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Rumänien  .

Asien  .

Bukarest  , 7. April. Der Ministerpräsident Aurelian   erklärte heute im Barlament, daß das Gesammttabinet seine Entlaffung eingereicht und der König sich seine Entscheidung vorbehalten habe.­Manila  , 7. April. Die Orte San Francisco   und Malabon, wo faft der gesammte Rest der Aufständischen sich verschanzt hatte, wurden von den Spaniern genommen. Die Aufständischen flohen nach erbittertem Kampfe, bei welchem sie sehr starke Berlufte erlitten Wieder einer der bekannten endgültigen Siege der Spanier   auf den Philippinen.- Afrika.

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Amerika  .

Reichstag  .

208. Sigung vom 7. April 1897. 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths: Nieberding.

Das Haus ehrt das Andenken des gestern früh verstorbenen Abg. Köpp( Wiesbaden  ) in der üblichen Weise. Ohne Debatte erledigt das Haus in dritter Lesung den Ver= trag zwischen dem Reich und der Schweiz  , treffend die Einrichtung schweizerischer Neben 3ollämter.

Es folgt die dritte Berathung des Handels. Gefeß buche 3. Gine Generalbebatte findet nicht statt. Beim Eintritt in die Spezialberathung beantragt Abg. Bachem( 3.), da Anträge nicht gestellt find, also wohl alle Parteien mit dem Ergebnisse der Berathung einverstanden sind, die en bloc- Annahme des Gesetzes, da die Berathung sonst doch nur aus dem Aufrufen der einzelnen Paragraphen bestehen würde, Abg. Weiß( frs. Bp.) will der en bloc- Annahme nicht wider­sprechen, trozdem seine Freunde große Bedenken bezüglich der Konkurrenstlaufel haben.

Abg. Lenzmann( frs. Bp.) erklärt sich namens feiner politischen Freunde für den Antrag v. Hertling. Das Handels Gesetzbuch bringe einige fozialpolitische Fortschritte, indem es eine die Ge­fundheit gefährdende Ausdehnung der Arbeitszeit verbietet. Es muß aber die Gesetzgebung nunmehr eine feste Regelung der Arbeitszeit herbeiführen.

