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Der„ Daily Expreß " veröffentlicht ein Interview mit Dimitroff das erste, das in der Presse erscheint, seitdem sich die Tore der Gefängnisse hinter dem Verhafteten schlosjen. Die Unterredung fand im Büro des Kriminalrats HelIer statt, daß sich im Gebäude der Geheimen Staatspolizei in Berlin befindet.
„ Eine Tür öffnet sich," schreibt der Korrespondent, und Dimitroff tritt ein, begleitet von einem Wärter... Seine ersten Worte zeigten mir, daß er deprimiert war. " Körperlich fühle ich mich gut," sagte er.„ Gewiß, ich rauche aber geistig, nun gut, Sie können verstehen. Fünf Monate in Ketten, drei Monate vor Gericht und schließlich dies. Nein, ich bin nicht in guter Form. Die Einterferung bekommt einem Menschen wie mir schlecht. Ich beklage mich
zu viel
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ein Verbrechen eingekerkert, dessen das höchste Nazigericht sie für nicht schuldig befunden hat: sie sind in ein Geheimgefängnis geworfen worden, entgegen den Augen der Welt, unerreichbar für ihre Freunde, ihnen zu helfen und ihnen
ihre Sympathie zu bekunden."
Weshalb sie in Schutzhaft kamen Bankdirektor und Rechtsanwalt
Hamm ( Westf.), 7. Febr. Zu einem Zwischenfall fam es auf dem Kostümfest eines hiesigen Klubs. Einem Verkäufer von Losen der Winterhilfslotterie, wurde, als er Lose an bieten wollte, der Zutritt durch einen Bankdirektor und einen Rechtsanwalt verboten mit dem Hinweis, man wünsche nicht, daß die Festlichkeit durch Losverkäufe gestört werde; mau habe keine Zeit und wolle feiern. Da ein Vermittlungsversuch des Oberbürgermeisters vergeblich blieb, erklärte dieser seinen Austritt aus dem Klub und ließ die anwesenden Parteigenossen auffordern, das Fest sofort zu verlassen. Am
„ Times" veröffentlicht den Brief eines Lesers:„ Die deutsche Regierung," heißt es in dem Brief, muß furzsichtig sein, wenn sie annimmt, daß die öffentliche Meinung Montagabend fand vor dem Klubaebäude eine Breifun
fich für Dimitroff nicht mehr interessieren wird, der sich einen Play unter den Unsterblichen erworben hat. Solange Dimitroff im Gefängnis festgehalten wird, ist es meiner Meinung nach absolut unmöglich, an die deutsche Regierung ohne Widerwillen zu denken."
nicht über schlechte Behandlung. Die Behörden nehmen Rüd„ Unglaubliche Dinge"
ficht auf mich, aber was ich zu wissen wünsche, ist: Warum läßt man mich nicht frei? Ich kann verstehen, daß Göring wünscht, mich hinrichten zu lassen. Ich würde wie er fühlen, wenn ich Mitglied der deutschen Regierung wäre, aber daß man einen Menschen nach einem Freispruch in Gefangenschaft hält das kann ich nicht verstehen. Ich protestiere dagegen, und ich hoffe, daß auch Sie für mich protestieren
werden."
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Für einen Augenblid," schreibt der Korrespondent, stand der alte Dimitroff vor mir, trotzend den Richtern, Anwälten und Zeugen... ein Mensch, der um sein Leben kämpft."
" Wenn ich befreit bin," erklärte Dimitroff , werde ich nicht nach Rußland gehen. Rußland ist die Heimat jedes Re: volutionärs, aber ich habe nicht meine bulgarische Staats angehörigkeit verloren, und ich will in mein eigenes Land gehen. Ich habe einen Brief an den bulgarischen Minister: präsidenten Muschanom gesandt, aber ich habe keinen Zwei: fel daran, daß er mich an der Grenze verhaften lassen wird." Auf die Frage des Journalisten, ob er nach einer FreiIaisung etwa nach Amerika gehen werde, erflärte Dimitroff : Selbstverständlich nicht. Ich werde für meine fommuni stischen Ideale weiterfämpfen. Ich bin ein Kommunist, ein wahrer Kommunist, und ich werde immer ein Kommunist sein." Nicht, um Filme zu machen.
