Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

Auf der neuen Ausstellung im Glaspalast befindet sich in Saal 32 ein Bild ,, Les exilés allemands" von Nelly Marez­Darley. Dargestellt ist eine Flüchtlingsfamilie, Vater, Frauen, ein Kind im roten Mantel mit der Zeitungsinschrift: ,, Des enfants proscipts ont faim, secourez- les!"

*

Der Streik der Taxi- Chauffeure gab in Paris   Anlaß zu einer stärkeren Ueberfüllung der Autobusse und zum Auf­tauchen der verschiedensten Vehikel an den Straßenecken.

*

Stefan Zweig   hat in der Sorbonne im Hörsaal Descartes  über die Dichtkunst und die bildenden Künste Oesterreichs  gesprochen.

Lotte Schoene   wird dem Vernehmen nach demnächst ihre Rolle in der Reinhardtschen ,, Fledermaus" wieder über­nehmen.

Der unbekannte Gewinner des großen Loses der 5. Ziehung der französischen   Staatslotterie hat durch Vermitt­lung einer Pariser Bank anonym 30 000 Franken für die Waisenkinder gestiftet, die das Los gezogen haben.

Pelléas und Mélisande von Débussy wird das nächste Mal am 9. Februar in der Opéra Comique   unter der musik lischen Leitung von Albert Wolff   wiederholt.

*

Die neue Kältewelle ist erheblich. Es schneit seltsamer Weise bis in die Gegend von Casablanca.

Die Witwe Rayton, die auf dem Clichy  - Platz beim Chauf­feurstreik Schutleute behindert und beleidigt hatte, erhielt 15 Tage Gefängnis, eine andere Demonstrantin Juliette Lefiliatre und der Blechschmied Pierre Pain 8 Tage, aber alle drei mit Bewährungsfrist.

In den unteren Räumen des Grand Palais   ist zur Zeit eine Haushaltsausstellung im Gange, die bis 18. Februar dauert.

Die Messe von Lyon  

Die Internationale Messe von Lyon   hat einen Katalog für die Aussteller herausgegeben. Die Frühjahrsmesse findet in der Zeit vom 8. bis 18. Mai statt. Der Katalog gibt eine Reihe von Vergünstigungen für Meß- Besucher der berühmten französischen   Handelsstadt an. Die Auslieferung erfolgt gratis an Interessenten 1, boulevard Malesherbes, Paris   durch das Pariser   Büro der Messe oder durch die administration de la Foire, rue Ménestrier, Lyon  .

Bayonne  , die Stadt der Bajonette

Bayonne  , die jetzt so bekannt gewordene kleine Stadt der

14tyrenäen, die durch Tissier und Stavisky und andere Welt. Pühm erlangt, hat fübrigens sehr zum Unwillen der braven 28 000 Einwohner am Ufer des Adour) war vordem haupt­sächlich als Namenspatronin der Bajonette in die Zeit­geschichte eingeführt. Das Bajonett, später in Deutschland  Seitengewehr genannt, wurde hier zuerst fabriziert; der Feldherr Ludwigs XIV. Louvois ließ es zuerst von der In­" fanterie aufpflanzen.

Bayonne   ist eine alte prächtige Stadt mit einem wunder­

baren Stadtbild obwohl es seine jetzigen bedeutenden Be­wohner wie den Journalisten Dubarry und den Mulatten Darius mehr nach Pau zieht, wohin sie eingeliefert wurden. Die alte baskische Stadt stammt natürlich in ihren ältesten Steinwerken schon von den Römern, die der Stadt den Namen Lapurdum verliehen, wenigstens dem Teil, der jetzt Petit- Bayonne heißt. Lapurdum aber heißt, auf Knüp­pellateinisch oder Baskisch, wie die gelehrten Leute be­richten, man staune: ,, Stadt der Diebe", obwohl das Volk der Gascogner, das ringsum im heutigen Labourd wohnt, doch die alleredelsten Eigenschaften hat. Aber vielleicht ist die Stadt, die den Wahrspruch Numquam pullutat" hat ( ,, Niemals beflecken!"), im Altertum schon mal einem Stavisky in die Hände gefallen...

