Wilder Kulturkampf im Rheinland

Die Vernichtungsaktion gegen die katholische Jugendbewegung

stöln, 4. Februar.

Die Hitler- Jugend hatte heute auf dem Neumarkt eine große Kundgebung gegen die konfessionellen Jugendver­hezer" einberufen. Die Redner, u. a. der Gebietsführer Mittelrhein Wallwey erklärten, daß die Hitler- Jugend allein berufen sei, die gesamte deutsche Jugend in ihrer Organisation zu erfassen und zu erziehen. Es gebe nur eine Jugend: die Hitler Jugend . Für die Er­reichung dieses Zieles sete sich die Hitler- Jugend mit allen Kräften ein und sage allen andern, die sich diesem Ziele widersetzten, den schärften Kampf an. Nach den Reden und Gesängen marschierte ein großer Demonstrations= zug durch die Stadt. Immer wieder kam es inmitten der Erzbischofsstadt zu lärmenden Massenrusen gegen den Kleri­falismus. Die katholischen Jugendorganisationen hielten sich, eingeschüchtert durch die strengen Verbote des fatho= lischen Polizeipräsidenten Lingens und des katholi ichen Regierungspräsidenten zur Bonsen, zurück.

Ueber die Ausbreitung und die gehässige Art der Hitler­Kämpfe gegen die katholischen Jugendvereine unterrichtet solgender parteiamtlicher Aufruf des Gebietsführers A. Wallwey:

Wie ein Lauffeuer und voll innerster Empörung aufge­nommen, ist am Montag die Nachricht durch das katholische Köln geeilt, daß sich selbst am heiligen Sonntag katholische Priester nicht gescheut haben, wüste Angriffe gegen die Hitler- Jugend zut richten. Was ist geschehen?

Seit Monaten hegt die sogenannte katholische Jugend­bewegung", hezen alle diejenigen, die den Geist des neuen Deutschland mit den Mitteln mittelalterlicher Inquisition unterdrücken wollen. Täglich häufen sich die Meldungen aus dem Lande, nach denen einzelne Hitler - Jungen von I einer fanatisierten Menge feige überfallen und zusammen gefchlagen werden,

wonach aufrechte und ehrliche HJ.- Führer in Schule und Beruf zurückgesezt und der Seelenfrieden junger Menschen und ganzer Familien durch leichtfertige volks- und hochver­räterische Reden und Anspielungen von der Kanzel herab und im Beichtstuhl gefährdet werden.

Daß sich unter diesen Umständen innerhalb der in vorder­ster Linie kämpfenden Scharen und Gefolgschaften der HJ. cine bis zur Siedehize gesteigerte Empörung gegen diese Volksverführer angesammelt hat, ist nur zu verständlich. Das wissen auch unsere Gegner. Sie wissen aber weiter, daß die HJ. in eiserner Disziplin ihren Weg fortsetzt und sich durch nichts auch nicht durch die üblen Kläffereien und Lügen der Zentrumsfeite- aus ihrer Marschrichtung bringen läßt!...

Als am Spätnachmittag des letzten Sonntag einige kleine Gruppen der Marine- HJ. an der St.- Agnes- Kirche vorbei­famen, mußten sie zu ihrem Erstaunen sehen, daß in dieser Kirche eine Zusammenkunft von uniformier ten Angehörigen der katholisch- bündischen Jugend stattge­funden hatte, obwohl der Polizeipräsident für diesen Sonntag das Tragen von rien und das Mitführen von Wim­

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peln des Bundes Neudeutschland wegen der fortgesetzten Provokationen dieser Verbände gegenüber der HJ. ver­boten hatte! Offenbar um die erstaunten Fragen der wenigen und ohne Führer anwesenden HJ.- Mitglieder zu klären, ergriffen die in großer Anzahl erscheinenden Mitglieder der katholischen Verbände einen Hitler Jungen, ver schleppten ihn in die St. Agnes- Kirche und sperrten ihn in die Safristei ein, um ihn dort nach ihren bewährten Methoden weiter zu behandeln"! Dieses unerhörte Vorgehen wurde selbstverständlich sofort der Gebietsführung der HJ. gemeldet, die sich ungesäumt zum Tatort begab, um die inzwischen maßlos gestiegene Er­regung auch anderer vorbeikommender 3. HJ. ­Gruppen zu beruhigen und die ganzen ungeheuer­lichen Vorfälle durch die Staatsbehörden klären zu lassen. Damit sahen allerdings die Heßer ihre sämtlichen Felle davonschwimmen! Sie gingen dafür hin und alarmierten die Staatspolizei( die natürlich keine Ahnung haben konnte, worum es sich handelte), indem sie die diensttuenden Be­amten auf das Niederträchtigste belogen!

