,, Deutsche Freiheit", Nr. 35

ARBEIT UND WIRTSCHAFT

Rußlands Frühjahrsanbau

Antrieb zur Steigerung

Moskau , 6. Febr.( FSU.) Die Anbaufläche für die Früh­jahrsaussaat, die durch Dekret vom 31. Januar für das laufende Jahr festgesetzt wurde, ist um 2 Millionen Hektar ( von 95 auf 92,9 Millionen Hektar) gegenüber dem Vor­jahre verkleinert worden. Diese Verkleinerung geht auf Rechnung der Anbaufläche der bäuerlichen Einzelwirt­schaften. Die Staatsgüter( Sowchosen) erhöhen ihre Anbau­fläche für Frühjahrsgetreide von 10 auf 11,8 Millionen, die Kollektivwirtschaften von 60,8 auf 68,3 Millionen. Die vor­gesehene Anbaufläche für bäuerliche Einzelwirtschaften wird von 18,1 auf 12,8 Millionen Hektar vermindert. Besondere Aufmerksamkeit ist der Steigerung des Weizenanbaus ge­widmet. für den eine Fläche von 19,3 gegen 18,9 Mil­lionen Hektar vorgesehen ist. Die Anbaufläche für Hafer soll von 10,6 auf 12,5 Millionen gesteigert werden. Dies hängt damit zusammen, daß die Viehzucht, insbesondere die Pferdezucht, in den letzten Jahren an Hafermangel zu leiden hatte.

Eine wichtige Bestimmung dieser Anbaufläche ist, daß für Flächen. die über den Plan hinausgehend besät werden, die Ablieferungspflicht für Getreide an den Staat entfällt. Da­mit wird ein neuer Antrieb für die Steigerung der Anbau­

fläche gegeben, wenn auch das Hauptziel bleibt, die qualita

tive Leistung zu steigern und eine höhere Getreideproduktion nicht so sehr durch Steigerung der Anbaufläche als durch Er­höhung des Ertrages zu erzielen.

Donau - Wirtschaft

Richtlinien einer Angestellten- Konferenz

Die Angestelltengewerkschaften der Tschechoslowakei , Oesterreichs und Ungarns haben beschlossen:

Als Ansats zur Gestaltung der Donau- Wirtschaftsgemein­schaft wird die wirtschaftliche Koalierung der Länder: Oester­reich, Ungarn , Tschechoslowakei , Rumänien und Jugoslawien angestrebt, um von diesem Ausgangspunkte einer mitteleuro­päischen Konsolidierung weitere Nachbarländer in den Kreis der Donau - Wirtschaftsgemeinschaft einzubeziehen.

Im Vordergrund der wirtschaftlichen Annäherung der Do­nauländer steht die Erweiterung des Austausches der Güter. Für die Handelsvertragspolitik genügt der mechanische Aus­gleich der Handelsbilanzen von Land zu Land nicht, vielmehr kommt es darauf an, eine Prosperität der gesamten Donau witschaft herbeizuführen.

Als nächstes Mittel kann die Vereinbarung von Vorzugs­zöllen unter den Donauländern angesehen werden. Soweit die Vorzugszölle die bestehenden Meistbegünstigungsabmachun­gen einschränken, ist bei den notwendigen Ausnahmen auf die gleiche Behandlung aller Länder zu achten.

Die wirtschaftliche Annäherung kann sich nicht auf die Begünstigung im Zollsystem beschränken. Die handelspoliti­sche Verständigung ist durch gleichgerichtete verkehrs-, wäh­rungs-, industrie- und agrar politische Maßnahmen zu ver­vollständigen.

Die braune Grundsuppe

Was der Reichswirtschaftsminister Schmitt so gern sagen möchte, was er sich zu sagen nicht getraut, das sagt Ida Schulze: Bei schärferem Bräunen schmeckt die Suppe nach her brenzlig."

Das ist das Rezept, nach dem die deutsche Wirtschaft be­handelt werden muß. Als Wirtschaftsminister Schmitt das anzudeuten wagte, ging ein Sturm der Entrüstung durch die deutsche Presse und der Freiherr von Schröder, Aspirant auf sein Ministerium, wetterte, sprach von Landesverrat. Die Wirtschafterin Ida Schulze, die zu Grevenburg residiert( wo liegt das?, selbst Brockhaus weiß es nicht), hat keinerlei solche Hemmungen, sie spricht diesen Satz nicht nur, sie verkündet ihn vielen tausend Lesern durch den Druck. Ida, du mutiges

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Mädchen, recht hast du ja aber das Konzentrationslager

winkt!

