Bunte Relhe"

Schlesischer Arbeiterbrief

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Ein Bericht aus Waldenburg? Gern, aber man weiß nie, wo man anfangen und wo aufhören soll. Für denjenigen, der die hiesigen Verhältnisse aus der Vogelschau betrachten fönnte, gebe es wohl faum eine interesantere Zeit. Aber wir, wir steden mitten in dem Gesindel von Adolfs tauben Kämpfern", und da ist es schwer, die notwendige Ruhe zu be­balten.

In Waldenburg soll nun die Arbeitsfront", die Solte

darität zwischen Unternehmer und Arbeiter, nach außen sicht­bar demonstriert werden. Kreisleiter vertel hat deshalb Kameradschafts- Abende" der Niebag organisiert. Der erste dieser Kameradschaftsabende sand vor Weihnachten im feu dalen Waldenburger Sof" statt. Sämtliche Grubendirek­toren, Aufsichtsbeamten und ein ausgelofter Teil der Kum­pel mußten daran teilnehmen. Jeder Kumpel soll nach diesem Auswahlsystem einmal ran fommen. Die Tischordnung schreibt vor, daß immer ein Rumpel und eine Aufsichts= person abwechselnd am Tische Plaz nehmen. Die bunte Reihe" hättet Ihr sehen sollen! Essen und Trinken gabs in Hülle und Fülle. Allerlei neckische Spiele wurden arrangiert. Der Kumpel sollte einmal Direktor und Direktor Kumpel sein. Wenn ich Euch eine Blitzlichtaufnahme von dieser Tafel runde gesandt hätte, hättet Ihr gestaunt, wie einig das deutsche Arbeitsvolk unter der Führung Adolf Hitlers ist.

Leider verträgt der ausgehungerte Stumpelmagen nicht mehr viel Alkohol. Und da dieser in Strömen floß, wurde die Stimmung immer munterer. Schließlich reagierten die Kum­pel allen Aerger ab, als die letzten Hemmungen unter dem Ansturm des Alkohols fielen. Es gab Geschrei und Toben und schließlich eine herrliche Klopperei. Dabei gingen Gläser, Marmorplatten, Spiegel usw. in Massen in die Brüche. Da ein Teil der Rumpel aktionsunfähig wurde, mußten die Herrn Direktoren sie mit ihren Autos am frühen Morgen nach Hause bringen. Die armen Chauffeure ind besonders zu bedauern, da die Polster von oben bis unten vollgekoizt waren. Noch nach acht Tagen sah man eine Anzahl Teil­nehmer mit merkwürdig verbeultem Gesicht herumlaufen. Im Waldenburge Hof" sah es aus wie nach einer ver­lorenen Schlacht. Die Scherben wurden forbweise fort­geschafft. Und da sagt Ihr noch, Adolf kurbelt die Wirtschaft nicht an! Die nächsten Kumpel, die rankommen, wollen eine verbesserte Auflage des ersten Abends der Kameradschaft" liefern.

SA. in Opposition

Gegen saufende und schlemmende Bonzen

Aus Pirmasens ist uns ein Flugblatt zugegangen, das nach der allgemeinen Auffassung der dortigen Bevölkerung nur von unzufriedenen SA.- Leuten verteilt worden sein kann. Es enthält schwere Angriffe gegen die dortigen Ober­bonzen, die als Säufer und Schlemmer bezeichnet werden, als Doppelverdiener und Riesengehaltsempfänger, die das Volf auspowern, quälen und schinden. Besonders die sklaven mäßige Behandlung der Wohlfahrtserwerbslosen auf dem Flugplaß die in der ganzen Stadt Empörung ausgelöst hat, wird auf das schärfte gebrandmarkt. Diese Flugblätter wurden am 24. Januar beim Arbeitsantritt auf dem Flug­play ausgestreut vorgefunden. Sofort wurde Polizei, Schupo und S. alarmiert, die alle Arbeiter umzingelten und durchsuchten. Vier A.- Leute wurden dabei festgenommen. Es war aufgefallen, daß gerade die A.- Leute sich am meisten freuten über diese derben Wahrheiten und daß sie dies sehr offen zum Ausdruck brachten. Selbstverständlich war es nicht zu verhindern, daß hunderte dieser Anklagèschriften auch unter die Bevölkerung famen und diese Angelegenheit nun das Tagesgespräch bildet. Das Schweigegebot auf dem Flug­plaß und gegenüber den Zeitungen vermochte dies nicht zu verhindern.