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ber Rüften sowie des Handels mit Nahrungsstoffen und Roh-, ihre Gehilfen fiber 14 Stunden beschäftigen. Die daraus sich er­Benge Bösel   über die Anarchiften. materialien. gebenden Unzuträglichkeiten für die Gesundheit sowohl als auch für Benge Kriminalfommiffar Bösel giebt einen turzen Ueberblick die geistige Ausbildung der Handlungsgehilfen liegen auf der Hand. über den Gang der anarchistischen Bewegung in Berlin  . Diese Auch für die religiöse Ausbildung der Handlungsgehilfen muß etwas erhielt, wie der Beuge ausführt, in den Jahren 1893/94 einen be geschehen können. Unser Antrag geht weiter als der der Sozial- fonderen Aufschwung durch die Schandthaten eines Havachol, beitszeit bezieht, während wir die ganze Arbeiterschutz- Gesetz- die Berliner   Anarchisten aus, die zu dem Gebanken kamen, fie Demokraten, der fich nur auf die Regelung der Ar- Vaillant u. a. Diese übten ihren unverkennbaren Einfluß auch auf gebung auf die Handlungsgehilfen angewendet wissen wollen. müßten doch nun auch einmal zeigen, daß fie da sind. Namentlich Für große Magazine und Waarenhäufer wird man fogar eine zeigten die jüngeren Anarchisten die Berquickung ihrer Neigung wird oft getrieben in den kleinsten Handelsgeschäften, auf Kosten Werbrechen. Sie begeisterten sich an dem Gedanken der Gewalt­Arbeitsordnung vorschreiben können. Eine große Schmuhtonkurrenz zum politischen Radikalismus und zum gemeinen der langen Arbeitszeit der Gehilfen und Lehrlinge. für die Erhaltung des Mittelstandes, auch der Kleinen Kaufleute; beffen Bedeutung seinerzeit dem Bublifum nicht recht klar ge Wir sind auch that. Daß dies nicht blos Geschwäß war, zeigte ein Vorfall, aber diese Erhaltung darf nicht geschehen auf Rosten der Gehilfen worden war. Ein gewiffer Vormelcher ging mit einem Mann in diesen mittleren Geschäften. namens Moldenauer nach den Müggelbergen und machten Direktor im Reichsamt des Jnnern v. Woedtke: Aus Sanfibar wird gemeldet, der Sultan   habe beschlossen, die Resolutionen sind in sofern schon überholt, als seitens der fonnte damals nicht eintreten, weil es an einer gefeßlichen Hand­Die Sprengversuche, wobei sie verunglückten. Gine Strafverfolgung Stlaverei abzufchaffen. Reichsverwaltung schon in Erwägung darüber eingetreten habe fehlte, da die Leute behaupteten, daß sie im wesentlichen nur ift, mie weit Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung auf Bulver verwendet hätten. Der eine der Verunglückten ist geftorben. Aus New- York   wird der Frankf. 8tg." telegraphirt, daß die das Handelsgewerbe ausgedehnt werden können. Republikaner bei den Lotalwahlen überall große bereitungen Die Vor Vormelcher ist Mitglied des anarchistischen Diskutirtlubs bei find von der Kommission für Arbeiter Späth gewesen. Die Anarchisten hatten zwei Sammelpunkte: der Berluste erlitten. Zweifellos ist das Wahlergebniß die Folge statistik bereits getroffen. Der Reichskanzler hat Veranlaffung ge- eine war das Laubenterrain in der Petersburgerstraße und der neuen Tarifbill. In Chikago siegte der demokratische Bürger- nommen, die Sache dem preußischen Staatsministerium zu unter- namentlich die Laube der Florentine Weber, der andere das meister- Kandidat mit einer Mehrheit von 75 000 Stimmen.- breiten; die Verhandlungen dort sind noch nicht beendet, werden Späth'sche Schantlokal in der Georgenkirchstraße. Bu aber binnen turzer Zeit zum Abschluß gelangen. Wenn ein Ein- erinnern ist dann auch an den Zusammenstoß, den die Anarchisten greifen der Gesetzgebung für nothwendig gehalten wird, so werden Sche we und Dräger   mit den Schußleuten Busse und fich die verbündeten Regierungen dieser Aufgabe nicht entziehen. Finke hatten und wobei auf die die Schuyleute geschoffen Gegen die Resolution des Herrn Hertling ad a habe ich nichts ein wurde. Finke hat infolge der dabei erlittenen Berlegung zuwenden. Ob ein Gesezentwurf vorgelegt werden