Faschismus in Großbritannien  

Welchen Einfluß die faschistische Bewegung in England hat, ist außerordentlich schwer zu entscheiden. Daß sie aber auch in England eine gewisse Gefahr bedeutet, kann nicht bezweifelt werden, und es wäre töricht, wollte man diefe Bewegung nur als eine mehr oder minder lächerliche Nachäffung italienischer Formen und Jdeen betrachten.

Von den vier bestehenden faschistischen Organisationen find drei völlig einflußlos: die British Fascist Ltd.(!), die National Fascist und die Imperial Fascist League. Die erfte dieser Gruppen ist mehr oder weniger als Hilfs organisation der Konservativen zu bezeichnen, ihr Pro­gramm ist eine Mischung von Antisemitismus und briti schem Imperialismus. Die zmeite Gruppe hat sich aufge­löst, die dritte nur 500 Mitglieder stark- ist mehr oder weniger eine Privatangelegenheit eines Herrn Leese  , der alle Juden nach Madagaskar   senden möchte.

I.

Von Bedeutung allein ist die British Union of Fascists  ", geführt von Sir Oswald Mosley  . Moses   Moses Mosley, wie er von seinen antisemitischen Konkurrenten genannt wird, weil seine Organisation offiziell nicht judenfeindlich ist. Mosley  , reich, begabt, glänzender Redner, Kriegsteilnehmer, sechster Baronett, verheiratet mit der verstorbenen Lady Cynthia  , Tochter des Marquis Curzon, früher Vizekönig von Indien  , mit 22 Jahren konservativer Abgeordneter, trennte sich von seiner Partei und kandidierte 1923 als Unabhängiger- und behielt seinen Sig, schloß sich aber bald im Unterhaus der Labour Party   an. Jm zweiten Macdonald- Kabinett wurde er, erst 33 Jahre alt, Minister ohne Portefeuille und unter J. H. Thomas( jetzt Dominion- Minister) beauftragt, sich besonders dem Arbeitslosenproblem zu widmen.

Nun sezt aber bald der Konflikt eines intelligenten, reichen, ungeduldigen jungen Intellektuellen mit be jahrten bedächtigen Partei und Gewerkschaftsführern ein, der schließlich zur Trennung Mosleys von der Labour Party   führte. Sein Arbeitslosenproblem -öffentliche Arbeiten, Pensionierung alter Arbeitnehmer niedergelegt im Mosley   Memorandum fand nicht die Billigung von J. H. Thomas, der, pochend auf sein Alter und seine Erfahrung", es lächerlich machte. So trat Mosley   1930 von seinem Ministerposten zurück und veröffentlichte, gemeinsam mit Aneurin Bevan  , Oliver Baldwin  , J. F. Horratin, A. J. Cook und anderen ein Wirtschaftsprogramm, in dem im wesentlichen plan­wirtschaftliche Ideen vertreten werden und das als Basis für die Gründung einer neuen Partei diente. Aber die Labourführer, die sein Manifest unterzeichnet hatten, schlossen sich der neuen Partei nicht an. In den 1981er- Wahlen verloren schließlich alle Mosley  - Anhänger ebenso wie er selbst ihre Parlamentssitze. Diese Nieder. lage ist wie John Strachen, einst sein Sekretär, nun zwischen Kommunismus und Sozialismus stehend, ge schrieben hat, die Geburtsstätte der British Union of Fascists  ".

Wie stek die Organisation ist, ist schwer zu schätzen. Sie foll an 500 000 Mitglieder haben. Sie verfügt über ein Schußkorps, hat Panzerautos, um die Mitglieder vor kommunistischen Ueberfällen zu schüßen, Die Mitglieder tragen schwarze Hemden und das faschistische Rutenbündel mit Beil und ihr Programm ist das des Korporativstaates" mit allen dazugehörigen Schlagworten. Offiziell ist die Partei nicht antisemitisch. Aber ihr Hauptquartier in Chelsea   ist mit Plakaten be­klebt, wie Gollen die Juden Britannien in den Krieg treiben?" Juben nimmt sie als Mitglieder nicht auf, neuerdings wird auch der jüdische Einfluß in der City bekämpft.

II.

Die Diskussion über die faschistische Bewegung ist neuer Dings ins Rollen gebracht worden dadurch, daß Lord Rothermere  , einer der beiden Zeitungslords, persön lich in der Daily Mail" für Mosleys Bewegung eintrat

Auch die Times?"

Ein Auslandsdeutscher aus Baris entrüftet fich in Nummer 51 der Deutschen Freiheit" über den Berliner  Berichterstatter der Times". Dieser Auslandsdeutsche, schreibt man uns, versteht entweder kein Englisch oder thm ist Jronie ein unbekannter Begriff. Jedenfalls war dieser Angriff auf die Times" so verfehlt, daß jeder, der den in Frage kommenden höstlichen Artikel nicht nur gelesen, sondern auch verstanden hat, nur den Kopf schüt teln kann.