Insbesondere schrien sie um Hilfe mit der aus den Fingern gesogenen Behauptung, randalierende Horden der HJ. seien bereits mit stürmender Hand in die Agneskirche und das Pfarrhaus eingedrungen.

Sie riefen die Polizei, um auf diese Weise nichtunterrichtete Beamte zu ihren unfreiwilligen Helfern zu machen und hinter Gardinen und schützenden Mauern zuzusehen, wie durch katholische Beamte katholische deutsche Jugend vor ihren Augen niedergeknüppelt würde...

Nun aber ist die Geduld der HJ. am Ende! Diejenigen, die es jetzt noch wagen, gegen die Reichseinheit, gegen den Nationalsozialismus, gegen den Führer und gegen den Reichsjugendführer in irgendeiner Form ihre Giftpfeile zu schießen, denen wird die HJ. in geeigneter Weise die Waffen so aus der Hand zu schlagen wissen, daß sie sie nie wieder gebrauchen!

Die H. wird sich immer aufs leidenschaftlichste gegen die schwarze Reaktion und Dolchstößlerei verwahren, die jetzt allenthalben in unserer westlichen Grenzmark ihr finsteres, mittelalterliches Haupt erhebt, die unter einem ganz ab= scheulichem Mißbrauch von Priesterwürde, Kanzelrecht und Kirchengewalt die Gewissen junger Menschen vergewaltigt und terrorisiert!

Die HJ. bläst zum Kampf, nicht gegen die irregeleiteten Mitglieder der konfessionellen Verbände, sondern gegen die Leute, die unter religiöser Bemäntelung geschäftspolitischer Interessen ihrem unersättlichen Machthunger frönen wollen!

Die HJ. ist allerdings ganz felsenfest davon überzeugt, daß den jungen Menschen, die heute noch in den kümmer= lichen Rest beständen der konfessionellen Jugendbewegung ihr Schattendasein führen,

auch eines Tages die Schuppen von den Augen fallen werden und sie erkennen werden, daß sich die Sprache des Blutes auch von fremden Einflüssen und be. methoden nicht überschreien läßt.

Priester für ermordete Kommunisten Die hl. Messe für die in Köln hingerichteten 6 Arbeiter

Ueber die vor kurzem erfolgten Verhaftungen katholischer Priester bringt das Achtuhrblatt" in Nürnberg ( Nr. 17) einen Bericht, der mit großer Deutlichkeit die nationalsozialistische Katholiken­hete offenbart:

Bei einem der Geistlichen handelt es sich um den Pfarrer Josef Sturm von Waldhausen , Oberamt Neresheim , der am 8. Oktober in der katholischen Kirche in Waldhausen in seiner Predigt ausgeführt habe,

die nationalsozialistische Bewegung sei nicht von Gott, sondern vom Tenfel geschaffen und somit eine Teufels: bewegung. Sie werde auch kein weiteres Bestehen haben. Diese Aeußerung wurde im Laufe des Untersuchungs­verfahrens von zahlreichen Zeugen bestätigt. Pfarrer Sturm hat bei seiner protokollarisch festgelegten polizeilichen Ver­nehmung selbst zugegeben, diese Aeußerung getan zu haben.