Wechsel im Hause Molières  

Dem politischen Kulissenwechsel, der neben einigen Mini­stern auch den Polizeipräfekten Chiappe hinweggerafft hat, ist unerwarteter Weise auch ein Szenenwechsel im Hause Molières   gefolgt. Der bisherige Direktor der Sicherheits­polizei Thomé, dem dichterische Eigenschaften und Be, herrschung der schönsten Künste in einem Momente nach­gesagt werden, wo andere mehr nach Marokko   blickten, ist zum Nachfolger im Hause Molières   ernannt. Der bisherige Administrator an der rue Richelieu Emile Fabre   muß der politischen Raison weichen.

Fabre verwaltet das große Haus der französischen   Schau­spielkunst schon seit 1914. Unzweifelhaft hat er manche Verdienste, zuletzt noch führte er in einer neueren Ueber­tragung den ,, Coriolan  " von Shakespeare   auf. Aber diese gewaltige Peripetie eines politischen Dramas brachte die Besucher wegen gewisser aktueller Stellen, die Shakespeare 1608 in ihrer heutigen Wirkung nicht voraussehen konnte, in Aufruhr und veranlaßte Kundgebungen, an denen Shake­ speare   ganz unschuldig ist. Solten diese Wirkungen auf das Publikum der Anlaß zu Fabres Gehen sein, so ist wieder einmal der Beweis geführt, daß es eine eigentlich zeitlose Kunst nicht mehr gibt, nicht mal im konservativsten Parkett von Frankreich  .

Die repräsentativste Bühne des Landes, mitten in der

schließlich alle Musik, die sich in den letzten 20 Jahren als neuer Wert durchsetzte, ist ganz verpönt.

Arnold Schöneberg nimmt eine besondere Stellung zu diesen drei Musikgruppen ein: er gehört den drei Gruppen gleichzeitig an, daher ist er aus Europa   emigriert.

Von Mendelssohn, dessen 125. Geburtstag neulich in Deutschland   nirgends beachtet wurde, ist in den öffentlichen Konzerten Deutschlands   heute kaum noch etwas zu finden. Auch der Jüdische Kulturbund" kümmert sich nicht um ihn, da er assimiliert und getauft ist.

Später vereinigte Gustav Mahler   alles Gute, was Deutschtum und Judentum in einem Menschen zusammen­tragen können.

Die Werke von Goldmarck, Brüll und Joachim werden seit langem nicht mehr aufgeführt. Offenbach   wird man auf Korngold  , lange Jahre nicht mehr zu hören bekommen.

-

der einst als Wunderkind begonnen hat und der in Paris  immer bekannter wird, dürfte wohl in Deutschland   aus­gespielt haben. Vielleicht wird man seine Werke ohne Be­nennung des Verfassers vorführen. Auch Schönberg   darf in einem Lande nicht bestehen, das die Kritik und die Ana­lyse verbietet. Das Gleiche gilt für Weill  , einem Schüler Busonis, der ein Könner ist wie wenige und für Eiẞler, dessen vergriffene Platten zur Zeit in Holland   neu gepreẞt werden.

Schließlich folgen die jungen Komponisten: Cosma, Dessau  , Sie schreiben für das Kino, das Radio, schreiben Toch. Sketschs und Lehrstücke und Song- Musik, es ist eine neue Musik, die dem Leben des Alltags, dem Leben des Volks ver­bunden sein will.

Ein Jahr Nazi- Herrschaft genügte, um alles zu zerstören, was mühevoll in Jahrzehnten aufgebaut wurde. Jetzt regiert Das wieder der biedere Männergesangverein. Niederreißen der Nazis war groß, wenn auch planlos. Deutsch­ land   hat aus seinen Reihen geradezu das verbannt, was in die Zukunft weist.

Zu diesem Vortrag wurden Musikstücke der verbotenen Komponisten vorgetragen. Hans Peters, der jahrelang an der Berliner   Krolloper wirkte, sang mit klarer, schöner Stimme Sei getreu bis in den Tod" und ,, So ihr mich von ven Mendelssohn, ferner Lieder eines fahrenden Gesellen" ganzem Herzen suchet" aus dem Paulus  " und dem, Elias  " von Gustav Mahler   und ,, Das Lied vom Meer"( Text von Pli­vier) von Cosma, der persönlich anwesend war. Als Be­gleiterin am Klavier zeichnete sich Frau Lilly Jacoby aus.

