterin im Betrieb

Im Vordergrund schreit man laut, daß der national­fozialistische Staat keine wichtigere Aufgabe kenne als die, die Frau ihrer natürlichen" Bestimmung wieder zu zuführen. Die Hakenkreuztrompete schmettert die Melo­die von der Mutter, die zu gut für Politik und Erwerbs­leben sei. Im Hintergrund aber, von der Oeffentlichkeit unberührt, wird die arbeitende Frau im dritten Reich" der schlimmsten Ausbeutung ausgeliefert.

Wie schön klingen Phrasen über hehre Ideale, während man die Arbeiterinnen aus Angst vor dem Abbau zu jeder Leistung zwingen kann. Sechzehn- bis Achtzehnjährige, fast Kinder noch, arbeiten in den giftigen Gas küchen. Sie müssen die Gasmasken auf ihre Wirksamkeit hin prüfen. Die Auer Gesellschaft in Berlin , die sich die ungeheure Luftschutzpropaganda, die ihr natürlich fette Aufträge bringt, nicht wenig kosten läßt, zahlt diesen jungen Mädchen für ihre gefahrvolle Arbeit kaum so viel, daß sie sich sattessen könnten. In langen Reihen sigen sie vor Apparaten, die mit Gas gefüllt sind und über die sie die Gasmasken stülpen. Dann lassen sie mit Hilfe eines Hebels Gas in die Maske strömen. Ein kleines rotes Licht zeigt automatisch an, wenn Gas durch die Maske dringen konnte. Aber werden durch undichte Masken die jungen Mädchen nicht in ihrer eigenen Ge­sundheit gefährdet? Atmen sie nicht die giftigen Gase ein? Die Werkleitung erklärt natürlich, daß alles in schönster Ordnung sei. In Wirklichkeit sind Ohnmachtsanfälle bei den Arbeiterinnen an der Tagesordnung. Selbst dort, wo keine fofortige Reaktion eintritt, ist es doch klar, daß durch solche Arbeit der weibliche Organismus vergiftet werden muß. Schreitet etwa die Naziregierung gegen diesen Unfug ein? Jm Gegenteil. Gie subventioniert diesen Betrieb durch riesige Aufträge.

Auch bei der AEG. beobachtet man die Wirkung des " Frauenschutzes". Wie sieht die aus? Man beschleunigt das Arbeitstempo. Für weniger Geld muß mehr gearbeitet

werden.

Vor den Stanzmaschinen sitzen die Frauen ohne Schuhe und arbeiten mit einer Schnelligkeit, daß man ihre Be­wegungen kaum verfolgen kann. Blechstreifen laufen un­aufhörlich durch die Presse. Die Arbeiterin setzt sie durch einen Hebel in Bewegung, ohne Bause arbeitet ihr Fuß, unablässig stanzt die Maschine kleine Blechformen aus, die fie mit einer Pinzette aus den Streifen nehmen muß. Warum arbeitet sie ohne Schuhe? Weil es so bequemer ist, sagt die Leitung. Weil man so mehr arbeiten kann, antwortet die Arbeiterin. Ihr Fuß, und dadurch ihr ganzer Körper, ist unablässig der ständigen Erschütterung durch die Maschine ausgesetzt. Welche Wirkungen diese Arbeit auf den weiblichen Organismus ausüben muß, ist leicht vorstellbar. Wie lange kann eine Frau diese Arbeit, dieses Tempo aushalten? Nicht lange, ihr Körper muß schneil dabei zugrunde gehen. Verliert er seine Leistungsfähiga

Su Siegende" Arbeitsschlachte

سوالمليو

die Arbeiterinnen gestellt werden. Bei der Rahmenwick lung für Meßinstrumente läuft ein 0,09, also weniger als ein Zehntel Willimeter dünner Draht durch die Maschine, der gleichzeitig gewickelt undgeklebt werden muß, während die Finger unaufhörlich die Glätte und Dichte der Windungen prüfen. blade

Noch schwieriger ist die Arbeit der Frauen, die mit den denkbar feinsten Feilen die Meßspigen zu­schleifen, deren Radius einen Millimeter beträgt. Ihre fchleifen, deren Radius einen Millimeter beträgt. Ihre Ausführung und Nachprüfung ist nur durch Mikroskope möglich. Die Erschöpfung nach Ablauf der Arbeitszeit ist vollständig. Schnell verbraucht sich bei solcher An­strengung ihre Sehkraft. Wie schützt" man diese Arbeite rinnen im Naziparadies? Wie? Oh, indem ihr Verdienst bei längerer Arbeitszeit geringer wird!

