,, Deutsche Freiheit", Nr. 49

ARBEIT UND WIRTSCHAFT

Die Industriebeschäftigung Rückgang der Arbeitszeit

Die gleichgeschaltete Presse kann das weitere Absinken der Wirtschaftskurve nicht mehr ganz verbergen, wie folgen­der Bericht zeigt:

Die durchschnittliche tägliche Arbeitszeit eines Arbeiters ist nach der Industrieberichterstattung des Statistischen Reichsamts im Januar 1934 von 7,33 Stunden auf 7,19 Stun­den zurückgegangen. Dementsprechend hat sich auch die Gesamtzahl der geleisteten Arbeiterstunden von 45,4 auf 44,4 Prozent der Arbeiterstundenkapazität vermindert. Die Zahl der beschäftigten Arbeiter ist dagegen im ganzen von 49,6 Prozent der Arbeiterplatkapazität unverändert ge­blieben.

In den Produktionsgüterindustrien hat sich das Arbeits­volumen nur wenig verändert, hier sind sogar weitere Ar­beitskräfte eingestellt worden. In den Verbrauchsgüterindu­strien dagegen mußten trots der Arbeitsstreckung Arbeiter entlassen werden.

Die günstige Entwicklung in den Produktionsgüterindu­strien wird zunächst vom Ba u gewerbe getragen. Infolge der milden Witterung im Januar konnten die begonnenen Bauarbeiten in verstärktem Maße fortgesetzt werden; die Zahl der beschäftigten Bauarbeiter hat um 2,5 Prozent der Höchstbeschäftigung zugenommen. Vor allem hat sich auch die Beschäftigung in den Investionsgüterindustrien ohne aus­geprägte Saisonbewegung weiter erhöht. Hier wurde freilich die Arbeit gestreckt; die Zahl der beschäftigten Arbeiter ist daher stärker gestiegen als die geleisteten Stunden. Dies gilt besonders für die Groß- Eisenindustrie, für den Waggon- und Schiffbau, sowie für Teile der Elektro- Industrie. Nur im Maschinenbau hat die Zahl der beschäftigten Arbeiter und der geleisteten Arbeiterstunden in gleichem Maße zugenom­men. In den N.- E.- Metallhütten und Walzwerken sind eben­falls Arbeiter neu eingestellt worden, die Gesamtzahl der. ge­leisteten Stunden ist jedoch zurückgegangen.

Schließlich ist in allen Zweigen des Fahrzeugbaues die Beschäftigung gestiegen. In der Kraftfahrzeugindustrie ist die Zunahme zwar nicht so stark wie im Vormonat; hierbei ist jedoch zu beachten, daß die Beschäftigung bereits einen verhältnismäßig hohen Stand erreicht hat. Nur in den In­dustriezweigen, die vielseitig mit der Wirtschaft verflochten sind, hat sich die Beschäftigung fast durchweg vermindert. Dies gilt besonders für die Papier erzeugung sowie für alle Zweige der papierverarbeitenden Industrie, des Druck gewerbes und der Feinmechanik. Auch in einzelnen Teilen der Eisen- und Stahlwaren industrie ist die Tätigkeit zurückgegangen.

Innerhalb der Verbrauchsgüterindustrie hat sich die Be­schäftigung an stärksten in den Nahrungs- und Genußmittel­industrien vermindert.

