Tei. Noch am Sonntag haben Funktionäre des Parteivorstandes in diesem Sinne Genossen, die über die erregte Stimmung der Arbeiterschaft berichteten, instruiert und vor eigenmächtigem Losschlagen dringend gewarnt.
Aber die Erregung der Massen hatte einen solchen Grad er
reicht, daß sich diese Warnungen des Parteivorstandes nicht
mehr durchseßen fonnten.
-
zwei
Als Montagfrüh die Polizei in Linz neuerlich Waffen be schlagnahmen und Schutzbundführer verhaften wollte Tage nachdem die Heimwehren in Linz , mit Waffengewalt drohend, die ultimative Forderung nach der Gleichschaltung der Landesregierung und der Auflösung der sozialdemofratischen Gemeindeverwaltungen dem Landeshauptmann überreicht hatte!, schlugen die Linzer Arbeiter los.
Aber auch in Wien herrschte Montagfrüh schon große Erregung in der Arbeiterschaft.
Am Sonntag war in Floridsdorf , dem industriereichsten Bezirk von Wien , Genosse Stockhammer, ein Betriebsob mann, der in der Floridsdorfer Arbeiterschaft besonders angesehen ist, verhaftet worden.
Montagfrüh forderten die Arbeiter in den Floridsdorfer Be-trieben einen Proteststreit gegen diese Verhaftung. Als in den Betrieben darüber noch diskutiert wurde, wurde befannt, daß in Linz schon Straßenkämpfe stattfanden. Nun gab es fein Halten mehr. Die Wiener Arbeiter hatten das Gefühl, daß sie die Linzer und Oberösterreicher nicht im Stich lassen, nicht allein im Kampf lassen fonnten, wenn nicht bie gesamte Arbeiterschaft an einem Ort nach dem andern wehrlos gemacht und dann dem für die nächsten Tage zu gewärtigenden Staatsstreich kampfunfähig gegenüberstehen sollte. So nahmen denn die Ereignisse ihren Lauf.
Wäre es dem Parteivorstand gelungen, seine Linie bis zur legten Stunde durchzusehen, so wäre der Kampf wahre scheinlich auch nicht vermieden worden.
Denn der Gegner war hart daran, Taten zu setzen, die die Arbeiterschaft auf jeden Fall zum Kampfe gezwungen hätten, wenn sie nicht fampflos sich einer faschistschen Diktatur unterwerfen wollte. Aber der Kampf wäre wahrscheinlich von breiten Boltsmassen besser verstanden worden, wenn er erst nach einem offenkundigen faschistischen Staatsstreich begonnen worden wäre. Es ist aber nicht verwunderlich, daß die Arbeiterschaft nach alledem, was sie seit dem März 1933 erlebt hatte, und im besonderen nach den Drohungen und Provotationen der letzten Tage nicht mehr die Geduld aufgebracht hat, noch abzuwarten. Es ist nicht verwunderlich, daß die Arbeiterschaft insbesondere nach den Massenverhaftungen und Waffenbeslagnahmen der letzten Tage von der Besorgnis erfüllt war, dem offensichtlich unmittelbar drohenden fafchistischen Staatsstreich wehrlos gegenüber zu stehen, wenn sie noch länger ihre Kampfführer verhaften und die zur Verteidigung der verfassungsmäßigen republikanischen Ordnung bereit gehaltenen Waffen beschlagnahmen ließe. Wenn die reaktionäre, fapitalistische Bresse des Auslandes, von der durchwegs gleichgeschalteten Preise Wiens gar nicht zu reden, die österreichischen Arbeiter darum beschimpft und vetleumdet, so genügt es daran zu erinnern, daß das dieselben Zeitungen tun, die die deutschen Sozialdemokraten beschimpft haben, weil sie fich dem Faschismus unterworfen haben, ohne einen Widerstand zu wagen.
