Naziführer- Emigrant
yogalis
sbons@
spricht über das Hitler- Geheimnis
In späteren Artikeln werde ich mich an dieser Stelle nicht nur mit den wichtigsten Grund fragen Hiter cher Politik kritisch, sondern auch mit den internen Strömungen befassen, welche aus politischen Grundfragen herporgingen und zu den Konflikten mit Ludendorff . Stennes, Dr. Otto Straffer, Leutnant Scheringer sowie Gregor Strasser führten. Bei den Darlegungen wolle die Leserschaft aber bitte immer daran denken, daß uns der heutige klare Rückblick auf die Bewegung und ihre ntwicklung erst durch Lossagung von allen internen Bindungen und von allen Hemmungen durch die nationalsozialistische Ideologie möglich wird. Wir versuchen zu einer Antwort auf die Frage zu kommen: ,, Wie konnte denn das alles überhaupt geschehen?"
Ludendorff anerkannte vor neun bis zehn Jahren und später wiederholt die Propagandaleistungen Hitlers , stellte ihm aber jede Eignung zum„ deutschen " Politiker in Abrede. Die Gruppen Stennes und Scheringer sprachen Hitler Moral und Treue ab. Dr. Otto Strasser prägte das Wort:„ Muster des Habsburgischen Lügners".
Einzelne Psychiater und darunter Frau Dr. von Kemnig, jetzige Frau Ludendorff , wiesen schon vor der Macht übernahme auf nicht normale geistige Qualitäten Hitlers und seiner beiden Hauptmitarbeiter Göbbels und Göring hin. Es liegt nahe und geschah auch tatsächlich ab Juni 1932, daß die Führer der sozialistischen Parteirichtung ( die erkannt hatten, daß das Großkapital nur im ersten Revolutionsanlauf genommen werden konnte und keine noch so kurze Ruhepause zur Wiedergewinnung des Oberwassers bekommen durfte) gleich zu Beginn der offenen antifozialistischen Strömung die Person und das Wesen Hitlers kritisch zu betrachten begannen. Wäh rend diese Gruppe meist Leute, die der Bewegung meist Leute, die der Bewegung Bermögen, Beruf, Arbeitskraft und Beziehungen geopfert hatten bis Juni 1932 an allen Angriffen auf die Perfon des Führers achtlos vorbeigegangen waren, fielen ihr jetzt drei Ereignisse in die geöffneten Augen: a) daß Hitler die Mißhandlung des SPD. - Abgeordneten Dr. Helmut Klotz durch einige NSDAP. - Leute im Landtage billigte, obschon die Echtheit der von Klotz veröffentlichten homosexuellen Briefergüsse des des Stabs- Chefs Röhm feststand;
b) der Ausspruch Hitlers , er stehe und falle mit Röhm; c) das zwar nicht zugestandene, aber deutlich erkenn bare Widerstreben Hitlers gegen die von Gregor Strasser eingeleiteten Vorverhandlungen mit den Gewerkschaften und mit Dr. Brüning.
Wir begannen mit einer Belegmaterialfammlung über Hitler, welche wir in der Folgezeit einem wahren Heere pon Aerzten und Fachärzten in Gesprächen und bei Sonstigen Gelegenheiten zugängig machten. Hervorragend beteiligte sich daran ein in Mitteldeutschland wohnender Spezialarzt, der Hitler aus früherer Mitarbeit kannte. Aus allen diesen Erörterungen ziehen wir heute den Schluß, daß die Entwicklung des Hitlerbetruges an Deutschland der Abwicklung kranker Geisteskomplege parallel lief. Ich will mich auf eine allgemein nachprüfbare Begründung dafür beschränken. Damit auch diejenigen, welche sich nicht mit psychiatrischen Fragen befaßt haben, selber prüfen und urteilen können, schicke ich die nötigen Erklärungen allgemeiner Natur voraus.
