Antiklerikaler Vernichtungskampf"

Gegen die konfessionelle Jugendbewegung

Aus Köln   wird uns geschrieben:

Katholische Freunde, mit denen ich aus früherer Reichs­bannerkameradschaft gesprochen habe, baten mich, an Sie zu schreiben, damit im Saargebiet die wüsten Katholiken­verfolgungen bekannt werden und die saarländischen Katholiken sich rechtzeitig schützen gegen den Terror, der sofort nach der Rückgliederung eintreten muß. Die Nazi können nicht anders als Andersdenkende nieder­zutreten, denn zu einer geistigen Auseinandersetzung fehlen alle Voraussetzungen.

Die Erbitterung, mit der zwischen der Hitlerjugend und den katholischen Geistlichen um die katholische Jugend ge­rungen wird dies ist beinahe körperlich zu nehmen, ist unbeschreiblich. Nie haben sich Geistliche so von Jugendlichen anflegeln lassen müssen wie jetzt von Hitler  jungen und Hitlermädchen. Es ist wohl nur ganz selten vorgekommen, daß Kommunisten Priester auf der Straße verhöhnt haben, jetzt ist das nicht ganz vereinzelt durch Hitlerjugend geschehen. Am Sonntag vor acht Tagen haben Hitlerjungen eine Kirche und das Pfarrhaus um­stellt, weil sie behaupteten, einer von ihnen würde ge­fangen gehalten. Die katholische Geistlichkeit hat von Krawalle! allen Ranzeln Kölns   eine Erklärung gegen die verlogene Berichterstattung des Westdeutschen Beobachters" erlassen. Diesen außergewöhn= lichen Weg haben die Geistlichen wählen müssen, weil keine katholische Zeitung im deutschen   Rom   wagte, die Interessen der katholischen Jugendvereine und ihrer Präsides wahrzunehmen. So weit ist es im deutschen. Rom   gekommen, dem Sitze eines Kardinal­erzbischofs mit einem katholischen Polizeipräsidenten und einem katholischen Regierungspräsidenten.

In der Kundgebung der katholischen Geistlichen wird gesagt, an vier oder fünf katholischen Kirchen sei am ver­gangenen Sonntag katholische Jugend von Hitlerjugend   herausgefordert und tätlich mißhandelt worden.

Am letzten Sonntag hat unter viel Zulauf eine Kund­gebung der Hitlerjugend auf dem Neumarkt   stattgefunden. Dort wurde der Befehl erteilt, die Zerschlagung der konfessionellen Jugendvereine bis zur Bernichtung als Aufgabe des nächsten Kampfabschnittes zu stellen. Wört­lich schreibt der Westdeutsche Beobachter": isisitio

So werden die nächsten Wochen und Monate im Zeichen des Kampfes um den letzten deutschen   Jungen, um das letzte deutsche Mädel in den anderen Verbänden stehen. Das Ziel ist und kann nur sein: die Ver nichtung der andern als nicht national­fozialistische Jugendorganisationen und ihre Ueberführung in die HJ  .

Als besonders furchtbares Verbrechen wird in dem nationalsozialistischen Blatte mitgeteilt:

Wieweit die konfeffionellen Verbände und ihre Führer

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Eine weitere Zuschrift aus katholischen Kreisen lautet: In Aachen   kam es in der vergangenen Woche an ver­schiedenen Punkten der Stadt zu Schlägereien, so daß schließ­lich das Ueberfallkommando eingreifen mußte. Ernsthafte Schlägereien spielten sich zwischen der Deutschen Jugendkraft sowie dem katholischen Jungvolf einerseits und der Hitler­ Jugend   andererseits auf dem Lindenplatz und Bergdriesch ab. An der Ecke Elisabethstraße/ Hartmannstraße wurde ein ab. An der Ede Elisabethstraße/ Hartmannstraße wurde ein Mitglied des Jungvolts von einer Abteilung der Hitler­Jugend überfallen und schwer mißhandelt. Die Straßen passanten wurden mit Speeren bedroht und gezwungen, die Straße zu räumen. Zu der von dem kommissarischen Leiter am Freitag, dem 26. Januar, im Lokale Wilden einberufenen Versammlung der aufgelösten Deutschen   Jugendkraft ist kein einziges Mitglied erschienen.

