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Berliner Kurzbrief

Die sinkende Stimmung

Ein Freund, der Chauffeur bei einer großen Firma ist, und mit einem Reisenden laufend etwa 3000 Geschäfte in der Provinz besucht, berichtet daß diese Geschäftsinhaber im März/ April durchweg Nationalsozialisten waren. Heute seien ficher 2/3 der Leute bekehrt. Sie geben teilweise offen ihrem Mißmut Ausdruck, erklären, daß es schlechter, statt besser geworden sei und daß die vielen Sammlungen aufhören müßten. Es ist keine Seltenheit daß kleine Ladeninhaber für die verschiedenen Sammlungen monatlich bis zu 60 Mart zahlen müssen.

Im protestantischen Kirchenstreit war auch eine Abordnung von 10 Pfarrern aus Westdeutschland beim Reichsbischof Müller vorstellig. Es kam zu scharfen Auseinandersetzungen und Müller wollfe der Besprechung ein Ende machen indem er erklärte, er müsse an das Sterbelager seines besten Freundes. Die Abordnung bestand aber darauf, daß Müller dablieb und erklärte ihm, er habe zu entscheiden, ob er an das Sterbelager feines Freundes oder an das der protestantischen Kirche gehen wolle. Müller blieb. Die Beitrittserklärungen der Deutschen Christen  " in denen der Arierparagraf enthalten ist, dürfen nach einer Anweisung des Reichsbischofs nicht mehr ver­wendet werden. Es sind sofort neue Beitrittserklärungen zu drucken, die den Arierparagrafen nicht mehr enthalten

* dürfen.

Der neueste Bettel ist die sogenannte Pfundfpende, die im ganzen Reich eingeführt worden ist. An alle Haus haltungen wurden Zettel verteilt, in denen eingetragen werden mußte, was gespendet wird, wann es abgeholt werden fann und wer der Spender ist Jede Haushaltung muß wöchentlich mindestens ein Pfundpaket Lebensmittel abgeben. Jedes Haus hat seinen Haussammler, der die Pakete ein­sammeln muß. Findige wissen schon einen Ausweg, sie geben 1 Pfund Bohnen, weil das das Billigste ist, sie fosten nur 14 Pfennige.

Viele Kleine Nazi- Funktionäre schimpfen, weil auch sie die finanziellen Opfer. die sie bringen müssen, nicht mehr tragen können. Jede Veranstaltung kostet Geld und der Funktionär hat einfach teilzunehmen. In Berlin   läuft zur Zeit der Film des Nürnberger Parteitages Steg des Glaubens". Jeder Amtswalter erhält 8 Karten zum Preise von 80 Pfennig das Stück, die er abzufeßen hat. Sann er sie nicht absehen, was vielfach der Fall tit, so bezahlt er die Karten aus seiner Tasche, da er sich nicht traut, unverkaufte zurückzugeben.

Die Stimmung in den Betrieben ist nach wie vor für uns günstig. Aus zwei verschiedenen Großbetrieben wird berichtet," daß einzelne Betriebsabteilungen heute noch wie vor dem Umstura beisammen sind und auch die Gesinnung der Leute fich nicht geändert hat. Teilweise ist noch der alte Verbands­vertrauensmann im Amt, weil die Abteilung das so von ihm verlangt hat, damit fein SA- Mann in die Abteilung ver­setzt wird, um diese Funktion zu übernehmen. Den vielen Sammlungen im Betrieb geben unsere Leute dadurch aus dem Wege, daß in vielen Betriebsversammlungen vereinbart. ist, das jeweils die Hälfte der Belegschaft abwechselnd zeichnet. Dadurch kommt der Einzelne nur bei jeder zweiten Sammlung dran, und es wird vermieden, daß Einzelne auffallen, wenn sie ständig nichts geben. Solche sind in der Regel entlassen worden.

