Gestern und heute A Stavisky und die Polizei
Das Ereignis des Tages ist die Rede des belgischen Ministerpräsidenten de Broqueville. Er hat von seinem
hoch verantwortlichen Posten aus festgestellt, daß Deutsch - Der verbrannte polizeiliche Empfehlungsbrief
land sich in voller Aufrüstung befindet. Und während früher allierte Staatsmänner in solchen Fällen zu sagen pflegten, das sei eine Verletzung der Vertragsbestimmungen, eine Gefährdung des Friedens und jedenfalls etwas äußerst Tadelnswürdiges, hat Herr de Broqueville ungefähr das Gegenteil gesagt. Er hat die deutsche Wiederaufrüstung gewissermaßen wie ein Naturereignis jenseits von gut und böse behandelt, mit dem man sich nun einmal abfinden müsse, ob es einem lieb oder leid sei. Herr de Broqueville mag sich dabei gedacht haben, daß man ja auch einem ausbrechenden Vulkan nicht vorwirft, er verletze die Bestimmungen eines Vertrags.
Solche Ansichten sind heute in der Welt weiter verbreitet, als es offizielle Reden und gut disziplinierte Zeitungen erkennen lassen. Der Minister präsident des kleinen Belgien hat laut gesagt, was Leute wie Macdonald oder Sir John Simon wahrscheinlich im stillen denken. Im dunkeln sind es die kleinen Kinder, die zuerst weinen. Und in einem Wirrwarr wie ihn heute das Abrüstungsproblem darstellt, ist es gleichfalls das Recht der Kleinen, zuerst die Dinge beim Namen zu nennen. Während die großen, vorsichtigen Zeitungen sich noch mit der Feststellung begnügten, daß Stavisky undurchsichtige Geschäfte gemacht habe, wußte der Mann auf der Straße bereits: wieder so ein Schwindler. Die Herren Macdonald und Simon sprechen noch von berechtigten Forderungen Deutschlands ; Herr de Broqueville dagegen stellt trocken fest, daß Deutschland sich bis an die Zähne wappnet und niemand den Mut hat, es zu hindern.
1. Und warum nicht?
Den letzten Schleier des Geheimnisses hat auch Herr de Broqueville nicht gelüftet. Dabei ist es gar nicht so schwer. Das neue englische Flotten- Budget für 1934/35 sieht eine Mehrausgabe von 3 Millionen Pfund vor, das sind in deutschem Gelde rund 40 Millionen Mark. Der englische Steuerzahler ächzt unter diesen Mehrausgaben. Und der belgische Bürger vollends wird beim Gedanken an einen neuen Rüstungswettlauf blaß bis unter die Haarwurzeln. Es ist ja ein Irrtum anzunehmen daß der Staatsbürger immer dieselbe politische Ansicht habe. Eine andere hat er, wenn er die außenpolitische Spalte seiner Zeitung liest, und wieder eine andere, wenn er den Steuerfragebogen ausfüllen muß. Sicherlich hat Herr de Broqueville mit seiner Rede den belgischen Zeitungslesern nicht sonderlich gefallen. Aber der Steuerzahler mag finden, daß der Mann in einigen Punkten doch ganz vernünftige Ansichten hat.
wenn alle Und doch hat die Sache einen Haken. Denn Welt kein Geld hat. neue Rüstungen zu bezahlen, so muß man sich immerhin fragen, woher denn Hitler- Deutschland es hat. Auch hier ist die Antwort gar nicht so schwer. Es ist kein Kunststück, Panzerschiffe und Flugzeuge zu bauen, wenn man seine Schulden nicht bezahlt. Die Regierung Hitler macht es im Grunde nicht anders als die Bolschewiki. Wie diese die Zarenschulden nicht anerkannten, löst die Regierung Hitler die Schulden der Weimarer Republik nicht ein. Mit nicht bezahlten Schulden bezahlt sie ihre Rüstungen; bezahlt sie das Nickel, das Kupfer, das Mangan- Erz, das in der deutschen Einfuhrstatistik jetzt mit so sonderbar hohen Ziffern erscheint.
