Dic Doumergue - Lösung Rußland und Japan

A. Sch. Die Lösung der französischen Krise entspricht

nicht der ungeheuren Spannung, mit der die Kriſentage

geladen waren. Als die Rechte ihr nächstes Ziel erreichte und die Regierung Daladier stürzte, hat es sich erwiesen, daß sie keine auf weite Sicht gerichtete Ziele hat. Das Verhalten der Demonstranten auf den Straßen war am Tage der Revolte toll aggressiv und in diesem Sinne, äußerlich gesehen, überfaschistisch. Aber politisch hat sich der französische Faschismus noch nicht ausgereift, er ist zunächst nur noch Reaktion. Die aggressio ge­wordene Rechte hat keine Vision des totalen Staates; sie schwärmt nicht für die Diktatur; fie verlangt für sich nicht einmal die parlamentarische Alleinherrschaft. Nach der Hochspannung der Krise kam nicht die Fortsetzung der Offensive von rechts, sondern die Ruhe ist zur Parole der Mehrheit auf der Rechten geworden. Vor allem die soliden bürgerlichen Elemente waren durch die Perspek­tive vom Chaos abgeschreckt. Und so wußte die Rechte keine andere Parole und keine andere Lösung, als eben diese: Do u mergue.

Die jungen Faschisten, die am 6. Februar den Sturm auf das Parlament vornahmen, haben sicher nicht gewußt, welche politischen Folgen die Erschütterung jener Tage hervorrufen wird. Denn am Ausgang dieser Krise hat das französische Bürgertum auf die solidesten und kon servativsten Reserven der Dritten Republik zurück­gegriffen. Der Sturm auf das System führte zur Wieder­aufrichtung des Systems. Denn Doumergue und seine nächsten Mitarbeiter verkörpern gerade die klassische kon­ſervative Tradition der Dritten Republik. Wiederum ist die Borkriegsgeneration, ja selbst die Generation der Jahrhundertwende an die Macht gelangt mit Barthou an der Spitze, der bereits 1894 Minister war. Als die Ver­treter der reaktionären Frontkämpfer- Organisation von Doumergue die Minister aus der Kriegsgeneration ver­langten, antwortete ihnen darauf Doumergue, daß er Männer mit Erfahrung vorzieht. Die jungen Radikalen, die dreißigjährigen Minister, kommen in dieses Kabinett nicht wieder. Die meisen Staatsgreise sind jetzt wiederum in Frankreich Mode geworden. Mit Doumergue, der selbst aus der Radikalen Partei hervorgeht, kommt der gemäßigte Konservativismus an die Macht.

Das Kabinett Doumergue ist ein solider Bürgerblock, die Notgemeinschaft sämtlicher bürgerlicher Parteien. In diesem Sinne bedeutet er die Wiederholung des Experis ments von Poincare 1926, das auch eine Linksmehrheit abgelöst hat. Heute ist indessen die Rechtsschwenkung noch empfindlicher. Die Radikalen sind sehr stark an die Wand gedrückt worden. Innenpolitisch wird der frische Luftzug, den die Radikalen mit sich nach dem Wahlfieg 1932 gebracht haben, abgestoppt. Noch wichtiger ist die außenpolitische Wendung. Damals, unter Poincare , ist Briand Außenminister geblieben. Heute verlieren die Radikalen die Führung der Außenpolitik. Es ist bekannt, daß Doumergue in den letzten Jahren seiner Präsident schaft die Außenpolitik Briands nicht billigte und u. a. gegen die vorzeitige Evakuation des Rheinlandes war. Der neue Außenminister Barthou ist der Mann feiner persönlichen Wahl. Die Außen­politik der Radikalen hat eine breite europäische Per spektive und stützte sich vor allem auf den Völkerbund. Bei den Radikalen wollte Herriot eine breite Front: Paris - London - Washington - Moskau , ohne Rom und gegen Berlin . Daladier war für die Verständigung mit Rom und war nicht abgeneigt, mit Berlin zu verhandeln, Paul Boncour nahm die mittlere Linie ein. Den Kurs Dala dier, vor allem im Punkte der deutsch - französischen Ver­handlungen, kann man für erledigt halten. Jnwieweit es Herriot , der im Kabinett sitt, gelingen wird, seine außenpolitische Linie durchzusetzen, bleibt abzuwarten. Die Außenpolitik der Rechten geht von der nationalen Sicherheit und der Bünd­nispolitik aus. Die russisch- französische Bündnis politik wird indessen problematisch. Von Boncour konnte man noch erwarten, daß er Moskau besucht, Barthou wird sich dazu kaum entschließen können. Man wird in Mos­ kau kaum vergessen können, daß es Barthou war, der 1922 auf der Konferenz in Genua sich erbittert gegen die Verständigung mit den Sowjets wandte. Berlin hat von Barthou nichts Gutes zu erwarten: der heutige Außenminister ist Vorsitzender der Reparationskommis fion gewesen, und die Trikolore über Mainz war für ihn das Symbol der französischen Macht und Sicherheit. Jn der französischen Politik ist Barthou der Mann, der die Tradition Poincares am konfequentesten fortsetzt und vertritt. 1926 hat jedenfalls Poincare auf jede außenpolitische Aktivität verzichtet und überließ hier Briand die Führung. Anfang 1934 wird der Nachfolger Briands durch den nächsten Mit arbeiter Poincares als Außenminister ersetzt.