Vier KommunistendQ61) ,, auf der Flucht" erschossen

Der angebliche Spitzel- Beamte in Bedrängnis"...

Aus dem Kerker in den Tod?

Die fommunistische Arbeiter- Zeitung " in Saarbrücken schreibt:" Auf Befehl Görings wurden die Genossen John Schehr , Mitglied des Zentralkomitees der PD. sowie die Spigenfunktionäre der Kommunistischen Partei, die Genossen Steinfurth , Engen Schönhaar und Rudolf Schwarz aus ihrem Kerfer, in dem sie sich bereits seit Monaten befinden, herausgeholt und unter Bes wachung einer besonderen Mordkolonne der faschistischen Folterpolizei in ein Auto geschleppt, daß sie angeblich zum Staatspolizeiamt Potsdam bringen sollte." Begründet" wurde dieser Transport damit, daß die Genossen, die bereits seit Monaten eingeferkert find, Auslagen" über die Tötung des Nazipolizei- Spigels Rattner machen sollten. In Wirts lichkeit wurden John Schehr und seine drei anderen Freis heitshelden bis zu einem Walde in der Nähe des sogenannten kilometerberges bei Wannsee transportiert, dort aus dem Auto gestoßen und von den Mordbanditen Hitlers and Görings durch mehrere Re: volverschüsse niedergestreckt. Sie waren nach wenigen Minuten tot."

Das hitleramtliche Nachrichtenbüro teilt aus Pots­ dam mit: Dem geheimnisvollen Verbrechen in Nowawes sind die Beamten der Staatspolizeistelle Potsdam, die fofort im Einvernehmen mit dem Geheimen Staats­polizeiamt die Ermittlungen aufnahmen, sehr bald auf die Spur gekommen. Schon jetzt ist festgestellt worden, daß der noch nicht gefaßte Mörder des Tischlers Kattner mit dem noch nicht restlos zerschlagenen kom­ munistischen Geheimapparat in Verbindung gestanden haben muß.

Der ermordete Tischler Kattner war früher lei­tender Funktionär in der KPD . und ein naher Vertrauensmann Thälmanns. Auf Grund seiner bisher ge­machten Aussagen war er der Kronzeuge in dem bevorstehenden Hochverratsprozeß gegen Thälmann ( also ein lumpischer Spigel und Schurfe); durch die Bekundungen Kattners sollte erneut das Hochver ratstreiben der Kommunisten unter Beweis" gestellt wer­den. Von kommunistischer Seite war Rattner wiederholt auf­gefordert worden. nach Rußland zu geben. Rattner leistete diesem Befehl nicht folae, weil er befürchtete, in Rußland ums Leben gebracht zu werden. Nunmehr beschloß der kom­munistische Geheimapparat(?). Rattner durch ememord zu beseitigen. Die illegale fommunistische Bezirksleitung Ber­ lin- Brandenburg hatte die Tat durch Rundschreiben, einer sogenannten schwarzen Liste, vorbereitet.

Im Zusammenhang mit den in der Sache geführten Er­mittlungen sollten vier fommunistische Spisen funttionäre, die fich schon seit einiger Zeit in Haft be­finden, über die Art der Vorbereitung des Fememordes Auskunft geben". Aus diefem Grunde wurden diefe vier Kommunisten von Berlin aus zur Staatspolizeistelle Pots dam zu Gegenüberstellungen und Vernehmungen überge

führt.

Auf dem Transport sprangen fie beim Passieren des soge­nannten Kilometerberges in Wannsee aus dem Kraftwagen und versuchten, im angrenzenden Waldgelände zu entkom men.( Das ist natürlich der übliche Schwindel.) Die Polizei­beamten nahmen sofort die Verfolgung der flüchtenden Kom­munisten auf. Als diese auf mehrmalige Saltrufe nicht stan= den, sondern ihrerseits gegen die Beamten mit Gewalt vor­

zugehen versuchten, feuerten diese in ihrer Bedrängnis in pflichtgemäßem Ermessen" aus ihren Dienstwaffen auf die Kommunisten, die getroffen zu Boden sanken und bald nach dem Fluchtversuch an ihren Verlegungen starben.

