Zeugnis ausstellen werden. Gegen diese Höfe hat in ver­schiedenen Vorstädten das Artilleriefeuer des Bundesheeres eingesetzt. Es kam zu richtigen Sturmangriffen, so etwa gegen den Karl- Marg- Hof, der von nicht weniger als 2000 Mietsparteien bewohnt wird. Der mittlere Romplex der Bauten ist schwer von Artillerietreffern mitgenommen, aber noch immer wird aus den Wohnungen geschossen. Die eigentliche Besatzung des Gebäudes soll in den Nachtstunden zum Mittwoch angeblich wegen Munitionsmangel die Waffen gestreckt haben. Aus Floridsdorf   und Ottakring  werden Kämpfe gemeldet, die noch von größerer Furchtbar feit waren. Auf beiden Seiten fielen zahlreiche Opfer. Der Floridsdorfer Bahnhof, der einer der Hauptstüßpunkte der Arbeiterschaft war, ist durch mehrstündige Artilleries beschießung dem Erdboden gleichgemacht worden. An andern Stellen der Stadt jedoch halten die fämpfenden Arbeiter nach wie vor ihre Position. Dies wird von Stadelau und Jeblesee gemeldet. An der Reichsbrücke   versuchen Pioniere Umgehungsmanöver auf Pontons, um nicht durch Artillerie­feuer die Brüde zerstören zu müssen.

In Simmering   und Favoriten, wo angeblich die Exekutive  Herr der Lage ist, finden immer noch Einzelkämpfe und Be­schießungen von Polizisten statt. Ein großer Teil der Ge­schäfte ist geschlossen. Die Lebensmittelläden sind nahezu ausverkauft. Von den Wiener   Theatern und Kinos wird be= richtet, daß sie ihre Pforten die ganze Woche hindurch nicht öffnen werden. Ebenso bleiben die Schulen geschlossen.

500 Tote

Die Kämpfe dauern fort

Wien  , 13. Febr. Die Kämpfe in den einzelnen Bororten in Wien   hielten in den ersten Nachtstunden weiter an. Nur in der Innenstadt verstummte das Artillerie: und Maschinens gewehrfeuer. Aus verschiedenen Vororten Wiens   werden Ansammlungen von Schutzbündlern gemeldet, die sich zum Marsch auf die Bundeshauptstadt sammeln. Nach einer an deren Lesart soll es nicht zutreffen, daß von den Vororten aus Schutzbündler den Marsch auf Wien   antreten wollen.

Ueber die Zahl der Toten ist bisher noch keine Klarheit vorhanden. Eine Schägung lautet auf 384 Todesopfer. Im Allgemeinen Krankenhaus follen 123 Personen ihren Ber legungen erlegen sein. Ferner heißt es, daß 100 Leichen beim Anatomischen Institut eingeliefert worden seien.

Aus den Bundesländern liegen ebenfalls Nachrichten vor, denen zufolge die Rämpfe noch keineswegs abgeschloffen sind. London  . Nach Informationen des Wiener   Renter vertreters soll die Zahl der Todesopfer in ganz Defterreich nicht unter 500 anzusehen sein.

Wie Seitz verhaftet wurde!

Einem Schweizer   sozialistischen   Journalisten gelang es, mit dem Bürgermeister Seit im Rathause Ber  : bindung zu erhalten. Er gab folgende Erklärung ab: ,, Eine halbe Stunde nach der Besetzung des Rathauses burch Militär erschienen in meinem Büro zehn Polizei­fommissäre in Zivil und zwei Polizisten in Uniform unter Führung eines Polizeirates. In diesem Augenblick befanden fich die Stadträte Speiser, Weber und Honay   und der ehemalige Stadtrat Breitner bei mir. Der Polizeirat er­flärte, er habe den Befehl,

den Bürgermeister und die sämtlichen Stadträte zu vers haften.

