wurden etwa eine Milliarde Zeitungsexemplare gedruckt, im Juli 1933 nur noch 300 millionen. Dabei ist selbstver­ständlich die Unterdrückung der sozialistischen und kom­munistischen Zeitungen, die zwangsweise Zusammenlegung

Die deutsch - französische Spannung

von Blättern und das Sterben einer Reihe von ältesten In Erwartung einer englischen Vermittlung in der Abrüstungsfrage

deutschen Zeitungen in Betracht zu ziehen. Kurz, der Aufbruch der Nation hat nahezu den Zusammenbruch der nationalen Bublizistik herbeigeführt. Aber dieser Prozeßimes" schreibt zur Sigung des Abrüstungsaus­London, 24. Januar. Der Parlamentsforrespondent der hat noch lange nicht seinen Tiefpunkt erreicht. Die nationalsozialistischen Blätter, auf den Flügeln der Ge­schusses des britischen Rabinetts: Es verlautet, walt emporgestiegen, achten keinen Waffenstillstand und daß die Minister der Meinung sind, daß jetzt, wo der Noten­setzen den Bernichtungskampf unter Beanspruchung des wechsel deutlich die Hauptschwierigkeiten zwischen dem fran­ zösischen und dem deutschen Standpunkt gezeigt hat, eine Monopols gegen die bürgerlichen Blätter aller Grade Erklärung der britischen Politik so bald wie möglich erfolgen fort, ohne freilich das einzuheimsen, was die anderen verloren. sollte. Es ist bekannt, daß eine Darlegung der britischen Stellungnahme in Paris ebenso wie in Berlin begrüßt werden würde, und die Minister hoffen noch immer, daß ein Mittelweg gefunden werden kann, der die Wiederaufnahme der Tätigkeit der Abrüstungsfonferenz ermöglichen wird. Man glaubt, daß Mussolini ebenfalls dringend wünsche, eine Erklärung über die italienische Politik abzugeben, wenn sich eine geeignete Gelegenheit dafür biete.

Freilich, es gibt auch Glückliche im Zuge dieser Ent­wicklung, die zu zauberhaften Ranghöhen der deutschen Bublizistik geklettert sind. Ganz junge Leute in den nationalsozialistischen Redaktionsstuben, vordem fanatisch mit den Grundregeln der deutschen Sprache ringend ( darin ihrem Führer nicht unähnlich), sigen heute in zu­meist gestohlenen Zeitungshäusern als Hauptschriftleiter, als Chef vom Dienſt" in mehrfach belizten schnittigen Die Probezeit Uniformen; auch äußerlich von dem einstigen Bilde der liberalistisch - margistischen Publizisten mit schlappem Zur­schautragen von Geist erheblich abweichend. Diese Redak tionsoffiziere handhaben jetzt die Federn wie Gewehre, in ihrem Ethos durch schiefe Prunksätze keineswegs ge hemmt. Sie erobern dazu noch Ehren, werden Kuratoren und Führer von Universitäten, an denen sie einige Jahre zuvor ein schlechtes Egamen machten, oder mindestens Direktoren von Presseinstituten, wie es an der Universi tät Köln , der Stadt der großen internationalen Pressa von 1928, mit einem gerade 3weiundzwanzigjährigen ge­schah. Sie sehen die Honoratioren in Stadt und Land zu ihren Füßen und lassen sich täglich in ihren Zeitungen in jeder möglichen Attitüde fotografieren.

London , 24. Januar. Die Abrüstungsarbeiten stehen auch heute im Vordergrund des Interesses der englischen Presse. Ueber die Aufgaben, die der gegenwärtige britische Konven tionsentwurf dabei zu lösen habe, gehen allerdings die An­schauungen der Blätter auseinander. Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph " vertritt die Anschauung, daß man nur nötig habe, im Konventions­entwurf einige Aenderungen anzubringen, um die deutsch­französischen Meinungsverschiedenheiten zur Frage der Probezeit auszugleichen. Der Außenpolitiker der Mor= ning post" will indessen wissen, daß das britische Kabi­nett einen gänzlich neuen Konventionsentwurf ausarbeiten werde. Dieser neue Entwurf werde dann den Anregungen Deutschlands entsprechen. U. a. werde man Deutschland wahrscheinlich einige Defensivwaffen, darunter Tanks und Erkundungsflugzeuge, zugestehen. Das Problem der Probe­zeit werde man, so schreibt das Blatt weiter, möglicherweise dadurch umgehen, daß man die Umbildung der Reichswehr mit der allmählichen Abschaffung der Offensivwaffen der anderen Mächte zeitlich koppele.