Saison ihres Leiters beraubt, beginnt eine neue Epoche ihrer Auch in Kanada  

großen und ehrwürdigen Geschichte.

,, Verbotene Musik"

W. Jacob schilderte im Pariser   Deutschen   Klub in fesselnder Weise die Behandlung, die verschiedenen großen Musikern seit Eintritt der Gleichschaltung in Deutschland  zuteil wurde.

..In der Musik dürfen die Juden weiter führend bleiben", hatte einst der Kronprinz für den Fall eines Umschwungs­erklärt. Aber Bruno Walter  , der sich für den Vollblut­Antisemiten Pfigner eingesetzt hatte und Otto Klem­ perer  ( Schüler Gustav Mahlers), dem man seine Ent­lassung nach Budapest   nachtelegrafierte, konnten von der

Wahrheit dieses Sates nichts bemerken. Busch wurde in Dresden   während einer Vorstellung durch einen Nazi- Partei. mann ersetzt, M u ck in Hamburg   trat ohne Angabe von Grün­den zurück, Rabe tritt vor Erreichung der Altersgrenze ab. Die

marxistische Musik", die Musik, die bewußt eine neue Bindung an die Masse des Volkes, des Proletariats an­strebt, wurde verhannt. Die jüdische Musik ist nicht ver­boten, sondern sie darf noch in Privatzirkeln aufgeführt wer­den( Mendelssohn, Mahler  , Korngold  ). Die Neue Musik  "

Führung durch die Ausstellung André Foy   das Etre irréel in einem alten Gott mit Bart und

der Unabhängigen

-

-

Der Eintritt ins Grand Palais  ( Métro Champs Elysés- Clé­ menceau  ) kostet 5 Franken. Die Ausstellung mit ihren über 4600 Bildern und Skulpturen ist eine Schau dessen, was die französische   Kunst unter einem Pariser   Himmel, der selbst ein blauer Pinselstrich eines göttlichen Malers ist in dem halben Jahrhundert eines. Cézanne  , des Offenbarers in der Form, und eines van Gogh  , des Offenbarers der inne­ren Geheimnisse des Inhalts. für die Welt geleistet hat. Aber man muß dabei eingedenk bleiben, daß Malerei sinnlich nur als Farbensymphonie, denkbar ist.

Die Sale der älteren Meister unter diesen Revolutionären beginnen links vom Eingang. Da man den fünfzigsten Ge­burtstag der juryfreien Ausstellung jünger Stürmer feiert, sind ihre jungen Werke vielfach den heutigen Produkten der Reife( oder auch der Ruhe) kontrastiert. Da ist etwa Girieud mit einer Versuchung des heiligen Antonius, seltsam giftgrün und voll verborgener Künste in der Primitivität( 2). Da ist Metzinger mit dem Blauen Vogel, Bild mit gelbem Haar und lebender Haut, ähnlich in Rot   eine Jonglierende. Da sind die trächtigen Garten- und die Blütenfarben, die der Im­pressionismus so inbrünstig erfunden hat. Da sind die braunen Badenden von Friesz( 2), in gebändigter Konzep­tion. Da ist Matisse  ( 2), einst und jetzt, und Vlaminck   mit einer Seine in trübem Ton klagend und dem Stilleben mit Ente von heut, nach beendetem Kampf( 4). Da ist die Wand von Paul Signac  , dem Präsidenten, prachtvolle, hellichte Töne, zart und stark( 3). Da ist, sehr modisch, van Dongen mit einer schwarzen Pariserin mit blauem Topfhut von 1910 ohne Kopf, und einer heutigen Frau. Da ist Lhote( 8) mit einer Genesenden, Orangeton und verwunderter Ausdruck. Da ist die braune Ernte von Dubreuil und, sehr interessant kontrastiert, von Goerg ein. Mann mit Frauen im Bordell oder wo und eine Frau mit Männern im Kampf( 8). Daneben Chagall   mit seinem alten Pogrombilde: Tierkopf, Gefäße, Blut, Chaos und der neueren roten Erscheinung: eine ein­schwebende Frau, Jude, Luftmensch, Geige.

Das Chaos treibt viele zur Ausweglosigkeit. Bezeichnend sind: sehr viele Dadaisten, Angreifer, Karikaturisten und Spötter. Erst sind es brutale Verulker, so: die Verspottung der Familie durch Maillons( 7) oder das Katzenleben( 6), der dicke Holzprophet breit daliegend( 8) oder der nackte Oberkörper in Holz mit Zylinder.