Er ersuchte uns, ihm, dem Polizeirat, zu folgen. Ich erklärte ihm, daß ich seiner Anordnung nicht Folge leisten werde. Als Gewählter des Boltes von Wien, als Bürgrmeister und Landeshauptmann des Landes Wien   werde ich auf meinem Posten bleiben und daß ich mich durch niemanden und durch nichts, es sei denn das Volk Wiens   selbst, in der Ausübung meiner Pflichten werde behindern lassen. Der Polizeirat er­flärte, er müsse in diesem Falle neue Instruktionen einholen. Er fam bald wieder und erklärte uns, er müsse auf unsern Verhaftungen bestehen, zumindest müßten die an­wesenden Stadträte ihm folgen. Die Verhaftung müßte unter Umständen gewaltsam erfolgen. Inzwischen hatte die Polizei bereits zwei. Autos requiriert, in denen die bei mir anwesenden Personen abgeführt wurden. Sie waren der Bolizei aefolat, nachdem diese darauf verzichtet hatte, mich

Seitz

- Renner- Breitner

Der frühere Finanzreferent des Wiener Gemeinderates Breitner und der Landesrat Peynet  , der Gatte der sogenannten roten Prinzessin", der Fürstin Windischgräß,

einer Enkelin des Kaisers Franz Josei, find am Dienstag

verhaftet worden.

Der Bürgermeister von Wien  , Seig( er ist mindestens 70 Jahre alt), hat nach Angabe des behandelnden Arztes einen Schwächeanfall, also keinen Schlaganfall, erlitten. Seit befand sich bis Dienstag nachmittag im Nathans. Darans wurde er ins Polizeigefängnis gebracht.

Wien  , 18. Febr. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat am Diens­tag vormittag Minister Schmiß seine Tätigkeit als Bundes­fommissar im Rathaus aufgenommen. Wie bestimmt ver lautet, wurde auch Bürgermeister Seit in Schußhaft ge­nommen. Auch der Präsident des Nationalrates Dr. Ren­ner und der Präsident des Bundesrates Körner seien verhaftet worden.

Teilweise Wiederaufnahme des Verkehrs

dub. Wien  , 14. Febr. Im ganzen Stadtgebiet ift die Nacht ruhig verlaufen. Auch im Floridsdorfer Gee biet, wo sich bekanntlich die Gegner noch gegenüberstehen, tam es während der Nacht zu teinen Kämpfen. Auch in den ersten Morgenstunden hörte man nur vereinzelt das Explo= dieren einer schweren Mine. Erst gegen 8 Uhr nahm das Artillerie: und Minensener wieder zn. Straßenbahn und Stadtbahn verkehren wieder. Am Ring allerdings ruht noch der Verkehr, um die dort besonders in der Umgebung des Polizeipräsidiums getroffenen Absperrungsmaßregeln aufs rechterhalten zu können.

Der Landeshauptmann von Kärnten  , Kernmayer, der dem Landbund angehört, ist wie es heißt vom Bundes: tanzler telegrafisch aufgefordert worden, zurüdzutreten. Dar über wird eine Sigung des Landbundes entscheiden, die im Laufe des heutigen Tages zusammentritt.-& ernmayer ist, nachdem Seit in Wien   beseitigt ist, der letzte Landeshaupts mann, der, obwohl rechtsstehend, der Seimwehrdiktatnr nicht genehm ist.

Echo aus Prag  

In Prag   werden die österreichischen Ereignisse mit außerordentlicher Spannung verfolgt. Die Erregung des Landes ergibt sich schon aus seiner geographischen Lage. Dauernd berichten Extrablätter über die Rämpfe in Defter reich und Wien  . Die Auffassung, daß der Regierung Doll: fuß die Schuld an den Ereignissen zuzuschreiben sei, ist nahes an allgemein. Die Vorstände der tschechischen und deutschen sozialdemokratischen Partei haben sich in einer gemeinschaft­lichen Sympathiekundgebung für die Sache der kämpfenden Arbeiter in Desterreich erklärt. Gerüchte, daß tschechoslowa­fische Arbeiterhilfskorps die österreichische Grenze über­schritten hätten, oder überschreiten wollten, werden demen­tiert.