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Der Psychiater urteilt von einer angenommenen Grenze aus; was diesseits von ihr liegt, ist„ normal", was jenseits liegt,„ geisteskrank". Was an dieser Grenze entlang hin und her schwankt, bald normal, bald nicht normal handelt, ist„ psychopathisch", das heißt: krank veranlagt, aber die Krankheit ist noch nicht zum Durchbruch ge. kommen( kommt es meist zeitlebens nicht). Der Psychiater greift auf Grund wissenschaftlicher Erfahrung aus Körper bau, Bewegungen, Reden, Handlungen und Entgegnungshandlungen( Reaktionen") des Patienten die bezeichnendsten Momente heraus( Symptome), stellt sie zu einem Wesens bzw. Charakterbilde zusammen und mißt den Wert von der gedachten Grenze aus am theoretischen " Bollnormalen"( praktisch ist niemand vollnormal"). Das Ergebnis wird als Beurteilung unter einem Fachausdruck( Diagnose) gebracht, welcher dann denjenigen Geisteszustand bezeichnet, der sich durch die festgestellte Symptomreihe kennzeichnet.
Welt, fühlt sich durch alles, was er nicht mehr begreift, irgendwie belästigt( beispielsweise durch Fernhypnose", durch„ Telepathie", durch„ von den Lumpen unten im Keller der Anstalt verborgene elektrische Apparate", ja einer erklärte nächtliche Pollutionen durch die„ Trance zustände ", die ihm eine Frau verursachte, mit der er früher zusammen war!), will Handlungen begehen ohne richtig zu wissen, warum und begeht sozusagen mechanisch Handlungen mit sehenden Augen, ohne daß ihm das Handeln zum Bewußtsein kommt. Meist wissen diese Leute, daß sie„ krank" sind, aber sie alle bestreiten, daß diese„ Belästigungen", dieses dauernde Anstoßen diese Belästigungen", dieses dauernde Anstoßen an ihre Umgebung, diese immer wieder unlogische Reaktion Folgen ihrer eignen Geistesverfassung sind! Sie halten sich nicht für verrückt, sondern für nur von diesem oder jenem der Umgebung in den ihnen unerklärlichen Zustand versetzt.
Die Geistes kranken sind je nach Herkunft und Vorbildung intelligent und vielfach von reich stem allgemeinem Wissen. Man kann außerordentlich vernünftig mit ihnen reden, wenn die Krankheit noch nicht zur völligen Auflösung des Denkvermögens überhaupt geführt hat, noch nicht alles durcheinander geht". Versucht man aber inständig, ihnen den Unsinn ihrer eignen Auffassung über ihren Geisteszustand klarzumachen, ihnen etwa beizubringen, daß es eine Fernhypnose gegen fie gar nicht gibt, sie das vielmehr bloß glauben, dann werden sie meist spontan gewalttätig. Den eignen munden Punkt, mit dem sie überall anstoßen, kennen sie ganz genau und deswegen bemühen sie sich, insbesondere im Anfangsstadium der Krankheit, mit niemanden näher darüber zu sprechen.
Andersdenkenden, wird wütend und schlägt ihn tödlich nieder. Sein bibelweises, redseliges Gehaben erklärt er mit einem„ inneren Antriebe", bestreitet aber, eine innere Stimme oder dergleichen gehört zu haben.„ Es treibt mich so!" Hier führte nicht logische Verwertung der Wahnidee zu dem Verbrechen, sondern gelegentlich an sich harmloser Auslebung der Wahnidee traf er auf Widerspruch und schlug zu!- Ein an Ueberwertigkeitsideen erkrankter Gärtnerssohn beteiligte sich auf Zureden einer berufsmäßigen Diebesbande führend an einem großen Einbruchsdiebstahl, um sich mit einem Schlage" die Mittel zu einem Leben nach seinem„ Sichselberfühlen" zu beschaffen. Nachher verraten, schauspielerte er den Jdioten, der nur eben mitgegangen" sei, verdeckte aber geschickt und hartnäckig seine inneren Beweggründe, durch die er den Zureden nachgegeben hatte! Jm Grunde genommen verhielten beide Patienten sich nicht anders, als es unter ent sprechenden Umständen auch Normale vielfach tun. Verbrechen sind in diesen Fällen nicht logische Folge der kranken Jdeen!