Es wird auch viel davon gesprochen, daß die Maschinen­arbeit abgebaut werden soll In Wirklichkeit macht die Rationalisierung, die Raubbau mit der Arbeitskraft treibt, die die Ausbeutung verschärft, immer weitere Fortschritte.

So wurde gerade in den letzten Monaten auch für Frauen in den Druckereibetrieben das laufende Band eingeführt. Band eingeführt. In einem ärmellosen Rittel, ohne Strümpfe und doch schwitzend, getrieben von dem Tempo der Maschinen, schuften die Sklavinnen des braun ange­strichenen Profits. Vor einer Heftmaschine stehen Frauen, die in einer Stunde durchschnittlich 1500 Zeitschriftenum­schläge auf ein Brett legen, auf das automatisch eine Leim­bürste herunetrtupft; sobald die Leimbürste wieder hoch­schnellt, nimmt die Arbeiterin die nun mit Klebestoff ver­sehenen Umschläge vom Brett und gibt sie der Arbeiterin weiter, die die Umschläge um die Hefte legt. Das Tempo bleibt immer gleich, acht Stunden lang, ohne Unterlaß.

Aber auch die Arbeitszeit der Frauen wird gerade in den städtischen und staatlichen Betrieben vielfach bis zur Unerträglichkeit verlängert. In den städtischen Krankenhäusern arbeitet das Küchenpersonal oft vierzehn Stunden. Für das wegen politischer Unzuverlässigkeit oder wegen des Arierparagraphen entlassene Pflegepersonal ist meist kein Ersatz eingestellt worden, die lebrigge­bliebenen sollen die ganze Arbeit verrichten.

In Gasthäusern arbeiten nicht selten Frauen sogar volle sechzehn Stunden. In der Konfektion werden unbe­zahlte Ueberstunden und Sonntagsarbeit immer üblicher. Gewerbeaufsicht besteht nur noch auf dem Papier. Jm Bau- und Transportgewerbe sieht der Be obachter gerade bei der schweren Arbeit, wie Abladen und zureichen von Ziegelsteinen, zahlreicher als früher Frauen beschäftigt, denn sie sind billiger, auch kann bei ihnen leichter die Sozialversicherung umgangen werden.

Jst es darum ein Wunder, daß auch jene Frauen, die sich früher für den Nationalsozialismus begeisterten, zu merken beginnen, wie mit ihnen gespielt wird? Die oppo­fitionellen Frauenstimmen in der NSBO.( der national­

Hungerzüge in die Stadt

Die Pirmasenser Zeitung" vom 22. Dezember berichtet: Neustadt a. d. Hdt.: Der hiesige Stadtrat beschloß in ge= heimer Sizung, der sich immer mehr ausprägenden Abwande­rung von Arbeitslosen aus bäuerischen Bezirken in die Stadt zu begegnen. Künftig werden deshalb in Neustadt alle Zu­ziehenden, wenn sie nicht einen dauernden Arbeitsplatz oder ein hinreichendes Vermögen nachweisen können, unnachficht­lich abgewiesen werden, also feine Aufenthaltsgenehmigung erhalten. Der Grund für diese Maßnahme liegt darin, daß verschiedene Gemeinden offen oder versteckt den Abzug von mehr oder weniger Hilfsbedürftigen in solche Städte ver­anlassen, die ihren Versorgungspflichten nachkommen, deren Fürsorgelasten durch einen solchen Zuzug aber unerträglich werden. Das Verhalten der Gemeinden steht auch im Wider­spruch zum Ziel der Reichsregierung, die Landflucht aufzus! halten.de cada baha