Der heroische Dimitroff ,, Nicht ohne Widerwillen"
„ Der heroische Dimitroff und seine Kameraden sind verschwunden," schreibt Rheynolds"" Sie sind nicht nur für
Der Manchester Guardian" geißelt in einem Leitartikel die völlig unmotivierte und einem jeden Rechtsgefühl hohnsprechende Gefangenhaltung der Freigesprochenen. Das große englische Blatt schreibt:
.. Was bedeutet das? Fast ein Jahr nach ihrer Verhafs tung, sieben Wochen, nachdem der öffentliche Antläger ihren Freispruch gefordert hatte, sechs Wochen, nachdem das höchfte deutsche Gericht fie freigesprochen hat, find Dimitroff und feine Gefährten nicht frei. Das ist aber nicht alles. Die Preußische Staatspolizei, der nunmehr die Bewachung Dimitroffs und seiner Gefährten obliegt, untersteht dem Reichsinnenminister, ist aber unter dem unmittelbaren Bes fehl des Generals Göring. Wer hätte General Görings Aus=
spruch im Reichstagsbrand vergessen? Offizielle Sprecher
haben erklärt: die Bulgaren seien nicht eigentlich in Haft, fie seien lediglich in Schughaft, solange die deutsche Regierung erwägt, ob sie es zulassen kann, solche gefährliche Agitatoren zu befreien.
...
Der Schaden, den ihr Taufende von Dimitroffs im Ans: land zufügen könnten, steht nicht im Vergleich zu dem Scha= den, den sie sich selbst zufügt, wenn sie in ihrem empörenden Unrecht verharrt. Das ist keine Frage politischer Sym pathien. Das ist eine Frage elementarer Gerechtigkeit.. Es scheint unglaublich, daß die deutsche Regierung ernstlich beabsichtigt, diese unschuldigen Männer ihren Feinden zu übergeben, die an der erbärmlichen Ausrede festhalten, daß die Bulgaren gefährlich werden könnten, wenn man sie in Freiheit jetzt. Unglaubliche Dinge find in Deutschland ge: schehen und geschehen noch!..."
gebung statt, in der sich der Kreisleiter der NSBO. in scharfen Worten gegen die Sozialreaktionäre wandte, die die Volksgemeinschaft noch nicht begriffen hätten. Zum Schlusse gab der Kreisleifer der NSBO. ein Schreiben be= fannt, wonach Bankdirektor Steinhänser und Rechtsanwalt Kaiser in Schußhaft genommen worden seien.
Auch Sympathie ist strafbar!
Das Sondergericht Stuttgart verurteilte jüngst einen 22 Jahre alten Gipser aus Nürtingen , der nicht der NSDAP . angehörte, aber ein Abzeichen trug, daß dem amtlichen Barteiabzeichen außerordentlich ähnlich war und sich nur durch die Umschrift Deutschland erwache" davon unterschied, zu zwei Monaten Gefänanis. Das Sondergericht stellte sich da= mit auf den vom Reichsiustizministerium aebilligten Standpunkt des Sondergerichts Berlin , daß auch das unbefugte Tragen der den amtlichen Abzeichen ähnlichen Sympa= thie abzeichen strafbar sei.
Die Unabbänaiafeit der braunen Sanhergerichte zeiat fich darin, daß sie ihre 1rteile von der Billigung des Reichsjustizministeriums abhängig machen.
SA. gegen Feder?
Ein Unglückswurm
Die politische Zeitschrift Deutsche Wochenschan", die bis vor kurzem dent Staatssekretär Feder nahe stand, vielleicht noch in Beziehungen zu ihm steht, ist verboten morden. Zur Begründung teilt das Presseamt der obersten SA.- Führung noch mit: Der Artikel, megen dessen das Verbot der Zeitschrift ausgesprochen werden mußte, enthält eine Reihe von Behauptungen, die den Tatsachen in gröbster Weise wide r= sprechen. Es ist unerträglich. daß in einer Reit, in der die SA. im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht. in der deutschen Preise Auffähe über sie veröffentlicht werden, die jedes Verantwortunasbemukfein nermiffen laffen. 8 muß daher von der deutschen Preise nerfanat merden, daß sie ihre Berichterstattung über die SA. fo forofältia und verant wortungsbewußt aestaltet, wie es der Bedeutung der SA. als der wichtigsten und größten Erziehungsschule des deutschen Volfes entspricht."