Der solide Bürgerblock ist da, aber es glimmt unter der Asche. Die Kaders des französischen Faschismus haben am 6. Februar ihre Feuertaufe erhalten. Der aufgespei cherte Haß, die gewonnene Erfahrung, werden noch ihre Früchte bringen, aber zunächst bleibt der französische Faschismus noch gespalten, er ist noch keine politische Partei. Der eine Flügel, die Action Francaise", ist monarchistisch, aber mit dem alten Bourbonenplunder ist in dieser überhitzten Zeit nicht viel anzufangen. Der an dere Flügel, die Jeunesse Patriote" von Tattinger ist bürgerlich- konservativ, das beeinträchtigt seine politische Schlagkraft. Gerade die Doumergue- Lösung ist für den französischen Faschismus wenig günstig. Gegen Dou mergue und seine Gefolgschaft kann er nicht mehr vor­Stoßen. Der Kleinbürger von der Straße ist neutralisiert und wird den stürmenden gegenrevolutionären Elementen für die nächste Zeit nicht Gefolgschaft leisten wollen. Der Faschismus wird in Frankreich nur dann die Initiative ergreifen können, wenn es zu neuen innerpolitischen Er­schütterungen kommen wird, wenn entweder die Kammer aufgelöst, oder die Verfassungsrevision auf die Tages­ordnung gesetzt wird.

Aber gerade für diese beiden Fälle ist mit einer starken Aktivierung der Linken zu rechnen. Die Sozialistische Partei, von jeder Tolerierungspolitik entlastet, ist die stärkste politische Maffenorganisation im Lande.

Der Kriegsausbruch vor 30 Jahren

Nacht vom 8. zum 9. Februar 1904, begann der erste In Tokio feiern sie Feste. Vor dreißig Jahren, in der verachteten und verlachten Infelzwerge, hatte es gewagt, russisch- japanische Krieg. Japan , das Land der mit der ersten Großmachi der Welt, dem an Menschen­zahl und an Gewalt der Waffen doppelt und dreifach über­legenen russischen Koloß, Krieg zu beginnen. Es hat glanzvoll gesiegt. Wenn es jetzt zum zweitenmal zum Waffengang zwischen den alten Gegnern kommt, wird wiederum der Enkel der Sonnengöttin die Mächte der Finsternis schlagen. Der Sieg von 1904 ist das Unterpfand des Sieges von 1934. So sagen sie in Tokio ...