200 Tote- 6000 Verletzte

Neue Erdstöße in Indien  

Kalkutta  , 17. Jan. Indien   wurde am Dienstag erneut von Erdstößen erschüttert. Dabei sind nach den bisher vorliegen­den Meldungen in Patna   wieder zehn Menschen unter zu= sammengestürzten Häusern begraben worden. In dieser Stadt wurden bisher 50 Tote geborgen. Die Zahl der Verletzten be­trägt hier 400, 4000 Häuser stürzten ein. In Mirzapur find noch mehrere hundert Häuser zusammengestürzt, die jedoch zum größten Teil bereits geräumt worden waren. Am schwersten hat wieder Yamalpur gelitten. Nach Berichten von Augenzeugen steht diese Stadt mit Einschluß des Europäerviertels aus, als ob sie eine schwere Beschießung durchgemacht hätte. Der Bahnhof, ein wichtiger Knotenpunkt, ist vollständig zerstört. Die Zahl der Todesopfer in Yamal­pur wird jetzt mit 60 angegeben, während die Zahl der Ver­Testen 1000 überschreitet. Auch Binar, Benares  , ud now, Cawnpur, Allahabad   und Darjeeling melden schwere Verluste. Jn Darjeeling, der Sommer­residenz des Gouverneurs von Bengalen, sollen Hunderte von Frauen, die in den Teeplantagen arbeiteten, durch einen Erdstoß verschüttet worden sein. Die halbe Stadt fet voll ständig verschwunden. Diese Meldung bedarf jedoch noch einer Bestätigung.

Im ganzen dürfte die Zahl der Todesopfer der Katastrophe über 200 betragen. Die Zahl der Verlegten wird vorläufig mit über 6000 angegeben. Der Schaden geht in viele Mil­lionen Pfund. Die Rettungsarbeiten sind überall in vollem Gang. In Jamalpur hat das Rote Kreuz Notbaraden und Belte errichtet. Mehrere Züge mit Aerzten, Pflegepersonal, Arznei und Nahrungsmitteln sind nach den am schwersten betroffenen Gegenden unterwegs.

Angsterfüllt"

Zur Katastrophe des ,, Smaragd  "

Paris  , 17. Jan. Der dreimotorige Eindecker" Smaragd  ", der bei Corbigny abgestürzt ist, war erst vor faum vier Mo­naten in den Dienst gestellt worden. Unter der Führung des bekannten Fliegers Doret hatte er Geschwindigkeits. weltrekorde über 1000 und 2000 Kilometer mit 2000, 1000 und 500 kilogramm Nuzlast geschlagen und hierbei seine Leistungsfähigkeit erwiesen. Französische Blätter erinnern daran, daß Luftfahrtminister

Auf der Alm...

Flüchtlinge in den bayrischen Bergen

Man schreibt uns:

In den Bergen wohnt die Freiheit"- das stimmt heute auch nimmer ganz. In Oberbayern   ist fast jede Alm- und Stihütte gleichgeschaltet worden. Aber die Gebirgswelt bietet jenen, die mit ihr vertraut sind, noch den besten Schutz vor den Hakenkreuzvögten, und so haben denn zahlreiche Men­schen in entlegenen Tälern und schwerzugänglichen Schluchten Zuflucht gesucht. Verfolgte, die aus Konzentrationslagern und Gefängnissen geflüchtet sind oder sich in ihren Heimats­orten nicht mehr sicher fühlten.

Sie haben immerhin die Möglichkeit, mit Bekannten und Angehörigen in Verbindung zu bleiben und sind der festen Hoffnung, den Umschwung der Verhältnisse, mit dem sie rechnen, erwarten zu können.

Natürlich sind sie dauernder Verfolgung ausgesetzt. Man brandmarft fie als Schmuggler oder Spizbuben; denn als politisch Verfolgte genießen sie die Sympathie der Gebirgler, die heute nur mit wenigen Ausnahmen dem Nazi- Regime feindlich gegenüberstehen. Die Flüchtlinge müssen ein Leben führen, das mittelalterlich- romantisch anmutet, aber gewiß nicht so angenehm ist, wie es sich liest, immerhin aber doch dem Aufenthalt im Konzentrationslager vorzuziehen ist. Anfang Oftober vergangenen Jahres trafen in der Frühe in dem Dorfe Finsterwald am Tegernsee   zwei Männer auf Fahrrädern ein und machten im Gasthause Brotzeit. Der eine telefonierte und nach einer halben Stunde kamen noch drei Männer, zwei jüngere und ein älterer in Lederhosel und Janfer auf einem Kraftrad daher.