Passive Resistenz

Von den vielen Steuern, die das dritte Reich" unter dem Namen freiwillige Spenden eingeführt hat, wird die Eintopf­spende am häufigsten sabotiert. Die Arbeiter hassen sie, weil sie es als Hohn empfinden, daß gut ernährte Reiche an einem Sonntagmittag im Monat eine Volksgemeinschafts­suppe essen, ein Eintopfgericht, für das sie sich abends ent­schädigen, mit dem sie sich nach ihrer Meinung aber eine ungeheure Entbehrung auferlegen Selbst vollbeschäftigte Arbeiter können für sich und ihre Familien nicht 50 Pfennig pro Kopf für ein Mittagessen ausgeben. Die Arbeiterfrauen weisen die Sammler des Winterhilfswerks , die das durch den Eintopf Ersparte" abholen wollen, immer energisch ab: .. Wir kochen täglich Eintopf! Wir sparen nichts!" Der Landes­inspektor des Winterhilfswerks in Lippe hat deshalb jetzt ver­fügt: ,, Auch diejenigen, die angeblich(!) beim Eintopfgericht nichts sparen, sind verpflichtet, wenigstens den Mindestsatz zu zahlen." Die freiwillige" Spende wird damit ganz offiziell als neue Zwangssteuer gekennzeichnet. Nach Angabe des ,, Völkischen Beobachters" bringt diese Steuer an jedem Ein­topfsonntag 4 bis 5 Millionen Mark, die jedoch nur zum kleinsten Teil dem Winterhilfswerk zufließen. Die Gast­wirte haben sich nämlich bitter beklagt, daß am Eintopfsonn­tag ihre gewohnten Gäste ausbleiben und lieber zu Hause essen. In Berlin und zahlreichen andern Städten werden deshalb am Eintopfsonntag die Wohlfahrtsküchen geschlossen, und alle ständigen Gäste dicser Küchen und ein erheblicher Teil der Mitarbeiter des Winterhilfswerks aus Mitteln der Eintopfspende in Gastwirtschaften verpflegt. Damit spart die Stadt die Ausgaben für die Wohlfahrtsküchen und gleich­zeitig erhalten die Wirte eine Entschädigung für den Ver­dienstausfall durch das Eintopftheater. Von der Eintopf­sammlung bleibt infolgedessen so gut wie nichts übrig. Die passive Resistenz der Arbeiter gegen die Eintopfspende, die sich zum größten Teil selbst auffrißt, wächst von Eintopf­sonntag zu Eintopfsonntag.

Der Kampf um die Hebamme

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,, Wir haben so viel geredet vom ständischen Aufbau", sagte spottenderweise am 12. Februar 1934 auf der Reichs­tagung der nationalsozialistischen Mittelstandsorganisation NS.- Hago. Was ist nicht alles darüber geschrieben und gemacht worden. Kommissionen haben zusammengesessen und Zeichnungen sind angefertigt worden mit rot und blau und gelb und grün und allem Möglichen. Es war fabelhaft! Wir haben zusammengesessen und beschlossen, die einen ge­hörten dahin, die Toilettefrauen, die Hebammen usw. dort­hin. Wir teilten sie genau auf Sie rauften sich um die einzelnen Menschen, der wollte die, der diese haben: jegt aber möglichst rasch; rasch muß das gehen! Wenn es danach gegangen wäre, wie wir es damals im Juni und Juli und August wollten, wir hätten einen derartigen Interessen­haufen zusammenbekommen, wie ihn Deutschland noch nie­mals gehabt hätte."

Der Kampf um die Hebamme tobt noch immer. der Stände staat kann, so lange dieser Kampf nicht entschieden ist, nicht errichtet werden Dafür hat Deutschland aber einen Interessenhaufen von Schmarogern zu füttern, wie es ihn selbst im Kaiserreich nicht gehabt hat.

Mittwoch, 28. Februar 1934

Die deutsche Reichsbahn im Jahre 1933

Kürzlich hat die Deutsche Reichsbahngesellschaft ihren vorläufigen Jahresbericht für das Jahr 1933 herausgegeben, der trotz aller verhüllenden und schönfärberischen Redens­arten ein betrübendes Bild über das wirtschaftliche Leben in Deutschland gibt. Nach dem Bericht wird finanziell vor­aussichtlich das gleiche Ergebnis wie 1932 erzielt; die Be­triebsleistungen sind zwar höher, aber die Einnahmeent­wicklung hat damit nicht Schritt gehalten.