57jährige Rote- Kreuz- Schwester erhält Gefängnis Kein deutscher Gruß“
In den Gefängnissen
Weil sie als Jüdin die Wahrheit über die Judenverfolgung sagte Biime suitis minister folgende Anordnung erlaffen:
Der nationalsozialistische Westdeutsche Beobachter" berichtet:
In einem Abteil eines Zuges von Bochum nach Kölu fuhr am 10. Dober vorigen Jahres eine jüdische Schwester in der Tracht des Noten Kreuzes, die sich bei ihren Mitreisenden durch die Art ihrer Gespräche übel bemerkbar machte. Wenn fie nicht ihr Schwesterntleid und ihre Kriegsorden getragen hätte, auf die allgemein Rücksicht genommen wurde, hätte fie noch etwas erleben können. In Dortmund stieg ein neuer Fahrgast in das Abteil, dem sich die Schwester gleich als Neuling zuwandte..
Sie wetterte in sehr scharfer Weise über die heutige Regierung, und als sie auf der andern Seite talte Ablehnung gewahrte, fuhr sie noch schwereres Geschüß auf. Mit sich selbst zufrieden, setzte sie sich in ihre Ecke, um den Erfolg ihrer Wichtigtuerei in aller Ruhe abzuwarten. Blieb den übrigen Fahrgästen ob diefer Unverfrorenheit und Frechheit ausgerechnet einer Schwester erst die Sprache weg, so ver= warnte sie aber der neue Fahrgast ganz energisch, in solchen Beleidigungen weiterzureden. Aber das wollte sie gerade, daß man sich mit ihr befaßte, damit sie ihre Weisheit wenigstens an den Mann bringen konnte.
Frech erwiderte sie dann auch, daß natürlich die deutschen Zeitungen nicht die Wahrheit brächten, aber wer sich über die tatsächlichen Zustände und Verhältnisse im neuen Reich einmal informieren wolle, der brauche seine Nase nur in eine ausländische Zeitung zu steden.
Die deutschen Zeitungen hätten selbstverständlich auch nichts
Geheimnis der Stratosphäre
Die russischen Forscher sind die ersten Opfer des Stratosphärenfluges geworden, und angesichts ihres tragischen Schicksals erhebt sich die Frage, ob der theoretische und praftische Wert der Erkenntnisse, die bei einem solchen Flug gewonnen werden können, den hohen Einsatz des Lebens lohnt. Nach unseren bisherigen Erfahrungen über die Stratosphäre tönnen wir sagen, daß bis zur Höhe von etwa zwölf Kilometer( am Aequator 17 Kilometer) die Temperatur ständig abnimmt.
Dann aber sinkt die Quecksilbersäule auf einmal nicht weiter. Wir gelangen in eine Schicht, in der eine gleichmäßige Temperatur von etwa minus 54 Grad herrscht, die sich bis zu einer Höhe von 35 Kilometer erstreckt. Da oben in 35 Kilometer Höhe wird es dann plöglich wieder wärmer. Genaues über die Temperaturen in dieser Cöhenlage weiß man noch nicht. Aber wärmer wird es sicher, das weiß man aus einem Experiment, das uns der Krieg gelehrt hat. Denn den Kanonendonner hörte man erstmals in 100 Kilometer Umfreis, dann fam eine Zone des Schweigens und abermals 100 Kilometer weiter fam wieder ein breites Band, in dem man den Schall wieder vernahm. Diese Erscheinung läßt sich nur so erflären, daß die jenseits der Zone des Schweigens auftretenden Schallwellen in großen Höhen von ihrer Bahn abgelenkt und wieder zur Erde zurückgebeugt worden sind. Diese Ablenkung des Schalles fann man nur auf zweierlei Art verstehen: Entweder ist da oben ein leichteres Gas, etwa Wasserstoff oder Helium, das die Atmosphäre erfüllt, oder es müssen dort oben höhere Temperaturen herrschen. Die erste Annahme fann man mit Sicherheit ausschließen. Es bleibt also nur die zweite, die jetzt auch allgemein angenommen wird.
