der Solidarité Francaise de Noblens aus der rue de Vaugirard. Einige andere Opfer waren Mitglieder der Patrioten- Jugend. Ein dreißigjähriger Einwohner, der mit der auf Moll umgeschriebenen Marseillaise bestellt wurde, war durch eine verirrte Kugel auf der Convorde- Brücke zu Tode getroffen. Der Kommandeur der republikanischen Garde, Oberst Gibeauc, sprach am Grabe des getöteten Mitglieds dieser Truppe Marcel Flandre. In der griechischen Kirche in der rue Bizet wurde ein getöteter Grieche nach dem Ritus der orthodoxen Kirche gesegnet. Stadträte der Stadt Paris nahmen an allen Trauerfeiern teil. Drei Vor. wundete sind noch in Pariser Kliniken gestorben.
Die..Freiheit" als Erzieher
Wir haben hier wiederholt unser Erstaunen ausgedrückt, daß die Werbestelle der deutschen Reichsbahn auf der avenue de l' Opéra zu Paris jeden Hinweis auf Hitler und seine Armee der Braunhemden unterläßt. Auch bei einer Neuausstattung des Ladens nach Neujahr, zum Wintersport, war nicht ein Atom von Adolf sichtbar.
Nunmehr haben unsere ständigen Zureden aber doch geholfen. Die deutsche Reichsbahn , die sich offenbar schämt, die braunen Abzeichen im Auslande zu zeigen, weil sie, mit Recht, von deren Werbekraft nicht sehr überzeugt ist, wurde nun doch veranlaßt, dem Hitlertum wenigstens etwas Raum zu gestatten. Offenbar hat Adolfs Pariser Dienst, der die ,, Deutsche Freiheit" mit Eifer ließt, ein Machtwort via Berlin gesprochen.
Die neue Dekorierung der Reichsbahnstelle an dem bekannten Pariser Verkehrspunkt bringt neben Bildern schöner alter Städte in den Hauptauslagen, zaghaft seitwärts, etwas versteckt rechts vom Eingang. jetzt auch einige Hitler- Fotos. Man sieht eine Aufnahme vom Nürnberger Parteitag, Göb bels spricht, aber, damit nur ja nicht zu viel gesagt und das Hakenkreuz gewissermaßen salonfähig gemacht wird, erblickt man dazwischen eine Aufnahme vom Berliner Reiterturnier mit den ausländischen Offizieren und Siegern.
Aus den Inschriften erfährt man noch, daß es jetzt VierWochen- Kuren zu festem Preis( außerhalb der Konzentrationslager) gibt, daß 60 Prozent Ermäßigung für Wintersport möglich ist und daß ,, weltmännische Zerstreuungen" in Deutschland geboten werden. Wer sich also danach sehnt...
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fahren; das Faktum bleibt darum jedoch nicht minder kurios, daß ein integrer Beamter und kompetenter Theatermann zum Opfer des Stavisky- Skandals ausersehen worden war. Selbst Fabres Gegner, die recht zahlreich waren, haben den zu Unrecht geopferten Menschen und Künstler unter Hintansetzung aller Trennungsmotive energisch gestützt und verteidigt, und seine Position ist heute weit gefestigter als je, da niemand sich als Kandidat auf seine Nachfolge zu melden vermöchte, ohne seine Beweggründe einer besonders genauen Prüfung durch die öffentliche Meinung unterworfen zu sehen. Der sogenannte„ Fall Fabre" könnte also im Augenblick als siegreich bestanden ad acta gelegt werden, und die Absetzung des allzu aktuellen Shakespeareschen„, Coriolan" von Frankreichs Nationalbühnenschauspielplan wäre der einzige Effekt der beiden letzten Alarmwochen, wenn ein Projekt nicht in der Luft läge, das die Schaffung einer Generalintendanz der gesamten französischen
Staatsbühnen bezweckt.
Der Komplex der französischen Staatsbühnen besteht aus zwei Opernhäusern, ferner der„, Comédie- Française ", dem
Wir selbst nehmen mit Genugtuung zur Kenntnis, daß Adolf unsere guten Ratschläge so brav befolgt. Wir hoffen, daß uns dafür ein Platz in Walhalla von ihm gesichert ,, Odéon" und der imaginären Volksbühne des„, Trocadéro".
wird.
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An der selben blutigen Fastnacht, in der der Heimwehrstiefel die schönste Arbeitersiedlung der Welt zertrat, fand in Nizza die berühmte Blumenschlacht und der Rosenkorso satt. Eine Fahrt in einer ,, Viktoria", von Rosenguirlanden behängt, während der zwei Stunden des Umzugs kostete die Kleinigkeit von 20 000 Franken( kein Druckfehler).
Das Motto des ,, Carneval de Nice" hieß dieses Jahr: ,, Die Galanterie im Laufe der Jahrhunderte." Die Hauptperson des Festes war eine reiche Ausländerin M. Schwartz, die mit einer Rosen- Victoria fuhr, die von Schimmeln gezogen wurde. Der Wagen trug ein Schild,.Ich bleibe Nizza treu".