Die Gesamteinnahmen liegen um 46 Prozent unter den Einnahmen von 1929, welches Jahr mit 5534 Millionen Mark den Höchststand erreichte, und betragen Dreiviertel des Jahres 1931 mit 3849 Millionen Mark. Im Personen­und Gepäckverkehr wurden 1933 voraussichtlich 840 Mil­lionen Mark eingenommen gegenüber 1443 Millionen Mark im Jahre 1928; sie liegen um 41 Prozent niedriger als 1929 und um 7 Prozent niedriger als 1932. Die sonstigen Einnahmen zeigen ebenfalls ein erhebliches Absinken. Der Güterverkehr war zwar mengenmäßig u 3 Prozent höher als 1932, liegt aber 49 Prozent niedriger als 1929. Für den Ausgleich von Einnahmen und Ausgaben be­stehen große Schwierigkeiten, da sämtliche Reserven auf­gezehrt sind. Durch die Reichsregierung wurde die Deutsche Reichsbahngesellschaft zu einem Arbeitsbeschaffungspro­gramm und damit zu einer Personalvermehrung gezwungen, so daß die Personalausgaben 70 Prozent der Gesamtaus­gaben erreichten. Das erste Arbeitsbeschaffungsprogramm in Höhe von 280 Millionen Mark wurde erweitert auf 336 Millionen Mark. Durch ein zusätzliches Arbeitsbeschaffungs­programm stieg die Summe auf 560 Millionen Mark und wurde dann weiter erhöht auf 625 Millionen Mark. Alles in allem genommen hat die Deutsche Reichsbahngesellschaft im Jahre 1933 die Summe von 1,4 Milliarden Mark für der­artige Zwecke verbraucht und dieselbe Summe für 1934 vor­gesehen.

Und wie erfolgte die Finanzierung dieser kolossalen Be­träge?

Man lese die eigenen Worte des Berichtes: Diese zusäŋ­lichen Arbeitsbeschaffungen konnten nicht durch Aufnahme einer langfristigen Anleihe finanziert werden, weil der Ka­pitalmarkt das zur Zeit nicht zuläßt. Daher mußte eine um­fangreiche und kostspielige Finanzierung über Wechsel vorgenommen werden. Die Reichsbahn arbeitet dabei in engster Fühlung mit der Reichsbank und der Reichs­regierung, die beide ihre weitgehende Unterstützung zuge­sagt haben." In jedem crdentlichen Staat, würden solche Dinge als Wechselreiterei bezeichnet und die Verantwort­lichen ins Zuchthaus gesperrt werden, aber im heutigen Deutschland ..

Die Ausgaben der Betriebsrechnung schließen mit 3000 Millionen Mark ab, die Gewinn- und Verlustrechnung wird mit einem rheblichen Fehlbetrag abschließen, obwohl nach dem noch immer nicht ratifizierten Lausanner Abkommen die 660 Millionen Mark Reparationssteuer weggefallen sind und die Reichsbahn auf Grund besonderer Abrede ledig­lich einen Beitrag von 70 Millionen Mark an das Reich zu leisten hat.

,, Die Reichsbahn wird ihre ganze Sorge darauf richten müssen, wenigstens einen buchmäßigen Rechnungsaus­gleich für 1933 zu finden,"

so heißt es wörtlich in dem Bericht.

noch zurückgegangen ist, sagt der Bericht: Die Ergebnisse Ueber den Gesamtpersonenverkehr, der gegenüber 1932 zeigen, daß die im Laufe des Jahres auf allen Gebieten der Wirtschaft sich anbahnende Besserung der Lage sich im Per­sonenverkehr der Reichsbahn noch nicht ausgewirkt hat. Der Reiseverkehr litt auch weiter unter der wirtschaftlichen Not des einzelnen. Der Berufs- und Arbeiterverkehr auf Zeitkarten blieb schwach. Im Verkehr vom Ausland machte sich die Boykottbewegung gegen Deutschland nachteilig be­merkbar. Schließlich dürften Reisen nach dem Ausland in­folge der Bestimmungen über die Bewirtschaftung der De­visen unterblieben sein."

Ueber die Personenzahl teilt der Bericht mit, daß die Zahl der Beamten um 16 500 gefallen sei, während die Arbeiter­zahl infolge der von der Reichsregierung veranlaßten ..Durchhaltung" der Zeitarbeiter und Neueinstellung von Werkstättenarbeitern gestiegen ist.

Die Verminderung der Beamtenzahl wurde dadurch herbei­geführt, daß jede freiwerdende dritte Beamtenstelle nicht wieder besetzt wurde; dafür werden jetzt noch mehr als frü­her Arbeiter zum Beamtendienst herangezogen. Die Durch haltung" der Zeitarbeiter und die Neueinstellung von Werk­stättenarbeitern wurde dadurch zum größten Teil ausge­glichen, daß Tausende von leistungsfähigen, zum Teil jahre­lang bei der Reichsbahn tätige Arbeiter als Marxisten" und staatsfeindlich" auf das Straßenpflaster geworfen wurden.