Woher kommt nun diese plötzliche Erwärmung? Dr. Paul Göz vom Observatorium Arosa gibt in Fortschritte und Horschungen die Antwort darauf. Es gelangt nicht alles
darüber berichtet, wie die Juden bei uns zufammengeschlagen worden seien. Als dies allseitig mit Entrüftung bestritten wurde, erklärte sie mit frecher Stirn, daß man sich schon auf ihre Aussage unbedingt verlassen könne,
Wie der„ Amtliche Pressedienst" mitteilt, hat der preu= Nach den bestehenden Dienst vorschriften haben die Ge= fangenen die Anstaltsbeamten durch Abnehmen der Kopfbedeckung, und, nu fie feine Kopfbedeckung tragen, durch Annehmen einer straffen Saltung zu grüßen. Der deutsche Gruß als Gruß des freien deutschen Mannes fommt für gefangene allgemein nicht zugelassen werden. Aus Gründen der Ordnung steht er aber auch den Untersuchungshäftlingen nicht zu. Da eine Erwiderung des deutschen Grußes durs Gefangene nicht in Frage kommt, ist von seiner Anwendung durch Beamte gegenüber Gefangenen abzusehen.
weil sie ja selbst diese mißhandelten Juden als Schwester Gefangene nicht in Frage. Er fann für Straf gepflegt habe.
Jest saß sie in ihrer Tracht vor dem Sondergericht auf der Auflagebant, in die sie aus der Untersuchungshaft vorgeführt wurde, und nun schien alle Frechheit von ihr gewichen zu sein. Die 57jährige Feodora Herz, die als Schwester des Roten Kreuzes in der Front im Often gewesen war, hätte sich eigentlich in Grund und Boden schämen müssen. An den Aeußerungen, die sie gemacht hatte, war nicht zu zweifeln, aber auf echt jüdische Manier versuchte sie jetzt die Haupt
Demnach die Sache so: im deutschen Reichszuchthaus muß jedermann Heil Hitler!" brüllen. Nur in der Strafanstalt gewinnt er soviel persönliche Freiheit wieder, um nicht gegen seine Ueberzeugung grüßen zu müssen.
schuld von sich zu wälzen. So gab sie an, erst durch das Ge Die beliebte SA. rede der Mitreisenden gereizt worden zu sein. Dann sei sie sowieso schon in einer frankhaft- nervösen und gereizten Stimmung gewesen, weil sie gerade von der Beerdigung ihrer Schwester in Bochum gekommen sei.
In Anbetracht dessen, daß gerade fie als Schwester solche haltlosen und unwahren Behauptungen aufgestellt hatte, dies dazu noch in aller Oeffentlichkeit in einem Eisenbahnzuge, beantragte Staatsanwaltschaftsrat Porten gegen fie eine Gefängnisstrafe von 15 Monaten.
Das Sondergericht, unter Vorsitz von Landgerichtsdirektor Greeven, rechnete der Angeklagten aber ihre damalige Gemütsverfassung zugute, berücksichtigte auch ihre bisherige straflose Vergangenheit und ihre Kriegsteilnahme und kam daher zu einem Urteile von einem Jahr.
Licht der Sonne zu uns. Ein großer Teil der ultravioletten Strahlen wird durch eine Schicht von Ozon, die sich wie ein Filter um die Erde legt, abgefangen, verschluckt. Diese Ozonschicht hat ihren Schwerpunkt in 23 Kilometer Höhe über dem Erdboden und hört in 35 Kilometer Höhe ganz plöblich auf, nachdem sie dort eben die höchste Konzentration erreicht hat. Die Umkehrschicht, in der die Schallwellen heruntergebeugt werden, befindet sich also in gleicher Höhe wie die obere Ozongrenze, d. h. vielleicht, daß die Erwärmung der Atmosphäre oberhalb des Ozons durch den Teil des kurzwelligen Sonnenlichts erfolgt, der weiter unten von dem Ozonfilter abgefangen wird und nicht in die Stratosphäre und nicht zu uns gelangen tann. Hier liegen die eigentlichen Probleme der Stratosphärenflüge. Einmal wird es ja doch wohl gelingen, mit Registrierballons, vielleicht mit solchen, die hoch oben vom Stratosphärenflugzeug aufaelaffen werden, die Schicht zu durchdringen, die uns einen Teil des kurzwelligen Sonnenspektrums wegschluckt.