Der Verlag Velhagen& Klasing , Bielefeld - Leipzig . hat die tapfere Ida unter seinen besonderen Schutz genommen, er hat ihr Buch verlegt und in hoher Auflage vertrieben. Es lag zur letzten Weihnacht unter jedem bessern Tannen­baum, die Hausfrau stürzte sich mit Begeisterung darauf dabei ist es schierer Landesverrat! Denn wie anders soll man es verstehen, wenn bereits auf Seite 4 des Werks ein Kapi el..Braune Grundsuppe" überschrieben ist und so beginnt: In heißem, hellbraunen Fett, auch gehacktem Speck wird das Mehl so lange gerührt, bis es selbst hellbraune Farbe angenommen hat." Der Reichsgerichtsrat Bünger in Leipzig wird keine Sekunde zweifeln, daß dies ein Absatz aus dem Braunbuch ist, daß mit solchen häßlich umschreibenden Worten Greuelmärchen ins treue deutsche Volk getragen werden.

Das Braunbuch der Ida Schulze, dessen Beschlagnahme wir jeden Tag befürchten müssen, ist den deutschen Frauen ge­widmet. Und den Manen der Henriette Davidis , jener wackern Dame aus Westfalen , die als Klassikerin der deut­schen Küche seit unvordenklichen Zeiten zwischen dem Aus­wahl- Goethe und Theodor Körners gesammelten Werken auf jedem gut bürgerlichen Bücherbrett steht. Es hat sich offen­bar nicht recht feststellen lassen, wie es um die Ahnen der großen Kochkünstlerin bestellt ist, zumal ihr Name mancher­lei dunklen Vermutungen Raum gibt. Aber es läßt sich auch nicht leugnen, daß ihr Lebenswerk im Herzen der deutschen Frau so eisern verankert ist, daß der alles umstürzende Nationalsozialismus zwar daran rütteln, es aber nicht heraus­reißen konnte. So daß Fräulein Ida Schulze aus Greven burg , die ein Gott trieb und Frau Magda Göbbels autori­sierte. an die Bräunung ging. Die uns jetzt vorliegt: ,, Davidis- Schulze. Das neue Kochbuch für die deutsche Küche. Mit 16 Farbtafeln, 29 Bildern für Anrichtekunst und vielen Zeichnungen im Text, Bielefeld Leipzig 1933."

Die Henriette Davidis problematischen Angedenkens war zwar eine Liberalistin, sie sagte fröhlich: man nehme... ,, und daraus erklärt sich vielleicht manches traurige Vor. kommnis, das sich unter gesunden Wirtschaftsverhältnissen

Sonntag Montag, 11./12. Febr. 1931

Zur Marktaufteilung können zwischenstaatliche Kartelle Die Siemens- Abschlüsse

in manchen Produktionszweigen beitragen. In diesem Falle ist für den Schutz der Konsumenten gegen Kartellmiẞbräuche durch öffentliche, inner- und zwischenstaatliche Kontrolle zu

sorgen.

Ueber den Rahmen dieser einzelnen Auskunftsmittel hin­aus erstrebt die Arbeitsgemeinschaft die Ausgestaltung des Systems der Bevorzugung in der Zollbemessung zum Zoll­und Wirtschaftsbündnis der Donaustaaten mit dem Ziele der Herbeiführung einer zwischenstaatlichen Arbeitsteilung.

Die Gestaltung der Donau - Wirtschaftsgemeinschaft soll und darf nicht zur Donau - Autarkie führen, sie wird im Gegenteil als ein einheitlich gerichtetes Wirtschaftsgebiet die verhäng­nisvolle Autarkie kleiner Nationalwirtschaften überwinden und ihre organische Eingliederung in die Weltwirtschaft be­werkstelligen.

Voraussetung für die Gesundung der Donauländer muß sein, daß für die zu treffenden Maßnahmen nicht die macht­politischen Erwägungen der Großmächte, sondern die eigenen wirtschaftspolitischen Gesichtspunkte der Donauländer ent­scheidend sind. Insbesondere verlangt die Arbeitsgemein­schaft die Sicherung der Unabhängigkeit Oesterreichs durch seine Neutralisierung.