Wie wir nachträglich erfahren, war der Ermordete gerade im Begriff, der Polizei die Mörder der vor einigen Jahren auf dem Bülowplay in Berlin ermordeten Polizeioffiziere Anlauf und Senf anzugeben. Mit welcher Dreistigkeit iest Siefer kommunistische Fememord ausgeführt wurde, beweist die Tatsache, daß der Mord am hellichten Tage an einer stark besuchten Verkehrsstraße in Nowawes geschah.

Wir geben dieses amtliche Dokument im vollen Wortlaut wieder. Es muß in seiner ganzen Robeit und Verlogenheit durchschaut werden. Denn zu einem politischen Mord, dessen Hintergründe in jeder Hinsicht ungeklärt sind, hat sich die Ermordung vierer Arbeiter durch Polizeibeamte gesellt, die sich vor vier angeblich fliehenden Menschen angeblich be­drängt gefühlt haben sollen!

Handelt es sich bei der Tötung des Kattner wirklich um einen Fememord- ein Beweis dafür wird nicht geliefert so beurteilen wir ihn grundsäßlich nicht anders als die zahl­reichen nationalsozialistischen Fememorde. Gier handelte es sich um faltblütig vorbereitete und durchgeführte Untaten. Haben sich Kommunisten tatsächlich an einem Verräter ge= rächt, so wird man erwägen müssen, was der braune Terror inzwischen an Gewaltakten gegen fommunistische Arbeiter verübt hat. Wir haben Verständnis für den fieberhaften Er­regungszustand, der den Mord an Kattner erzeugte, ohne ihn zu billigen. Immer vorausgesetzt, daß die amtliche Nachricht darin die Wahrheit widergibt.

Die Fememörder im Nazilager, an ihrer Spize der Bres­lauer Polizeipräsident Heines, sind zu höchsten Staats­ehren gelangt. Dem mehrfachen politischen Fememörder Miebach hat man in Köln soeben ein großartiges Staats­begräbnis bereitet. Die braunen Pharisäer tun jest moralisch und stellen die Erschossenen nachträglich als besonders ver­werfliche Untermenschen hin...

dern alle

Daß sie nicht auf der Flucht", sondern alle vier aus nächster Nähe erichoffen wurden, steht für uns fest. Die ganze, besonders ausführliche amtliche Publikation hat keinen andern Sinn, als die Spuren einer der schlimmsten Untaten, die die braunen Verbrecher auf dem Gewissen haben zu ver­wischen.

Die Ermordeten

Einem Bericht des Deutschen Nachrichtenbüros ist zu ent­nehmen, daß die N a men der vier auf der Flucht erschossenen Kommunisten folgende find: Erich Steinfurth , Eugen Schön­ haar , Rudolf Schwarz und John Schehr .

Dimitroff in Görings Gewalt!

Die bisher in Leipzig in Schußhaft gehaltenen Bulgaren Dimitroff , Taneff and Popoff find nach Berlin über: geführt worden.

Neue Religion

So muß es gewesen sein bei der Entstehung neuer Reli­gionen, schrieb Ferdinand Lassalle im Frühjahr 1864, um die Begeisterung des niederrheinischen Arbeitervolks für den neugegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein und seinen Führer zu kennzeichnen Er hatte nicht die Geduld, die ihm zu langsam dünfende Entwicklung seines Kindes ab­zuwarten, aber nach seinem Tod, als die Gräfin Haßfeld die Leiche zu Schiff den Rhein hinabführte, sah es noch einmal nach Heldenvergötterung in den in Bewegung geratenen Volksmassen aus. Auch später haben die Sozialisten oftmals ihr Streben ein religiöses genannt und sich mit den ur zeitlichen Christen verglichen. Aber ihre Bewegung hat sich doch in ganz anderer Richtung entwickelt. Sie war zu sehr ein Abkömmling der Aufklärungszeit und der rationalistischen Philosophie, war zu sehr auf unmittelbare irdiiche Ziele gerichtet um den frommen Wunderglauben, den wirklichkeits­blinden Fanatismus aufzubringen, der eben zum Wesen echter Volksreligion gehört. Das ist auch einer der Gründe, die ihn jetzt im Kampfe mit dem nationalsozialistischen Fand­tismus,*) dem blinden Glauben an die Erlösung im kommenden dritten Reich", von seinem wild daherstürmen­den Gegner zu Fall gebracht haben.