wird, hängt penfionirt werden müssen. Dieser Vorfall gab Anlaß zu von dem Ergebnisse der Erwägungen ab. Die Resolution Dieß Haussuchungen bei bekannten Anhängern der Propaganda der That, geht aber zu weit. die die Angaben durchaus bestätigten, wonach die Leute sich Abg. v. Frege( t.): Nach den Ausführungen des Regierungs  - auf Gewaltthaten vorbereiteten. Die hohen Strafen, die über bevertreters fönnte die Resolution als überflüffig betrachtet werden, Schewe und Dräger ausgesprochen wurden( Schewe erhielt 12 Jahre weil die Sachen schon in Fluß sind. Trotzdem werden meine Buchthaus, Dräger 5 Jahre Gefängniß), hatten einen sehr heilsamen Freunde für den ersten Theil der Resolution v. Hertling stimmen. Einfluß. Diese Kategorie der Anarchisten war vorläufig lah m Abg. Baffermann( natl.): Meine Freunde werden den sozial- gelegt. Dann kam die andere Kategorie. Im Juni 1894 demokratischen Antrag ablehnen und den Antrag Hertling unter a wurde der anarchistische Diskutirabend bei Späth eingerichtet. Gleich annehmen; ein Bedürfniß für den Antrag unter b liegt aber nicht am ersten Abend ersten Abend wurde über einen Artikel der Most'schen vor nach den Erklärungen der verbündeten Regierungen. Durch Freiheit" und die dort empfohlenen Stoß- und Explosiv.. die von der Kommission für Arbeiterstatistit angestellten Unter- Instrumente diskutirt. Zu den eifrigen Besuchern dieses suchungen ist festgestellt, daß im Handelsgewerbe eine Lehrlings- Diskutirabends gehörten Westphal, Wilhelm Weber und züchterei im großen Maßstabe und eine übermäßige Arbeitszeit für Ros chemann. Letzterer hat wiederholt dort so radikale Redens die Gehilfen besteht. arten geführt, daß er für einen agent provocateur ges halten wurde und auch einmal durchgeprügelt worden sein soll.- Innerhalb dieses Klubs bildeten Roschemann, Westphal, Weber und Frau Westphal eine kleine eng an einander geschlossene Gruppe. Gelegentlich einer Haussuchung ist bei Roschemann ein Dolch vor­gefunden worden, bei einer Festnahme des Weber ist ein anscheinend von ihm selbst geschriebenes Sprengstoff Rezept vorgefunden, welches Abg. Gamp( Rp.): Wir werden die Anträge ablehnen. Durch noch nicht einmal in dem Most'schen Buch über die revolutionäre das Handelsgesetzbuch wird eine Verbesserung der Lage der Kriegführung enthalten war. Dies war nicht lange vor dem Attentat Handlungsgehilfen herbeigeführt; sie sind jetzt durch das Gesetz ge- auf den Polizei- Oberst Krause. Als lekteres sich ereignet hatte, hat schützt. er mit seinen Beamten sofort die Ueberzeugung erhalten, daß, Abg. Nöficke( wild): Ich wundere mich, daß die Sozial- wenn überhaupt ein anarchistisches Attentat vorliege, dieses nur demokraten diesmal so genügsam sind, daß sie nur eine zehn von der Gruppe Koschemann ausgegangen fein könne. Sie waren 1. Baldthunlichst die Vorlegung eines Gefehentwurfes zu ver- stündige Arbeitsruhe vorgeschlagen haben. Beim Handelsgewerbe aber nicht der Ansicht, daß ein solches anarchistisches Attentat anlaffen, wonach zur Entscheidung von Streitigkeiten zwischen ist eine solche schematische Regelung der Sache nicht möglich, weil vorliege. Man hielt es für möglich, daß sich unter den entlaffenen Prinzipalen einerseits und Handlungsgehilfen und Lehrlingen die Arbeitszeit sich nicht regelt nach der Produktion, sondern nach Schußleuten ein persönlicher Feind des Obersten Krause befinden andererseits faufmännische Schiedsgerichte errichtet werden; den Bedürfniffen des Konsums. Die Einführung einer Arbeits- tönnte, ferner wurde damals das Nachtwachtwesen umgewandelt 2. zu veranlaffen, daß über das Verfahren bei Aufstellung der ordnung und auch einer gewiffen Inspektion ist nothwendig; die und die Entlassung mancher Nachtwächter fonnte bei einzelnen Dispache und über die Ausführung derselben in dem in Hamburger Rheder haben ja auch ihrerseits eine solche Inspektion Personen ja auch böses Blut erregt haben. Auch der verstorbene