Den Juden geschicht nichts!" Vernichtung der Existenz

Die Gubener Zeitung" vom 13. Februar berichtete über eine Betriebsversammlung der Hutfabrik Steinke, die sich u. a. damit beschäftigte, daß infolge des starken Anschwellens der uniformierten Verbände die Hutfabriken große Absatz­möglichkeiten verlieren. Um hier vorzubeugen, fuhr eine Abordnung der Hut- Industrie unter Führung des Oberbür­germeisters von Guben zur Reichszeugmeisterei nach München , um für die Betriebe die Genehmigung zur Her­stellung von Uniform- Kopfbedeckungen zu erlangen. Das Verlangen wurde abschlägig beschieden. Die Genehmigung

wird unter keinen Umständen erteilt, wenn in dem betreffen­den Betriebe jüdisches Kapital arbeitet. Auch die Genehmi­gung zur Herstellung von Arbeitsdienst- Mützen wurde kürz­lich vom Arbeitsministerium an die Bedingung geknüpft, daß die jüdische Betriebe sich bis zum 15 März gleichge­

An Gesamtpersonal waren 1933 602 619 Bedienstete vor­handen, während die Zahl sich für 1932 auf 600 593 be­lief.

Die Zahlen zeigen also selbst, daß der Riesenbetrag, der auf das Konto ,, Arbeitsbeschaffung" gebucht wird, auch nicht an­nähernd im Reichsbahnbetrieb aufgebracht wird. Trotz der Beibehaltung der Zeitarbeiter( 60 000 für die Wintermonate sind 30 000 für das ganze Jahr) sowie der Neueinstellung von Werkstättenarbeitern sind nur 2014 Personen im Jahre 1933 mehr beschäftigt gewesen als 1932. Gewiß sind Neu­einstellungen im oben angegebenen Umfange erfolgt, dafür hat man aber alte, eingearbeitete Arbeiter als staatsfeind­lich entlassen.

Interessant ist noch ein Satz über die Fahrzeugbeschaffung. In dem Bericht heißt es, daß im Jahre 1933 durchschnitt­lich 3100 Lokomotiven überzählig waren; wieviele Personen­und Güterwagen ohne Beschäftigung auf den Bahnhöfen standen, wird vorsichtigerweise gar nicht angegeben. Dann aber heißt es: Obwohl der Bestand der Deutschen Reichsbahn an Lokomotiven und Wagen den Bedarf be­trächtlich übersteigt, also ein erheblicher Ueberbestand vor­handen ist, hat sich die Reichsbahn doch veranlaßt gesehen, um die Bestrebungen der Reichsregierung zur Verringerung der Arbeitslosigkeit nach Kräften zu unterstützen, ein um­fangreiches Fahrzeugprogramm für 1934 aufzustellen. Dieses enthält vor allem auch eine größere Anzahl von Triebwagen und einen weiteren größeren Betrag für die Beschaffung von Lastkraftwagen. Bisher wurden auf Grund dieses Pro­gramms bestellt bzw. die Beschaffung eingeleitet von: 159 Dampflokomotiven, rws

9 elektrischen Lokomotiven,

555 Kleinlokomotiven,

370 Trieb-, Steuer- und Beiwagen, 419 Personenwagen,

183 Gepäckwagen, 1982 Güterwagen,

147 Bahndienstwagen und

2 Schiffen.

Der Wert der Fahrzeuglieferungen, der im Jahre 1933 be­zahlt worden ist, stellt sich auf etwa 105 Millionen Mark gegenüber rund 70 Millionen Mark im Vorjahre. Im Jahre 1933 werden für Fahrzeugbeschaffungen voraussichtlich 113,5 Millionen Mark ausgegeben werden."

Kein vernünftiger Mensch wird etwas gegen Neubeschaf­fungen von Fahrzeugen in einem Betriebe wie die Deutsche Reichsbahn einzuwenden haben, aber wenn man sich vor Augen hält, daß nach dem eigenen Bericht der Hauptver­waltung 3000 betriebsfähige Lokomotiven und hundert­tausende von Personen- und Güterwagen zwecklos auf den Gleisen stehen, dann kann man die Neubeschaffung von

Fahrzeugen in einem solchen Umfange wie hier doch nur als zwecklose Ausgabe und Verschleuderung bezeichnen.

