Pariser Straßenkalender
In Paris erregt einige Heiterkeit, daß der deutsche General Göring seiner Landjägerei den alten französischen Namen Gendarmerie zurückgegeben hat.
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Ein großer" Gesprächsstoff in Paris war abermals die Ziehung der neueingeführten Staatslotterie, zumal der Norden des Landes sich diesmal gegenüber dem Midi ,, revanchierte" und das große Los nach Roubaix fiel, wo der Gewinner sich nicht gleich meldete.
Der„ Mercure de France" veröffentlicht einen Artikel über die hitlerdeutschen Rüstungen, in dem steht, daß fünfzig Fabriken zur Zeit Kriegsmaterial herstellen und daß die Einfuhr von Nickel, Mangan und Eisen 1933 sechsmal so hoch als im Vorjahre war, während die von Alteisen und Kupfer verdoppelt wurde.
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Albert Wolff , der ausgezeichnete ständige Lamourenx Dirigent, wurde, wie wir hören, als musikalischer Chef für die Eden- Filmproduktion verpflichtet. Wolff wird selbst die Musik von den nächsten Eden- Filmen machen, zunächst zu einem Film, dessen Außenaufnahmen in Marokko beginnen.
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wie wir hoffen, auch psychologisch schlecht gewählt. Es dürfte auch Herrn Hitler , trotz seiner neuen Kampfansage an die Intellektuellen, bekannt sein, daß die internationale Berufsorganisation der Journalisten auf dem Prinzip der Pressefreiheit steht. Er sollte lieber Dimitroff und den Leichnam van der Lubbes herausgeben, statt solche überflüssigen Reden zu halten, die nur vom Aerger darüber diktiert sind, daß die deutsche Fmigration am alten Geiste des lessingschen Deutschtums festhält.
Aus Nice( Nizza ) wird gemeldet, daß die Kinobesitzer von der Stadt die Aufhebung des gegenwärtigen Steuersystems verlangt haben, widrigenfalls sie am 15. Februar schließen würden.( Wohlverstanden also erst nach dem Karneval.) Die städtischen Ausschüsse der Hospize und der Wohlfahrt, denen das heute gezahlte droit des pauvres zugute kommt, lehnten jede Aenderung des Tarifs ab.
ditta" in Wien Triumphe gefeiert hat, wird im Februar nach BRIEFKASTEN
Paris kommen und der 600. Aufführung seines ,, Land des Lächelns " im Gaité- Lyrique" beiwohnen.
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Am Samstag: Konzert„ Verbotene Musik" im Pariser Deutschen Klub 64, rue du Rocher nur verbotene oder vertriebene Musik!
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Die Zeitungen veröffentlichen ein Bild Görings, der am Berliner Kaiserdamm die französischen Kavallerieoffiziere,
Zürich , Bahnhofstraße. Ihr Fall ist hoffnungslos! Sourbrodt. Wir danken für Bericht und Zeitungen. Sourbrodt und Kalterherberg sind uns von Eifelwanderungen gut bekannt. Protestant in Saarbrücken . Wir wigen nicht, in welchem Zusam menhang die Bemerkung des Landesbischofs Paulsen vom„ Sinn des Brandes, den uns Adolf Hitler geschenkt hat" zu verstehen ist. Ihre Annahme aber, daß sie sich auf den Reichstagsbrand beziehe, scheint uns kaum zutreffend. Der Ausspruch Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden", stammt ebenfalls nicht vom Ministerpräsi denten Göring. Er ist vielmehr der bei den deutschen Christen" so sehr in Verruf gekommenen Bibel entnommen.
Im übrigen ist diese Vorliebe für Feuer und Brände" bei sehr vielen Propagandisten des dritten Reiches" zu finden. Daß sie auch
bildung
DEMOCRATES
GROUPE DES
NOINA
SANS
FRACTIONS
CENTRE RÉPUBLICAINE
GROUPE DES REPUBLICAIN
WDE GAUCHE
ช อ
GAUCHE RADI
GROUPE DE CALE
GROUPE REPUBL. SOCIALISTE
PARTI SOCIALISTE
FRANÇAIS
AL
COALIT
EET RADICAL SOCIALISTE
GROUPE RADICALE ET RAD
NEO
SOCIAL
sid
Das Stärkeverhältnis der verschiedenen Parteien und Gruppen in der französischen Deputiertenkammer mit dem Koalitionsblock, auf den Daladier sich stützen will. Die Parteiverhältnisse in Frankreich sind durch die Zersplitterung in einzelne Standes- und Interessengruppen so verwickelt, daß es dem nichtfranzösischen Zeitungsleser schwerfällt, sich ein Bild zu machen, zumal die Namen der einzelnen Gruppen sehr wenig verraten. Unser Schaubild zeigt die Verteilung der Mandate auf die einzelnen Gruppen von der äußersten Rechtspartei, den„ Wilden"( Unabhängigen) und der Republikanisch- Demokratischen Union, bis zur äußersten Linfen, den Kommunisten.
