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Nummer 24-2. Jahrgang

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Aus dem Inhalt

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Einzige unabhängige Tageszeitung Deutschlands

Saarbrücken, Dienstag, den 30. Januar 1934 Chefredakteur: M. Braun

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HITLER

Ein Jahr des Wortbruchs!

D. F. Der Reichstag iſt zu einer feier 201woz ma

lichen Lob- und Danksizung einberufen. Die Kirchenglocken läuten, Millionen Fahnen werden auf Befehl gehißt. Das Bild des Führers" in tausendfachen Variationen steht in den Schaufenstern. Die Schulen feiern. SA. und SS. para­dieren. Die Deutschen Christen " beten und Millionen aufrechter Deutscher fluchen: Adolf Hitler ist ein Jahr Reichs­fanaler.

Wir werden eine phrasenhafte Bilanz feiner Taten von ihm selbst vernehmen und darauf antworten.

Zur Vorfeier überreichen wir dem

66

Anfrag

thanowie...

Reichstag

V. Wahlperiode 1930

Dr. Fridt und Genossen. Der Reichstag wolle beschließen:

Herrn Reichskanzler eine kleine Auslese 49516 der von ihm geleisteten großen Wort­brüche. Wir beginnen mit dem neben- 45 stehend genau nach dem Original wieder­gegebenen, auf Hitlers Befehl am 14. Ot­tober 1930 im Reichstag eingebrachten Enteignungsantrag. Ein Jahr halten nun die Nationalsozialisten alle Macht in Händen, aber kein Kriegs-, Revolu tions- oder Deflationsgewinnler ist ent­eignet worden. Bestohlen wurden dafür jüdische und arische Arbeiter der Stirn und der Faust. Bestohlen wurden ihre Frauen und ihre Kinder und bettelarm über die Grenzen gejagt. Bestohlen wurden Künstler, Gelehrte, sozialistische Führer und sozialistische Maffen. Ge­raubt wurde ehrlich erworbenes Arbeits­eigentum und geschützt wurden das Aus beutungseigentum und die Spekulations­gewinne aller Art. Ermordet, geschunden, gefoltert, geföpft, eingeferkert, verfolgt, eriliert wurden die Vorfämpfer sozia­listischer Ordnung und Rettung. Der deutsche Sozialismus" verschwand im Nebel der Weihrauchwolken, die über dem hungernden deutschen Arbeitsvolk den korrumpierten, reichgewordenen nationalsozialistischen Führern gespendet werden. 12

Das Programm der NSDAP . besteht aus 25 Punkten, die unabänder­

Das gesamte Vermögen der Bant- und Börsenfürsten, der seif 1. August 1914 zugezogenen Ostjuden und sonstigen Fremöstämmigen, ihrer Familien und Familienangehörigen, ferner der Jeit diesem Tage durch Kriegs-, Revolutions, Inflations- oder Deflationsgewinne erworbenen Vermögenszuwachs wird zum Wohle der Allgemeinheit des deutschen Boltes entschädigungslos enteignet. Alle Großbanten, einschließlich der Jogenannten Reichsbant, find ungefäumt in ftaatlichen Befiß zu nehmen.

Berlin , den 14. Ottober 1930.

10dasball 3000

Dr. Frid Buch Dreher Riffer von Epp Feder( Sachsen ) Dr. Frant II Dr. Goebbels Göring Meyer- Quade Graf zu Reventlow Stöhr Straßer Stürk Wagner Willitens

Reichstag V. 1930 Drudi. Nr. 66. Ausgegeben am 16. Oktober 1930. Die Drud achen des Re chstags find fortlaufend und einzeln Durch Carl Haymanns Verlag, Berlin W 8, zu beziehen,

lich sind und für deren Durchführung die Führer der Par­tet versprechen, wenn nötig, unter Einsatz des eigenen Lebens rücksichtslos einzutreten". Wir anerkennen, daß diese 25 Punkte noch immer unabänderlich feststehen. So fest auf dem Papier, daß sich nicht einmal das kleinste Partikelchen eines Programmpünktchens in die Verwirklichung vor­wagen konnte. Trotzdem erfreuen sich die Nazibonzen bester Gesundheit, wenn sie nicht zufällig, wie jener große Führer der Arbeitsfront durch Revolverschüsse gefallen sind, jener Muchow, nicht jedoch weil er sein Leben rücksichtslos für die Verwirklichung des Parteiprogramms einsetzte, sondern weil er bei einem der vielen Weingelage des Präsidenten der deutschen Arbeitsfront ", Dr. Robert Ley , um einer Huldin willen niedergeknallt wurde.

Aber lassen wir einmal das vergilbte Parteiprogramm beisette. Seien wir gerecht, denn der große Olaf hat bei feinem Einzug in die Wilhelmstraße plöglich gefunden und verkündet, daß er vier Jahre brauche, um das Allernot­wendigste aus seinem Programm zu verwirklichen. Jedoch es gab neben den heiligen Rehrsäßen des ewigen Partei­

Ein

Letzte Oelung " dec Monacchisten ,, Schwarze Fahne"

an der Saar Seite 3

Englischer Brief

Seite 4

comoly

Ein kleingläubiger Erzbischof Seite 5

Daladier oder Herriot ? Seite 7

Jusecatenteil beachten!

Geschäftsbericht

Das erste Geschäftsjahr der neuen Epoche Nahm einen lukrativen Verlauf.