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Jeder Geisteskranke denkt im letzten Ergebniffe materialistisch und vor allen Dingen egozentrisch, das heißt: seine Person bildet immer den Mittelpunkt! Dazu und auch, um diesen Umstand zu verdecken, wendet er alle mögliche Intelligenz auf. Zwei Beispiele: ein junger Kranker versuchte bei jeder Gelegenheit Schmähbriefe gegen die Anstaltsärzte loszulaffen.
an entzog ihm den Bleistift. Ein Whitpatient ließ während einer Untersuchung, die in einem andern Raume stattfand, seinen Bleistift auf dem Bette liegen. Der erst erwähnte Kranke drückte von der Spize aus die Bleimine Nichtsdestoweniger ist die große Intelligenz der Geistes zum Bleistiftende heraus, brach ein Stück für sich ab, kranken eben doch eine kranke Intelligenz: sie wissen drückte die Mine zurück und füllte das Stückchen leeren nicht, was sie rechtes damit anfangen sollen. Denken Sie Minenkanal durch einen angeschwärzten Apfelftil auf!- sich einen sehr tüchtigen und erfahrenen Maurerpolier. Zwei Schwerkranke hamen frühmorgens zu einem WortWenn Sie ihm die besten, teuersten und exaktest ge mechsel über kranke Jdeen des einen und wurden vom arbeiteten Materialien zu einer schönen Billa , angefangen Pflegepersonal gewaltsam unterbrochen. Der eine blieb vom Zement und Kies für die Fundamente bis hinauf dabei, daß man ihm sein Recht der Verteidigung“ genom zum vergoldeten Fenstergriffe oder Kleiderhaken für die men habe. Irgendwie und irgendwo verschaffte er sich eingebaute Flurgarderobe, an einen noch so wunder einen starken Draht und zerstach damit gegen zwölf Uhr schönen Bauplatz zusammenfahren: er wird Ihnen über nachts Kopf und Gesicht des Streitgegners derart, daß jedes einzelne Material, über jedes einzelne Beschlagstück derselbe alsbald starb. Jn beiden Fällen sehen wir eine einen vollendeten Vortrag halten, aber kein vernünftiges große Intelligenz angewandt, und zwar im ersten Falle Haus bauen können! Es fehlt die die Materialien zum zur Besorgung eines Mittels für die krankhafte SchmähBau verbindende wirkliche Geistesarbeit, die unendlich sucht, im zweiten Falle zur Durchführung der Rache wegen viel Einzelumständen Rechnung tragen muß, und zwar des Widerspruches gegen die fige Jdee und damit geim voraus! Go ist es auch mit dem oft wahrhaft riesigen kränkter Persönlichkeit". So „ Wissen" Geisteskranker, besonders schwach oder erst anfänglich Erkrankter! Sie vermögen mit ihrem Wissen nichts anderes anzufangen als aus ihm heraus zu reden! Vielleicht noch, Bruchstücke von Plänen nach irgend welchen Wustern zusammen zu stellen, in denen sie Brocken dieses Wissens verwerten! Das gilt auch be Brocken dieses Wissens verwerten! Das gilt auch besonders für Psychopathen. V
Es gibt nun sowohl Patienten jeden Krankheitsgrades als auch Geisteskrankheiten jeden möglichen Stärke grades. Bleibt es dabei, daß sich das Denken nur an einem bestimmten Lebenspunkte von den Gegebenheiten der Umwelt loslöst und dann an einem andern Punkte wieder eingesetzt( einen tatsächlich wesentlichen Punkt übersprungen) hat( ,, Ueberspannung"), dann erwächst dem so Erkrankten eine bestimmte Vorstellung wächst dem so Erkrankten eine bestimmte Vorstellung eines vermeintlich an der übersprungenen Stelle gelegenen 3 u standes in diese Gedächtnis- bzw. Ver standeslücke hinein, natürlich völlig krankhaft, ohne jede wahre Verbindung mit, und ohne jeden wirklichkeitsgemäßen Ausgang von den Gegebenheiten des Lebens oder der Tatsachen. Eine„ fige Jdee" greift Plazz. So trafen wir beispielsweise einen älteren, erwerbslosen, völlig verarmten Mann mit der festen Ueberzeugung, in Thüringen ein Schwerspatfeld zu besitzen, das man ihm vorenthalten wolle. Seine wirtschaftlichen Maßnahmen hatte er auf Versilberung des Schwerspatfeldes abgestellt und war dadurch wegen Betrugs vor den Strafrichter gekommen. Die Diagnose lautete:" Paranoia", d. h.: ,, weggerückt aus der Wirklichkeit". Und zwar ist weggerückt"( verrücht) lediglich der Inhaltssatz der Paranoia, nicht etwa auch das sonstige Denken usw. des Kranken! Der an einer Paranoia Erkrankte denkt grundsäglich folgerichtig, aber von einem grundsäglich folgerichtig, aber von einem in der Wirklichkeit nicht begründeten( eben ,, verrückten") Ausgangsfage aus und kommt daher nicht durch falsches Denken, sondern durch falschen Ausgangsfag bei Beginn des Denkens zu einem falschen Ergebnisse. Will der Kranke dieses Endergebnis in die Tat umseßen, so stößt er natürlich überall da hart an, wo von einem der wirk
Der mit seinem Wissen beobachtete Patient bemüht sich, durch entsprechendes Verhalten die seinem gerade angestrebten Zwecke am nuglichsten erscheinende Beur teilung( Diagnose) herbeizuführen. Dem Psychiater ist es daher um so schwerer, aus den Symptomen diejenigen maßgeblichen herauszuschälen, welche außerhalb der Nützlichen Sachlage entsprechenden( objektiven") Ausgangs lichkeiterrechnung des Patienten spontan entstanden find, je intelligenter, vorsichtiger und waghalsiger der Patient ist.