Stadtpfarrer Dangelmaier aus Megingen hat in der fatholischen Kirche in Megingen für die sechs in Köln hin gerichteten Kommunisten eine heilige Messe gelesen. 3wischen ihm selbst oder der Einwohnerschaft Mezingens und den hingerichteten Kommunisten bestehen nachgewiesener­maßen feinerlei Beziehungen. Ferner hat er in der Christen­lehre, die sich an den Gottesdienst anschloß, den Kölner Fall in vollkommen einseitiger Weise mit den Kindern erörtert. Bei seiner Vernehmung durch einen höheren Beamten der Württembergischen Politischen Polizei gab er selbst zu, daß er den Kölner Fall als eine hochpolitische Angelegenheit an­sebe. Die gegen ihn verhängte Schußinhaftierung war auf Grund dieser Vorfommnisse, die von ihm mündlich bei seiner Vernehmung und überdies in einem von ihm bei der Württembergischen Politischen Polizei eingereichten Schrift­jag bestätigt worden sind, notwendig geworden.

Trotz der eindeutigen Tatbestände und trotz der eindring­lichen Verwarnung wagen es verschiedene Kreise, die Maßnahme der Württembergischen Politischen Polizei zum Anlaß zu nehmen, weiterhin eine lebhafte gegnerische Tätigkeit zu entfalten. So wird der Versuch gemacht, die beiden in Verwahrung genommenen Geistlichen als die un­schuldigen Opfer einer bösartigen Verleumdung" hinzu­stellen, obwohl die Untersuchungen ergeben haben, daß die ihnen zum Vorwurf gemachte zerseßende Tätigkeit den Tat­sachen entspricht und obwohl beide von den zuständigen Stellen auch die schwerwiegendsten der ihnen zur Last ge= legten Verstöße selbst eingestanden haben.

Jeder Versuch, die beiden Geiftlichen als unschuldig oder als Opfer einer firchenfeindlichen Willkür" hinzustellen, wird daher von der Württembergischen Politischen Polizei als eine bewußte Untergrabung der Staatsautorität an: gesehen, die entsprechend verfolgt wird.

Die Württembergische Politische Polizei sah sich auch bereit& beranlakt gentine Saboteure der staatlichen Ord: Maßnahmen durchzuführen. nung und Pondwirt Nikolaus Funf in Waldhausen und der Schreiner Anton Kaufmann in

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Afalterwang bei Waldhausen in Schußhaft genommen, weil sie sich in diesem Sinne führend betätigt und Unterschriften unter eine Protesterklärung gegen die Schughaft des Pfarrers Sturm gesammelt hatten. In der Protesterflärung wird gesagt, daß die in der von zuständiger Stelle, also dem Württembergischen Innenministerium, Württembergische Politische Polizei, veröffentlichte Mitteilung über den Pfarrer Sturm nicht richtig, sondern verdreht sei.

Eine von den beiden Besch digten einberufene Protest­

Oranienburg

Segers Strafantrag gegen die Mörder

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Soeben ist die Schrift des aus dem Konzentrationslager Oranienburg geflüchteten früheren sozialdemokratischen Abgeordneten Gerhart Seger Sechs Monate Oranien burg, Verlagsanstalt Graphia Karlsbad erschienen. Ihrem Nachtrag ist zu entnehmen, daß Seger das Manuskript seines Buches, in dem besonders die SA.­Sturmbannführer Schäfer und Krüger, Sturmbannführer Stahlkopf und SA .- Mann Müller- Teerofen des Mordes, des Totschlags, der Körperverletzung mit tötlichein Ausgang und der Beihilfe zu diesen Verbrechen beschuldigt werden, als Strafanzeige an den Reichsminister der Justiz in Berlin , den Oberreichsanwalt in Leipzig und die sonst zuständigen Strafverfolgungsbehörden gesandt hat. Seger stützt sich dabei auf den§ 346 des Strafgesetzbuches, der Justizbeamten Zuchthausstrafe bis zu fünf Jahren an droht, wenn sie die Verfolgung ihnen bekannt gewordener strafbarer Handlungen unterlassen. Da Angehörige der SA. inzwischen einer besonderen Gerichtsbarkeit unter: stellt worden sind, so ist die Anzeige auch dem Stabschef der SA., Reichsminister Röhm, zugegangen.