Das Zeitalter, in dem wir leben, ist kein rationalistisches mehr. In den zwei Menschenaltern, die seit der Erneuerung der deutschen Arbeiterbewegung verflossen sind, hat die Ent­wicklung der Technik auf allen Gebieten Riesenschritte ge­macht; die Volksbildung ist fortgeschritten, ja, eine Minder­heit im Volke hat sich die wertvollsten Errungenschaften geistiger und sittlicher Erkenntnis zu eigen gemacht. Die Masse aber, und nicht zumindest die Masse der Gebildeten", hat den Glauben an die Vernunft und den Willen zur Ver­nunft verloren. Hatte man vorher im Zeitalter der Auf­klärung seine Hoffnung auf die wachsende Einsicht, den zu nehmenden guten Willen der Menschheit gefekt. io bat in der jezigen Epoche des verfallenden Kapitalismus die wirt. schaftliche Unvernunft der Dauerkrife, bie politische der Kriege und inneren Serrüttungen in der Masse den Glauben

an eine sinnvolle Weltordnung, an einen Fortschritt zu einer in wissenschaftlicher Erkenntnis und im Willen zur Gerech= tigkeit vereinten Menschheit verloren.

Wo aber der Sinn des Lebens verloren geht, da beginnt das Reich des Unsinns Es ist kein Zufall, daß die Hitler­Bewegung eine ihrer wirksamsten Stüßen in der Lawinen haft angeichwollenen astrologischen Preise gefunden

*) Diese Bezeichnung, die sonst jede Bewegung entrüftet ablehnte, 1st heute das Lieblingswort der deutschen Führerschicht. In einer furzen Erklärung des preußischen Bildungsministers Rust Bum 30. Januar fommt es zweimal vor,

hat. Marktschreierische Gauner oder größenwahnsinnige Psychopathen als Drahtzieher lenken eine blind und willen­los gewordene, wirtschaftlich und seelisch entwurzelte Menge das Geschäft der Religions stifter gedeiht. nach ihrem Belieben. Das aber ist das Feld, auf dem auch

Ich bin Stark", fonnte man vor einigen Jahren an den Berliner Plakatsäulen lesen als Kundgebung eines Pro­pheten, der wirklich den Namen Stark führte. Ihm folgten Häuser, der schon Reichspräsident werden wollte, Kayser ( Singebung!" hieß sein Schlagwort), Weißenberg , der wohl noch regiert. Dazu die schon älteren Seften der Gesund beter, der Theo- und Anthroposophen, der Bibelforscher, der Spiritisten, des Mazdaznan, und wie sie alle heißen. Bei einigen oder verwandten Neues Leben"- oder Neue- Heil­kunst- Richtungen fand man schon die mystische Beziehung zu Nordlandsrasse und Wodanstult, zu Runen und Sakenfreuz. Dieser ganze Herenjabat hat nun in de mneuen national­politischen Germanengott Adolf Sitler feinen Mittel- und Höhepunkt gefunden. Schon fennen wir Hitler - Hausaltare und Hitler- Vaterunier. Der Vollender des Werkes, das die Luther, Friedrich, Bismard nur beginnen konnten, der Heros, der die Parteien und Klassen beseitigt, der das deutsche Bolt politisch zu einem Gemeinwesen und seelisch zu einer von einem Idealgedanken erfüllten Gemeinschaft vereint bat, lit auch berufen, die Kirchenspaltung zu überwinden, der Eini­ger und zugleich der Erlöser des nach völkischer Religion verlangenden Ariervoltes zu werden.

In der Saarbrücker Landeszeitung" wird aus der schwe­dischen Zeitung Nya Dagligt Allehanda" ein Bericht aus dem Saargebiet wiedergegeben, der bemerkenswerte Aeußerungen nationalsozialistischer, vordem katholischer Führer mitteilt. Der eine, ein blonder Saarländer mit träumenden. blauen Augen, persona grata bei General Göring ", erklärt: Hitler ist ein neuer, ein größerer, ein gewaltigerer Christus. Ich glaube, daß die römische Kirche innerhalb 30 Jahren nicht mehr in ihrer iesigen Form bestehen wird. Sie wird dann Nationalsozia­ lismus beißen. Ihr Prophet, ihr Papst, ihr Chriftus wird Adolf Hitler fein."