Staatsarchiven ans Licht kam, hat endgültig gezeigt, daß Was nach der russischen Revolution aus den geheimen der Hauptschuldige an dem Tode einer halben Million russischer und japanischer Bauern der Zar gewesen ist. Die Gegensätze zwischen dem jungen aufstrebenden japa= nischen Imperialismus und der ländergierigen russischen Eroberungspolitik in Ostasien waren gewiß groß, unüber­brückbar waren sie nicht. Seit den siebziger Jahren hatte Rußland den Aufstieg Japans zu einer modernen Groß macht zu hindern gesucht. Es hatte Japan 1875 gezwungen, ihm die nördliche Hälfte der Insel Sachalin abzutreten. Es hatte, von Deutschland unterstützt, Japan genötigt, auf die Früchte seines Sieges über China zu verzichten. Die Häfen Port Arthur und Dalny, die Japan 1895 von den Chinesen für 99 Jahre gepachtet" hatte, mußten auf Be fehl Rußlands an China zurückgegeben werden. Drei Jahre später pachtete" Rußland die beiden Häfen selbst und baute Port Arthur zu einer erstklassigen Festung aus. Rußland setzte sich, ungeachtet aller Proteste Japans , in der Mandschurei fest und begann schon Korea als seine Kolonie zu behandeln, obgleich dort Japan wirtschaftlich und politisch besser begründete Rechte geltend machen konnte. Rußland trat Japan , wo und wie es nur konnte, in den Weg.

*

Daß diese Politik früher oder später zum Krieg führen müßte, war allen besonnenen russischen Staatsmännern klar. Graf Witte warnte oft und stets vergebens. Er hielt eine Expansion Rußlands über die Mandschurei hinaus für überflüssig und gefährlich. Er fand die Unterstüßung des Kriegsministers Kuropatkin, der die Aussichten in einem Krieg mit Japan ziemlich pessimistisch beurteilte. Aber der Zar wollte den Krieg. In der Zeit vom August 1903 bis zum Februar 1904 legte Japan nicht weniger als zehn Pläne zur Abgrenzung der gegenseitigen Interessen­phären in Petersburg vor. Jeder fand die Billigung Wittes, jedem stimmte Kuropatkin zu und jeden lehnte der 3ar schroff ab. Ein paar Großfürsten hatten Ronzessionen zur Ausbeutung der Wälder an der koreanischen Grenze erworben. Sie drängten zum Krieg. Graf Plehwe drängte

zwischen dem einzig richtigen Plan, der hinhaltenden Port Arthur blieb auf sich allein gestellt. Die Russen, legen waren, und einem ihre Kräfte verzettelnden Kriegführung, solange sie nicht zahlenmäßig stark über­Generalangriff hin- und herschwankend, überließen dem japanischen Oberkommandanten Oyama auf diese Weise alle Initiative. Als er sie Anfang September bei Liauyang angriff, wehrten sie sich zwar ziemlich hartnäckig, mußten aber den Rückzug doch fortsetzen. Mitte Oktober kam es zu der zehntägigen Schlacht am Schaho, die unentschieden endigte. In allen Einzelkämpfen waren bis dahin die Japaner Sieger geblieben, obwohl sie es nahezu immer mit einem überlegenen Gegner zu tun gehabt hatten.

Port Arthur, von General Stössel verteidigt, fiel am 2. Januar 1905 mit 32.000 Mann. Damit war die Be­lagerungsarmee frei geworden. Trotzdem standen den 256 000 Japanern bei Mukden 290 000 Russen gegenüber, 1400 Geschütze ihren 900. Am 1. März griffen die Japaner konzentrisch an, am 10. März hatten sie die russische Armee geschlagen. Sie verloren 45 000 Mann, die Russen mehr als das Doppelte. Kuropatkin trat zurück. Es trat ein Stillstand in den Operationen zu Land ein. Die Ent­scheidung sollte nun zur See fallen. Mitte Oktober 1904 hatte die russische Ostseeflotte Libau verlassen, um Port Arthur Hilfe zu bringen. Es war eine groteske Fahrt ge worden. Am 21. September war den Russen der einzige Sieg in dem ganzen Feldzug vergönnt: als Admiral Roschestwenski auf der Doggerbank einige englische Fischerboote, die er für japanische Kriegsschiffe hielt, zusammenschoß; es wäre darüber beinahe zum Krieg zwischen England und Rußland gekommen. Die Ostsee­flotte brauchte ein halbes Jahr, bis sie in die japanischen Gewässer kam. Am 27. Mai 1905 wurde sie bei Tsushima restlos vernichtet.

