Pariser   Berichte Daladier oder Herriot  ?

Pariser   Straßenkalender

Das Tagesheim des Matteotti- Komitees erfreut sich, wie wir feststellen konnten, eines regen Zuspruchs. Die in dem Heim vorhandenen Einrichtungen, u. a. die Zeitungen, wer­den stark benutzt.

Die Bank von Frankreich hielt ihre Generalversammlung der Aktionäre ab. Die Dividende beträgt wieder 200 Fran­ken auf die Aktie, wie im Vorjahr. Als régents" wurden wieder gewählt MM. Félix Vernes, der Baron Hottinguer und Camille Poulenc.

Ein Antrag des Sozialisten Jardel in der Kammer fordert, daß die Mieten in Frankreich  , die nach dem Gesetz von 1929 im Juni um 15 Prozent über den Stand von 1914 erhöht werden würden, auf der bisherigen Basis bleiben. Das­selbe Resultat wurde auch im Vorjahre erreicht.

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Die schwierige Lösung der französischen   Kabinettskrise

In den Nachmittagsstunden des 27. Jannar ist das fran Regierung akut werden würde. Aus diesen und zösische Kabinett Ghaute mp3 zurüdgetreten.

Ueber die Sigung des Kabinettsrates, in deren Verlauf der Rücktritt der Regierung beschlossen wurde, Ministerpräsident erläuterte seinen Kollegen die Bedingun wird eine Verlautbarung veröffentlicht, in der es heißt: Der gen, unter denen sich der Rücktritt des Justisministers voll­zogen hat. Der Justizminister, der in Zusammenhang mit der Affäre Sacazan, die fünf Jahre zurückliegt, und die kei­nerlei Beziehungen beim Stavisfy- Skandal hat, beschuldigt worden fet, habe es in Uebereinstimmung mit dem Minister­präsidenten für seine Pflicht gehalten, seine volle Handlungs­freiheit wieder zu gewinnen, um seine Verteidigung zu sichern und die Feststellung der Wahrheit zu fördern. Der Ministerpräsident hat infolgedessen den Rücktritt ange­

nommen.

Im Zusammenhang mit der durch diesen Rücktritt geschaf fenen politischen Lage erklärte Chantemps, daß seine Re­Das Pariser Theater Antoine sollte versteigert werden, gierungsführung in den letzten Tagen mehrere Male von fand aber kein Angebot.

Nach der Statistik vom 20. Januar beträgt die amtliche Zahl der Arbeitslosen in Frankreich   330 000, davon etwa 65 000 Frauen. Der Zuwachs ist 1700 Köpfe. In Paris   wer­den 92 000 Stempelnde gezählt, davon 26 000 weibliche.

Zweifel

In der Affäre Stavisky sind bekanntlich bereits 1200 Aktenstücke verschwunden, eine schöne und ruhige Zahl. Wo sie geblieben sind, weiß niemand. Aber es werden in Paris  gegenwärtig viele Artikel über die neue Riesenschlange und ihre Vorgänger gehalten, daher kann es nicht verwundern, wenn vermutet wird, das Ungeheuer von Loch Ness habe auch dies verschlungen. So wenigstens deutet ein gelehrter ,, Journal"-Artikel an, und da kürzlich auch an der Sor­bonne ein Vortrag über die Wunder der schottischen Küste von Loch Neẞ- gehalten wurde, ist dieses Thema sehr aktuell. Die nächste Wirkung, die das Auftreten des Wundertiers gehabt hat, ist also die gewesen, daß man zunächst einmal alle die Ehrenmänner einsperrte, die noch etwas Knast wegen unehrlicher Manöver abzumachen hatten. Die ,, Maitres Chanteurs", Erpresser und Schieber hoher Grade, werden dem Vater Oustrie und dem edlen Alexandre II.   nachfolgen Dagegen bleibt von dem ganzen Stavisky- Prozeß nichts übrig als ein Zweifel. So lautet der Name des legten der An­geschuldigten. Die andern sind alle tot oder verschwunden, nur Zweifel ist geblieben. Nur schade, daß die nicht des Deutschen Kundigen. die Ironie dieses Namens des Monsieur Zweifel nur schlecht verstehen.