Dieselben Gründe haben am Sonntag in Köln   zu Kra­wallen geführt. Ein Aufmarich des katholischen Neuen Deutschland swurde wegen Gefährdung der öffentlichen Ruhe und Ordnung verboten. Trotzdem marschierten die vorgenannten Organisationen singend und mit entrollten Fahnen durch die Stadt. Es kam dann an verschiedenen Punkten der Stadt zu Zusammenstößen mit der Hitler­ Jugend  . Nachdem bekannt wurde, daß die Hitler Jugend   die Pfarrei St. Agnes bejest hätte. Fonzentrierten sich die fatholischen Jugendorganisationen dorthin. Die Hitler= Jugend würde buchstäblich hinausgeprügelt und fam sehr stark ins Gedränge. Aus diesem Grunde griff schließlich das Ueberfallkommando ein, welches hier wie an allen Orten sehr schnell zur Stelle ist, wenn es den Hitler­Trabanten an den Kragen geht, und nur dann nicht zu finden ist, wenn andere Menschen auf offener Straße miß­handelt werden. Eine Menge Verhaftungen wur­den vorgenommen. de vorgenommen.

zu gehen aber entschlossen sind, seigt eine nun im Besitz der Ueberall Verbote!

HJ.   befindliche Fahne einer katholischen Jugendorganisa­tion, bei der festgestellt wurde, daß sich unter den weißen Feldern nach Abtrennen dieser Deckstreifen gelbe Stoff­bahnen befanden und damit aus ehemals schwarz­rotgoldenen Abzeichen nun durch Aufnähen einfach schwarzweißrote gemacht worden sind. Vielleicht hofft man aber drüben auf der andern Seite in Bälde womöglich durch Entfernen der weißen Aufnäher den alten Zu­st and schwarzrotgoldener Herrlichkeit wieder begrüßen zu fönnen! So liegen die Dinge heute. Daher muß nunmehr der Kampf mit verschärfter Taktik gegen die fonfessionellen Berbände geführt werden mit dem ausschließlichen 3iel ihrer Beseitigung.

AGENCE LIBERTÉ

2, petite rue d'Austerlitz STRASBOURG

Generalvertretung der

,, Deutsche Freiheit"

für Elsass- Lothringen  

Annahme von Abonnements und Inseraten: LIBRAIRIE POPULAIRE, 2, rue Sédillot Strasbourg ( Hinter der Börse)

ABONNENTIN WERBER in allen Orten des BAS RHIN   und HAUT- RHIN   sofort gesucht.

Leistungsfähigkeit ab; die Anführungszeichen aber be­lehren fie nachdrücklich, daß sie auf die Einlösung der Gut­scheine so freiwillig" verzichten müssen wie die Insassen der deutschen Konzentrationslager freiwillig" für Hitler   gestimmt haben und die selbstgemordeten Prole­tarier freiwillig" aus dem Leben gegangen sind. Die Freiheit des deutschen Menschen im dritten Reich" wird durch nichts anschaulicher illustriert als durch das unter Anführungszeichen gesetzte Wort Freiwillig".

Ausbeuter

und Maschinenstürmer Deutschlands   Wirtschaftsaussichten

ba

In" Technik und Wirtschaft"( 1) untersucht Dr. Otto Bredt die Aussichten des deutschen   Exports. Seine Dar legungen sind nicht eben optimistisch; er ist nämlich flug genug, das Problem der deutschen Ausfuhr losgelöst von den Gesetzen Schachts zu sehen, der die Ausländer zu deutschen Einkäufen zwingt. Wenn einmal die Auslandsverpflich= tungen Deutschlands   geregelt sind, dann beginnt erst das Problem in Wirklichkeit: Dann wird Deutschland   nicht nur ganz allgemein importieren müssen, um exportieren zu können, ganz gleich, ob der Handels- und Zahlungsverkehr mit einem einzelnen Land nun einen Ueberschuß oder Fehl­betrag bringt. Vielmehr wird, wie bereits an vielen Stellen seig die derzeitige Entwicklung zeigt, jedes Land der Welt in Zu­funft im internationalen Geld und Güterverkehr den Gegendienst( Export- Import seiner Erzeugnisse) für seine Dienste Import Export der Erzeugnisse des andern Volkes) verlangen und damit den Ausgleich der Handels­und Zahlungsbilanz von Volk zu Volk." Aber diese libera­listische Betrachtung soweit sind die Nazi mit dem Autar­fiegerede gekommen wird noch übertroffen.

Auch in Siegburg   hat jetzt die Ortspolizeibehörde mit sofortiger Wirkung alle Veranstaltungen der fonfessionellen Jugendorganisationen bis auf weiteres verboten. Gleichzeitig ist bis auf weiteres das Tragen von Uniformen oder Kluft jeder Art sowie von Abzeichen für die betreffenden Organi­sationen untersagt.