Art. 1 des Einführungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuche für Hamburg   vorgeschlagen. Ich werde auch für den Antrag Polizeirath v. Mauderode vertrat die Ansicht, daß ein persönlicher vorgesehenen Gesetz über die Angelegenheiten der freiwilligen Hertling unter b stimmen. und nicht ein politischer Racheatt dem Attentat zu grunde liege. Gerichtsbarkeit Bestimmungen getroffen werden. Abg. Singer( Soz.): Der Abg. Röside hat gemeint, daß wir Deshalb wurden die Ermittelungen nicht der politischen, sondern der Beide Resolutionen werden mit großer Mehrheit angenommen. in unferen Forderungen befcheidener geworden seien. Zu dieser Be Kriminalpolizei übertragen. Es folgt die von den Sozialdemokraten beantragte Nefo- hauptung lag fein Grund vor. Wir haben mit unserem Antrag lution: feinen prinzipiellen Verzicht auf den Achtstundentag ausgesprochen. Politische und Kriminalpolizei beim Attentat. Den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, baldthunlicht die Wir halten nach wie vor daran feft, und glauben, daß es bei der sich aber doch mit der Sache und man ließ bei mehreren be Zeuge Bösel   fährt fort: Die politische Polizei beschäftigte Borlegung eines Gefeßentwurfes zu veranlassen, wodurch: 1. für gegenwärtigen Lage der Industrie und des Handelsgewerbes" bei ich aber doch mit der Sache und man ließ bei mehreren be­Handlungsgehilfen und Lehrlinge die Arbeitszeit geregelt und einigem guten Willen der Unternehmer durchaus möglich wäre, den und Westphal, Haussuchung vornehmen. fanaten Anarchisten, u. a. bei den Angeklagten Roschemann eine Beschäftigung derselben in in der Zeit von Das Ergebniß be 8 Uhr Achtstundentag allgemein einzuführen. Mit unserer Zustimmung zum wies zwar, daß die Genannten Anarchisten, aber dafür, daß sie mit abends bis 6 Uhr morgens im allgemeinen ausgefchloffen ganzen Handelsgefeße ist keineswegs gesagt, daß wir einer 14ftün- bem Attentat in Verbindung standen, ergaben sich nicht genügende wird; 2. die Gewerbeinspektion auf das Handelsgewerbe aus Bigen Arbeitszeit zustimmen. Die Pausen übersieht Herr Rösice. Anhaltepunkte. Im Stillen wurden die Beobachtungen aber gedehnt und die Beaufsichtigung besonderen Handelsinspektoren Erwägungen halten wir nicht mehr für nothwendig, die Sache ist Anhaltepunkte. Im Stillen wurden die Beobachtungen aber übertragen wird." spruchreif. Der Koup des Abg. Röfice, die Welt mit der Ent- fortgesetzt, zumal die Annahme, daß doch ein politisches Attentat Hiermit wird verbunden die Berathung der von dem Zentrum hüllung zu verblüffen, daß wir unsere prinzipielle Stellung ver- vorliege, wieder an Boden gewonnen hatte. Es wurde bemerkt, daß ( Hertling und Genossen) beantragten Resolution: ändert haben, ist gänzlich mißglückt. die Angeklagten Koschemann und Westphal ein verändertes, aus dem Gefängnisse kam die Nachricht, daß auch dort Koschemann fcheues Benehmen zur Schau trugen. Bald darauf wurde Kofche­mann wegen Verbreitung anarchistischer Schriften zur Haft gebracht. ein ang ft erfülltes Wesen seige, als fei fein Gewissen von einer schweren That bedrückt. Der Berdacht gegen ihn Schwierigkeiten zu fämpfen haben würde, darauf war man vors habe neue Nahrung gewonnen. Daß die Polizei mit großen bereitet. Bar es doch anzunehmen, daß der Thäter, als er mit der auch die geringste Spur hinter sich verwischt hatte. Es wurde allen Rifte das Haus verließ, um sich nach dem Bahnhofe zu begeben, Riste das Haus verließ, um sich nach dem Bahnhofe zu begeben, Personen, die die verdächtige Person gesehen haben wollten, bie Photographie Roschemann's gezeigt. Einige derselben waren Am 19. Juli in betreff der Wiedererkennung bestimmter. 1896 wurde noch einmal 1896 wurde noch einmal eine Hausfuchung in der Rosche mann'schen Wohnung vorgenommen. Es galt diesmal, den hellgrauen Anzug zu finden, den der junge Mann mit der Rifte getragen haben sollte. Frau Koschemann leugnete anfangs bes