Beim Geisteskranken ist immer aus irgend einem Grunde( organischer Defekt des Zentralnervensystems von Geburt oder durch Unfall, Zentralnervenstörung durch abnormale Lebensumstände oder Lebensereignisse. Suggestion, Neurosen!) eine mehr oder weniger tief liegende Lostrennung des begreifenden Bewußt feins vom Tun und Lassen des Patienten sowohl als auch von den tatsächlichen Gegebenheiten der Umwelt vorhanden. Wiffen und Bewußtsein sind verschieden: ich weiß immer, daß ich atme, aber ich atme nur sehr selten mit Bewußtsein", nämlich nur dann, wenn ich darauf achte! Die" Behandlung" Geisteskranker erschöpft sich daher vornehmlich immer in neuem zum Bewußtsein bringen" durch Einschließung, Bettruhe usw.!
Der Spaltirrsinnige( Schizophrene) stellt das vollendete Bild des Geisteskranken dar: sein Denken, Fühlen und Wollen und dementsprechend auch sein Handeln sein Handeln ( ,, Reagieren") haben sich selbständig gemacht, jedes für fich; sie sind„ voneinander abgespalten" aus ihrer vormals feelischen Ganzheit. Denken oder Fühlen weisen dem Woller ndeln nicht mehr ie richtige Bahn. Alle medfe gen de enhrife find fortnhri fe find fort. gefallen rogerick'schen
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saße aus über dieselbe Sache nachgedacht worden ist und er antwortet(„ reagiert") dann genau so wie eben der Kranke, dem man seine fige Jdee inständig auszureden versucht: er wird gewalttätig und prägt sich einen Haß gegen ,, den Besserwisser" ein!
Der Satz der geschilderten Paranoia war also:„ Ich bin nicht arm, sondern besige eine Schwerspatgrube". Logische nicht arm, sondern besitze eine Schwerspatgrube". Logische Folge war der Versuch, diesen vermeintlichen Besit nun Folge war der Versuch, diesen vermeintlichen Besitz nun auch zu verwerten. Das ergab natürlich einen Befrug, auch zu verwerten. Das ergab natürlich einen Betrug, und zwar aus dem geisteskranken Sage geboren! Aehnlicher Fall: Ein Schizophrener war infolge der Krankheit in der Schule nicht mitgekommen und daher manchmal mit der Lehrerin aneinander geraten. Jm Leben stand er natürlich an Rönnen und Wissen zurück. Sein nicht mehr von den Gedanken kontrolliertes Gefühl schob jahrelang die Schuld an allem der Lehrerin zu: die Last des Lebens die Schuld an allem der Lehrerin zu: die Last des Lebens deuchte ihm eine Belästigung" durch die Lehrerin und deuchte ihm eine Belästigung" durch die Lehrerin und um ,, Schluß damit" zu haben, erstach er sie eines Tages! An diesen beiden Beispielen erkennen wir den geistes kranken Satz der Paranoia als Antrieb zum Verbrechen! Wir haben es also mit verbrecherischen Geisteskranken zu tun!