Daneben geht der Kubismus   seine eigenen Wege der Reini gung, sichtbar in den weißen Farben mit Blau und Strichen seines Klassikers Léger( 8).

blauem Schein, den ein Kind fragt( 13). Deville( 14) malt einen Christus als Narren mit Dornenkrone, einen Fast­nachtsgott, arm, elend, tief und verhöhnt.

Verwandt sind teils auch die jüdischen Motive: der Wun­derrabbi( 22 bis) von Mané- Katz  , das wilde und chaotisch­verzweifelte Ghetto der Vjera Biller etwa( 39).

Der Krieg bringt kaum ganze Leidenschaften hervor: manches sieht fast aus wie alte Schlachtenmalerei, bloß etwas kontemplativer geraten, bekenntnisvoller aber der braune Wald mit schießender Infanterie von Fraye( 11) oder Horreurs de la Guerre, Pourquoi?" von Alexandre Dupré, der die Ermordung eines Bruders sieht.

Unter den proletarisch en Gegenständen überwiegt das Anschauen des Handwerks und der Arbeit. Was soll uns zum Beispiel ein blau- weißes Zitronenpflücken? Stark aber Chinesische Schlepper( 20) von Claudot, dann Dans aber Chinesische Schlepper( 20) von Claudot, dann ,, Dans la Mine"( 26), sehr begabt, von Geo Cim, und ebenso ,, Streik der Sardinenfischer" yon Dehély( 42), der bunt und schicksal­haft und ein wahrer Volksmaler ist, auch in seinem breto­nischen Bilde.

Sehr anregend ist gewesen ein Wettbewerb Faits Divers" ( ,, Vermischte Nachrichten") zur Darstellung eines Zeitungs­ereignisses. Eingegangen sind u. a. Darstellungen von Sitt­lichkeitsattentaten, Moritaten, Katastrophen, Selbstmord einer Tänzerin, Schwefelbad des Sarret, Verhaftung eines Diebes durch zwei Polizisten, auch der Barackenbrand auf den Pariser Fortifikationen( 14) ist dargestellt. Der Tod des Zigeuners" von Jean de Botton  ( 13) ist ein prachtvolles Bild dieser Gattung, bunt, Pinselstriche durch das Leben, Farbenkomplexe aus der Natur der Leidenschaften.

Die Neueren endlich der letzten Jahre malen Nackte, Har­lekine, Fleisch und grelle Natur, alles durcheinander. Am auffallendsten ist neben dem Ungebärdigen eine durchaus positive Rückkehr zum Volksleben, zu den Gefühlen der Masse: wir nennen Allain ,,, Extréme- Orient"( 24), dann Ber­joles ergreifende, echt neuzeitliche Pariser Vorortromanze" joles ergreifende, echt neuzeitliche Pariser Vorortromanze" mit Leierkasten und Weibern( 22 bis), Savignol, der ein voll­endeter neuerer Volksmaler ist( 31), wohl auch den ver­zweifelt in der Unterwelt suchenden Tauzin( 33), einen selt­samen Ankläger mit der Vision Kragenknopf" mit einem Mann mit einem mageren Weib und einem ebenso fantasti­schen Zeitungsdetail.

Vor dem Ausgang endlich steht, viel bestaunt und beraunt, das Rätsel des Wilhelm Tell  " des bekannt gewordenen jun­gen Spaniers Salvador Dali  , das ist ein surrealistischer Mystiker von seltsamem Leichenton in anderen Bildern, der hier einen Menschen mit aufgeblasenen Ballons, die ihm aus dem Körper wachsen, in die klassische Dichtung hinein­malt, der Verkünder einer Sphinx, über die er sich an­Baptiste.

-

Andere sind auf der Gottsuche, sehr bezeichnend sucht scheinend lustig macht.