Abg. Singer( Soz.): Auch wir haben Bedenken wegen der Ronkurrenzklausel; wenn wir trotzdem dem Entwurfe zustimmen, so geschieht das, weil in sozialpolitischer Beziehung entschiedene Berbesserungen für die Handlungsgehilfen durch das Gesetz herbei­geführt werden.

Darauf wird das Handels- Gesetzbuch einstimmig en bloc an­genommen. Es folgt die Berathung der von der Kommission vorgeschlagenen Resolutionen:

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Die verbündeten Regierungen zu ersuchen: a) in Erwägung barüber einzutreten, in wie weit und mit welcher Maßgabe die Bestimmungen der§§ 120a bis 120e und 134a bis 139b der Ge­werbe- Ordnung( Arbeiterschutz- Bestimmungen) unter zweck entsprechender Anpassung an die besonderen Bedürfnisse auf das Handelsgewerbe auszudehnen sind; b) thunlichst bald dem Reichs­tage einen entsprechenden Gefeßentwurf vorzulegen."

dings etwas später fertig geworden als die Sozialdemokraten, es ist Abg. Size( 3): Das Zentrum ist mit seinem Antrage aller­aber dabei auch gründlicher vorgegangen; denn der sozial­demokratische Antrag verlangt nur eine Regelung der Arbeitszeit, läßt aber die anderen Fragen außer betracht.

Damit schließt die Diskussion. Unter Ablehnung der Anträge der Sozialdemokraten gegen die Stimmen der letzteren wird der Abg. Diet( Soz.): Das Bentrum ist, nachdem wir unsere Antrag v. Hertling unter a) gegen die Stimme des Abgeordneten Resolution beantragt hatten, denselben Weg gewandelt wie wir. v. Stumm, unter" b) gegen die Stimmen der Konservativen an­Es ist immerhin anerkennenswerth, daß es Schulter an Schulter genommen. mit uns den auf diesem Gebiete unzweifelhaft vorhandenen Uebel- Die zum Handelsgesetzbuche eingegangenen Petitionen werden ständen entgegentreten will. Hoffen wir, daß es seine Mitwirkung für erledigt erklärt. auch bei anderer Gelegenheit nicht versagt, wenn es darauf an Schluß 84 Uhr. Nächste Sigung Dienstag, den 27. April, tommt, gesetzgeberische Maßregeln zu treffen. Unsere Resolution 1 Uhr.( Erste Lefung des Nachtragsetats, Rechnungsvorlage und wünscht die Uebertragung der Bestimmungen der Gewerbe- Ordnung Auswanderungsgeset.) auf das Handelsgewerbe, sie will also etwas nachgeholt

wiffen, was für die Arbeiter, auch die jugendlichen und Prozek Kolhemann und Genonen. harrlich, daß ihr Neffe einen hellgrauen Anzug getragen babe, später

weiblichen Arbeiter bereits eingeführt ist. Der Effett unserer Wünsche würde der sein, daß in den Ladengeschäften von

3 weiter Tag.