Der Böbel muß abgelenkt werden, hatte der Zar ge meint. Der Böbel" dachte nicht daran, sich so betrügen zu lassen. Er begrüßte jede Niederlage des verhaßten Blutregimes mit Jubel. Port Arthur ist gefallen," schrieb der Führer der russischen Sozialdemokraten Martow in Peter- Pauls- Festung gerieten ins Wanken." Zwanzig der illegalen Zeitung Jskra"," und die Mauern der Tage, nachdem General Stössel Port Arthur übergeben

hatte, zogen die Petersburger Arbeiter vor das Winter­Am nächsten Morgen hörte man in den Arbeitervorstädten palais. Hunderte fielen unter den Kugeln der Soldaten. das über Nacht entstandene Lied;

Besiegt im Osten,

Sieger nur im eigenen Lande, sei verflucht, du Zar- Tyrann, blutbesudelt deine Hände!

Jm Rücken der geschlagenen Armee erhob sich die

zum Krieg. Die Zarin hetzte zum Krieg. Die engite Um Revolution.

gebung des Zaren, vor allem die baltischen Barone, be­stärkten den zaren in seinem Grundgedanken: Krieg, um der Revolution zuvorzukommen. Auf eines der vielen der Revolution zuvorzukommen. Auf eines der vielen Memoranden Kuropatkins, in denen der Kriegsminister seine Bedenken vortrug, schrieb der Zar an den Rand: Der Pöbel muß abgelenkt werden."

Der Krieg begann ohne Kriegserklärung. Am 5. Februar wurden die Verhandlungen zwischen Rußland und Japan abgebrochen, am 8. überfielen die Torpedo boote des Admirals Togo die russische Flotte im Hafen von Port Arthur und brachten ihr schwere Verluste bei. Japan konnte ungestört seine Truppen auf dem Festland landen.

Am 1. Mai kam es zum ersten größeren Zusammenstoß. Die Russen wurden geschlagen. Kuropatkin, der, von bösen Ahnungen bedrückt, den Oberbefehl übernommen hatte, wollte den vormarschierenden Japanern so lange ausweichen, bis er ihnen an Zahl wesentlich überlegen wäre. Seine Unterführer gehorchten ihm nicht. Rückzug vor den gelben Affen? Ein Georgsritter zieht sich nicht zurück," teilte Saffulitsch seinem Oberkommandanten mit und wurde dafür am Jalu schändlich geschlagen.

*

Mitte Juni scheiterte der Versuch, das eingeschlossene Port Arthur zu entfeßen. Als die dort blockierte Flotte durchzubrechen versuchte, schoß Togo sie in Trümmer.

Damit war der Krieg verloren. Am 9. August 1905 be­gannen in Portsmouth die Friedensverhandlungen, am 23. Auguft wurde der Friedensvertrag unterzeichnet. Ruß­ land mußte an Japan die Hälfte von Sachalin abtreten, Mandschurei räumen und die südliche Strecke der Japans Vorherrschaft in Korea anerkennen, die mandschurischen Eisenbahn Japan übergeben.

Ohne die Niederlage auf den Schlachtfeldern wäre die Revolution in Rußland um Jahre später ausgebrochen. Der frevelhaft provozierte Krieg hat sie nicht verzögert, sondern beschleunigt. Und 1905 war nur das Vorspiel zu 1917. Weniger sichtbar, aber nicht weniger tiefgreifend Japans in Asien ausgingen. Zum erstenmal hatte ein waren die revolutionären Wirkungen, die von dem Sieg asiatisches Volk über eine europäische Großmacht gesiegt! In Indien , in China , in Indonesien horchten die Unter­drückten auf. Mit dem Jahre 1905 beginnt der Aufstieg der nationalrevolutionären Bewegung im Osten. Sunyatsen trat mit seinen Verschwörergenossen den Sturm gegen die verrottete chinesische Monarchie an, in Java entstand der revolutionäre Bund Budi Utomo. Ein Kontinent begann sein Erwachen zu spüren.