Ruinierte Rauchwarenbranche Eine Folge des Judenboykotts

Der Reichsverband der Deutschen Rauchwarenbranche,

Tiefstand

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Hoffnungen

Der Gesamtumsats des am 30. September beendeten Ge­schäftsjahres hat mit 144( 186) bei Siemens u. Halske und 185( 224) Millionen Reichsmark bei Siemens- Schuckert einen neuen Tiefstand erreicht. Auf den ganzen Konzern berechnet, beträgt er nur noch 41 Prozent des Standes von 1929/30. In den letzten Monaten aber lag der Bestellungseingang bei S. u. H. über den Fabrikationsziffern, so daß der erhöhte Auftragsbestand Gewähr für erhöhte Beschäftigung im laufenden Jahr bietet. Das schwierigste Problem bei der Beschaffung von weiterer Arbeit ist für die Siemens­Betriebe die Zurückhaltung der Reichspost in der Bestellung von Fernsprecheinrichtungen. Der Vorstand betont im Ge­ihrem Arbeits­schäftsbericht, daß die Reichspost aus beschaffungsprogramm zwar Aufträge erteilt, daß diese abernicht den Ausfall ausgleichenkonnten, der dadurch entstand, daß die normalen Aufträgeso gut wie ausgeblieben sind. Die gesamten Be­stellungen der Reichspost auf diesem Gebiete hätten kaum ein Viertel des entsprechenden Umsatzes in den Jahren vor der Krise ausgemacht. Im Verhältnis zum Gesamtgeschäft, in dem der Abfall etwa 50 Prozent betrage, sei daher der Rückgang des Apparategeschäftes mit der Reichspost trotz der Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen wesentlich stärker.

In den letzten Monaten hat sich die Beschäftigung der Werke dadurch gehoben, daß ebenso wie in anderen Wirt­schaftszweigen das Inlandsgeschäft sich belebte und die Arbeiten für die Rundfunksaison hinzukamen. Man glaubt

Sity Leipzig, e. V., Leipzig , vollführt um seinen Niedergang jedoch, mit einem weiteren Rückgang des

folgendes unklare Gerede:

Wenn vor Jahresfrist die Hoffnung auf eine Verbesserung in der Rauchwarenbranche ausgesprochen wurde, so erlebte der Leipziger Platz zunächst eine große Ent­täuschung. Erst gegen Ende des Jahres haben sich die Ausblicke für die Zukunft etwas günstiger gestaltet. Es stehe außer Frage, daß ein Teil der Angehörigen der Branche nicht nur ins Ausland abgewandert ist, sondern auch einen Teil der Kundschaft mitge­sondern auch einen Teil der Kundschaft mitge zogen hat. Diese in der Hauptsache jüdischen Geschäftsleute haben durch Niederlassungen im Auslande von Konkurrenzmärkte Leipzig zu stärken geholfen. Seit einigen Monaten sei eine ge­wisse Rückbildung dieser schädigenden Einflüsse zu verspüren. Es müsse immer wieder betont werden, daß dische Firmen, die ihre Geschäfte ordnungsmäßig führen, ihrem Gewerbe im Leipziger Rauchwarenhandel unge stört nachgehen dürfen.(!)

die

Wenn die Absatzmöglichkeiten wieder gefördert werden können, wenn durch Herbeischaffung genügenden Ma­terials der Leipziger Platz wieder interessant gestaltet werden kann, wenn auch kapitalkräftige nichtarische Firmen mit ihrem großen, zahlungsfähigen Kundenkreis Leipzig wieder bevorzugen, dann werde auch die nötige Kundschaft nicht fehlen, und der Ausfuhrüberschuß sich mit der Zeit wieder einstellen, der stets für die deutsche Handels­bilanz ein starker Aktivposten gewesen sei.

nicht ereignet hätte." So bemerkt Fräulein Ida im Geleitwort. Und sie hat im Gegensatz zu Henriette festgestellt, daß braune Nahrungsmittel eine Macht bedeuten und daß bei Mangel daran ein ganzes Volk in wenig Jahren verfallen kann. Nicht nur körperlich, auch moralisch." Kein Gericht darf künftig auf den Tisch der wahrhaft deutschen Frai ge­langen. das nicht unzweideutig durch seine Farbe die zuver­lässige Gesinnung seiner Vertilger kundgibt