habe sie aber dem Untersuchungsrichter gestanden, daß sie die Un­

Er, der

8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens überhaupt nicht gearbeitet werden Landgerichts- Direktor Ried eröffnet die Sigung um 91/2 Uhr. wahrheit gesagt habe. Der graue Anzug sei denn auch gefunden darf. Es haben sich im Handelsgewerbe Bustände herausgebildet, Als erster Beuge wird Polizeirath Wolff aus Frankfurt   a. M. worden, es sei derfelbe, den er jetzt trage. Auffallend fei der Um die jeder Beschreibung spotten Die Ermittelungen darüber ver- vernommen. Er hat in seiner früheren Eigenschaft als Berliner   stand, daß mehrere Abendblätter bereits die Nachricht von der Be danken wir der Kommission für Arbeiterstatistit. Sie haben ergeben, Kriminalfommiffar den Auftrag gehabt, in Sachen der Höllen- chlagnahme des grauen Anzugs brachten, bevor dieselbe erfolgt wie außerordentlich nothwendig es ist für die Handlungsgehilfen, männ- maschine Recherchen anzustellen. Er hat nichts ermitteln können, in einigen Blättern fundgegebene Unterstellung, daß die Polizei war. Dies spreche doch gewiß am deutlichsten gegen die, ebenfalls liche wie weibliche, und für die Handlungslehrlinge, Schußvorschriften was darauf deutete, daß dem Anschlage ein persönlicher Rache- Att felbst erst den grauen Anzug in die Roschemann'sche Wohnung zu erlaffen und ihre Ausführung durch bie Gewerbe- an grunde liegen könnte. Speziell bat er Ermittelungen bezüglich selbst erst den grauen Anzug in die Koschemann'sche Wohnung Inspektoren überwachen zu lassen. Nach den Ermittelungen des gestern genannten Biermann angestellt, die ebenso wenig Erfolg gefchmuggelt babe, um eine Sandhabe gegen Roschemann zur jener Rommission haben mehr als 50 pt. ber Angestellten im hatten wie die Ermittelungen, die er über die etwaige Thaterschaft bekommen. Uebrigens müffe der Zeuge noch nachholen, daß im Handelsgewerbe eine mehr als 14ftündige Arbeitszeit. Eine eines ehemaligen Bolizeilieutenants, der dem Polizei- Oberst Krause Bause Alexanderfir. 2 niemals ein Oberst Strause gewohnt habe. fehr große Anzahl hat eine weit längere Arbeitszeit.( Redner theilt notorisch feindlich gesinnt ist, in die Wege geleitet hat. Er hat auch in an habe der Polizei auch den Vorwurf gemacht, daß sie in den die bezüglichen Angaben aus der Statistik mit.) Wie schlimm es Frankfurt   a. D Nachforschungen angestellt, da unter dem Deckel der Er. Bersammlungen der Anarchisten Spfone hielte, welche zu aufrührerischen Reben anzeigen müßten. damit namentlich im Apothekergewerbe steht, beweist ein Artikel der plostonskifte kleine Leisten verwendet waren, die offenbar Fragmente einer Beuge, müsse sich entschieden dagegen verwahren, daß er " Pharmazeutischen Wochenschrift", in dem auch Mittheilungen ge- anderen Riste darstellten, auf welcher die Schriftzeichen. Polche Mittel anwende. Es sei dies selbst vor einiger Zeit in einer macht werden über die unzulänglichen Wohnungs- und Gesundheitsfurt a. D." erkennbar waren. Auch diese Ermittelungen Anarchisten- Bersammlung anerkannt worden. Er bedauere verhältnisse der Gehilfen und Lehrlinge. Besonders beschwerlich ist find erfolglos geblieben. Die Grmittelungen in Fürstenwalde   haben der Nachtdienst. Von morgens 7 bis abends 8-10 Uhr haben die nur das Ergebniß gehabt, daß mehrere Personen als Aufgeber der es fehr, daß er die Benutzung von Agenten nicht vermeiden Angestellten zu thun und dann noch bei Nacht bei jedem Schellen Rifte einen jungen Mann bezeichneten, der den Eindruck eines ver. tönne, bies liege aber einmal in den Verhältnissen. ber Glocke aufzustehen. Freie Zeit wird ihnen nur im ge- tleideten Mädchens gemacht habe. Da die politische Polizei den Bösel   und Koschemann im Krenzverhör. ringsten Umfange gewährt. Diese übermäßige lange Arbeits- Verdacht hatte, daß es sich hier um ein anarchistisches Attentat Der Wertheidiger koschemann: Sit es richtig, daß zeit muß für Leben und Gesundheit der Angestellten die bedenklichsten handele, wurde in der Nacht zum 30. Juni Koschemann verhaftet, sich unter den Leuten, die Ihnen Nachrichten zutragen, auch be Folgen haben, wie es denn auch thatsächlich der Fall ist. Aber aber wieder entlassen, weil er fein Alibi nachweisen strafte Personen befinden?