Und daß solche Methoden für andere Länder gleichermaßen unnachahmlich und unwiderstehlich sind
de Broqueville in seiner Rede sagen wollen.
Kritik an Broqueville
das hat Herr Argus.A
Brüssel, 7. März. Die in Deutschland viel besprochene Rede des belgischen Ministerpräsidenten de Broqueville findet in Belgien selbst eine ziemlich fühle Aufnahme. Außer dem Außenminister Hymans ist dem Ministerpräsidenten auch der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Senats, der Abgeordnete Segers, entgegengetreten. Er erflärte es als Grundsatz der belgischen Politik, einen gefährlichen Nachbar an der Wiederaufrüstung zu hindern. Die englischen und italienischen Vorschläge verstärkten die deutsche Gefahr an der belgischen Grenze. Frankreich habe jetzt das Wort. Belgien habe nur eine Politik der Ruhe, gegründet auf ein Kompromiß, zu befolgen, sondern einen Alarmruf auszustoßen. Auch der Parteifreund des Ministerpräsidenten, der Senator de Dorlodot, wandte sich gegen die deutschen Rüstungen und erklärte die Rüstungen Frankreichs und Belgiens für ungenügend. Des weiteren kritisierte er die Politik von Locarno und wandte sich gegen alldeutsche" Politik des britten Reiches".
Die katholische Metropole d'Anvers". bemerkt, daß die Rede Broquevilles im Senat mit Zurückhaltung, ia Miß fallen aufgenommen worden sei. Independance Belge " er klärt, das Land werde nicht ohne tiefe Bewegung von der Ansicht des Regierungsoberhauptes Kenntnis nehmen, nach der man alle Hoffnung aufgeben müsse, Deutschland zur Respektierung von Verträgen zu bringen, die durch 40 000 belgische Tote teuer erkauft worden seien.„ Etoile Belge" sagt, die Rede Broquevilles werde im Land tiefe Niedergeschlagenheit erweden; im übrigen sei seine Kritik am Vertrag von Versailles ungeschickt gewesen.„ Nation Belge" meint, die Rede werde allen guten Bürger mit Befürchtung und Trauer erfüllen. Broqueville betreibe eine Politif des ,, sauve qui peut".
,, Tiefer Pessimismus" on Verzögerung der französischen Note
A
London, 8. März. Der diplomatische Mitarbeiter des„ News Chronicle" sagt, die Absendung der französischen Antwort quf die britische Abrüstungsdenfschrift werde wahrscheinlich beträchtlich verzögert werden. Diese Tatsache rufe tiefen Pessimismus bei den Anhängern des Abrüstungsgedankens hervor. Zur Sicherheitsfrage bemerkt der Mitarbeiter, eine politische Bürgschaft für die Grenzen eines anderen Landes bedeute immer ein großes Risiko, da man nicht dafür gerade stehen könne, daß die Politik des betreffenden Landes friedfertig sein werde. Die Engländer hätten stets befürchtet, daß sie durch Teilnahme an einem Kollektivsystem in einen ieg gegen eine Regierung verwickelt werden könnten, die mora= lisch im Recht, aber technisch im Unrecht sei. Ein Versprechen Großbritanniens , alles zu tun, was gerecht und möglich sei,
Paris , 8. März. Der parlamentarische Untersuchungsausschuß in Sachen Stavisfy hat den früheren Direktor der Sicherheitspolizei Thomé eingehend über die Tätigkeit der Polizei bei Behandlung des Falles Stavisfy vernommen. Dabei wurden sowohl die Angelegenheit des Polizeiinspektor Bonn , als auch die Beziehungen Stavisfys zur Polizei selbst angeschnitten. Mitte Januar sei, so sagte Thomé aus, Polizeiinspektor Bonn , der den Fall Staviffy bearbeitete und sich gerade um die Klärung der Konten und damit auch um die Auffindung der Scheckabschnitte bemühte, mitten aus seiner Arbeit heraus vom Dienst suspendiert
worden, und zwar wegen einer Angelegenheit, die auf 1928 oder 1929 zurückgehe. Auf Veranlassung des Generalinspektors Plytas fei Inspektor Bonn auf eine anonyme An zeige hin beschuldigt worden, 1928 oder 1929 für eine einem Ausländer gewährte Vergünstigung Geld angenommen zu haben. Das sei die Begründung seiner Amtssuspendierung im Januar 1934 gewesen. Die Suspendierung erfolgte durch einen Entscheid des Innenministeriums. Auf ihn, Thomé, habe diese Maßreglung um so mehr Eindruck gemacht und Erstaunen hervorgerufen, als in den Personalaften Bonys nichts Belastendes aus jener Zeit zu finden gewesen sei. Auch habe man ihn selbst über die Opportunität der Maßreglung Bonns überhaupt nicht gefragt.