Waffen bringen Gewinn

bla

Die Mauserwerfe A.-G. Oberndorf a. Neckar veröffent­lichen ihren Geschäftsbericht für das legte Geschäftsjahr. Die Mauserwerfe verfertigen in der Hauptsache Handfeuer­waifen. Die Konjunktur in Rüstungsmaterial tritt hier be­

sonders stark in Erscheinung. Während das Unternehmen noch im Vorjahre mit einem Verlust von 696 000 RM. cv­schloß, beträgt der Gewinn in diesem Jahre 1 450 000 RM. Der Vorjahrsverluft wurde getilat, 381 000 RM. zu Ab­ſchreibungen verwandt und aus 273000 MM. eine Dividende von 3 Prozent auf das Aktienkapital von 8 Mill. Mt. verteilt. Verschämt wird im Bericht darauf hingewiesen, daß der ueberschuß aus verstärktem Export entstanden iei. Gine Be­merfung zur Irreführung der Oeffentlichkeit. Die Mauser= werfe waren der Hauptlieferant für die Bewaffnung von Hitlers Privatarmee mit Revolvern, Pistolen und Karabinern. ashtis

99

Wirtschaftssaboteur ist...

66

Wer den Schwindel von der Textilkonjunktur ernst nimmt long is ado

Von zuständiger Stelle der sächsischen Regierung geht der Presse folgende Mitteilung zu:

Von Wirtschaftssaboteuren wird in verschie denen Teilen des Reiches das Gerücht verbreitet, daß Aufträge besonders für die Textil- Industrie in Sachsen nicht mehr untergebracht werden könnten, weil die sächsischen

Betrieb emit Aufträgen voll versehen seien. Demgegenüber. ist festzustellen, daß die meisten sächsischen Betriebe bei wei­tem nicht voll beschäftigt sind, so daß jede Gewähr für pünkt­lichste Ausführung aller hereinkommenden Aufträge besteht.

3weifellos hat Sachsen an den gesamtdeutschen Erfolgen der Arbeitsschlacht des Jahres 1933 einen sehr erheblichen Anteil. So fonnte die erschreckend bohe Zahl der Erwerbs­losen in Sachsen von einem Höchststand von 718 000 im Jahre 1933 auf 459 000 im Dezember 1933 heruntergedrückt werden. Trotzdem übersteigt aber die sächsische Arbeitslosen= ziffer den Reichsdurchschnitt noch immer um mehr als 50 Prozent."

Man sollte mithin die Schwindler als Wirtschaftssabo­teure" hochnehmen und einsperren, die frech und hitlerfürchtig die Arbeitslojen- Statistit fälschen. bb3

keit, kann man dann die Arbeiterin mit einer schönen sozialistischen Betriebsorganisation) fangen an, so zahl Filia hospitalis gleichgeschaltet

Redensart über ihre eigentliche Bestimmung vor die Tür setzen...

Eine ungeheure Anspannung der Nervenkraft und der Augen verlangt die feinmechanische Webe= arbeit, bei der auch immer größere Anforderungen an

reich zu werden, daß sich die Parteileitung schon mit dem Gedanken trägt, alle Frauen aus der NSBO. auszus schließen.

Arbeiten und Mundhalten, das ist die Doppelpflicht der Frau im dritten Reich". Grete Sieverth.

pbib Misis

Arische Konfektion stellt sich vor

Die Ausstellung der Adcia" in Berlin

Die Konfettionsindustrie, als eine der be­deutendsten deutschen Wirtschaftszweige kapitalisiert und auf gebaut von Juden, hat sich sofort nach Ausbruch der natio­nalen Revolution" umstellen müssen. Es begann mit dem Boykott, dann versuchte man eine Tarnung mit arischen Teilhabern bis man zuletzt dazu kam, die Rassenlehre selber offiziell zu konfektionieren und die arischen Konfet­tionsfirmen zu einem eigenen Verband zusammenzu­schließen. Das ist die A defa", die Arbeitsgemein schaft deutsch - arischer Fabrikanten der Be­kleidungsindustrie e. V.