Proteste und Hilfe
Die Weltaktion für die österreichischen Kämpfer Die Weltaktion für die österreichischen Kämpfer
Aus der ganzen Welt treffen Berichte ein, die von der ungeheuren Empörung der Oeffentlichkeit über die Henker des österreichischen Proletariats, die Dollfuß und Fen, aber auch von der glühenden Solidarität der Arbeiter. maffen in allen Ländern mit dem kämpfenden öfterreichischen Proletariat Zeugnis ablegen. Von den uns erst teilweise vorliegenden Berichten veröffentlichen wir nachstehend einen Ausschnitt:
Der Gemeinsame Nationalrat der britischen Arbeiterbewegung, der die Arbeiterpartei, den Gewerkschaftskongreß und die Parlamentsfraktion der Arbeiterpartei vertritt, hat in einer Erklärung seine volle Solidarität mit dem österreichischen Proletariat in seinem Kampf für die Freiheit Dester reichs ausgesprochen. Er hat unverzüglich eine Sammelaktion für die Opfer der Kämpfe eingeleitet, die schon in den ersten 24 Stunden einen sehr großen Geldbetrag erzielt hat, obwohl die Sammlung erst in Gang kommt. Der Präsident des Gewerkschaftskongresses, Conley, hat in einer Rede dem Abscheu der Deffentlichkeit in Großbritannien über die ver brecherischen Schandtaben der österreichischen Regierung und der Hilfsbereitschaft der englischen Arbeiter Ausdruck gegeben.
Die französischen Sozialisten haben in einem Telegramm an die österreichische Sozialdemokratie ihre volle Solidarität mit den österreichischen Arbeitern ausgesprochen. Das Blatt der französischen Sozialisten Le Populaire" beschäftigt sich in seitenlangen Ausführungen mit den furchtbaren Ereig niffen in Desterreich. Das Blatt der französischen Gewerk schaften„ De Peuple" schreibt am 16. Februar:
,, Vor uns steht eine große Pflicht. Die öfterreichischen Arbeiter sind befiegt. Vtele konnten die tschechoslowakische Grenze überschreiten und sind vor der Rache der Faschisten geschützt. Es gilt, ihnen ohne Verzug zu Hilfe zu kommen, die Solidaritätsaktion, die sie aus eigenem begonnen haben, zu unterstüßen.
Bahlreicher aber noch sind die Gefangenen und jene, die noch in die Hände der Armee und der Heimwehren fallen werden. Sie stehen unter der Gefahr des Standrechtes, fie sind bedroht vom Henker oder von furchtbaren Verurteilun gen. Es gilt, fie zu verteidigen. Die Arbeiterklasse aller Länder muß fie retten, muß unermüdlich die Provokation und die Verbrechen des Herrn Dollfuß und seiner Verbün
Kein Zweifel, die militärische Gewalt des Staates ist den deten brandmarken, ihnen ihre Opfer entreißen. Arbeitern ungeheuer überlegen.
Eine Regierung, die sich nicht scheut, die schönsten und größten Gebäude der Hauptstadt mit Artilleriefeuer zu zerstören, mag über Arbeiterbataillone, die ungleich schwächer ausgerüstet find, denen die Munition zu schnell ausgeht, die keine Geichüße, feine Panzerwagen, feine Minenwerfer zur Verfügung haben, fiegen können, Aber die österreichischen Arbeiter, die Kämpfer des republikanischen Schuhbundes vor allem, ünd freiheitsliebende Männer, die sich nicht fampflos unterlochen lassen. Wäre nicht der Haß der Reaktion ungleich stärker als ihre Achtung vor männlichem Heldenmut, so müßte selbst sie der Freiheitsliebe und dem Heldentum der Kämpfer von Wien und Linz , von Brud und Stenr, von Eggerberg , Jubenburg und Kopfenberg ihre Achtung ollen, die mit alten Gewehren in der Hand und wenig Patronen in der Tasche gegen die Geschüße und Maschinengewehre des Feindes die republikanische Freiheit und die Rechte der Arbeiter verteidigen.
dnb. Paris , 19. Febr. Der sozialistische Populaire" gibt eine Information aus Wien wieder, wonach in Sandleiten die Leichen von 85 Kindern unter 14 Jahren gefunden worden seien, die bei den blutigen Kämpfen der letzten Tage getötet wurden. Das Blatt fügt hinzu, Dollfuß habe sich im Namen des Christentums und der Familie zum Mörder gemacht. In einem weiteren Artikel wendet sich der„ Populaire" gegen
die zum Teil tendenziöse Einstellung der Pariser Preſſe
gegenüber den Ereignissen in Desterreich. Man vermisse nicht nur jedes bewegte Wort über die Opfer der Straßenfämpfe, sondern überhäufe den„ unausstehlichen Zwerg Dollfus" mit abscheulichen Lobhudeleien und habe die Stirn, ihn als den Kanzler der österreichischen Unabhängigfeit hinzustellen.