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Guten Tag, meine Herren ,, Gutcu

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Kollegen be

Mit diesen Worten begrüßte freudig zu Bayonne   der Preis­schätzer der Sparkasse, M. Henri Cohen, die Ankunft der Experten aus Paris  . Diese Zuversicht nützte ihm aber nicht viel, denn es wurde festgestellt, daß Edelsteine, die der Schätzer mit 500.000 Franken hatte heleihen lassen, nur 1500 Franken wert: waren. Auch die Ausrede, die Kästen seien nach der Schätzung vertauscht, nützte nichts, da sie durch den Mann, der die Siegel angebracht hatte, widerlegt wurde.

Was also Wunder, daß die Villa Chagrin, das Gefängnis

heilig groß," auch diesem Manne sich öffnete?

Auch zahlreiche andere hohe und höchste Gäste wie der Hitlerfreund Darius, der übrigens Mulatte ist, sind be­kanntlich bereits in Bayonne   und Pau. Es besteht alle Aussicht, daß der Fasching in den Pyrrhenäen dies Jahr be­lebter wird. Daher ist denn auch im Frühling von Biarrit in aller Freiheit, die Geliebte Tissiers, des stellver­tretenden Direktor vom Bayonner Stadtkredit eingekehrt und hat und zwar, ganz ohne falsche Bons, eine schöne Wohnung in Erwartung der Ereignisse gemietet.

Pariser   Theaterbrief

Der Januar ist, wie gewöhnlich, nicht arm an Pariser  Premieren.

Im Théatré de l'Oeuvre" wurde soeben die jüngste Komödie Fernand Crommelyneks aus der Taufe ge­hoben, das Théatré Saint Georges" präsentiert in diesen Tagen ein neues Stück von Denys Amiel  , das L' Hom­me heißen wird und einer Serie von über vierhundert Vor­stellungen des banalen Dreiakters Trois et Une" folgt, der ebenfalls Herrn Amiel zum Verfasser hatte.

Im ,, Théatré de la Michodière", wo zwei kleine Werke von Sacha Guitry   nur recht beschränkten Zulauf gefunden hatten, zeigt man demnächst das jüngste Stück Edouard Bourdets ,,, Les Temps Difficiles", das schon durch seinen erneuten Beweis für dieses erfolgreichen Autors fast schon beängstigenden Aktualitätsinn bildet.

Im ,, Théatré Michel" wird fast zu gleicher Zeit ,, Parole d'Honneur von Henri Yeanson zur Uraufführung gelangen und das Pariser   Regiedebut Francescovon Mendels sohns bilden, der einen Teil seines Berliner   Rufes auf einer gelungenen Einstudierung von Achards Jean de la Lune" begründete. Pétrus", das letzte Werk Achards, hat in der ,, Comédie- Champs- Elysées" weit minder vorteilhaft abge­schnitten als seine früheren Bühnendichtungen, und Lonis Jouvet hat sich daher entschließen müssen, der Höllen maschine, einer Paraphrase über den Oedipusstoff von Jean Cocteau  , noch eine Wiedereinstudierung von Sutton Vanes Ueberfahrt" vorausgehen zu lassen. Während die Aufführungen der Reinhardtschen Fledermaus­inszenierung sich ihrem Ende nähern, hat Charrells Weißes Rößl" die Ziffer 600" inzwischen mit ungeminder ter Anziehungskraft überschritten. Tovaritsch" von Jacue Deval, Le Massager von Bernstein  , Coriolan" und Richard der Dritte" sind nach wie vor die bester Kassenerfolge der Pariser   Saison. Victor Barnow­ sky   hat unter diesen Umständen gewiß nicht unrecht, wenn er sich entschließt in Paris   ,, Wie's Euch gefällt", seinen Ber­

der großen Mehrheit der beiden Kammern gutge= heißen worden sei. Die Regierung bleibe deshalb Herr ihrer Beschlüsse. Das öffentliche Leben stehe jedoch im Augenblick unter dem Einfluß der Wirren, die der Finanz­skandal in der Oeffentlichkeit hervorgerufen habe, und der außerdem als Vorwand für eine politische Propaganda aus genußt werde. Der Rücktritt des Justizministers mache der Regierung die Erfüllung ihrer Pflicht in einer ruhigen Atmosphäre noch schwieriger. Ministerpräsident Chautemps  hat deshalb dem Kabinettsrat den Rücktritt der gan zen Regierung vorgeschlagen, um einem neuen

Kabinett die Fortführung der bisherigen Bolt tif zu ermöglichen. Der Kabinettsrat hat diesen Vorschlag

angenommen.