Die Staatspolizei für den Regierungsbezirk Münster   hat für den Bereich des ganzen Regierungs­bezirks den konfessionellen Jugendverbänden das Tragen von Uniformen oder uniformähnlicher Kleidung sowie das geschlossene öffentliche Auftreten mit Wimpeln und Fahnen untersagt. Zum Tragen von Uniformen sind nur die Or ganisationen der NSDAP  . berechtigt.

Die unbeliebte Winterhilfe"

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Oeffentliche Warnung ,, Freiwillige" Sammlung

Wir haben jüngst eine Zuschrift aus Berlin  

veröffentlicht, die Korruptionserscheinungen im

ララ

Winterhilfswerk" nachwies. Aus der Pfalz   wird

uns nun ein Rundschreiben zugestellt, das deutlich die allgemeine Unzufriedenheit mit der Partei­bettelei offenbart:

Voitgenossen!

In lezter Zeit haben wir bei der Sammeltätigkeit zunt Winterhilfswerk und zur Volkssozialistischen Selbsthilfe beobachten müssen. daß einzelne Volfsgenossen versuchen, gegen die von der Reichsregierung und von unserm Gau­leiter Bürtel für den Kampf gegen Hunger und Kälte geschaffenen Wohlfahrtseinrichtungen offen und ver­steckt zu arbeiten.

Es ist selbstverständlich, daß jeder deutsche Volksgenosse je nach Möglichkeit zu diesem Hilfswerk für notleidende Volksgenossen betsteuern muß. Keiner aber ist gezwungen, mehr zu geben, als es seine wirtschaftlichen Verhältnisse er­lauben. Wir verlangen nur, daß jeder Volksgenosse sich als Glied der großen Deutschen   Volks- und Schicksalsgemein­schaft betrachtet und je nach seinen Kräften mithilft, die Not des Winters zu überwinden.

Gauleiter Bürkel gab in seinem Aufrufe seinerzeit die Parole bekannt: Gebe jeder so viel, als er geben kann und Soviel, als ihm der notleidende Volksgenosse wert ist." Es ist selbstverständlich Ehrenpflicht eines jeden Volks­genossen, daß er die wöchentlichen und monatlichen Spenden, für die er sich im Herbste v. J. verpflichtet hat, unter allen Umständen bis zur Beendigung des Hilfswerkes nach Ablauf der Wintermonate, möglichst in voller Höhe weiter gibt. Wer aber im gemeinsamen Kampfe gegen Hunger und Kälte treulos die Fahne verläßt, ist ein Fahnenflüchtiger, ein Verräter an der deutschen Volksgemeinschaft.

In der Mehrzahl sind es die sogenannten Biertisch­Politiker und Biertlich- Strategen, die an der Organisation des Winterhilfswertes der Gemeinde Lemberg   ständig zu norgeln und zu kritisieren haben und denen es niemand recht machen kann. Betrachtet man sich diese Volksgenossen" näher und schaut sich hernach die Sammellisten an, so fann man die Feststellung machen, daß das große Getue diefer " Biedermänner" im umgefehrten Verhältnis zu ihren Leistungen steht.

Auch diejenigen Volksgenossen. die deswegen verschnupft find, weil sie nicht sehen können, daß der bedürftige Nachbar ein Paar Schuhe. ein Hemd oder einen Zentner Kohlen vom interhilfswerk mehr bekommen hat als sie selber, müssen bier genannt werden. Wer nur sein eigenes Jch" kennt, und seinem notleidenden Mitmenschen nicht die kleine Hilfe aus dem interhilfswerf gönnt. ist ein falter herzloser Egoist. Daß es auch solche Volksgenossen gibt, die seither aus dem Winterhilfswerk ziemlich reichlich bedacht wurden und

dann, als sie auch einmal zur Sammeltätigkeit antreten sollten, sich zu drücken versuchten, sei hier nebenbei erwähnt. Für diesmal wollen wir uns mit Andeutungen begnügen. Sollten diese Fälle wieder vorkommen, werden wir Namen

nennen.