Wir hatten das ganze Jahr Braune Woche,

Das ganze Jahr Inventurausverkauf.

Die Kundschaft der neuen Geisteshaltung,

Die finanzierte reichlich und gerningu Die Deutschigkeitsmonopolverwaltung,

90 Den nationalen Befreiungskonzern. spunen zijn

Wir verhöferten dreihunderttausend Posten e mi Mit arierparagräflichem Krampf,

Dazu ohne große Betriebsunkosten

Fünf Millionen Exemplare Mein Kampf ".

wing

Einige Transmanipulationen

Stärkten uns angenehm die Solvenz

Wir zogen zirfa fünfzig Millionen

Bar aus den Kassen der Konkurrenz.

Dann nahmen wir die Gewerkschaftskontore Ohne Bezahlung auf Abbruch in Kauf. Devisenstrotzende Konsumtresore

Befamen wir als Rabatt obendrauf.

Unser neuer Hotelbetrieb, der florierte

Besser als irgendwo in der Welt. Zweihunderttausend und mehr Konzentrierte Blechten beträchtliches Lagergeld.

9 Auch unsere Branche: Freiwillige Spende Hat sich ganz ausgezeichnet rentiert.

Wir zahlten ein Zehntel Prozent Dividende An jeden Deutschen , der hungert und friert.

Nur unsere Schlagerabteilung, die funkte Berhältnismäßig luftlos und flan. Der Umsatz der Fünfundzwanzig Punkte War beispielsweise überaus mau.

Das Versagen in Punkten, das ist ein Zeichen, Als würden die Zukunftsaussichten flamm. Wir können auch diesen Artikel schlecht streichen, Er ist doch schließlich unser Programm!

Wird dieses Dilemma nicht bald behoben, Dann geht die Firma zu Bruch und Schrott. Drum laßt uns den Tag vor dem Abend loben Und das Geschäft vor dem Riesenbankrott.

Ignotus?

Der Rote Hans.

mindignon els

Europäische Gedanken

Gefährlicher Optimismus

Politik der Resigna­

tion England und österreichische Frage Europa am Scheidewege

Es sei mir gestattet, hier eine Bemerkung persönlicher Art zu machen. Ich möchte nämlich einmal den Lesern mitteilen, daß ich gar nicht zu den pessimistisch veran lagten Menschen gehöre und keine Neigung habe, in jeder Lage und unter allen Umständen die Rolle von Kassandra zu spielen. Ich glaube aber, daß es Zeiten geben kann, wo man nicht stark genug vor einer optimistischen Ver­anlagung warnen kann, und daß wir momentan in einer solchen Zeit leben. Heute kann der unberechtigte Opti­mismus zu einer großen Gefahr werden. Freilich ist es sehr tröstlich, wenn man fast jeden Tag irgendwelche neue Niederlage" der hitlerschen Politik feststellen zu dürfen glaubt. Es ist auch sehr beruhigend, an die Aufrichtigkeit is der Friedenserklärungen von Hitler und an die Möglich keit, die nationalsozialistische Diktatur auf eine friedliche Politik festzulegen, zu glauben. Jn beiden Fällen handelt es sich jedoch um einen sehr gefährlichen Optimismus.

ein Wirtschaftliches Sofort­programms programm der NSDAP ." Sofort­programm, das sofort nach der Machtergreifung durch geführt werden sollte. Dieses Versprechen wurde im Juli 1932 in 600 000 Exemplaren von der Reichsorganisation der NSDAP . verbreitet.

Das Programm versprach Verstaatlichung aller Trusts. Die Nationalsozialisten haben statt dessen die in der Verfügungsgewalt des Reiches befinde liche Ruhrindustrie dem Großindustriellen Thyssen aus: geliefert und sind dabei, die wirtschaftlichen Betriebe der Gemeinden zu verschleudern.

Es kann nicht bestritten werden, daß die hitlersche Außenpolitik manche empfindliche Niederlage erlitten hat. Die wichtigste war ihre Niederlage in Genf in der Saarfrage. Die nationalsozialistische Außenpolitik hat aber auch bedeutsame Erfolge gezeitigt, und der bisherige Verlauf der Diskussion über die Abrüstungsfrage stellt für sie einen sehr wichtigen Erfolg dar. Die Reichs. regierung wollte por allem 3eit gewin­nen. Das ist ihr auch gelungen. Mehr als drei Monate sind seit dem 14. Oktober verflossen, und es ist immer noch unbekannt, wann die Klärung der Lage auf der Abrüstungskonferenz erfolgt. Das heißt aber, daß Hitler- Deutschland mehrere Monate Zeit für völlig un­behinderte und sehr intensiv getriebene Aufrüstung er­langt hat. In diesen Tagen erschienen in der Times" zwei lange Artikel ihres Berliner Korrespondenten über die deutschen Rüstungen. Der ausgezeichnet unterric, tete Verfasser stellt zum Schluß seiner Ausführungen fest, daß Fortsetzung siehe 2. Seite sich die deutschen Forderungen schon auf eine beträch c

Die im wirtschaftlichen Sofortprogramm geforderte Verstaatlichung der Banten " wurde von Staatssekretär und Verfasser des nationalsozialistischen Programms, Gottfried Feder , frech verleugnet, der im Bankenquete- Ausschuß unverfroren erklärte, daß