Anfrage in Unterhaus

dnb. London  , 18. Febr. Der englische Außenminifter Simon nahm am Dienstag nachmittag zur Lage in Desterreich Stel lung und machte dem Hause Mitteilung über die Nachrichten, die ihm von der österreichischen   Regierung zugegangen waren. Der Abg. Mander fragte daraufhin, ob die englische   Res gierung bereit fet, der öfterreichischen Regierung flaran machen, daß jede Unterbrüdung verfassungsmäßiger Einrichs tungen durch die öffentliche Meinung Englands nicht unters stützt würde. Simon erteilte auf diese Frage teine Ant­wort. Ferner stellte das Mitglied der Unabhängigen Arbeiterpartet Marton die Frage an Simon, ob und wann der Völkerbund   in der Lage sein werde, die österreichischen Schwierigkeiten au erörtern. Simon erwiderte darauf: Ich glaube, die Lage ist so, daß zwar die österreichische Regierung grundsäglich beschlossen hat, den Bölkerbund anzurufen, daß fie aber Dr. Dollfuß die Entscheidung überlassen hat, in

Indeffen kam es in Frankreich   wieder zu einer Linksregie­rung, in der Paul- Boncour   zwar nicht mehr Außen­minister aber als Kriegsminister weiterhin ein sehr gewich­tiges Mitglied der französischen   Regierung geworden ist.

Komplikation durch die deutsche Note

Herr Dollfuß   ivar, wie man erfährt, trotz des Protestes der Mächte entschlossen, den Staatsstreich zu führen, wenn nicht just am selben Tag die deutsche Antwortnote ein­getroffen wäre, die offenbar Herr Dollfuß zu einem späteren Termin erwartet hatte. Nun hatte sich aber die internationale Lage geändert, nun bedurfte Dollfuß   in seiner Aftion gegen Deutschland   die Hilfe der Westmächte in diesem Augen­blid fonnte er es nicht wagen, den Bürgerkrieg zu entfeffeln. So unterblieb diesmal der Schlag gegen Wien  . So scheint der Staatsstreich in Tirol fehlzuschlagen. So scheint es aber nur zur Stunde, da wir diesen Be­richt verfassen.

Am nachmittag des Montag, den 5. Februar, ist wieder Heimwehr in Innsbrud eingerüdt und zur Stunde ist nicht zu übersehen, ob die Verbrecher nicht doch den Funken des Bürgerkrieges in das Pulverfaß Oester­ reich   schleudern.

Appell zum Generalstreik

Die Arbeiterschaft war jedenfalls gerüstet, den Schlag ge­gen Wien   mit dem Generalstreit zu beantworten. Schon am 2. Februar wurde Desterreich mit ungeheueren Massen ille= galer Flugblätter überschwemmt, in der die unmittelbar dro= hende Gefahr eines Staatsstreiches in Wien   alarmiert und der Generalstreit für diesen Fall angekündigt wurde.

Ein Aufruf der Tiroler Sozialdemokratie

Am 4. Februar erließ die sozialdemokratische Partei Tirols folgenden Aufruf:

Der Versuch verblendeter Elemente, die Verfassung des Landes Tirol gewaltsam zu ändern, hat in den Reihen der Tiroler Arbeiter und Bauern schärfften Widerspruch und ungeheure Empörung hervorgerufen. Spontan hat fich die übergroße Mehrheit des Volkes zu Recht, Gefeß und Berlassung bekannt, und in nachbrüd lichen Kundgebungen ihre Auffassung kundgetan. Das Land braucht dringend Ruhe und Frieden, um aus der unges heuren wirtschaftlichen Not herauszukommen. Darum müssen die Friedensbrecher, gleichviel aus welchem Lager fie ftammen, entschieden zur Ordnung gerufen werden. Die Tiroler Arbeiterschaft leidet neben den Bauern am meisten unter der Not der Zeit. Sie warnt deshalb nochs mals davor, die Dinge zum Aeußersten zu treiben. Die Gegner des Selbstbestimmungsrechtes in der Jahrhunderte alten Freiheit des Tiroler Boltes mögen ein für alles mal wissen, daß die Tiroler Arbeiterschaft nicht duldet, daß fie und ihr gutes Recht mit Füßen getreten werden. Die Gefahren sind noch nicht endgültig gebannt. Größte Wachsamkeit ist weiterhin geboten.