Die Frankfurter Zeitung " berichtet fett über eine Au 3- stellung des Verbandes in Berlin. Eine eigene Meinung zu diesem Unternehmen hat sie bestimmt, aber sie muß sie verschweigen. Es bleibt ihr nur eine Flucht übrig: nämlich die in die Ueberschrift. Unter dem Titel: " Arische Konfettion" erzählt sie von der Berliner Ausstellung:

" Die Arbeitsgemeinschaft hat sich zum Ziele gesetzt, dem deutschen Unternehmertum in der Bekleidungsindustrie ein bisher schwer zugängliches Terrain aufzu­Ichließen. Das ihr gefeßlich geschüßte Kennzeichen bietet der Kundschaft Gewähr dafür, daß das betreffende Kleidungsstück durch deutsche Arbeitshände und deutschen Unternehmergeist hergestellt ist. Zu der Er­Bertretern der Reichs-, Staats- und Kommunalbehörden er­Schienen. Nach der Begrüßung durch den Führer des Ver­bandes hielten der Gau- und Landeswalter Spiewok und der Syndikus der Handelskammer Berlin, Lorenz, Ansprachen.

Pandeswalter Spiewof saate, diese Ausstellung ist ein bündiger und über 100prozentiger Beweis dafür, daß auch deutsche Arbeit und nicht nur die nichtarische, wie man früher meinte, das Konfektionsgewerbe aufbauen kann. Es nötig, daß mit der Umstellung der Konfektion auf ariſche Boltsteile die unbedingte Ehrlichkeit des Berkaufenden gegenüber dem Käufer wiederfommt. Nur so fann der zu sammentlang des Gewerbes mit dem Volfe erstehen. Dabei ist aber immer zu berücksichtigen, daß die Wirtschaft nicht Herrscherin, sondern Dienerin des Voltes sein muß, daß nicht fapitalistische Maßnahmen der Wirtschaft Impulse zu geben haben, sondern daß sie vom Volfe selbst ausgehen müßen, denn das Kapital bat nur der Wirtschaft zu dienen. Die Adefa" hat die große Aufgabe, daß bald von einer deutschen

Konfektion gesprochen werden kann, die im Auslande als Zeichen für deutsche Arbeit, deutsches geistiges und handwerk­liches Gut zu gelten hat.

Syndifus Lorenz betonte nach eingehender Darlegung der Aufgaben der Adesa, daß die Privatinitiative auch in der nationalsozialistischen Wirtschaft genau so ihre Berechtigung wie in anderen Wirtschaftsformen habe, wo­rauf es aber ankomme sei, daß die Grenze gefunden werde, wo gesündigt werde gegen den Grundsay:" Gemeinnut geht vor Eigennus". Alle noch außenstehenden Kon­feftionsfirmen müßten in der nächsten Zeit ihren Anschluß an die Adefa finden.

Ein Mitglied des Adefa- Kreises richtete dann noch einen Appell an die Abnehmer, ihre Einstellung auch stets praktisch zu befunden und auf Grund der Leistung, die die Grundlage der Adefa- Produktion sei, die angestrebte Ge­meinschaft zwischen dem deutschen Einzelhändler und dem Fabrikanten lückenlos herzustellen. Danach wurde mit cinem dreifachen Sieg- Heil auf das Vaterland und den Führer die Ausstellung eröffnet."

*

Zimmervermieten an Studenten ,, einheitlich" geregelt

Die Unterkunft der Studenten der Technischen Hochschule in Braunschweig außerhalb der Kameradschaftshäuser wird in Zukunft einheitlich geregelt. Vom Beginn des Sommer­semesters 1934 an dürfen sämtliche Studenten ihre Wohnung nur noch bei einem der vom Akademischen Wohnungsamt zugelassenen Vermieter mieten. Alle Vermieter, die zur Seit zwar an Studenten Zimmer abgegeben haben, aber keinen, Antrag auf Zulassung zur Vermietung stellen, können vom Anfang des Sommersemesters an nicht mehr an Studenten vermieten. Die Zentralisierung geschieht im wesentlichen, um nach der Einrichtung der Kameradschaftshäuser den noch verbleibenden Rest der Studenten bedürftigen Familien zu­weisen zu können.