Hinsichtlich der Beziehungen Stavissfns zur Polizei erflärte Thomé, diese hätten sich seines Wissens darauf be= schränkt, daß der Polizeikommissar Bayard nach Entlassung Stavistys aus dem Gefängnis mit ihm Verbindung aufrechterhielt. Aber solange er, Thomé, Direktor der Sicherheitspolizei gewien sei, fei Stavissfy nicht indicateur" der Polizei gewesen. Als Stavisfy einmal an der Grenze Paßschwierigkeiten hatte, habe Polizeikommissar Bayard ihm
einen Brief ausgehändigt, durch den er Stavisfy der wohlwollenden Aufmerksamkeit seiner Kollegen anempfahl. Als der Dienſtvorgefeßte des Kommissars Bayard von diesem Brief Kenntnis erhielt, habe er Bayard befohlen, diesen Brief Stavisfy wieder abzunehmen, was auch geschah, und Bayard haben den betreffenden Empfehlungsbrief dann vor den Augen seines Vorgesßten verbrannt. Das dürfte nach Ansicht Thomés das einzige Schriftstück gewesen sein, mit dem Stavisfy seine Beziehungen zur Polizei begründete.
Der 6. Februar
Chautemps vor dem Untersuchungsausschuẞ
Paris , 8. März. Bei seinem Verhör vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuß über die Straßenunruhen in Paris am 6. Februar erklärte der frühere Ministerpräsident Chautemps auf Befragen, niemals vom Polizeipräfeften Chiappe oder von anderer Seite über angebliche Umtriebe des früheren Innenministers Frot unterrichtet wor= den zu sein. Chautemps ließ durchblicken, daß er bereits früher an eine Amtsenthebung des Polizeipräfekten Chiappe gedacht habe. Die republikanische Treue der Polizei habe er niemals in Zweifel gezogen. Auch glaube er nicht, daß den Kundgebungen umstürzlerische Absichten zugrunde gelegen hätten. Der frühere Polizeipräfekt Chiappe läßt zu dem Dementi Frots erklären, daß er seine unter Eid vor dem Untersuchungsausschuß abgegebenen Erklärungen in allen Einzelheiten aufrechterhalte.
„ Osservatore Romano " knüpft an die Worte des Papstes an, daß das ganze deutsche Volf einen tragischen historischen Augenblick erlebe. Pius XI. sei der„ Papst der Jugend" und habe im Konkordat gerade für die deutsche Jugend Sicherungen festgelegt. Nichtsdestoweniger sei die katholische deutsche Jugend Ziel von Anwürfen, Kritiken, Verdäch
musit, Festberichte usw bringen und somit dem vatikanischen Sender für den deutschen Kulturkreis, ähnlich wie die katho lischen Sender in andern Ländern, im„ Apostolat der Lüfte" zusammenarbeiten will. Der geplante Sender soll den Namen„ Cherubim" tragen.