Die Arbeiterschaft Defterreichs ift entschlossen, den Staats: ftreich in irgendeinem der Bundesländer mit dem Genes ralftreit zu begegnen. Wenn die Verbrecher es wagen follten, in einem Bundesland den Staatsstreich zu unters nehmen, so wird von bort ans der Generalfreit und der Bürgerfrieg in ganz Defterreich anfs gerollt werden.

Die Entscheidung rückt heran!

Arbeiter! Laßt Euch nicht alarmmüde machen!

Haltet Euch bereit, um die Freiheit zu kämpfen! Hinter dieser Regierung der Desperados steht nichts als einige tausend unsichere Bajonette. Gegen diese Regierung steht das ganze Volk!

Darum: Fällt die Entscheidung, so fämpft mit allen Waffen, denn es geht um Eure Freiheit, es geht um Eure Kinder, es geht um Eure Zukunft!

Wir wollen nicht Sklaven werden! Frei wollen wir bleiben!

Für uns streitet geheiligtes, beschworenes Recht!

ebenfalls sofort abzuführen. Um 20 ift bas Militär, das bas welchem Augenblid bieß getan werben folle. Sobald die na Mobilmachung der Heimwehr Rathaus  

befest hielt, abgezogen und wurde

durch Heimwehrabteilungen ersetzt.

Wie mir von einem Beamten berichtet wird, begab sich Stadtrat Danneberg( Finanzdirektor von Wien  ) zum Finanzminister Bureich, um Auskunft von ihm zu verlangen, wie weit die Dinge getrieben werden sollten. Als er von dort nach Hause ging, wurde er in seinem Domizil ebenfalls ver­haftet."

rufung erfolgt, wird, wie ich annehme, eine Sondersizung des Völkerbundsrates stattfinden. Auf die Frage Martons, ob der Völkerbund nicht zu den beunruhigenden Ereignissen in Desterreich Stellung nehmen würde, bevor sie ihm durch Doll fuß vorgelegt werden, antwortete Simon, er sehe im Augen­blic keine Möglichkeit für den Völkerbund, aus eigenem Ans trieb in dieser Angelegenheit etwas zu unternehmen.

Vorgeschichte des Staatsstreichs

Material aus der Illegalen östereichischen Wochenschrift DIW

In Oesterreich wird illegal eine sozialdemokratische Wochen­schrift uf zur Freiheit" verbreitet. Die letzte Num­mer, die uns heute erreichte, ist vom 11. Februar datiert. Sie bringt eingehendes Material darüber, daß der Bundeskanz ler Dollfuß   und sein Vizekanzler Fey   schon für Ende Januar oder Anfang Februar den Staatsstreich geplant hatten. Durch die Putschgefahr von den Nazis her sollte eine Banifftimmung der Bevölkerung erzeugt werden, die beim mehr sollte in Tirol revoltieren" und von dort aus sollte fich die Bewegung bis nach Wien   wälzen. Gleichzeitig sollte in der Bundeshauptstadt das Rathaus besetzt und die sozia­listische Landesregierung verjagt werden.

Bundeskanzler Dollfuß   wählte diesen Zeitpunkt, weil am 26. Januar gemeldet wurde, daß der Stura der französischen  Regierung Chautemps unmittelbar bevorstehe. Gegenüber Paul Boncour  , dem Außenminister des Kabinetts Chantemps hatte nämlich Dollfuß die Verpflichtung ein­gegangen, entscheidende Maßnahmen gegen die­fozialdemokratische Partei zu treffen, um Oester­reich vor der Katastrophe des Bürgerkrieges zu bewahren. Diese Verpflichtung bindet natürlich die österreichische Re­gierung an die französische Regierung und nicht nur an eines ihrer Mitglieder. Der jesuitische Dollfuß stellte sich aber so, als hätte er sich nur gegenüber dem Außenminister Paul- Boncour   und nicht gegenüber der französischen   Regierung gebunden. Und da mit Choutemps auch Baul- Boncour demmissioniert hatte, so glaubte fich Herr Dollfuß diefer Verpflichtung entbunden und war entschloffen, die furse Spanne Reit der franzöfifchen Re gierungsbildung zum Staatsstreich auszunützen, um die neue franzöfifche Renieruno einfach vor die vollendete Tat­fache des Staatsstreiches zu stellen.