Das Gegenstück liefert uns der geisteskranke Verbrecher folgender Beispiele: Ein Fünfundvierzig jähriger vernachlässigt Haus und Hof und nimmt jede Gelegenheit wahr, überschwänglich von Christus, Sitten und Moral zu predigen. Er stößt auf Widerspruch eines
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Führen wir uns nun noch einmal vor Augen: Es gibt geisteskranke Berbrecher und verbreche rische Geisteskranke. Der geisteskranke Aus gangssatz treibt unmittelbar den verbrecherischen Geisteskranken zu seinem Verbrechen. Er baut sich von dem wirklichkeitwidrigen, daher„ verrückten" Ausgangs satze an sich von hier aus logisch eine Weltanschauung" auf und hält sich daher für besonders schlau. Entgegnungen beantwortet er mit Gewalt, weil er nicht die Sache, sondern seine höchsteigne persönliche Schlauheit getroffen fühlt. Die krankhaft angetriebene Intelligenz gebietet ihm, unbewußt die Lücke zu verbergen, die in seinem Wissen" mit dem kranken Ausgangsjage angefüllt ist. Der Kranke baut an sich völlig logisch aus vielem Einzelwissen ein Gedankengebäude zu= sammen, dessen Einzelheiten er in immerivährendem Anstoßen an die Umgebung immer wieder auf seinen geheimnisvollen Ausgangspunkt zubiegt( darum kreisen läßt!). Jm Mittelpunkte steht seine eigne Person als alleinige Trägerin des„ ver- rückten" Ausgangssages. Diagnose: er leidet an einer Paranoia! Der Arzt muß ergründen, welcher kranke Ausgangssatz den Patienten beherrscht sowie wann, wo und wie die Lücke entstanden ist, die nun dieser Satz im Wesen des Patienten ausfüllt. Nicht immer liegt die Paranoia so offen wie bei dem erwähnten Betrugsfalle.
Aus der Reihe der Psychopathien ist die Hysterie zu erwähnen. Sie zeichnet sich diesseits der allgemeinen Krankheitsgrenze durch vielfach sogar große 3ntelligenz, gutes Gedächtnis sowie schmiegsames und boch abstoßen des Wesen aus, und jenseits der Krankheitsgrenze be sonders durch ein von einem mehr oder weniger starken, unbewußten Willen angetriebenes übermäßiges Geltungs bedürfnis, einen daraus entspringenden Rede- und Taten. drang sowie durch bald zu frühes, bald zu spätes Beenden der Gedankengänge und daraus entstehendes unrichtiges Handeln( falsches Reagieren"). Man beachte den Unterschied zwischen bewußtem und unbewußtem Willen: ich atme dauernd, weil ich atmen will, ohne daß mir das fort wirkende Wollen zum Bewußtsein kommt, aber sobald ich Atemübungen mache, atme ich mit bewußtem Willen!
Das Reden und Handeln des Hysterikers ist stets von einer Art eindringlichen, aber doch sich verstecken wollenden Haftigkeit, fast könnte man sagen ,, Sorglosigkeit und Oberflächlichkeit" überschattet. Dies hat seinen Ursprung in einer im Unterbewußtsein stets laut werdenden Angst, die jeweiligen wirklichen eignen Beweggründe und Ziele des Patienten möchten durchschaut werden. So hält sich denn der Hysteriker heimlich für besonders klug, weil er glaubt, seine internsten, ihm selbst zeitweise nicht klar bewußten Beweggründe durch sein Gehaben und seine „ großartigen Leistungen" der Umwelt so geschickt vorzuenthalten! Erlebt er in der Beziehung eine Enttäuschung, so reagiert er unter Jammern und Klagen mit einem„ Ich werde Euch schon kriegen!", genau so, wie er, auf der Grenze zwischen normal und krank wandelnd, bald von der natürlichen Niedergeschlagenheit des Gesunden nach einem Mißerfolge und bald von der Kraftreaktion des Geisteskranken geschüttelt wird! Die vermeintliche Schlauheit bei der Hysterie verrät uns auch, warum wir sie oft bei„ schlauen" Frauen mehr als bei Männern finden! Natürlich tritt auch die Hysterie in allen Graden auf und sie ist von andern Geisteskrankheiten manchmal sehr schwer zu unterscheiden.
Abschluß dieses Artikels folgt in der nächsten Nummer!