tigungen und Feindseligkeiten. Erst fürzlich babe der Ein Weißbuch des Vatikans
einen
Führer der fölnischen Hitler- Jugend erklärt, die restlichen katholischen Jugendverbände müßten noch im Laufe dieses Jahres aufgelöst und in die hitlerische Jugend eingereiht werden, in deren Kreisen man nicht über Kirche und fatholische Religion diskutiere.„ Für die Ideen einer Priestertaste, die ihre wahre Mission vergessen hat, sind nicht einundzwanzig Hitler- Jungen gefallen." In seiner Rede über Konrad von Parzham hat der Papst diesen bescheidenen und demütigen Kapuziner dem Führer der hitle= rischen intellektuellen Erziehung Rosen berg Heiligen gegenübergestellt: einem Halben. Der Artikel zitiert Ausführungen des auf den Inder gesetzten Rosenbergschen Buches und bemerkt, hier gehe es nicht mehr um Phrasen aus Versammlungsreden oder um Interviews, sondern um philosophische Doktrinen, um eine sogenannte neue Religion, die in vollem Widerspruch zum christlichen Glauben und christlichen Leben stünde. Alle geradsinnigen Deutschen , welches Bekenntnisses immer, werden einsehen, daß eine Jugend, der das Beispiel des Konrad von Parzham vorschwebe, immer und überall dem Vaterland und der Welt bedeuten wird, daß die katholischen Werte auch jetzt, um mit den Nationalsozialisten zu reden, im Kampf der Werte" unüberwindliche nationale und staatsbürgerliche Werte seien. Knebelung der katholischen Jugendverbände
Im Bereiche der Ortspolizeibehörde Bonn wurde den Angehörigen der konfessionellen fatholischen Jugendverbände bis auf weiteres jedes geschlossene Auftreten in der Oeffentlichkeit, das öffentliche Tragen von Bundestracht, das Mitführen oder Zeigen von Wimpeln oder Fahnen, jede sportliche oder volfssportliche Betätigung innerhalb der fonfessionellen Jugendverbände verboten. Das Verbot ist auf die Verteilung von Flugzetteln zurückzuführen.
Projekt eines katholischen Senders
Die schweizerische katholische Wochenschrift„ Die Schildvache" erläßt einen Aufruf zur Gründung eines Fonds für einen katholischen Sender, der für den deutschen Sprachkreis aller Länder firchliche Nachrichten, Kirchen
Naziskandale in aller Welt
Holländischer Protest gegen die Nazi- Invasion
Einige hundert Nazis überschritten dieser Tage die holländische Grenze. Auf dem Weg nach Doetinchen, einer fleinen Stadt, die etwa 5 Kilometer jenseits der Grenze liegt, verteilten sie Flugblätter und beschmierten die Wände mit Hakenkreuzen. Es waren zum großen Teil Holländer, die in Deutschland leben und der deutschen NSDAP . angehören.
Die holländische Regierung soll eine Protestnote an die deutsche Regierung vorbereiten. Nazi- Propaganda in Schweden
Stodholm, 6. März.
Wie die schwedischen Zeitungen berichten, hat sich ein gewisser Herr Malte Welin, der sich„ Vortragsprofessor für skandinavische Literatur an der Universität Berlin" betitelte, dieser Tage schleunigst aus dem Staub gemacht, da man ihn wegen betrügerischen Konkurses festhalten wollte. Der Herr war Verleger mehrerer Zeitungen, die sich hauptsächlich mit nationalsozialistischer Propaganda befaßten.
um eine Verlegung einer Abrüstungsabmachung zu verhin Entmannung
dern oder wiedergutzumachen, würde Frankreich eine utel bessere Gewähr für britische Unterstützung im Falle eines Angriffs geben als es iemals durch einen politischen Ve trag erlangen fönnte. Denn fein politischer Vertrag, och nicht der Vertrag von Pocarno, würde in England so all se mein unterstützt werden wie ein Abkommen, daß der Regieruna eine Verminderung der Rüstungsausgaben bei einem gleichzeitigen Gefühl erhöhter Sicherheit gestatten würde.