Der feine Plan des Herrn Dollfuß war also, in der Zeits ipanne zwischen der Demmiffion der Regierung Chane temps und der Vorstellung der neuen Regierung in der Kammer, die Wiener   Nathansregierung zu stürzen und gleichzeitig von Tirol aus den Staatsstreich über ganz Defterreich zu tragen.

Der Schritt der Mächte

Gegen diesen Plan protestierten nun, wie man aus dem Prager Tagblatt" vom 8. Februar erfuhr, der englische  und der französische   Gesandte. Diese ungemein wich­tige Meldung, die der österreichischen Bevölkerung auf Wei­sung der Preßpolizei natürlich verheimlicht wurde, lautete:

Wien  , 2. Februar. Gestern Sprachen der englische   und der franzöfifche Gesandte beim Bundeskanzler vor, um ihn über die Vorfälle in Innsbrud zu befragen. Gegenüber dem französischen   Gesandten foll sich Bundes tanzler Dr. Dollfuß geäußert haben, daß er sich anges sichts der geänderten politischen Lage in Frankreich   nicht mehr gebunden fühle, die er seinerzeit dem damaligen franzöfifchen Außenminister ge genüber eingegangen sei, nämlich keine entscheis denden Maßnahmen gegen die sozialdemos tratische Partei zu treffen. Der französische   Ge: fandte Pu aux foll dieser Auffassung des Bundeskanzlers entgegengetreten sein und gemeint haben, daß ber Regierungswechfel in Frankreich   fein Anlaß sei, diese Zusicherung zurückzuneh

men.

Die Heimwehr hat man beachte das Datum!- am 27. Jänner den folgenden Mobilisierungsbefehl erlassen. Uns liegt dieser Befehl im Original der Margaretner- Heimwehr vor; er ist mit entsprechenden Varianten am selben Tag ron allen Abteilungen und Unterabteilungen der Heimwehr an alle thre Mitglieder ergangen; er lautet: Wiener   Heimatschny

Jägerbaon III

Kompagnie.

Herr Kamerab( folgt der Name).

Die Bundesregierung ist nunmehr gewillt, unter allen Umständen die Entscheidung herbeizuführen. Sie wird in den nächsten Tagen alle Angehörigen der im Schußkorps eingegliederten Wehrformationen zur aktiven Dienstleistung in das Schuhforps einberufen.

Unser Landesführer, Bizetangler Major a. D. Emil Fey  , als Chef des Sicherheitswesens, fordert daher alle Heimatschüßer an, unter möglichster Rücks stellung aller beruflichen Rücksichten in dieser entscheidenden Stunde fich dem Staate durch Eintreten in das freiwillige Schutzkorps zur Verfügung zu stellen.

Diese Rufe, bzw. Befehle unseres Führers Folge zu leiften, ist uns Margaretner Heimatschüßern selbsts verständliche Pflicht, unser Gelöbnis, als freiwillige Rämps fer für seimat und Volt, für ein freies chriftliches, deuts iches Defterreich, einzulösen.

Sie werden daher aufgefordert, sich unbedingt am Montag, den 29, d. M. um halb 8 Uhr abends im Heime 4., Hauss labgaffe 2, behufs Zusammenstellung der neu aufzustellen­den Formation des Schugkorps pünktlich einzufinden.

Das unentschuldigte Fernbleiben wird als Austritt ans dem Heimatschuhe ohne Rücksicht auf die Dauer der Zus gehörigkeit zum Seimatichuße angesehen.

In diesen entscheidenden Stunden gehören alle wahren Nämpfer für unsere Jdee in die Front. Heil Starhemberg! Wien  , am 27. Jänner 1984.

Heil Desterreich!

Der Baonskmdt.: Karl Biebermanne. h.

Diefes Dokument beweift, daß die Regierung Dollfuß­Fen die Heimwehr nicht aufgeboten hat, um einen von den Nazi brohenden Putfch abzuwehren, sondern um felbft eine Entscheidung" herbeizuführen Entscheidung" herbeizuführen- nämlich den Staats­

streich.