Die ersten beiden waren Münchener  . Einer davon war längere Zeit verhaftet gewesen, konnte auf dem Weiter­transport jedoch entwischen und sich zwei Monate lang in München   verborgen halten. Der andere war seit langer Zeit verdächtig und sollte in Schutzhaft kommen. Auf den Wink Oberlande zu. eines Wohlgesinnten hin fuhr er mit dem anderen dem

junge Frau des einen der letzten drei hereingestürzt kam und Sie saßen nicht lange zusammen, als schweißtriefend die

rief:

" Sie femman, fie femman, braune und greane, furt, nig als furt!"

Sie waren verraten worden, warfen Geld auf den Tisch, bestiegen ihre Räder und jagten nun über Wiessee   und Wild­bad Kreuth dem Gebirge zu.

Die Häscher fanden nur die junge Frau vor, die ihnen dreist ins Gesicht lachte, und sie hätten sich dem Gespött aus= gefeßt, wenn sie die Warnerin der Verfolgten verhaftet

hätten.

Hinge. Für die fünf Männer begann nun das Leben der Flücht­

Die drei Einheimischen vermochten sich gut zu orientieren, und es dauerte nicht lange, da hatten sie einen sicheren Schlupfwinkel ausfindig und gemütlich bewohnbar gemacht. Obwohl die Frau des einen ständig unter Beobachtung stand, gelang es ihr dennoch, die Männer mit Nahrung und Nachrichten zu versehen. Nach einigen Wochen mußten die Flüchtlinge aber weiter. Die SA. hatte ein goßes Treiben bese( offen. Briefe und Aufzeichnungen melden dann folgendes:

In der Tagelwurmhöhle hatten wir es sicher am besten. Hier hat eine Sennerin einmal einen Tapelwurm( sagen­haftes Tier a la Seeschlange) gesehen. Wir waren gut ein­gerichtet und trugen uns mit der Absicht, Radio anzulegen. Dann aber kam die Broni und erzählte, die Gret R., deren Bruder SA.- Mann ist, habe ihr verraten, daß man uns auf der Spur sei.

Wir mußten uns von vielem trennen. Wiggl fuhr mit dem Schnauferl( Motorrad) nach H. und konnte es dort anständig bei Bekannten verkaufen. So hatten wir wieder Geld. Aber wir mußten weiter fort, wo wir feine Bekannten besaßen. Sicherheit wegen müßten wir zurück bis zur Grindlalm und Es lag bereits Schnee und des Nachts war es falt. Der dann schlugen wir die Richting nach dem Wendelsteingebiet mir auf einen Mann, der uns lächelnd beschaute. ein. Als wir gegen Mittag vom Schliersee   aufstiegen, stießen

" Da schauts her," meinte er. Seids Ihr aa folchene!" Wigal. " Derschlagen sollt'n wirn, eh der uns verraten tuat," sagte

Geh, Seppi, verraten," meinte wieder der Mann mit dem Vollbart ,,, Gel, Hans, mir fennan uns guat?"

Hans sah den Mann scharf an und rief dann aus: " Jessas, Loist, was tuast du denn hier?"

Der Mann war sein Schwager, der zuvor keinen Vollbart getragen hatte.

Na, die Freude war groß. Loisl war wegen Holzkauf in dieser Gegend. Er riet uns, einen bestimmten Weg einzu­schlagen und an der Kapelle zu warten. Gegen Abend Holte er uns tatsächlich ab und brachte uns in ein Bauernhaus. Dort war es schön warm. Die Bäuerin buk sogleich Nudeln

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und wir ließen Bier herbei holen. Dann haben wir einen lustigen Abend verbracht. Dabei erfuhren wir vom Loist und den Bauersleuten, bei denen wir bis zum Morgen blieben, alles Notwendige.

Wiggl, der von einigen SA.- Leuten feige überfallen und übel zugerichtet worden war, war allezeit rauflustig. Aber man riet uns dringend ab, jetzt uns niemals in Kampf mit den Braunen einzulassen, da dies allen Flüchtlingen im Ge­birge nachteilig sei. Das war auch unsere Ansicht. Außerdem dürften wir niemals die SA. erbittern, unter denen zwei Drittel sofort die Grenze verläßt, wenn es heißt Bayern  den Bayern  " und ein Zusammengehen mit Oesterreich in Frage fommt.