..Ob dieses Ziel erreicht wird oder nicht, liegt legten Endes in der Hand der deutschen Frau, die groschenweise die Mil­lionen verausgabt, welche die Wirtschaft des eigenen Landes lebenskräftig erhalten, oder aber, ihr entzogen, blutleer machen." Der Liberalismus aber minderte fühlbar die alte, fast sprichwörtlich gewordene Liebe zur Kochkunst. Leider denn in ihr liegt ein gut Teil deutschen Gemütes ver­borgen."

Ein gemütvolles Fräulein, die Ida Schulze. Da sagt sie auf Seite 142: Aus Menschlichkeitsgründen und im eigenen In­teresse sollen Unkundige die Hand vom Messer lassen. Un­geeignete Instrumente, Zaghaftigkeit, Gedankenlosigkeit und Unkenntnis verursachen unnötige Qualen." Wem sagen Sie das, Fraulein Schulze? Aber seien Sie unbesorgt, seit die Hitlerjugend beiderlei Geschlechts mit dem Weidmesser aus­gerüstet ist, wird es bald keine Unkundigen mehr geben. Auch der Gummiknüppel, das Beil und andere ungeeignete In­strumente" werden künftig fortfallen bei der Befriedung des Landes. Zaghaftigkeit? sowas gibts doch nicht im ,, dritten Reich".

Es muß das richtige Braun sein, sagt Fräulein Ida Schulze: Heringe ,, mit tranig riechendem, dunkelgelben Fett sind min­derwertige, veraltete Ware. Sie wird vom Ausland gern ab­gestoßen und billig angeboten." Auf Seite 19. Denn ver­altete Ware im Inland gibt es die nicht! Ueberhaupt, auch die ganz feinen Sachen kennt das Ausland nicht: Die besten Krebse aller Länder liefert Deutschland . Die Krebse der europäischen Süd- und Westküsten sogenannte Gali­

zier

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sind minderwertiger." Aber: ,, Kaviar ist der Rogen von Hausen, Sterlet und Stör, frisch durch das Sieb ge­trieben und gesalzen. Der wertvollste russische, kommt für die deutsche Küche seines phantastischen Preises wegen wie auch aus andern, naheliegenden Gründen zur Zeit nicht in Frage. Mit Kaviar ist stets deutscher, Nord­see- oder Elbkaviar gemeint. Er kann in bezug auf Preis nicht als Luxus gelten, der Verbrauch nügt der deutschen Fischindustrie. Für deutsche Ware wird Gewähr für ein­wandfreie Beschaffenheit übernommen. für russische nicht." Wer trotz der Garantieverweigerung des Fräulein Schulze russischen Kaviar dem deutschen vorziehen sollte, kommt in Schutzhaft. Immer ausgenommen natürlich der Minister Göring , dem eine gewisse Vorliebe für Beluga- Malossol nach­gesagt wird.

Oder auf Seite 301: In der Küche wie auch bei Krank­heitsfällen können die französischen Rotweine durch deut­ schen Heidelbeer u ein, mit dem sie sowieso gefärbt oder verschnitten sind, ersegt werden. Ihm ist die scharfe

Auslandsgeschäfts rechnen zu müssen.

Einzelhandel 1933

Noch niedriger als 1932

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Die Wirtschaftsbelebung" erweist sich wieder einmal durch hitleramtliche Eingeständnisse als Schwindel. Das Jahr 1933 hatte einen noch geringeren Einzelhandelsumsatz als das Jahr 1932. Man rechnet zwar für Dezember eine Steige­rung um reichlich 70 v. H. heraus. Kommt aber dann doch zu dem Ergebnis, daß, auf das Jahr 1933 berechnet, ein Umsatz­rückgang von 3. v. H. zu verzeichnen ist.

Ausgehend von der Umsatsumme von 1932, die die For­schungsstelle für den Handel beim RKW. auf 21,5 Milliarden Reichsmark berechnete, ist also der Einzelhandels­umsat 1933 aufziemlich genau 21 Milliarden Reichsmark anzunehmen.