Beim Berlassen des Elysee erklärte Chantemps: Der Präsident der Republik hat der Regierung für ihre Be­mühungen namentlich bei Beratung des Staatshaushalts seine Anerkennung ausgesprochen. Unter Hinweis auf die Mehrheit, die mein Kabinett stets im Senat und in der Rammer erhielt, hat der Präsident mich gebeten, die neue Regierung zu bilden. Ich konnte seinem Wunsch aber nicht nachkommen. Der Präsident der Republik wird unverzüg lich die Besprechungen zur Lösung der Krise beginnen."

Chantemps hatte am 27. November 1933 als Nachfolger des Uebergangsfabinetts Sarraut die Regierung übernom­men. Er versuchte zunächst, die Grundlage seiner Regierung durch Hineinnahme von Vertretern des Zentrums und der sogenannten Neusozialisten zu erweitern. Das scheiterte an grundsätzlichen Gegenfäßen zwischen beiden Flügeln. So stellte sich Chautemps am 2. Dezember mit einem fast rein radikal- jozialistischen Kabinett der Kammer vor. Gleichzei tig brachte er eine neue Finanzvorlage ein. Es war ihm be­

schieden, im Laufe der Verhandlungswochen in Kammer und Senat einen Erfolg zu erzielen, der seinen Vorgängern ver­sagt geblieben war. Die Regierung fonnte Frankreich   eine von beiden Kammern verabschiedete Finanzvorlage auf den Weihnachtstisch legen, die den Voranschlag um 4 Milliarden Franken verringerte. In diesem Zusammenhang erhielt die Regierung Chautemps die Ermächtigung fite eine 10 Mil­liardenanleihe. Ein entscheidender Schritt war getan. Aber noch stand die Verabschiedung des Haushaltsplanes 1934 be= vor. Die Regierung Ghautemps hätte also im Januar auch ohne den Stavistyskandal eine neue Kraftprobe bestehen müssen.

Daladier   Favorit?

Herriot   hat angeblich geringere Chancen

Paris  , 29. Jan. Die Presse neigt allgemein der Auffassung zu, daß weder Senatspräsident Jeanneney, noch Stammerpräsident Boutsson für die Bildung des neuen Kabinetts in Frage kommen; Jeannenen sei zu alt und Bouifion ein eingefleischter Sozialist, so daß durch seine Be­trauung wieder parteipolitische Fragen, die man doch gerade trauung wieder parteipolitische Fragen, die man doch gerade ausschalten wolle, aufgeworfen werden könnten, um so mehr als dann die Frage der Beteiligung der Sozialisten an der

liner und Bukarester Triumph, in französischer Sprache zu einer Neuauflage zu führen.