Auf der Weiterwanderung kamen wir an vielen einschich­tigen( alleinstehenden) Bauernhäusern vorbei und es stellte sich heraus, daß in jedem mindestens ein unsicherer Kantonist sich aufhielt. Wir mußten darüber einmal wie narrisch lachen und es wurde uns viel leichter dabei.

Wir beratschlagten, ob wir uns lieber trennen und uns auch in den Bergbauernhütten zerstreuen sollten. Einige waren dafür, nach Desterreich hinüber zu wechseln. Dieser Plan wurde aber schließlich fallen gelassen. Drüben stand uns ein ungewisses Schicksal bevor, indessen wir hier immer die Möglichkeit finden, uns durch Geld und Lebensmittel unter­stüßen zu lassen.

Infolgedessen suchten wir uns zunächst wieder ein Lager. Wir begaben uns also an die Stelle, die uns der gastfreund­liche Bauer genannt hatte. In dieser Gegend war er früher Halterbub gewesen.

Nachdem wir zwei Nächte getrennt in Bauernhäusern ge­schlafen hatten, trafen wir nach vielen Frrfahrten an dem betreffenden Schlag" ein. Dieser Fleck ist wirklich ideal. Von einem Graben aus erreicht man ein Loch wie ein großer Granattrichter, trocken, fast nur Felsen. Wir gingen gleich daran, uns wohnlich einzurichten. Jetzt haben wir eine geräumige Stube, Ofen, Tisch und Sesseln und eine Speise. Gines Morgens hörten wir Rufe. Wir liefen den Schlag hinab, auf den Waldweg und da bemerkten wir vier Männer, die von einer nicht steilen Wand herabgekommen waren und sich berieten.

Hans betrachtete sie durch seinen Feldstecher. " Dös san Nazis!" sagte er erschrocken. Herrschaft, waren wir verraten worden?

Jest tamen die Nazis auf uns zu. Wir beschlossen, alle fünf langsam des Weges zu gehen, damit zum mindesten unser schöner Schlupfwinkel nicht verraten würde.

Als sie herangekommen waren, hörten wir, daß sie Tiroler Mundart sprachen.

Seil Hitler  !" riefen sie.

Wir sagten nichts, nur Raimund antwortete: Beckt uns...!"

Da blieben sie stehen und sahen uns so richtig damisch an. Sie wollten wissen, wo die Grenzwache sei. Wir fagten, es sei hier nirgends eine Grenzwache. Ste seien aus der Dollfuß­Hölle entflohen, erklärten sie.

,, Gel, und mechtets in Hitler  - Himmi eini. So schaugt Ihr aus!"

Die Burschen waren ganz enttäuscht. Da Hans einen Feld­stecher trug, machte er auf sie wahrscheinlich den besten Ein­druck. Sie gaben ihm etwa 50 Zigaretten. Er sagte ihnen, daß wir Holzhacker seien und zeigte ihnen dann einen Weg, auf dem fie nach einigen Stunden die Bahn nach Rosenheim   er­reichen konnten.

Seitdem Leben wir hier absolut ungestört. Abwechselnd schlafen wir in umliegenden Bauernhäusern, obwohl wir uns in unserer Klause faumohl fühlen. Aber wir wollen auch mit Menschen in Verbindung bleiben und uns aussprechen. Dann auch unsere Post in Empfang nehmen, die an verdeckte Adressen kommt.

Die Leute dahier machen keinen Hehl aus ihrer anti­nationalistischen Gesinnung. Sie haben keine Furcht, aber die eingeschriebenen Mitglieder der Partei haben welche. Sie wagen nicht so leicht aufzubegehren, weil sie wissen, wenn der Umschwung eintritt, wird man sich an sie halten. Zu unserer Bäuerin kommt öfters ein A.- Mann. Der Bursch ist harm los. Er ist froh, ein Stück Rauchfleisch und Zwetschenwaffer einschieben zu können. Er weiß genau, daß es so nicht lange mehr geht.

Nun haben wir Flüchtlinge auch unseren Ball gehabt. Sechs Lager mit Flüchtlingen sind in dieser Gegend, ohne die, die bei Bergbauern sich aufhalten.