Diese Aufgabe muß sofort erfüllt werden. Niemand kann sich ihr entziehen."
Aus Neunort erhalten wir folgendes Telegramm:
Uebermittelt den österreichischen Genossen, daß die amerifanische öffentliche Meinung auf ihrer Seite tft. Bierhunderttausend Arbeiter haben in Neuport einen Sympathieftreik durchgeführt. Vor einer Massenversammlung von 30 000 Menschen sprach der Oberbürgermeister von Neuvork und führende Personen der Arbeiterbewegung. 5000 Arbetter und Arbeiterinnen demonstrierten vor dem österreichischen Ronsulat. Die gesamte Preffe, sogar sehr weit rechts stehende Blätter, rühmt den Kampf gegen Doufuß. Im ganzen Lande finden Kundgebungen statt."
Die amerikanischen Sozialisten haben ferner in einem Telegramm thre Soldarität mit den österreichischen Kameraden ausgesprochen, die für den Weltfrieden, die Demos fratie und die Kultur fämpfen".
Die gesamte tichechoslowakische Arbeiterbewegung, deutsche und tschechoslowakische Sozialdemokratie und Gewerkschaften haben unter Mitwirkung der tschechoslowakischen nationalsozialistischen Partei( Bartet Dr. Benesch) am Donnerstag von 11 bis 11 Uhr 5 Min. vormittags in der gesamten
tichechoslowakischen Republik einen Sympathie ftreit für die fämpfenden österreichischen Arbeiter durchgeführt, der ungebeuren Erfolg hatte. Nur die Kommunisten lehnten die Beteiligung ab.
Jm auswärtigen Ausschuß der Kammer gaben für die
Paris , 19 Februar. Der rumänische Außenminister Titu lescu gab dem Belgrader Vertreter des" Petit Parisien" eine Erklärung ab, die die Haltung der kleinen Entente zur Lage in Desterreich und über die Absichten der drei Großmächte Frankreich , England und Italten kennzeichnet. Titulescu, der sich nach der Unterredung mit dem südslawischen Außenminister auf der Rückreise nach Bukarest befand, erklärte u. a., daß die kleinen Entente die Ereignisse in Desterreich mit einer gewissen Beunruhigung verfolge. Der Abschluß der Straßenfämpfe bedeute noch nicht, daß die österreichische Frage nun geregelt sei. Im Gegenteil, der Hauptkampf menhang müsse man feststellen, daß sich Dollfuß die Unterstützung der einzigen Partei verjagte, die ihm bei dem Kampf gegen die Anschlußbestrebungen hätte von Nutzen sein kön nen. Der Augenblick jei gekommen, wo diejenigen, die ihm bei der Niederwerfung der Sozialdemokraten geholfen hätten, ben Preis für ihre Silfe verlangen würden.
gebenenfalls gegenüberzutreten hätten. Man könne schon jest behaupten, daß das Eingreifen Italiens in die inneren Ber hältnisse Defterreichs eine sofortige Reaktion in Südflawien auslösen würde, das sich gezwungen sebe, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um seine Grenzen und seine Sicherbeit zu schützen. Die gemeinsame Erklärung der drei Großmächte, so betonte der Berichterstatter des" Petit Parifien", jei nach Auffassung der Kleinen Entente nicht genügend, um die Lage au klären und den Lauf der Ereignisse aufzuhalten.
tschechoslowakische und die deutsche Sozialdemokratie Win ter und Schäfer, im Senat eller Erflärungen der innigsten Verbundenheit mit der herrlichen, unvergleichlichen Arbeiterschaft Desterreichs" ab. Dänemark
Ein Telegramm aus Kopenhagen teilt mit:
Parteipreffe einen Aufruf veröffentlicht, einen Stundenlohn für eine Hilfsaktion für die österreichischen Arbeiter aufaubringen. Am 18. Februar fand im faelledparken eine Riesenkundgebung für Oesterreichs Arbeiterschaft statt.