Was die jüngste Crommelynck- Premiere im Theatre de l'Oeuvre" betrifft, so muß ich bekennen, daß ,, Une Femme qu'a le coeur trop petit" unter den Bühnenwerken des bel­gischen Dramatikers wohl schwerlich die erste Stelle ein­nehmen dürften. Die Tragödie Carine" bleibt für mein Empfinden ein Meisterwerk, während diese jüngste Dichtung nur in Einzelheiten in einer Unzahl von Einzelheiten allerdings die große Künstlerschaft ihres Verfassers ver­rät. Einer erlesen schönen und dichterischen Sprache sowie einem seltenen Reichtum an unübertrefflichen Charakterisie­rangsdetails steht eine gewisse Unsicherheit in der Gesamt­stilgebung gegenüber, die den Zuschauer befremdet und auf die Dauer die allzu lange Dauer dieser drei Akteer­müden muß. Es kommt hinzu, daß das ,, Oeuvre" in der Wahl einer Reihe von Hauptdarstellern keine übermäßig glückliche Hand bewiesen hat, obwohl es sonst gerade das besondere Verdienst seiner heutigen Leiterin, Paulette Pax  , gewesen ist, Talente zu entdecken und mit bewun­dernswertem Mut in den Vordergrund des künstlerischen Bühnenlebens der Hauptstadt zu geleiten. Immerhin und allen Einwänden zum Trog bleibt die Uraufführung eines Werkes von Fernand Crommelynck   ein ebenso seltenes wie markantes Ereignis im Pariser   Theaterbetriebe, da dieser Autor- wie nur ganz wenige noch neben ihm eine ge­radezu vorbildliche Selbstkritik besitzt. Der Stilbruch in dieser, seiner jüngsten Dichtung ist vielleicht in erster Linie daraus erklärbar, daß er in Une femme qu'a le coeur trop petit" den Versuch zum Uebergang in ein heitereres Genre gewagt hat, das sein Temperament bei näherer Prüfung grundsätzlich widerspricht. Es war unter den gegebenen Um­ständen kein Wunder, daß der Autor am Schluß der Vor­stellung durch das geladene Uraufführungspublikum begei­stert gefeiert wurde, obwohl die Aussichten auf einen Serienerfolg seiner Dichtung mir nicht besonders groß er­scheinen. Im Falle, daß in absehbarer Zeit im Oeuvre" ein neuer Programmwechsel erforderlich wird, sollen Die Rassen" von Ferdinand Bruckner   hier die Pariser   Ur­

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anderen Gründen hält man die Berufung Herriots oder Daladiers für wahrscheinlich. Der" Matin" behauptet, daß Daladiers Ghancen am Sonntag gestiegen seien, weil Herriot   bei dem letzten Wahl­tampf eine zu einflußreiche Rolle gespielt habe, der neue Mann aber nach dieser Richtung völlig unbelastet sein solle. Diese Vorausseßung erfülle Daladier  , der überdies allent­halben Sympathien genieße, energisch sei und sich schon bereit erklärt habe, ohne Rücksicht auf parteipolitische Erwägungen eine bis weit nach rechts ausgreifende Regierung zu bilden. Daladier soll auch nach einer anderen Version auch bereit sein, einen parlamentarischen Untersuchungsausichuß der seinen Bericht über den Stavisky- Standal binnen einem Monat vorzulegen hätte, anzunehmen, während Herriot   nur für das von Chautemps vorgeschlagene nationale Ehren­gericht" sei, und seine etwaige Mehrheit von den Radikal­heißt eine Regierung der republikanischen Union bilden sozialisten bis zu den Linksrepublikanern ausdehne, das würde. Erwähnt sei noch, daß ein Blatt wie der Petit Parisien" sogar Leon Blum   als möglichen Kandidaten nennt. Ghautemps soll jedes Portefeuille im fünftigen Kabinett bereits abgelehnt haben.

Parteipolitische Kombinationen scheinen, wenn man die verschiedenen Vorausseßungen für die Regierungsmöglich­feiten in Betracht zieht, immer noch eine große Rolle zu spielen, obwohl die Forderung des Landes auf etwas ganz anderes lautet. Unter diesen Umständen sind Mahnungen der Blätter, die vor einer Krise des Regimes warnen und deshalb die Hintanstellung aller kleinlichen Bedenken fordern, nicht ganz unberechtigt.

Tardieu und Renaudel Rechts und Links

Andre Tardieu   hat den Journalisten erklärt:

" Ich glaube, daß man bei der gegenwärtigen Krise nur ein möglichst breites& abinett der nationalen Union bilden kann unter Führung eines neuen Mannes, weil man erstens unmöglich auf die Dauer das neue Ministerium aus den Besiegten des Vor­tages bilden fann, zweitens, weil der Ursprung und die Art der Krise sowie das offensichtliche Bedürfnis der Unparteilichkeit für das Land ein Partei­ministerium ausschließen und insbesondere ein Ministerium aus den Parteien, die das Ministerium Chautemps gebildet haben."