Aber neben den Arrivierten der Publizistik des dritten Reichs" zeigt sich den Wissenden ein Inferno des Jammers. Gemeint sind nicht die ihrer Existenz be­raubten, vertriebenen, in Konzentrationslagern schmach tenden deutschen Bresseleute, auch nicht die entlassenen Richtarier unter ihnen und auch nicht diejenigen, die im Verlauf des großen Zeitungssterbens arbeitslos wurden. Jhr Schicksal und ihre Not, ökonomisch mie seelisch, sind offenkundig und sichtbar. Unter der Befehlsgemalt des Französische Stimmen Majors Weiß, des Exerziermeisters unter Göbbels­Mahatma- Propagandi, fißen zu einem großen Teil in den besseren deutschen Redaktionsstuben noch die Männer der früheren journalistischen Tradition. Wir kennen sie, Leute mit gepflegten Federn, mit ergrauenden Köpfen, in die Arbeit ihrer vergangenen Schreibjahrzehnte selbst­verliebt, stolz auf jene schmale Spur eigenwilligen und selbständigen Wirkens, das ihnen früher der Werleger oder der Zeitungskonzern gelassen hatte. Sie haben Familie und sind bepackt mit Verantwortungen, die sie nicht mehr in den Bezirk der freiwilligen Wahl des Arbeitsplatzes entlassen, wenn es solch eine Freiheit über­haupt noch gäbe. Sie knirschen mit den Zähnen und beginnen mit reduzierten Gehältern zu Ehren dieses ,, dritten Reiches" zu schreiben, denn Schweigen ist schon Hochverrat und ist schon Staatsverbrechen. Sie wollen in ihrem Stande" bleiben und sind unversehens dabei, die Jdeologie ihrer eigenen Knechtschaft richtig und schön zu finden. Wenn man die Auffäße dieser Leute liest und daran denkt, wie sie früher schrieben, im scheinbac gleichen Gesinnungsfeuer; wenn man sieht, wie alte libe

rale Bublizisten dem liberalistischen Zeitalter eine hand

voll Erde verächtlich ins Grab werfen, um sich als Recht­gläubige zu legitimieren; es ist zum Lachen und zum Heulen, und die Entrüstung wird vom Mitleid vertrieben. Immerhin gibt es einen Troft. Die deutschen Jour nalisten haben in diesem Punkte nichts voraus vor den deutschen Hochschullehrern, den deutschen Pädagogen, den deutschen Juristen, den deutschen Aerzten. Auf den Trümmerhaufen der politischen und geistigen Freiheit, über denen die Hakenkreuzfahne weht, finden sie sich mit diesen Verlusten schnell ab und buchen sie als Ge­winn in ihrer seelischen Bilanz, zuletzt nicht ohne Glück darüber, in Dienst genommen zu sein.

Qualvolles Sterben

Die Neue Zürcher Zeitung " schreibt am Sonntag: Aber so schnellebig unsere Zeit ist, so rasend sich die Geschehnisse in Deutschland überstürzt haben es hieße es hieße doch das Gedächtnis des Lesers unterschätzen, wollte man glauben, er erinnere sich nicht, daß der Feder des gleichen Redakteurs noch kaum vor Jahresfrist recht anders lautende Worte entflossen waren. Wir wollen gewiß nicht unterstellen, daß es sich in jedem Falle um das handelt, was im volkstümlichen Sprachschatz mit dem Wort Gesinnungslumperei bezeichnet wird, es ist sogar wahrscheinlich, daß ein Teil dieser Leute sich aus ehrlicher Ueberzeugung zur Hakenkreuzfahne bekennt; aber der fatale Beigeschmack der allzu schnellen, allzu krassen Wandlung wird manchem Leser der ehemals bürgerlichen Zeitungen auf der Zunge haften geblieben sein. Dieser Umstand trägt nicht dazu bei, der bürgerlichen Presse ihr Dasein zu erleichtern und wiederum sind es die nationalsozialistischen Blätter, die