Gegenüber dem Höchststand der Umsäge nach der Infla­tion, der 1928-29 mit je 35 Milliarden Reichsmark erreicht war, ist demnach ein Wertrückgang von zwei Fünfteln ein­getreten. Im Gegensatz zu früheren Jahren bedeutet aber der nochmalige kleine Umsatzrückgang des Jahres 1933 unter Be­rücksichtigung einer leichten Preissenkung keine Verbrauchs­einschränkung.

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Dabei Säure der französischen Weine nicht eigen." auch im dritten Reich" Leute, die gibt es immer noch trinken alten Burgunder statt des auf Flaschen gezogenen Heidelbeerweins der Tante Ida.

Auf Seite 151 aber gibt es:..Ente als Eintopfgericht für Führer." Ein Gericht, daß einem der Heidelbeerwein im Munde zusammenläuft: Die Ente wird in dünnflüssiger weißer Grundsoße gekocht, je nach Alter eineinhalb bis drei­einhalb Stunden. Zu Beginn der legten Kochstunde werden in Scheiben geschnittene rohe Kartoffeln und Tomaten dazu­gegeben. Zu salzen im Verlauf der Kochdauer. schmecken mit Maggi. Die Tomaten kartoffeln werden um die Ente mit der Soße angerichtet. Mit Petersilie zu über­über­

streuen

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Abzu­

Also deutsche Männer und Frauen vom Truppführer an aufwärts: ,, Am 11. Februar Enteneintopf. Für fünfzig Pfennig pro Person!" Alles Nähere bei Fräulein Ida Schulze.

Auch um den guten Ton in allen Lebenslagen sorgt sich die Tante aus Grevenburg. Da gibt es auf Erden so etwas, das heißt Schnepfendreck. Aber nicht bei dem ehrbaren 157 ,,, das Fräulein Schulze. Da heißt es, Seite 157,., das Eingeweide, gleichviel ob roh oder zubereitet, heißt Schnepfenbrot. Jede andere Bezeichnung dafür, obwohl gebräuchlich, ist unschön." Selbst Görings neues Jagdgesetz wird durch Fräulein Ida populär gemacht. Die fürwahr, und vor allem auf Seite 132 eine gute Staatsbürgerin ist: Alles für Küchenzwecke benötigte Wild ist in Wildhandlung oder von Persönlich­keit zu kaufen, die zur Ausübung der Jagd berechtigt ist. ( Jagdschein)." Wobei Fräulein Schulze zart durchblicken läßt, daß sie weder im Besitz dieses noch irgend eines andern Jagdscheins ist, wie böse Leute wohl vermuten möchten. Denn sie setzt sich, ein echtes, wenn auch nicht ganz blut­frisches Hitlermädel, auch für die Rassereinheit ein, in ihrem Bereich, für die der Pilze: Es kommen wenn auch sehr vereinzelt unter eßbaren, einwandfreien Arten gesund­heitsschädliche vor( vielleicht sind es Bastarde, nichtarische Pilze, als solche äußerlich nicht erkennbar. Die Verf.)" Ganz wie unter Menschen.

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Was aber soll der deutsche Mann sagen, wenn er bemerkt, daß das braunhäutige und-hemdige Fräulein Ida Schulze auf Seite 41 das Gemüsekapitel mit diesem Zitat beginnt: ,, Wir gedenken der Kürbisse, Gurken, Lauch. Zwiebeln und Knob­lauch, die wir in Aegypten umsonst aẞen. Moses IV. 11, 5." Zwiebeln, Fräulein Schulze? Zitat aus den Werken des berüchtigten Moses? Verehrte Volksgenossin, wie kommen Sie uns vor? Und es ist keine Entschuldigung, wenn Sie dann Seite 62 fortfahren: Zwiebeln sollen nach alter, wie nach Erfahrungen im Weltkrieg, Darmkrankheiten, entgegen. wirken. Zwiebelessende Völker wurden weniger davon heim­gesucht."

Und wenn schon, Fräulein Schulze, die Deutschen ver. bitten es sich, unter die zwiebelessenden Völker gerechnet zu werden. Und wir brauchen dazu nicht erst Moses! Denn schon Wilhelm Busch hat es gesagt: Die Zwiebel ist der Juden Speise, das Zebra trifft man stellenweise." Aus dem Westland"

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