Und dies geschieht, damit die glorreiche Regierung mit ,, Arbeitsbeschaffung" und gesunkenen Arbeitslosen­zahlen" der Welt glaubt etwas weismachen zu können. Wenn dann aber noch Leute, wie der jetzige Präsident der Reichsbahndirektion Köln , Herr Remy, glauben sagen zu können, daß bei einem Vermögen der Reichsbahn von 46 Milliarden die Belastung von 3 bis 4 Milliarden Mark noch zu gering sei und man ruhig noch einige Milliarden dazu­nehmen könne, dann kann man nur bedauern, daß im heu­

kampf im Dawes- Plan der Besity der Reichsbahn mit 26 Mil­tigen Deutschland solche Leute den Posten eines Reichs­bahndirektionspräsidenten einnehmen. Als nach dem Ruhr­liarden festgesetzt und mit kaum einer halben Milliarde aus dem jährlichen Reinertrag zu deckenden Abgabe belegt wurde, da sprachen dieselben Leute, die heute das Maul so voll haben, von einer unerträglichen Belastung und be­zeichneten jeden, der für den Dawesplan und später für den Youngplan eintrat, als Vaterlandsverräter. Heute aber kön­nen solche Ansichten, wie die des Herrn Remy, ungestraft geäußert werden und solche Leute können hohe, verantwort­liche Posten bekleiden, anstatt öffentlich gestäupt zu wer­den. Es ändern sich eben nicht nur die Zeiten, sondern lei­der auch die Menschen.

Zu erwähnen ist noch, daß die Deutsche Reichsbahngesell­schaft das Grundkapital für die Reichsautobahnen in Höhe von 50 Millionen Mark zur Verfügung gestellt und 14 Oberste Bauleitungen für den Bau der Reichsautobahnen eingerichtet hat. Es ist also zu verzeichnen, daß für Dinge, die aus rein poli­tischen Gründen ohne nennenswerte wirtschaftliche Unter­lagen geplant sind, das notwendige Geld aufgetrieben wird

ganz gleich, ob Aussicht besteht, daß dieses Geld in ab­sehbarer Zeit irgendwelche Erträge abwirft. Die verantwort lichen Männer der Deutschen Reichsbahngesellschaft aber sitzen in Berlin in der Voßstraße, stützen den Kopf in die Hände und tragen ihren ehrlichen Namen zu Markte.

schem Kapital. Es sei ein Irrtum, wenn jüdische Kapitalisten dor und Geldgeber glaubten, die Arierfrage würde von NSDAP. wieder beseitigt oder nicht ernst genommen. Im Gegenteil, die Nationalsozialisten fordern für den deutscher Arbeiter die deutsche Führung, und diese sei nur möglick wenn die Fabriken unabhängig von jüdischem Kapital macht würden. Es könne auf die Dauer nicht geduldet wer­den, daß der hochwertige deutsche Arbeiter zur Arbeitslosig keit oder zur Kurzarbeit verdammt werde, weil die Fabriken sich in jüdischem Besitze befänden Es sei Pflicht der NSDAP . als Träger des Staatsgedankens. hier eine Lösung zu finden. Es wären auch bereits Verhandlungen aufgenommen, um die

Fabriken, die heute noch von jüdischem Kapital beherrscht

würden, in deutsche Hände überzuführen.

Aus den Worten des Reichszeugmeisters geht hervor. daß an eine Ausmerzung der Juden aus der deutschen Industrie hingearbeitet wird.

schaltet haben, d. h. in arische Hände übergegangen sind. 12 000 Berliner Juden als arbeitslos registriert

Der Oberzeugmeister legte u a dar, daß die Reichszeug­meisterei nie und nimmer eine Genehmigung zur Herstellung von Parteidienstkleidung an Firmen erteilen werde, die in jüdischen Händen seien oder die abhängig seien von jüdi

Bei den Arbeitsnachweisen der Berliner Jüdischen Ge­meinde sind 12 000 Personen als arbeitslos registriert. Diese Zahl erhöht sich um diejenigen, die sich auf den Arbeits­nachweisen nicht gemeldet haben.