Der Brief hat folgenden Wortlaut:

Ich überreiche Ihnen gleichzeitig das Man Tript meiner Schrift: Oranienburg ". Erster authentischer Be­richt eines aus dem Konzentrationslager Geflüchteten.

In dieser Schrift werde ich über Verbrechen gegen das Leben und gegen die Gesundheit wehrloser Gefangener im Konzentrationslager Oranienburg berichten. Die Namen der Beschuldigten sind genau bezeichnet. Dadurch wird ihre strafrechtliche Verfolgung möglich.

Das Manuskript meiner Schrift Oranienburg

" sende

it gleichzeitig an den Oberreichsanwalt beim Reichsgericht, Dr. Werner, an den Generalstaatsanwalt 1, Berlin , an den Oberstaatsanwalt Anhalt in Dessau . Ferner sende ich das Manuskript dem Stabschef der SA., Röhm, in München , zur weiteren Verfolgung, da mir aus der Presse bekannt wurde, daß SA . und SS. einer besonders strengen Gerichtsbarkeit unterstehen sollen.

Ich ersuche alle diese Stellen, meine Mitteilungen als Strafanzeige zu behandeln. Sie werden sich dieser Pflicht nicht entziehen können, chne gegen den Paragraf 346 des Strafgesetzbuches zu verstoßen, der Justizbeamten Zucht­hausstrafe bis zu fünf Jahren androht, wenn sie die Ver­folgung ihnen befannt gewordener strafbarer Handlungen unterlassen."

Amüsant ist das Nachspiel, das die Flucht Segers ge­funden hat. Der Nazigemaltige von Anhalt, Reichsstatt­halter Loeper- Dessau, hatte eine so große Wut über die Flucht gerade dieses Opfers seiner Willkür, daß er un gesäumt nach Oranienburg fuhr und dem Lager­kommandanten Sturmbannführer Schäfer eigenhändig ein paar Ohrfeigen versetzte. Das geschah auf dem Hofe des Lagers in Gegenwart von SA .- Leuten und Ge­fangenen! Dieser Schäfer schreibt jetzt auf Befehl von Göbbels ein Gegenbuch über Oranienburg .

Die Spitzbubenfahne

Auf dem gestohlenen katholischen Volksvereins

haus

Aus M. Gladbach wird berichtet:

Auf dem ehemaligen Bolfsvereinshaus in M.- Gladbach, das ebenso wie das gesamte übrige Vermögen des Volks­vereins für das katholische Deutschland und des Volks= vereins- Verlags, sowie der Rheinischen Druckerei AG. auf Grund des Gesetzes über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom Regierungs­präsidenten in Düsseldorf zugunsten des preußischen Staates eingezogen wordin ist, wurde feierlich die Hakenkreuzfahne gehißt. Fortan soll das Haus, den Namen führen: Natio= nalsozialistisches Voltshaus. Die Kreisleitung der RSDAY. Gladbach- Rheidt, die NS .- Hago_und nationalsozialistische Fachschaften nehmen darin ihren Sig.

Frage für 1935 an die Katholiken im Saargebiet: wie werden bei einer Rückgliederung an Hitlerdeutschland die katholischen Vereinshäuser an die Nazi- Organisationen verteilt?

versammlung gegen die Inichuzhaftnahme wurde von der Ich bin ein Lump"

Außenstelle der Württembergischen Politischen Polizei verboten.

Die von den zuständigen Stellen durchgeführten Unter­suchungen über die an derartigen Umtrieben beteiligten Personen haben ergeben, daß als besonderer Unruheherd und Treffpunkt für die Drahtzieher der Gasthof Zum Fäßle" in Waldhausen, Inhaber Nikolaus Funk, in Frage tommt. Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ruhe und Ordnung wurde daher der Gasthof mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres geschlossen.

Weiterhin haben die Nachforschungen ergeben, daß das geistige Haupt dieser sich gegen die Maßnahmen der Re­gierung richtenden Umtriebe der Pfarrer Reißle aus Elchingen O./A. Neresheim ist. Ueber die Betätigung dieses Pfarrers liegt das protokollarisch festgelegte Ergebnis zahl­reicher polizeilicher Zeugenverhöre vor. Außerdem befinden sich bei den Akten eine Anzahl Protestschreiben des Pfarrers Peißle, in denen zu der Schutzhaft des Pfarrers Sturm in ungebührlicher Weise Stellung genommen wird.