Paris , 24. Jan. Die Einstellung, mit der die französische Presse den Abrüstungsnotenwechsel behandelt, läßt sich furz zusammenfassen in dem Sat: Wozu weiter reden, da gerade­Deutschland und Frankreich unvermindert weiterbestehen?" zu grundsäßlich die Meinungsverschiedenheiten zwischen Der Excelsior" sagt von der deutschen Antwort, daß fie in diplomatischer Form die Rollen vertausche, damit Deutschland über seine friegerischen Vorbereitungen nicht Auskunft zu geben brauche, verlange es von Frankreich über dessen Vorbereitungen Rechenschaft. Das flügste wäre, mög­lichst rasch durch eine endgültige Feststellung eine Diskussion abzuschließen, bei der beide Standpunkte dargelegt wurden und im übrigen die Akten der Abrüstungskonferenz zur Be­urteilung zu übergeben. Man hoffe in Berlin an eine eng lische Vermittlung, aber eine solche sei wohl heitet

schlagen könnte, über das die deutschen Forderungen nicht

ertenne nicht recht, welches Zugeständnis England noch vors schon hinausgingen.

Das Journal" schreibt, die Franzosen könnten nicht an die friedliche Einstellung Deutschlands glauben, weil allzu oft Tatsachen zeigten, daß die Deutschen entschlossen seien, die Vertragsrevision zu verfolgen. Dieser Geisteszustand könne durch Reden oder Kunststücke nicht geändert werden. Nur ein Experiment wirklicher Entspannung könnte Frankreich über­zeugen. Aber gerade das wollten und könnten die Deutschen lung müßte den Deutschen zu verstehen geben, daß man fo pielleicht auch gar nicht zugestehen. Eine englische Vermitts lange nicht an Abrüstung denken könne, solange in Europa Unruhe drohe. Das wäre wirksamer, als wieder Pläne einer Viererfonferenz hervorzuholen, die Frankreich nicht an­nehmen könne, weil es bis an die äußerste Grenze seiner Zu­geständnisse gegangen sei.

Der Berliner Korrespondent des Matin" behauptet, in Berlin sei man besorgt. Weder die Regierung noch sonst je­mand erschienen sehr sicher, daß die logische Haltung Hitlers auch der praktische Weg des Erfolges sei. Man frage sich, ob Deutschland nicht zu früh losgelegt habe. Der Direktor einer großen offiziösen deutschen Zeitung habe zu dem Matin"- Korrespondenten gesagt: Die Zeiten der gefühlsmäßigen Diplomatie seien vorüber, die Geschmeidigkeit der Worte sei durch den Notenwechsel erschöpft. Seit Monaten werfen Deutschland und Frankreich einen großen, in Baumwolle ge= wickelten Stein einander zu. Dabei sei die einhüllende Baum­wollschicht immer dünner geworden und jetzt laufe man Ge­fahr, den harten Stein ins Geficht zu bekommen. In Berlin , so fährt der Matin"-Berichterstatter fort, spreche man zum erstenmal seit 1920 wieder von der Entente. Seitdem man fich darüber klar geworden sei, daß Genf der Ort praktischer Fühlungnahme zwischen England und Frankreich sei, hätten die Verleumdungsfeldzüge gegen den Völkerbund viel von ihrer Schärfe verloren. Man denke in Deutschland zu real­politisch, um nicht zu erkennen, daß die friedlichen Kund­gebungen Hitlers als Rechtfertigung der Rüstungsforde­rungen, die man früher noch als starke Stellung ansah, heute geschwächt seien. Die Gleichberechtigung der Völker werde in Genf verteidigt. Dort sei Deutschland die theoretische Gleichberechtigung zuerkannt worden. Das Hindernis zur Verwirklichung dieses Grundsatzes seien die Besorgnisse, die Deutschland Europa wieder einflöße.