Das neue französische Kabinett vor dem Elysee nach der Vorstellung beim Staatspräsidenten Lebrun; vorderste Reihe von links nach rechts: Kriegsminister Jean Fabry, Ministerpräsidet und Außenminister Daladier , Justizminister Penancier.
die am Reiterfest teilnehmen, mit dem Hitlergruß begrüßt. Diese Geste findet beim Pariser Publikum manche Kommentare.
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Von 7500 Pariser Autodroschken sind am Donnerstag nur 800 ausgefahren. Am Abend fand eine neue Protestversammlung der Autodroschkenfihrer gegen die neue Benzinsteuer statt, die äußerst lärmend verlief und das Eingreifen der Polizei notwendig machte. Mehrere Versammlungsteilnehmer sind verhaftet worden. De Versammlung hat beschlossen, am Freitag keine Droschken fahren zu lassen und überall Streikposten zu stellen.
Die Emigranten- Zeitungen
In Kreisen der deutschen Emigranten zu Paris hat man es nicht überhört, daß der Kanzler Adolf Hitler das Ausland erneut gefragt hat, was man gegen die deutschen Emigranten mache. Hitler sprach von dem Protest der österrei chischen Regierung gegen die Nazi- Legionen geflüchteter Oesterreicher, und fragte bei dieser Gelegenheit: warum ereifert man sich nicht gegen die deutschen Zeitungen in Paris und Prag .
Wir nehmen an, daß Hitler mit ,, deutschen Zeitungen" in Paris nicht etwa die Darius- und Louis- Thoma- Presse gemeint hat. Dies vorausgeschickt, sei dem Kanzler mitgeteilt, daß die Auslandsbetätigung der deutschen Opposition deswegen notwendig ist, weil die deutsche Regierung das Prinzip der Pressefreiheit nicht anerkennt. Dadurch aber, und durch das Bestehen der Konzentrationslager, ist eine Sonderlage entstanden, in die sich Herr Hitler selbst gebracht hat. Im übrigen wüßten wir nicht, daß es deutsche Emigranten wären, die die Welt durch Attentate in Oester reich , Liechtenstein , der Schweiz , Luxemburg , Belgien und im Saargebiet beunruhigen
Nachdem eben erst Göring den politischen Flüchtlingen die furchtbarsten Qualen angedroht hat, ist der neue Appell,
Der Streik der Pariser Taxi- Chauffeure
Der durch die Fahrzeuge der streikenden Chauffeure verstopfte Opernplatz.
Die Chauffere der Pariser Autodroschken sind in einen Streik getreten, um gegen die neue Erhöhung der Brennstoffsteuer zu demonstrieren.
diesem„ deutsch - christlichen" Pfarrer nicht abgeht, beweist lediglich seine besondere Eignung zum Heidenbischof" in Hitlerien. Redaktionsknecht und Stiefelknechte. In der„ DA3." ist jemand begeistert, weil er in Berlin ein Schaufenster voll Stiefelknechten gesehen hat:
„ Der Geschäftsmann hatte die Bedürfnisse seiner Zeit richtig erkannt und herausgefunden, daß mit den hohen Marschstiefeln, die die SA. und die SS. trägt und populär gemacht hat, auch die Stunde der Wiederkehr für die verachteten und vergeenen Stiefelfnechte gekommen sein müsse. Er hatte das richtige Gefühl dafür gehabt, daß im neuen Deutschland , wo so vieles, was vorher vergensen und verschüttet war, wieder zu Ansehen und Ehren gekommen ist, auch der bescheidene Stiefelfnecht, der zu festen, der
Doktor Wachtel und Doktor Axel Geschlechtskrankheiten, Männer und Frauen 123, Bd. Sébastopol.- Sprechstunden v. 9-12 u. 2-8 Uhr; Sonntags vormittags Nase, Hals, Ohren: Sprechstunden täglich von 5-7 Uhr.
ben und männlichen Marschstiefeln gehört, wieder seinen Platz einnehmen und nüßliche Dienste verrichten kann. Und so dürfen wir uns nicht wundern, wenn jetzt der Stiefelfnecht wieder näher in unseren Gesichtskreis rückt und wir ihn öfter wiedersehen werden. Wenn wir es richtig betrachten, können wir ihn sogar, so unscheinbar er eigentlich ist, a 13 3 eichen der Beit deuten..."
Friedrich Schiller hat das kürzer gesagt:„ Liebe Freunde, es gab schönre Zeiten, als die unsern, das ist nicht zu streiten."
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