Der andere, der eine mystische Rolle innerhalb der Partei spielt", sagt nach bitteren Worten über den Humbug der Kirche, und die vollgefressenen Geistlichen", deren Religion im Gehaltbeziehen bestehe: Wir wollen einen deutschen Papst in Berlin haben. Das ist Adolf Hitler ... In Zukunft werden wir uns die Direktiven von einem vom Rassengesichtspunkt aus zweifelhaften italienischen Kardinal verbitten.... Wir Katholiken werden unter Hitlers Fahne einen nationalsozialistischen Katholizismus auf deutschem Boden gründen. Wir würden uns gern mit der Glaubens bewegung der Deutschen Christen vereinigen. Gemeinsam haben wir unseren Führer, unsere Raffe, unser Christen­

tum... Hitler wird der Gottesbegriff der Zukunft sein, wie Christus es 2000 Jahre lang war. Eine geistige Umwälzung, heftiger, durchgreifender und revolutionärer als die Umgestaltung der Welt durch die Lehre Chrifti, wird aus der nationalsozialistischen Weltanschauung hervorgehen."

Es ist klar, daß eine Bewegung, deren Religion der Mythus des Bluts", die Vergottung einer Rasse ist, der angeblich das deutsche Volk angehört, nicht länger ihre Glaubensgefeße von einem Angehörigen der geringeren mite telländischen Rasse empfangen, nicht mehr als Mittelpunkt ihrer Weltanschauung einen wandernden Rabbi" aus der verständlich, daß die Vertreter einer Herrenrasse, die berufen verachteten Rasse der Semiten anerkennen fann. Es ist selbst­ist ihr Weltreich mit dem Schwerte über alle Völker minder­wertiger Rassen. Untermenschen und Halbtieres auszubrei­ten, fich lossagen muß von der schwachmütigen, jüdisch ver­seuchten Gleichheits- und Brüderlichkeitslehre, die unter den Befehrten feinen Unterschied der Raffe fennt, Judenstämin­linge und Neger zu Bischöfen macht. Und es ist nur logisch, daß der totale Staat, der feine Götter mehr neben sich an­schaft, auch Schluß machen muß mit der Glaubensgemein­schaft, die ihrem Gott mehr gehorchen will als den vom Gott der Rasse berufenen, diesen Gott verkörpernden Führer. Nur noch einen Glauben darf es geben: den Nassenglauben, der fremde Rassen ab- und niedere" ausschließt, nur noch einen Gott: den Führer.

Ob dieser Führer nun ein siegfriedischer Held, ein Weiser und Freund der Menschen ist oder ein übler Typ des gei­fernden Hezers, des Leerschwägers und nach Rache gierenden Menschenpeinigers, das zu prüfen steht den Minderrassigen nicht zu. Er ist da, und er ist der Bewegung wert, die seinen Namen trägt, ist ihr vollkommener Ausdruck.

Da hat jeder Zweifel zu schweigen.

Der nüchterne Aritifer freilich wird sagen, daß sich hier der sittliche Verfall einer geistlofen, von brutalen Macht­instinkten geleiteten Herrenschicht in erschreckender Weise offenbart. Daß der Zusammenbruch einer Gesellschafts­ordnung seinen Ausdruck findet im geistig- sittlichen Zusam­menbruch der vordem in aller Welt boch geachteten geistig führenden Schicht eines ehemaligen Kulturvolts. Daß eine Wifenschaft und Philosophie, die sich vor dem Gummifnüppel prostituiert, die bei Trommelflang vor rohen Machthabern paradiert, kein anderes Ende als dieses Versinken in stumps­sinnigsten Macht- und Unsinnskult verdient hat.

Aber was hat hier der nüchterne Kritiker noch zu sagen?

Jedenfalls ein Jude, dessen Gemauschel für den führer:

gläubigen Germanen nichts bedeutet. Die Bildung der neuen Religion, die das Deutschland von heute loslöit aus der Geschichte der europäischen Geister, aus der Gemeinschaft der Dr. P. G. Kulturmenschheit, geht ihren Gang