Die Kommunisten machten eine Gegendemonstration. Der auf der Straße aufgebaute Prinz Karneval , die Zigarre im Schnabel, schaute dumm auf die rote Fahne.
In Marseille erregten Feuerüberfälle auf der Cannebierè, der berühmten Hauptstraße, gewaltiges Aufsehen.
Eine Lehrerin in der Mädchenschule auf dem Oddo- Platz entdeckte eines Abends, daß ihr kleines Auto, das vor der Schule stand, verschwunden war. Am nächsten Morgen stand es wieder da, aber mit Schußspuren im Schutzblech und im Verdeck. Die Polizei stellte fest, daß es das Auto war, aus d Banditen während der Nacht mit einer Maschinengewehr- Pistole auf Polizeibeamte in der Nähe der Börse geschossen hatten, wobei fünf Personen verletzt wurden.
In der nächsten Nacht schossen fünf oder sechs Individuen aus einem Auto, das in der rue Montevideo hielt, auf heim. kehrende Polizeibeamte. Die Inspektoren antworteten. Darauf entflohen die Täter unter Zurücklassung des Autos. Dies Auto, offenbar gestohlen, gehört einem Pariser Einwohner, M André Noblet aus der rue de Charenton.
Und am nächsten Abend, 19 Uhr, bei vollem Leben auf der Cannebière, wiederholte sich das Schauspiel. Diesmal war aber die große Straße schon von der Polizei abgeteilt worden, und das Verbrecher- Auto wurde gestoppt. Die beiden Insassen wären fast gelyncht worden. Sie wurden unter den Flüchen der Menge in das Polizeigefängnis gebracht. Diese beiden Uebeltäter hatten vorher in den Hauptwaffengeschäften versucht, sich Waffen zu besorgen, was aber wegen des erlassenen Verbots des Waffenverkaufs nicht möglich war.
Ein als Fahrer eines Verbrecherautos verhafteter Dockarbeiter er hängte sich nachts in seiner Zelle.
Die Tage der Staatstheater
von den
Die letzten zwei Pariser Theaterwochen waren politischen und wirtschaftlichen Vorgängen, die Frankreichs Hauptstadt beherrschten, überschattet. Zweimaliger Kabinettswechsel, Streik der Taxichauffeure, Generalstreik und insbesondere die blutigen Unruhen haben den Theaterbetrieb schwer beeinträchtigt. Es ist eine schwer zu beantwortende Frage, wann, wie weit und vielleicht sogar ob sich die laufende Spielzeit von allen diesen Schlägen erholt; mit Sicherheit ist wohl zu erwarten, daß eine Reihe schwach fundierter Direktionen sich außerstande zeigen wird, der durch alle die genannten Ereignisse erschwerten Krise zu trotzen.
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In einer eigenartigen Weise ist der Betrieb der staatlichen Bühnen und insbesondere der der..Comédie- Française " durch die politischen Vorgänge in Mitleidenschaft gezogen worden. Die bedauerliche Absetzung Emile Fabres, des hochverdienten Generaladministrators im ,, Hause Molieres", desen Posten einem unliebsam gewordenen hohen Polizeibeamten durch die Daladier - Regierung übertragen worden war, hat zwar unter dem solidarischen Druck des gesamten französischen Geisteslebens einen schleunigen Widerruf er
Alle diese Theater erhalten einen Gesamtzuschuß, der des goldreichsten Kulturstaates der Erde nicht ganz würdig ist. Die„ Große Oper" hat aus der Privatkasse ihres hervorragenden Leiters, André Rouché, eine Zuwendung von mehr als 20 Millionen erfordert. Die Situation der ,, Komischen Oper" ist in ein Stadium geraten, das die Er greifung entscheidender Maßnahmen als unaufschiebbar erscheinen läßt. Die„, Comédie- Française " hat es bisher verstanden, sich, mit manchem Kompromiß und dank dem bewundernswerten Idealismus seines Ensembles, durch alle Fährnisse hindurchzubalancieren, während das„ Odéon" unter der Leitung Paul Abrams sich den Begriffen eines Kunsttheaters um einiges entfernt hat.
Gerade Paul Abram wird aber als möglicher Generalintendant der Staatsbühnen Frankreichs häufig genannt. Ob sich Rouché und Fabre die Unterordnung unter einen solchen Vorgesetzten gefallen lassen würden, muß ernstlich bezweifelt werden. Ob Männer wie Copena u oder Louis Jouvet bereit wären, ihre erprobte Künstlerschaft einer Oberleitung unterzuordnen, die im Geschäft zuständiger sein dürfte als in der Erkenntnis der geistigen Mission des Theaters, darf als fraglich gelten. Das Theater hat eben in Frankreich von Figaros Hochzeit " im Jahre 1784 bis zu Coriolan" im Jahre 1934, das heißt: von Beaumarchais über Victor Hugo , Raynal und Albert Cohen hinweg bis zu Shakespeare eine zu wichtige Wechselwirkung mit dem öffentlichen Leben geübt, als daß derlei zulässig wäre. Hans- Adalbert v. Maltahn.
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Pariser Theater Dimanche, 18. Fevrier
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