Der Judenboykott

Geschäftsruin

saids as A

In der Regensburger Bayerischen Volkswacht" wurde die Frage gestellt: Wer macht in Neumard das beste Weihnachts­geschäft?" und die Antwort durch eine Terrordrohung er­leichtert:.... Kannst Du die Judengeschäfte nicht meiden, dann bist du fein Deutscher und noch viel weniger ein Natio­nalsozialist..

Das Eschweger Tageblatt" veröffentlicht in der Rubrik Braunes Brett" die Bekanntmachung des dortigen Kreis­leiters der NSDAP.: Wer als Mitglied unserer Bewegung in jüdischen Geschäften fauft oder mit Juden handelt, wird wegen parteischädigenden Verhaltens aus der Bewegung ausgeschlossen. Nationalsozialisten faufen nur in deutschen Geschäften."

Lindau, 10. Jan.( Inpreß). Der Hauptausschuß des Lin= dauer Stadtrats hat beschlossen, Judenfirmen zu den Lindauer Jahrmärkten in Zukunft nicht mehr zuzulassen.

gerichtet Die ,, Unsichtbaren"

Dieser Bericht beleuchtet die Situation sehr klar. Ein brutales Verdrängungsprogramm, gerichtet gegen die bisher nicht zu schlagende jüdische Konkurrenz, wird mit geistigen Konfettionszutaten aus dem braunen Nähkästchen geschmückt. Die jüdischen Mitbewerber unter amtlicher Unterstützung aus dem Felde schlagen, das geschieht unter der Devise: Gemeinnuß geht vor Eigennus". Das arische Konfektionskapital, oft kombiniert aus weniger rasse­reinen Einzelbeständen, hat einen besonderen andes­walter", der den Dienst am Volke in Gestalt von Blusen und Röcken überwacht. Treue um Treue! Sieg- Heil der Adefa!

In Wahrheit steckt hinter dem tönenden Gerede blanke Berzweiflung. Der einstmals bedeutende Export deutscher Konfektionswaren geht rapide zurück. Der Absatz im Innern stockt. Es hat eine weitgehende Abwanderung der Konfektionsindustrie mit weitreichenden Produktions­erfahrungen ins Ausland stattgefunden eine Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen ist.

Kurz, die neue Arbeitsgemeinschaft hat einen etwas ominösen Namen. Adefa- Ade, Fabrikation! Vor der leeren oder mit schlecht verfäuflichen Waren behangenen Ronfef tionsstange dürfte selbst der leidenschaftliche Avvell an den Führer versagen

Löhne wie nicht seit 50 Jahren"

( Jupreß): Manchester Guardian" schreibt, daß die Babl der Arbeitslosen in Deutschland weit höher angenommen werden müsse, als die offiziellen Stellen angeben. Die un­sichtbaren Arbeitslosen würden auf 1500 000 geschätzt; fie waren wenig mehr bei Beginn des letzten Jahres, als die Sachverständigen die Gesamtzahl der eingetragenen und unsichtbaren Arbeitslosen auf acht Millioner schätzten. Das Nachlassen der Arbeitslosigkeit beruhe nicht zuletzt auf der Tatsache, daß viele Zehntausende in Konzentrationslagern untergebracht feien, 60 000 indische und politische Flüchtlinge im Ausland seien und auf der Tatsache, daß verheirateten Frauen eine Beschäftigung untersagt sei. Die Zahl diefer Personen fomme in feiner Ziffer zum Ausdruck: fie wird vom Institut für Koniunkturforschung auf 250 000 geſchäßt.

Ein wichtiges Kriterium bei der Beurteilung dieser Riffern feien nicht die Arbeitslosen, sondern gerade die arbeitenden Perfonen, die zur Krankenversicherung ongemeldet seien. Ende Oktober zum Beispiel gab man die Ziffer von 1364 000 als neu eingestellt an: zur Krankenversicherung waren jedoch nur 1148 000 angemeldet.

Die Arbeitslöhne, stellt das Blatt fest, sind augenblicklich fo niedrig, wie nicht sei 50 Jahren,