" Das dänische Matteotti- Komitee hat heute in der ganzen
gez. Alfing Andersen."
Das Zentralorgan der holländischen Sozialdemokratie„ Bet Volk" schreibt:
" Der Heldenmut, mit dem die sozialistische Arbeiterbewe gung Desterreichs den verbissenen Kampf gegen die faschisti schen Gewalten führt, wird in ganz Europa Früchte tragen. Das Blut unserer österreichischen Genoäen fließt nicht vergebens. Mehr wollen wir augenblicklich, wo wir mit bebenden Herzen den Verlauf der Gefechte verfolgen, nicht sagen. Es solle genügen, daß man begreift: Der Kampf ist von großer internationaler Bedeutung. Dadurch werden in unserem Weltteil die Verhältnisse awischen den Klassen und Staaten verändert.
Zum zweiten Mal wird unsere Bewegung in Desterreich zum Pionier der Demokratie auf einem der Schlüffelpunkte Europas ."
Die Presse der schwetzerischen Sozialdemokratie drückt die Stimmung nicht nur der schweizerischen Arbetterschaft, sondern auch weiter Kreise des Bürgertums aus, wenn sie feststellt, daß die Schuld an den blutigen Ereignissen in Desterreich ausschließlich bei der Regierung liegt, die die Arbeiter zum Bürgerkrieg herausgefordert hat.
Eine Hilfsaktion für die Waisen der österreichischen Freis heitskämpfer und die Kinder der Gefangenen ist bereits im Gange.
„ Die Sozialistische Arbeiterpartei Spaniens spricht ihre Solidarität mit den heldenhaften österreichischen Genoffen auß. gez. Largo Caballero , Vorsitzender der sozialistischen Partei de Francisco, Sekretär." Palästina
Die sozialistische Arbeiterpartei telegrafiert aus Aviv: Beugen uns vor proletarischem Heldenkampf der Arbeiter Desterreichs. Sind bereit an jeder Hilfe. zu Italien
Die italienischen Emigranten befunden in Briefen, Tele grammen und ihrer Preffe ihre Bewunderung für die großen Schüter Bittor Adlers".
Im Namen aller Zweige der litanischen Arbetterbewegung, sozialdemokratische Partet, Jugend und Gewerkschaften. sprechen ihre Vorstände in einem Telegramm ihr tiefftes Solidaritätsgefühl und ihre Bewunderung für den Heldenkampf der österreichischen Arbeiterschaft für ihre und die Weltsache des Sozialismus, und ihre tiefste Trauer über die gefallenen Kämpfer" aus.
Die Rache
dnb. Wien , 19. Febr. Vom Bundesfommiffar für Wien wurden acht Direktoren höherer Lehranstalten ihres Amtes enthoben. Als Ursache wird ihr politisches Verhalten an gegeben. Sie haben die Weifung erhalten, am Montag nicht mehr auf ihrem Posten zu erscheinen.
Schutzhaft für Betriebsleiter Aktion der NSBO.
dnb. Nenfalz, 19. Febr. In Neufalz fam es zu einer Stundgebung gegen den Betriebsleiter der Ziegelei Blumenthal in Liebschüß, Gens. Es war bekannt geworden, daß die Stegelet ihre Arbeiter unter Tarif bezahlte. Aus diesem Grunde wollte der Ortsgruppenleiter der NSBO. und Arbeitsfront, Pg. Mosig, mit dem Betriebsleiter verhandeln. Dieser wurde jedoch tätlich gegen den Vertreter der Arbeitsfront und beleidigte ihn auf das schwerste. Die NSBO. veranstaltete aus diesem Grunde eine Protesttundgebung durch Neusals zum Rathaus, wo Ortsgruppenleiter Beigeordneter Hante zu der Arbeiterschaft sprach. Es wurde ein Schild mitgeführt, auf dem die Unterbringung des gewalttätigen Betriebsleiters in ein Konzentrationslager gefordert wurde. Gens wurde auf Veranlassung des Landrates in Schutzhaft genommen.