Braunhemden mit deutschem Gruß

Montreal  , 5. Febr.( Inpreß.) Die kanadische national­sozialistische Partei, die im Herbst 1933 durch einen gewissen Whittacker gegründet wurde, steht in enger Beziehung zu dem Chef des Außenpolitischen Amtes der NSDAP  , Alfred Rosenberg  . Sie ist nach deutschem Vorbild organisiert; ihre Anhänger tragen das Braunhemd und grüßen sich mit dem deutschen Gruß". Das Parteizeichen ist allerdings nicht das Hakenkreuz, sondern das Rutenbündel mit Beil. Als Haupt­stel bezeichnet die Partei den Kampf gegen die Verjudung Kanadas  " den Boykott der jüdischen Händler und der rüd sichtslosen Unterdrückung des Kommunismus.

Das Ende von C. V, und K. B.

Die katholischen Studentenverbände heben das konfessionelle Prinzip auf!

Berlin  , 5. Febr. Die Leiter des CV. und des KB. vers öffentlichen folgende Erklärung: Der GB.( Sartellvand der farbentragenden fatholischen deutschen   Studentenverbin dungen und die Katholische Burschenschaft haben das Bes fenntnis zur nationalsozialistischen Revolution zur Grund­lage ihrer Erziehungsarbeit genommen. Daraus ergibt sich, daß die durch die Verhältnisse des liberalen Staates der Ver­gangenheit bedingte konfeffionelle Begrenzung ihrer Mits gliederschaft im neuen Staate nicht mehr begründet ist. Eigenart und Verfassung der beiden Verbände werden auch in Zukunft jedem Volfsgenoffen katholischen Bekenntniffes die Bürgschaft dafür geben, daß er ihnen angehören fann. Der Führer des CV., Pa. Forschbach, MdR., und der Führer der KB., Dr. Hank, ordnen deshalb im Einvernehmen mit dem Führer der deutschen Studentenschaft, Dr. Oskar Stäbel, MoR., an, daß die den beiden Verbänden angeschlossenen Rorporationen fünftighin jeden deutschen   Studenten, der Mitglied der Deutschen Studentenschaft   ist, aufnehmen fönnen". Hierzu erläßt der Reichsführer der nationalsozia= listischen deutschen Studentenschaft und des Deutschen Studentenbundes, Dr. Stäbel, folgenden Aufruf: Die Erklärung der Führer der großen katholischen Studenten­

verbände stellt den letzten Schritt zur Einiaung der deutschen Studentenschaft auf echt nationalsozialistischer Grundlage dar. Die konfessionellen Schranken innerhalb der deutschen Studentenschaft sind mit dem heutigen Tage gefallen. Ich danke den Führern der beiden katholischen Verbände für ihre entschlossene nationalsozialistische Saltung und erwarte von den noch übrig bleibenden fonfeffionell studentischen Ber bänden, daß sie sich diesem Schritt in Kürze anschließen."

Das ist also das Ende eines mächtigen fatholischen Or= ganisationsgebildes. Fast alle fatholischen Akademifer find durch diese Verbindungen gegangen und haben hier Be­ziehungen" gewonnen, die ihnen später beim Einzug in Amt und Würden von größter Bedeutung waren. Die katho­lischen Verbindungen waren darüber hinaus Sammelpunkte zur Pflege katholischer Weltanschauung. Die Preisgabe des fonfefsionellen Prinzips auf dieser traditionsreichen Ebene zeigt mehr als alles andere den terroristischen Druck, dem sich die Institutionen des Katholizismus nacheinander unter­werfen müssen.

Entscheidend für Abiturienten Die völkische Bewährung

Auf einer Lehrerfonferenz in Meiningen   teilte der thüringische Volksbildungsminister Wächtler mit, daß Thü ringen demnächst eine Anordnung erlassen werde, nach der für die Abiturienten das Urteil der HJ.- und SA,- Führung einzuholen sei, ehe die Berechtigung zum Studium erteilt werde. Der Minister begründete diefe Anordnung damit, daß die Berechtigung zum Universitäts­studium nicht mehr nach alten Anschauungen erteilt werden dürfe. Nicht der Streber sei der Tüchtige, sondern der junge Mann, der sich als Hitlerjunge oder als SA.. Mann mit seinem Volf bis zum letzten verbunden fühlte. 850 Gesetze und Verordnungen

( Inpreß.) Auf einem Gebiet hat die Hitler  - Regierung un bestritten einen Reford erzielt: sie erließ während des einen Jahres ihrer Eristenz 221 Reichsgesetze und 360 Verord nungen und zahlreiche Erlasse. Insgesamt ergibt sich die Zahl von rund 850,