Wir haben Drischling( Fest zu Ende des Dreschens  ) im Hausgang eines Bauernhofes abgehalten. Wir hatten Schrammelmusik. Beiläufig 30 Politisch- Gesuchte trafen fich dabei und es ging zünftig zu. Die Dirndls waren so froh, sich einmal richtig austanzen zu können.

Wir schauen halt zu, einigermaßen mit Hamur über diese schlimme Zeit hinwegzukommen.

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unter Nr. 177 D.

Cot mit diesem Flugzeug seinen bekannten Rußlandflug durchgeführt hat. Das aus Metall hergestellte Flugzeug war mit drei Hispano- Suiza- Motoren zu je 575 PS. ausgestattet und galt als das modernste der französischen   Handelsflug­zeuge. Die Trauer der französischen   Luftfahrkreise um den Verlust ist deshalb besonders groß. Wird die Unglücksserie ebenso andauern wie die Reihe der Skandale?" fragt das Mittagsblatt Paris Midi"." Man ist angst erfüllt angesichts der unaufhörlichen Fälle von Trauer und Prü fungen aller Art, die über Frankreich   fommen. Frankreich  scheint das Opfer von Umständen zu sein, in denen das Schick sal, der Wagemut, vielleicht auch Unvorsichtigkeit, veraltetes Material und auch Ueberalterung gewisser Einrichtungen, möglicherweise vielleicht noch ernstere und geheimnis. vollere Einflüsse eine Rolle spielen." Das Blatt will einen Sabotageaft nicht völlig von der Hand weisen und glaubt, daß der Luftfahrtminister deshalb eine schleu­nige Untersuchung angeordnet habe.

*

Paris  , 17: Jan: Nach dem Matin" soll der Absturz des Flugzeuges Smaragd" darauf zurückzuführen sein, daß die Befestigung der einen Tragfläche sich gelockert hatte, und zwar wahrscheinlich schon seit der Notlandung in Gwadar  , wo auch das Rädergestell des Apparates beschädigt worden war. Die Lockerung der Tragfläche sei anscheinend bei dem erneuten Start nicht bemerkt worden. Uebrigens fönnte die Lockerung auch durch die Erplosion einer Sauerstofflasche, die für die Betätigung des Ablassers mitgeführt wurde, hervorgerufen worden sein. Absturz, Explosion und Brand folgten so rasch aufeinander, daß die Besatzung nicht einmal 3eit hatte, den Antennendraht, der während der Fahrt herunterhing, wieder aufaurollen. Dieser Draht bat anfheinend eine Sichtleitung

gestreift und dadurch die vorübergehende Elektrizitätspanne in Corbigny hervorgerufen.

Paris  , 17. Jan. Gestern hat sich in Frankreich   wieder ein Flugzeugunfall ereignet, der ein Menschenleben forderte. Zwei Militärflugzeuge des 3. Fliegerregiments in Chatel­ lerault   stießen bei einem Uebungsflug in 1500 Meter zusam­men. Das eine fonnte notlanden; der Pilot des anderen, ein Sergeant, suchte sich durch Fallschirmabsprung zu retten. Sein Schirm entfaltete sich aber nicht und der Pilot wurde zer­schmettert.

Im Fernen Osten Rußland  

und Japan  

London  , 17. Jan. Einer Times"-Meldung aus Tokio   zu­folge hat der japanische   Außenminister dem Sowjetbotschafter Yureneff mitgeteilt, daß die Freilassung der in Charbin   ver­hafteten sechs sowjetrussischen Eisenbahnbeamten bevorstehe. Der Botschafter habe hierauf zugesagt, den Preis für die chinesische Ostbahn in Papier  - Yen statt in Goldrubel zu

nennen.

Hiermit sei, fügt die Times" hinzu, der Weg zur Wieder­aufnahme der Verhandlungen über die chinesische Ostbahn frei geworden. Die japanische Presse vermutet, daß der Außenminister zuerst die Eisenbahnfrage lösen wolle und dann die Ernennung eines Dreistaatenausschusses zur Reg­Tung der Grenze zwischen Sibirien   und dem Mandschnstaat vor schlagen werde, damit würden möglicherweise die Vor­bedingungen für den Abschluß eines Nichtangriffspaktes ge= schaffen fein,