die Lage au fiären und den Lauf der Ereignisse aufzuhalten. Das Neueste
werbe erst jest geliefert werden müssen. In diesem Zufam Die Dreimächte- Erklärung
Der Berichterstatter fügt bingu, es sei unzweifelhaft, daß die Bestrebungen Italiens , einen italienisch- österreichtichungarischen Wirtschaftsblock zu bilden, in Kreisen der kleinen Entente eine lebhafte Reaktion ausgelöst hätten, da man in solchen Plänen einen Versuch zur Wiederherstellung der alten Lage sehe mit dem erschwerten Umstand, daß Italien sich dieser Lage bedienen werde, um im Donaubecken gegen die Kleine Entente zu arbeiten. Man sebe andererseits auf seiten der Kleinen Entente in den sterreichisch- ungarischen Annäherungsbestrebungen die Gefahr eines doppelten Anschlusses, die man als nicht weniger bedeutungsvoll betrachte. Der Eindruck, daß Italien von den Großmächten den Auftrag erhalten habe, in Mitteleuropa und besonders in Wien zu operieren, sei nicht dazu angetan, die Gemüter der kleinen Entente zu beruhigen. Belgrad , Prag und Bukarest befaßten sich ernstlich mit allen Möglichkeiten, denen sie ge
Der Wortlaut
Paris, 18. Februar. Das französische Außenministerium gibt folgendes Kommunique bekannt, das eine gemeinsame Erklärung der brei Mächte England, Frank reich und Italien in der österreichischen Frage darstellt und inhaltlich schon in unserer vorigen Ausgabe veröffentlicht worden ist:
" Im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der österreichischen Unabhängigkeit hat sich die österreichische Re gierung an die Regierungen Frankreichs , Englands und Italiens gewandt, um deren Ansichten über das Dossier fennen zu lernen, das sie vorbereitet hat mit dem Zweck, die deutsche Einmischung in die inneren österreichischen Angelegenheiten festzustellen und wovon sie den drei Mächten Kenntnis gegeben hat. Die Besprechungen, die zwischen den drei Regierungen in dieser Frage stattgefunden haben, haben die gemeinsamen Anfichten hinsichtlich der Not wendigkeit aufgezeigt, die Unabhängigkeit und Integrität Defterreichs gemäß den in Kraft befindlichen Berträgen aufrechtzuerhalten."
In Bayonne fanden die Wahlen für die neuen Stadts verordneten statt, die an die Stelle der im Zusammenhang mit der Stavisty- Angelegenheit zurüdgetretenen treten werden. Die Lifte der republikanischen Bereinigung, d. h. ber ansgesprochenen Gegner des im Gefängnis Ritzenden ehes maligen Bürgermeisters von Bayonne , Garat , hat auf ber ganzen Linie gefiegt, und nur ein einziger Kandidat der zus rückgetretenen Stadtverordneten kommt am tommenden Sonntag in die Stichwahl. Bei den Abgeordnetenwahlen in Niort wurde ber radikalsozialistische Kandidat mit unter: stützung der Sozialisten gegen den Kandidaten der uns abhängigen Linken gewählt. Auch bei einer Senatorens wahl in Tours wurde ein radikalsozialistischer Randibat in der Stichwahl gewählt,
Der Zustand des im Bayonner Krankenhans liegenden Abs geordneten Bonnanre, der unter polizeilicher Bewachung steht, gibt zu ernsten Besorgnissen Anlaß. Bonnanre leidet an schwerem Asthma und hat große Atembeschwerden. Die Aerzte haben fich am Sonntag noch nicht über seinen Zustand auss sprechen können.
In Ronen in Frankreich wurde bei Ebbe eine riesige Austernbank entdeckt, auf ber bie Fischer in furzer Zeit nicht weniger als 30 000 Austern sammelten.