In einem Schreiben an den Kreisleiter des Oberamts Neresheim

drohte Pfarrer Leißle n. a., die Angelegenheit nicht nur

den zuständigen Stellen der Landes und der Reichs:

regierung, sondern auch in Rom " vorzulegen.

Diese Drohung mit einem Appell an eine außerdeutsche In: stanz ist für die politische Einstellung dieser Geistlichen be= sonders bezeichnend. Wenn sich in der Oeffentlichkeit gewiffe sonders bezeichnend. Wenn sich in der Oeffentlichkeit gewisse Vorstellungen von den überstaatlichen Mächten" hartnäckig erhalten, muß die Erklärung dafür in solchen Methoden deutscher Mitglieder des katholischen Klerus ge­sucht werden.

Ferner verstieg sich Pfarrer Leißle in Briefen an den in Schußhaft genommenen Pfarrer Sturm zu der Behauptung, daß das Eingreifen der Staatsbehörden auf Grund von Berdrehungen, gehäffigen Unterstellungen, persönlichen Racheatten" und ähnliches mehr bestimmt worden sei. In einem weiteren Brief an Pfarrer Sturm behauptet er außer­dem, der Bericht der Württembergischen Politischen Polizei sei unrichtig". Durch diese Behauptungen werden Behörden und staatliche Organe beschimpft und böswillig verächtlich gemacht. Er macht sich ferner die Auffassung seines Amts­bruders zu eigen, indem er diesem in das Schuzhaftlager Kuhberg wörtlich schreibt: Deine Worte waren inhaltlich und forme unangreifbar und find katholische Wahrheit."

Pfarrer Leißle mußte ebenfalls in Schuzhaft genommen werden.

Am Pranger!

In Hamm i. W. wurde ein Mann durch die Straßen der Stadt geführt, der auf Brust und Rücken große Schilder trug mit der Inschrift: Ich bin ein Lump!"" Ich habe die mir von der NSV . und vom Wohlfahrtsamt gespendeten Sachen für mich und meine Famiile versetzt und das Geld durch­gebracht." Es war ein Erwerbsloser. Seine Anprangerung erfolgte, weil er seine Frau und seine zwei Kinder zu Hause hungern und frieren ließ, während er selbst die ihm von verschiedenen Seiten zugeflossenen Unterstützungen, so­fern sie nicht schon in Geld bestanden, zu Geld machte und durchbrachte.

Und wann, so fragen wir, werden die Nazibonzen, die sich am Winterhilfswerk bereichert haben, durch die Straßen geführt?

Wann stehen im Saargebiet die Nazibonzen am Pranger, die wie amtlich festgestellt ist aus für die Armen ge­aangeschafft sammelten Summen ein Per haben?

Tiefer hängen! Sudelfritzen

Professor Theodor Lessing wurde vor einigen Monaten in der Tschechoslowakei von gedungenen Nazibanditen meuchlings ermordet. Der weltberühmte und in allen zivilisierten Ländern hochgeachtete Sexualforscher Magnus Hirschfeld wurde vertrieben und lebt in der Emigration. Das alles hält eine verkommene Journaille nicht davon ab, weiter ihr Gift gegen diese Männer zu verspritzen. Da lesen wir in einer mit dem Hitlerbild geschmückten Broschüre die nachstehenden Gemeinheiten:

Th. Leffing empfahl aufs angelegentlichste das Buch eines ausländischen Zuhälters, das eine einzige Sammlung von Zoten ist. Hirschfeld entfaltete eine maßlose und scham­lose Propaganda der Perversitäten aller Art, angefangen von der Homosexualität und geendet mit dem Lustmord, der nicht mehr als ein Verbrechen, sondern als eine in­tereffante Abart des Geschlechtstriebes hingestellt wird." Was bliebe wohl von faschistischer Betätigung übrig, wenn ihr die Dreckschleuderei vermehrt werden könnte. Aus Der Freidenker".