La Republique" schreibt, England wolle kein Wettrüsten. Aber das, was England als Wettrüften bezeichne, nenne Deutschland Wettlauf um die Erlangung der Gleichberechti gung. Immerhin würden England, Italien und Frankreich dem Deutschen Reich fein Nein entgegenseßen, denn sie wüßten selbst, daß Deutschland in diesem Falle nur die Achseln zucken und sich über das Nein hinwegsehen würde. " Le Jour" schreibt, Deutschland begreife, daß es von sich aus schwerlich noch mehr erreichen könne. Deshalb unterbreite es der französischen Regierung iezt nur Fragen und fordere England auf, einen weiteren Kuhhandel in die Wege zu leiten. England werde dann Frankreichs Vorschläge als Ver­handlungsgrundlage nehmen und weitere Zugeständnisse vor­schlagen, die Deutschland dann wieder als Verhandlungs­grundlage bezeichnen werde, um noch mehr zu erhalten. Dann werde Deutschland wieder die Vermittlung Londons anrufen oder vielleicht diejenige Roms usw....

Torglers Schicksal

In Schutzhaft

Nicht auf eigenen Wunsch

gmcdisc G

Gefangenhaltung der vier Freigesprochenen:

Deutschland hat mit Dimitroff ein leichtfertiges Spiel getrieben und es in jeder Hinsicht verloren. Es hat daraus die Schlußfolge­rung zu ziehen, will es Dimitroff nicht die Gelegenheit geben, zu einem noch viel größeren Schaden für Deutsch­ lands Ansehen zu werden... Die deutschen Behörden, ob es nun Minister, die öffentlichen Anfläger oder die Richter waren, standen ihm machtlos gegenüber. Alles, was man gegen ihn versuchte, schlug gegen sie selbst aus."

Nach der Beendigung des Reichstagsbrandprozesses hat der Verteidiger" Dr. Sack des freigesprochenen Angeklagten Torgler erflärt, daß er seinem Klienten angeraten habe, fich in Schußhaft zu begeben und hat, nachdem Torgler tatsäch lich in Schutzhaft genommen worden ist, den Eindruck her: vorgerufen, daß dieses auf eigenen Wunsch Torglers ge schehen sei. Nunmehr haben eine Anzahl ausländischer Journalisten am 20. Januar Torgler in einem Gebäude Journalisten am 20. Januar Torgler in einem Gebäude Die Meinung Lord Morleys der Gestapo in Berlin besucht und verschiedene Fragen vor: gelegt. Torgler hat dabei ausdrücklich erklärt, daß die über ihn verhängte Schuzhaft gegen seinen Willen ans gesprochen sei. Dagegen hat er eine schriftliche Erklärung abgegeben, daß er weder schlecht behandelt noch gefoltert worden sei. Der Manchester Guardian", der über diese

Unterredung ebenfalls berichtet, schließt jedoch bezeichnenders weise mit folgendem Sag: Beamte waren während des Interwievs mit den ausländischen Jour: walisten anwesend."

Während des Besuchs der ausländischen Journalisten bei Ernst Torgler hat Dr. Sad, nach Meldungen ausländischer Pressevertreter, erklärt, er habe viele Briefe erhalten, in denen Torgler feitens Kommunisten(!) für den Fall seiner Freisprechung der Tod angedroht wird. Torgler sei­allerdings gewillt, dieses Rifito auf sich zu nehmen. Es fehlt nur noch, daß Dr. Teichert, der Verteidiger" der drei Bul : garen, auch noch erklärt, die drei Bulgaren würden in Hajt behalten, weil Göring davon in Kenntnis gesetzt worden sei, die Kommunisten trachteten ihnen nach dem Leben!

Einen Strich darunter!"

Amsterdam , 23. Jan.( Jnpreß.) Nieuwe Rotterdamsche Courant" schreibt in einem großen Artikel zu der weiteren

hiervon profitieren; denn sie sind über den Verdacht jeg Das Neueste

lichen Renegatentums erhaben...... Den bürgerlichen Zeitungen, innerlich unsicher geworden, stets befürchtend, ihre schwierige Lage noch zu erschweren, mangelt es an diesem Instinkt. Sie vermögen nicht zu über­sehen, was unecht ist, was genehm erscheint, was be mängelt werden könnte. Redakteure, die gestern noch zeichneten, sind heute bereits wegen irgend eines unab sichtlichen Schnigers in der Versenkung verschwunden und so stirbt die frühere bürgerliche Bresse langsam ab. Es ist ein qualvolles Sterben und ein kaum aufzuhaltender Prozeß."

Das Journal Efficiel" veröffentlicht in seiner heutigen Nummer ein Defret, das das am 17. Januar 1934 abge= fchloffene französisch russische Handelsabkome men provisorisch in Strast jetzt.