Die Kenntnis des Baues und der Zusammensetzung der Stratosphäre und der Ozonschicht ist wichtig für das Verständnis des irdischen Lebens überhaupt. Wahrscheinlich ist ia Leben nur möglich, weil die dünne Ozonschicht uns tödliche Strahlen fernhält- ganz zu schweigen davon, ob sie nicht auch auf die Höhenstrahlung bremsend wirkt, jene härtesten Strahlen unbekannter Herkunft, die nach den neuesten Forschungen Kohlhörsters einen Stahlblock von der Höhe der Siegesfäule( 61 Meter) glatt durchschlagen würden. Die Aufrechterhaltung der negativen Erdladung läßt sich vielleicht mit dem Vorhandensein solcher Strahlen erklären. Und abgesehen von all diesen in erster Linie wissenschaftlichen Problemen lockt die Stratosphäre auch aus praktischen Gründen. Falls es möglich ist, in geschlossenen Gondeln bei fünstlicher Atmung dort oben zu existieren, so fönnten wir mit Motoren von einer Stärke, wie wir sie bereits besitzen. in der verdünnten Luft der Stratosphäre Geschwindigkeiten bis zu 1000 Kilometer erreichen, das heißt, die Entfernung Berlin - Neuyork in fünf Stunden zurücklegen.
Wenn sie schnorrt
Die„ Westfälische Landeszeitu.. also in Gewissen:
Treppauf, treppab geht es, um bei den Volksgenossen die Spenden einzuziehen. Die Schelle an der Haustür läßt sich an diesem Tage wohl öfters hören als sonst. Der Wohnungsinhaber oder unsere Hausfrau schaut oftmals verärgert zur Tür hinaus, und wer steht draußen? Ein SA.- oder SS. Mann, die Hacken zusammenschlagend, die Rechte zum Freiheitsgruß erhoben, so steht er da. Sein:„ Spende für das Winterhilfswerk" oder„ Spende für das Eintopfgericht" fommt mitunter etwas stockend heraus, weil er so oft an der Tür unfreundliche Gesichter sehen muß. Laßt es uns daher diesen SA. und SS. - Männern doch nicht so schwer machen! Sie tun in der Woche ihre Pflicht und verrichten ihre Arbeit in den Werkstätten, Bergwerfen oder Büros. Auker ihrer Arbeit versehen sie noch freudig und pflichtbewußt ihren Dienst. Wenn dann der SA.- oder SS.- Mann am Sonntag, dem einzigen Tage, wo sie sich mal ausschlafen können, früh morgens antreten und begeistert für des Führers großes Winterhilfswerk sammeln gehen, dann sollte man ihnen doch wenigstens ein freundliches Geficht zeigen! Ob bei den einzelnen Volksgenossen Not ist oder nicht, das kann der SA.- oder SS.- Mann ia von draußen nicht sehen. Ein bißchen Freundlichkeit tostet ia nichts als ueberwindung.
Soweit ist es also schon, daß den Volksgenossen die gute Laune vergeht, wenn sie einen Jüngling im braunen Ehrenfleid erblicken, und nur mit Ueberwindung gelingt ihnen ein freundliches Gesicht.
( Inpreß.) Im Konzentrationslager Brandenburg, in dem etwa 800 SA.- Leute gefangen gehalten werden, die von den übrigen Gefangenen ftrena gesondert sind, wurden zwei SA.. Leute auf der lucht" erschossen.
( Inpreß.) Aus dem Motoriturm Berlin - Nauenheimer. straße, der bereits dreimal aufgelöst und wieder neugebildet murde, sind sieben Mitglieder ins Ronzentrationslager über. führt worden.
( Inpreß.) Zwei Mitglieder des SA.- Sturmes Schmargen dorf wurden ins Konzentrationslager gebracht.
( Inprek.) Das Amsterdamer deutsche Konsulat schrieb an einen in Amsterdam lebenden deutschen Staatsangehörigen, der sich weigerte, einer Vorladung. auf dem Konsulat au erscheinen, Folge zu leiften, diesen Drobbrief: Falls Sie es wiederum ablehnen. dieser Anweisung nachzukommen, wird das deutsche Konsulat leider aezwungen sein, durch andere Mittel hr Erscheinen zu sichern."
In dem gleichen Brief forderte das Konsulat den Empfänger auf, zwei weitere Deutsche zu veranlassen, auf dem Sonjulat zu erscheinen oder deren Adressen anzugeben.