An die Betriebsobmänner der NSBO. in den Lem­berger Betrieben ergeht die letzten Mahnung, dafür zu sorgen, daß eine reibungslose Ablieferung der Beträge durch die Sammelobmänner gewährleistet ist. Auch hier wurde die

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Bredt schließt: Allerdings sind wie im heimischen Markt auch im internationalen Güteraustausch nicht allein Preis und Güte der auszutauschenden Waren von Bedeutung, sondern vor allen Dingen auch der Kredit und damit An­ichen und Vertrauen, welche der einzelne oder das Volk auf Grund seines bisherigen Handelns und Leistens geniet. Hier in diefen materiell oft nicht faßbaren, trotzdem aber stets zu spürenden inneren Bindungen von Mensch zu Mensch und von Volk zu Volf liegt die beste Gewähr, sich die Welt als Feld für die Vermehruna und Verbesserung des eigenen Leistungsertrages zu erichließen. Hier licat welt- und volfs­wirtschaftlich gesehen auch der Schwerpunkt ieder zufünftigen deutschen   Auslands- und Außenhandelspolitik."

Diese Sätze bedeuten die offene Rückkehr zum liberalistisch­fanitofistischen Denken: wir waren ja immer der Meinung, dak die Nazi eine Kombination von Ausbeutern und Maschinenstürmern sind. Die Ausbeuter beginnen sich immer offener zu deklarieren; die Maschinenitürmer haben die Ge­schichte des Sozialismus. nom Maschinenstürmer zum Klaffen­fämpfer, am eigenen Leib zu erleben. Sie sind mitten im Kursus.

Die ,, Deutsche Freiheit"

Beobachtung gemacht, daß sich einzelne Volksgenossen von Einzige unabhängige Tageszeitung Deutschlands  ihren Spendenverpflichtungen drücken wollten.

Zu Schlusse richten wir noch an die mit der Sammel­tätigkeit betrauten Volksgenossen die ernste Mahnung, weiterhin ihre Pflicht zu tun und in ihrem Eifer nicht nach­zulassen; ihr Amt ist ein Ehrenamt und ihre Arbeit ist un­eigennüßiger Dienst an der Volksgemeinschaft.

Wir warnen alle, die noch weiterhin den Versuch machen sollten, gegen das Winterhilfswerk der Reichsregierung und gegen die Volkssozialistische Selbsthilfe unseres Gau­leiters zu arbeiten. Wir werden künftig diese Sorte von ,, Volksgenossen", als Schädlinge an der Volksgemeinschaft, rücksichtslos an den Pranger stellen. NSDAP.  , Ortsgruppe Lemberg  .

Heil Hitler!

muß man regelmäßig lesen

Bestellschein

Ich ersuche um regelmäßige Zusendung der ,, Deutschen Freiheit"

Oriswalter des Winterhilfswerkes  . Name:

Das deutsche   Winterhilfswerk gibt an Arbeitslose, die nicht staatsfeindlich" eingestellt sind, Lebensmittel­gutscheine aus; diese Gutscheine werden von den Lebens­mittelhändlern als Bezahlung angenommen und der ,, Reichsführung" des Winterhilfswerkes verrechnet. Nun veröffentlicht die gleichgeschaltete Bossische Zeitung" fol­genden Aufruf:

Um der besonderen Anteilnahme des mittelständischen Einzelhandels mit seiner Verbundenheit mit dem Ge­danken. der nationalsozialistischen Bewegung Ausdruck zu verleihen, hat die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzel­handels alle Lebensmittelhändler aufgefordert, fret­

Straße:

Ort:

den

Unterschrift

willig" eine Anzahl der Lebensmittelgutscheine mit dem Verlag der ,, Deutschen Freiheit"

Vermerk ungültig" zu versehen und als Sonderspende an

B

die Reichsführung des Winterhilfswerkes des deutschen   Saarbrücken 3. Schützenstraße 5 Postschliektach 776 Volkes 1933/34, Finanzabteilung, Berlin   NW  , Reichstag  , direkt einzusenden.

Das Wort freiwillig" wurde nicht von uns, son­dern von den Verfassern des Aufrufes unter Anführungs­zeichen gesezt; die Lebensmittelhändler wissen, was das bedeutet. Ohne die Anführungszeichen könnten sie am Ende glauben, es handle fich wirklich um eine frei willige Єpende und der Verzicht auf Einlösung der Gutscheine hänge von ihrem freien Willen und von ihrer

Aus Havanna   wird gemeldet:

3000 Studenten, die gegen die Abschaffung der Todesstrafe zeiträften zusammen. Die Polizeibeamten machten von der demonstriert hatten, stießen nach der Kundgebung mit Poli: djuwaffe Gebrauch. Acht Studenten und sechs Polizijien wurden verlegt, ein Unbeteiligter wurde von einer verirrten Stugel getötet,