Roosevelt hat den amerikanischen Geschäftsträger in Havanna angewiesen, der fubanischen Regierung mitzuteilen, daß die Bereinigten Staaten zur Anerkennung der Regie: rung des neuen Präsidenten bereit sind,

Die Prüfung der deutschen Antwort auf die franzöfifche Denkschrift ist von den zuständigen Stellen beendet worden. Das Ergebnis dieser Prüfung hat das Journal" dahin zusammengefaßt, daß die deutsche Ant­wort nichts anderes darstelle als einen Rechtfertigungs­versuch der deutschen Stellungnahme".

Nach Abschluß der Aussprache über den Stavisky- Skandal Sprach die Kammer dem Kabinett Chantemps mit 867 gegen 201 Stimmen das Vertrauen aus. In den Straßen der französischen Hauptstadt fanden erneut lärmende Kund­gebungen statt, die von berittener Polizei zerstreut wurden. Der Kaiser von Japan hat am Dienstag das Rücktritts: gesuch des Kriegsministers Arati genehmigt. General Araki wurde zum Mitglied des Obersten Kriegsrates ernannt. Kriegsminister wurde der Chef des Militärschulwesens General Hayashi, Chef des Militärschulwesens der stell­vertretende Chef des Generalstabes Misaki.

Nensozialisten wollten in Nancy eine Versamm lung abhalten. Diese wurde von den Altsozialisten ver: hindert. Schließlich mußte die Polizei den Saal räumen,

Ein Schandfleck für die deutsche Justiz

Lord Marley, Bizepräsident des englischen Ober­hauses und Präsident des Internationalen Hilfskomitees für die Opfer des Hitlerfaschismus, nimmt zu dem Ver­halten der deutschen Regierung in der der vier Frei­gesprochenen wie folgt Stellung: Die t he Hinrichtung. van der Lubbes, die erfolgt ist, nachdem alle ausländischen Beobachter der Meinung Ausdruck gegeben hatten, daß die Todesstrafe nicht verhängt werden würde, ist ein Schand­fleck für die deutsche Justiz. Die nahezu geheime Vornahme der Hinrichtung, die Uebergabe seines Kopfes an die Studenten der Medizin, die Ausrede, daß Enthaup­all das deutet auf tung ehrenvoller sei als Aufhängen einen frankhaften Geisteszustand der Regierungsvertreter hin, die verantwortlich waren.... Der Schluß zwingt sich gebieterisch auf, daß van der Lubbes Tod beschleunigt wurde, weil er zuviel wußte. Von diesem Schluß fann man faum sich der weiteren Schlußfolgerung entziehen, daß die Nationalsozialisten die wirklichen Brand­stifter waren und daß das ganze Verbrechen nur in der Absicht konstruiert war, die politischen Oppositionsparteien Deutschlands zu zerschmettern."

-

Am Dienstag stürzte anf dem Prager Flugplag ein Flugzeug des Fliegerregiments 5 a b. Der Flugzeugführer, ein Oberleutnant, einer der besten tschechos flowakischen Militärflieger, erlitt schwere Berlegungen, denen er im Krankenhaus erlag.

Der österreichische Gesandte stattete am Dienstag Sir John Simon im Foreign Office einen Besuch ab. Vor einigen Tagen hatte er eine Denkschrift über die Frage der Handelss beziehungen zwischen Oesterreich und Großbritannien über: reicht und Preß Association zufolge verlautet, daß fich die geftrige Besprechung auf diese Angelegenheit bezogen habe.

Der Bankenausschuß des Senats hat den Gesetzentwurf über die Währungsreform dahin abgeändert, daß die Dauer des Bestehens des Stabilisierungsfonds und die Vollmacht Roosevelts zur Serablegung des Dollarwertes auf zwei Jahre begrenzt werden. Außerdem hat sich der Ausschuß vorbehalten, den Zeitabschnitt von zwei Jahren entweder zu verringern oder aber um ein Jahr zu verlängern.

Havas meldet ans Barcelona , daß eine geheime Bers sammlung von Gewerkschaftlern ausgehoben wurde. 28 Pers sonen, darunter mehrere bekannte Anarchisten, wurden vers haftet,