- Beuge: G3 mag möglich auch die geistige Fort- und Ausbildung der Angestellten muß dart onnte. Später ist Koschemann in der Sache der Verbreitung fein, aber ich kann es nicht ändern; wenn ich im stande sein soll. unter leiden. Raum 30 pet. der Lehrlinge tönnen die Fortbildungs- aufrührerischer Schriften, in welcher er zu neun Monaten Gefängniß die Ausführung von verbrecherischen Plänen zu verhindern, muß ich schule besuchen, und was soll der Unterricht überhaupt für einen verurtheilt worden ist, wieder verhaftet. Die politische Polizei sie auch Tennen. Berth. Nun behauptet Stoschemann, daß die Nugen haben, wenn der junge Mensch übermüdet ift. gab bald ihre Ansicht, daß es sich um einen anarchistischen An- Anarchisten gar nicht so schlimm seien, als bie Terroristen; dic So sind denn die Handlungsgehilfen thatsächlich schlimmer fchlag handele, auf, der Zeuge hat sich aber doch zu seinen letzteren seien die eigentlichen Vertreter der Propaganda der That. baran als Arbeiter und Handwerker. Es müßte den Recherchen Beamte der politischen Polizei beigeben lassen. 3euge: Ausgesprochen und gedruckt ist es ja, daß sich unter den Gehilfen und Lehrlingen genügende Zeit zur Einnahme der Mahl- Die Nachforschungen wurden auch nach der Richtung der Familien- Anarchisten nur wenige befinden, welche vor feiner That zeiten, aur förperlichen und geistigen Erholung und Ausbildung glieder des Polizei- Oberst Kraufe ausgedehnt, ergaben aber gleich zurückbeben, aber es wird ja immer Leute geben, die gelassen werden, so daß sie den Tag über nicht länger als 10 bezw. falls nichts, ebenso wenig die Nachforschungen, die nach der sich hervorthun und besonderen Wiuth haben. Die Angeklagten 8 Stunden zu arbeiten haben. Die Aufsicht der Gewerbe- Inspektoren Richtung hin angestellt wurden, daß vielleicht ein Racheatt irgend Roschemann und Weftphal geben zu, daß sie Abonnenten der ist ein unentbehrliches Rorrelat unserer ersten Forderung.( Beifall eines entlassenen Schuhmanns, Nachtwächters und dergleichen vor in Newyork   erscheinenden Freiheit" find, Weber will die bei den Sozialdemokraten.) liege. Auf Befragen der Vertheidigung bestätigt der Beuge, daß die Beitung ohne sein zuthun regelmäßig zugeschickt erhalten gaben.- Abg. von Hertling  ( 8.): Das Sandelsgesetzbuch ist an der Beitungen, welche in der Sprengtifte vorgefunden wurden, vom Rechtsanwalt Bieber: Gehörten die männlichen Angeklagten zu Frage des Arbeiterschußes nicht ganz vorübergegangen. Die August 1894 datirt waren. denjenigen Personen, welche die Versammlungen von Anarchisten Kommission ist über die Bestimmung, welche die Regierungs  - Der nächste Beuge, Güterexpedient Schula- Erfner hat einmal schärferer Richtung in der Petersburgerstraße besuchten Beuge Vorlage empfiehlt, noch etwas hinausgegangen. Meine Freunde den Verdacht ausgesprochen, daß die Adresse und der Begleitschein Böse!: Ich weiß es nicht.- Verty.: Wie sind Sie find der Meinung, daß es dabei nicht sein Bewenden haben der Sprengtifte Schriftzüge zeigten, die der Handschrift des in au dec Annahme gekommen, daß auch Weber mit dem könne, sondern daß noch weiter gegangen werden müsse. Ertner wohnenden Polizeilieutenants a. D. Raschte ähnlich Gedanken umging, nach Amerika   auszuwandern? Beuge: Die in den Berichten der Kommiffion für Arbeiterstatistik nieder- fähen. Der Zeuge behauptet auch heute noch, daß er die Es ist mir zu Ohren gelommen. Werth.: Weber gelegten Ziffern beweisen, daß über die Hälfte der Ladengeschäfte Schriftzüge für ähnlich halte. bestreitet entschieden, daß er daran gedacht habe. Werth.:

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