Trotz gegenteiligen Sachverständigengutachtens Staffel, 8. März. Die Kasseler Straffammer hat in einer Entscheidung die Voraussetzungen für die Anordnung einer Enimannung als gegeben angesehen, obgleich sich der Sachverständige gegen die Kastration aussprach. Gegen einen 32jährigen Mann, der zur Zeit seine dritte Strafe
Aus Berlin berichtet die Basler„ Nationalzeitung": Die Publikation eines Weißbuches des Vatikans über den Kontordatstreit zwischen drittem Reich" und Kurie steht bevor. Der Vatikan beabsichtigt, mit einer Aufzählung aller Berstöße von seiten des Reiches gegen das legten Sommer abgeschlossene Konkordat die eigene Stellung für die bevorstehende Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Ausführungsbestimmungen des Abkommens zu stärfen. In zwei Punkten dürfte sich die vatikanische Politik nach wie vor nnnachgiebig zeigen: in der Frage der Steriz lisation und in der des Raffenprinzips. In der geistlichen Jugenderziehung dürfte analog dem Bei: spiel zwischen Kurie und Faschismus zwar ein Kompromiß vorbereitet werden. Freilich wird in Berliner katholischen Kreisen, die der Kurie nahestehen, immer wieder erklärt, der Unterschied zwischen dem Konflikt Kurie - Faschismus und dem Streit Kuries, drittes Reich" sei sehr groß. Die Katho lifen in Deutschland seien eine Minderheit. Der Vatikan sehe fich deshalb gezwungen, die Rechte der deutschen Katholiken viel energischer, grundsäglicher und kompromißloser zu vers fechten als die der ohnehin überwältigend fatholischen Volks mehrheit in Italien . In denselben Berliner Kreisen wird übrigens gehofft, die infolge der deutschen antikirchlichen und Raffenpolitik im Auslande entstandenen großen Schwierigs keiten würden die Reichsregierung zu großen Konzessionen an den Vatikan bewegen...
Beichtgeheimnis nicht mehr sicher
Der Pfarrer von Wermerichshausen( Unter franken) wurde in Schutzhaft genommen wegen Aeuße: rungen, die er einer Beichtenden gegenüber getan hatte.
Kardinal Bertrams Hirtenbrief
Breslau , 7. März. Der Breslauer Erzbischof, Kardinal Bertram , hat einen Hirtenbrief erlassen, in dem gesagt wird: ,, Wer euch ein anderes Evangelium lehrt als das Evangelium, das wir euch bringen, der sei verflucht." Eingesetzt
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abgesetzt
Braunschweig , 7. März. Der braunschweigische Landesbischof Beye, der erst am 21. Januar in sein Amt eingesetzt worden war, ist zum Rücktritt gezwungen worden.
wegen Erregung öffentlichen ergernisses verbüßt hatte die Staatsanwaltschaft den Antrag auf Entmannung gestellt. Ein vom Gericht zugezogener Sachver= ständiger sprach sich indessen nur für die Anordnung ber Sicherungsverwahrung aus, da es fich bei dem Angeklagten nicht um einen von frankhaftem Hang befallenen Menschen, sondern nur um einen moralisch minderwertigen Mann handele, dem ethische Vorstellungen und Hemmungen fehlten. Entgegen dem Gutachten des Sachverständigen gelangte das Gericht doch zur Anordnung der Entmannung, da nach seiner Ueberzeugung dem gemeingefährlichen Treiben des Angeklagten auf andere Weise kein Ziel gesetzt werden könne.
Darres..Hegehof"
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Und das kritische Fräulein Doktor
Die Geheime Staatspolizei verhaftete in Halle ein Fräu lein Dr. Kisker wegen Verächtlichmachung des Reichsministers Darre. Sie sandte, wie der„ RWD." des Deut schen Nachrichtenbüros meldet, dem Kreisleiter der NSDAP . Bielefeld - Land einen anonymen Brief, der sich in herabsetzender Form gegen einen vom Kreisleiter gehaltenen Vortrag über den Hegehofgedanken des Reichsministers Darre gewandt habe.
Polizeibeamte verhaftet