Wenn heute Japan Rußland angreift, werden die unter­drückten Koreaner, die geknechteten Bewohner der Mandschurei , die mißhandelten Chinesen auf der andern Seite stehen.

Holländische Stimmen

Die katholische Kirche in Deutschland

In dem Monatsblatt der Römisch- katholischen Staats­

partei wird eine sehr wenig optimistische Beschreibung ge­geben von der Opposition der katholischen Kirche in Deutsch­ land . Die Katholiken wurden von Hitler betrogen; das spiegelt sich deutlich wieder in den Reden von v. Papen . Seine Bürgschaft hat ihnen nicht geholfen. Wir lesen u. a. in oben genanntem Blatt:

Wir kennen seitdem die Sterilisationsgesetze, die Ver­

schickung von Geistlichen in die Konzentrationsläger, die Unterdrückung der katholischen Preise, die Gleich( also Aus-) schaltung der katholischen Jugendorganisationen, kurz ge­sagt: eine antikatholische Welle braust über ganz Deutsch­ land dahin, ohne daß die Katholiken als freie Staatsbürger die Möglichkeit haben, sich zur Wehr zu setzen.

Welche Tragif! Da jezten Katholiken ihr volles Vertrauen auf den Führer. und nun müssen sie zu der Erkenntnis fom­men auch wenn sie es noch nicht öffentlich zugeben daß ihr Bertrauen blind, d. b. gefährlich gewesen ist." Neue Blutwelle über Deutschland

Wir entnehmen der Post Scripta" der Haagschen Post" die folgenden Absätze:

Eine Warnung scheint für Deutschland im Augenblick nicht unangebracht. Der revolutionäre Kurs ist in der letz­ten Zeit fehr verschärft. Man läßt den Anhängern wieder einmal Spielraum. Die Folge davon ist, daß die Klagen, die nach draußen durchdringen über die Mißhandlungen innerhalb und außerhalb der Konzentrationsläger wieder zahlreicher werden. Wir hören wieder, wie in den ersten Monaten der Revolution von dem berüchtigten Erschießen

auf der Flucht". Diese Woche waren es vier Kommunisten zugleich. Man nimmt sich nicht einmal mehr die Mühe, einen solchen Fall glaubhaft doraustellen. Es ist gefährlich, wenn man den wüsten, revolutionär gesinnten Legionen soviel Freiheit des Handelns läßt. Nach der ersten revolutionären: Welle hat man den Zorn der radikal gesinnten Elemente mit Ach und Krach noch aushalten können. Warum läßt man fie jetzt wieder los?"

Die betrogenen Gläubiger

Ein nicht unerquidliches Pröbchen, wie Deutschland in

Desterreich Nazi- Propaganda betreibt, erhielten wir dieser Tage von gut unterrichteter Seite. Vor kurzem hat man

in Desterreich nicht weniger als sechzigtausend Radio­empfangsstellen gratis eingerichtet. Der Preis per Stüd betrug achtzig Mart. Diese waren so eingerichtet, das man damit nur die von deutschen Stationen ausgesendete Nazi­propaganda hören konnte. Natürlich hat sich die öster­reichische Regierung beeilt, ihrerseits, die Apparate, womit man ihre Untertanen beglückt hatte, durch eine kleine tech­nische Aenderung so forrigieren zu lassen, daß man damit ausschließlich noch Wien hören konnte. Ob man heute mit diesem Apparat ausschließlich nach Strauß' Millionenwalzer lauscht, wußte unser Gewährsmann nicht. Es wäre wohl für die Tausende der getäuschten Gläubiger Deutschlands inter­essant, einmal zu vernehmen, woher die beinahe fünf Millio­nen Mark, die man sich diesen Propagandaspaß hat kosten

laffen, so auf einmal gekommen sind. Vermutlich wird Herr Schacht darüber Aufschluß geben können, wenn er wieder einmal eine Gesellschaft von protestierenden ausländischen Gläubigern mit leeren Händen nach Hause schickt."