Renaudel sagte den Vertretern der Presse:

In erster Linie muß gesäubert und erbar. mungslos zugeschlagen werden. Es ist Sache der Linken, die nötige Säuberung vorzunehmen."

Ein feines Kleeblatt Stavisky- Darius- Göbbels

Paris  , 29. Jan. Das Pariser   Wochenblatt Je suis partout" befaßt sich mit ben Zusammenhängen zwischen den Fälschungen von Bayonne   und dem Berliner   Pro­pagandaministerium. Herr Darius, erzählt das Blatt, dem im Anschluß an eine Kampagne seiner Zeitschrift Bec et Ongles" 15.000 Franken Monatssubvention von Stavisky bewilligt worden waren, hatte die Situation noch gründlicher ausnußen wollen und auch Gelder zur Gründung einer reits erschöpft, und der Betrüger erklärte, au einer so gro­Tageszeitung gefordert. Aber Stavistys Mittel waren be­ßen Ausgabe nicht in der Lage zu sein. Daraufhin machte Tarius den Vorschlag, Stavisky möge ihm Bons der Cre­dit Municipal von Bayonne" anvertrauen, er wolle sie aut seinen Gunsten placieren. Darius bekam ein Paket mit Bons, reiste nach Deutschland   und konnte dort in der Tat seine Bons verfaufen, allerdings unter der Bedingung, daß der zu gründende. Midi" entsprechend den Intentionen der deutschen   Propaganda redigiert werden müsse. Nach Pa­ ris   zurückgekehrt, teilte Herr Darius seinem Partner mit, er habe Bons im Betrage von 20 Millionen Franken unters gebracht; aber anstatt sich, wie Staviffy ihm vorschlug, mit einer Provision von 30 Prozent zu begnügen, behielt er den ganzen Erlös für sich selber und stellte Stavisky anheim,

er möge ihn verklagen.

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aufführung erleben, für die die Direktion des, Oeuvre" anderenfalls eine zweite Bühne pachten wird. Hans- Adalbert v. Maltzahn.

Film- Paris  

Der Film..Brennendes Geheimnis" mit. Willy Forst  und Hilde Wagener   ist nach Paris   gekommen. Man sieht die verfilmte Novelle Stefan Zweigs   von der Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn unter dem Titel Fin de Saison" im Pan­ théon  - Kino.

Ein neuer Maurice- Chevalier- Film, Erlebnisse des... homme sandwich" wird als L'Amour guide" im Para­ mount   gegeben.

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The Masquerador"( Lord Byron  ), Regie Richard Wallace  , handelt von einem amerikanischen   Abgeordneten, der sich von einem Doppelgänger im Parlament und( nach seinem Tode) bei seiner Frau vertreten läßt.

Der große Pariser   Film Les Misérables" nach Victor Hugo   wird mit seinen drei Teilen ,, Une tempete sous une crane" ,,, les Thénardier" und Liberté, Liberté chérie" am 3. Februar im Marignan von 20.30 bis 2 Uhr gegeben. In nächster Zeit erscheinen die drei Filme einzeln auf der Leinwand.

Der dramatische Autor und Abgeordnete von Hochsavoyen Henri Clere hat die Schaffung eines Crédit cinémato­graphique zur Stütung der französischen   Filmindustrie im Sinne. Man will eine direkte Abgabe von den täglichen Ein­nahmen der Kinos schaffen. Die Filmkammer ist dafür, die Kinodirektoren dagegen.

Demnächst wird nach Europa   und Paris   ein in Amerika  gedrehter Russenfilm kommen, in dem Rudolf Schild­ kraut   einen Sowjetrussen spielt. Der Film heißt..Square rouge". Er ist nach dem Roman Leben und Tod des Nikolai Kurbow" von Ilja Ehrenburg   gearbeitet, dem in Paris  lebenden russischen Schriftsteller, der zwar offiziell mit den Sowjets zerfallen ist, aber noch für sowjetrussische Zei tungen schreibt,

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