Der von dem Schreiber herausgeriffene Sag

Von Leopold Franz- London und dann zum Eintritt in die Organisation aufforderte. Welche Motive Rothermere zu diesem Schritt veranlaßten, ist unbekannt. Vielleicht, daß sein Blatt in der Auflagen zahl von der ersten Stelle an die dritte rückte, und daß der sozialistische Daily Herald" mit 2 030 000 Lesern führend geworden ist. Ob Rothermeres Unterstüßung mirklich hilfe bedeutet, ist mehr als zweifelhaft. Denn Rothermere wird politisch keinesfalls ernst genommen. Sein Konkurrent, Lord Beaverbrook  , hat nunmehr offi­ziell gegen Mosley   Stellung genommen, womit nicht ge­jagt sein soll, daß Beaverbrook   nicht Faschist ist. Er ist es, und er ist gefährlicher.

Die Bedingungen für einen faschistischen Sieg sind: ein Mittelstand, der pauperisiert ist oder in Gefahr, es zu werden. Eine ständige Armee vor allem jugendlichen- Arbeitslosen. Das Bersagen eines Labour- Kabinetts und Anhalten oder Verschärfung der Wirtschaftskrise.

Der englische   Mittelstand ist gesund, wohlhabend. Aber er wird neuerdings in eine Rampfstellung zu den Konsumgenossenschaften hineingetrieben, insbesondere durch die Beaverbrookblätter. Die Konsumgenossen schaften mit 6 760 000 Mitgliedern, 80 000 000 umsag, 42 000 eigenen Arbeitern stellen eine außerordentliche ökonomische Macht dar. Sie haben sich die Belieferung einer erheblichen Zahl öffentlicher Betriebe zu sichern ge­wußt und sich dadurch und aufgestachelt durch die Beaver­ brook  - Propaganda den Haß der Ladeninhaber zugezogen. Die Zahl der englischen Arbeitslosen ist zwar zurückgegangen( 3. 3. etwa 2 300 000), aber immer noch beträchtlich, und nach neuesten Weldungen finden immer weniger Schulentlassene und andere Jugendliche Arbeit. sier aber ist das Reservoir der Faschisten, aus dem sie mit größerem Erfolg als die Labour Party   schöpfen.

Die Labour Party   selbst befindet sich, wie die Erfahwahlen zeigen, im Aufschwung. Sie beginnt sich von der Niederlage 1931 zu erholen. Aber nur 60 bis 65 Prozent der Wähler beteiligen sich an den Wahlen. We m ist der Rest, wem wird es gelingen, im entscheidenden Augenblick die Richtwähler zu erfassen? Wird Labour, wenn sie zur Macht gelangen sollte, das Schicksal der deutschen   Partei teilen? Wird die Labour- Bewegung Führer herausstellen, die die Massen mitreißen? Das sind die bedrückenden Fragen, die später beantwortet werden sollen, von denen zu einem guten Teil der Sieg des eng­lischen Faschismus abhängt.

Englands Industrie ist zweifellos technisch rück. ständig. Werden die wirtschaftlichen Bedingungen schlechter, muß die englische Industrie mehr als bisher den Rampf um die Weltmärkte aufnehmen, so braucht sie dazu voll und ganz die Hilfe des Staates. Keine parlamen tarische Regierung wird ihr diese Intervention in dem Umfange gewähren können, weil ein solcher Einsatz des Staates für die Industrie( wenn er auch teilweise heute schon von der nationalen Regierung erfolgt) unpopulär wäre. Dann aber wird die Industrie sich voll und ganz der faschistischen Bewegung bedienen, um, markiert durch die Jdee des Korporatioftaates, den Staat ausschließlich für ihre Zwecke nugbar zu machen und die parlamentr rische Demokratie zu beseitigen.

Eine Statistik der ,, Times"

Die Times" veröffentlicht folgende Angaben über den Umfang der faschistischen Organisationen:

Mosleys Schwarzhemden Sonstige Schwarz hemden Naschistische Grau hemden

afchistische Blau bemden

Douglas Grün hemden

Unabhängige Arbeiter( SPE.) Nothemden Kommunistische Kahkihemden

17.000 1000. 1500

1000

8 000

10 000 1000

Zusammen 84 500 Welterschütternd find also diese Zahlen nicht. Sie sind nicht einmal erschütternd für die 45 Millionen englischer Ein­wohner.

Zur Geschichte des Nationalsozialismus  

Bücher Konrad Heidens in französischer und englischer Ausgabe

Die beiden großen Bücher über den Nationalsozialismus von Konrad Seiden, Geschichte des Nationalsozialismus  " und Geburt des dritten Reiches" find feßt, in einem vier­hundert Seiten starken Bande vereinigt, auf französisch er schienen( Librairie Stock, Paris). Das Buch, zu dem Julien

Es war unmöglich, nach dieser Unterhaltung( mit einem Benda ein glänzendes Mormort for beg erfolgt, eben

Nazihäuptling) nicht einen Vergleich zu stehen zwischen diesen elegant uniformierten disziplinierten Männern, die nicht verhindert werden können, im gegebenen Augenblick nach Desterreich zurückzuströmen, und den herunter gekommenen Emigranten vom Montparnaffe", klingt allerdings unerfreulich- freilich ist er zum Teil ungenau übersetzt( vor allem das Wort heruntergekom men ist falsch, es muß verelendet heißen). Aber das Ent­Scheidende liegt ganz woanders. Der Times"-Rorrespon bent hatte mit einem Razihäuptling gesprochen, ber alle gewaltsamen Absichten gegen Desterreich abftritt. Als der Times"-Korrespondent dann von der öfter. reichischen Legion( prach, erwiderte der Nazihäuptling, daß das nur Emigranten seien, die natürlich nicht ver hindert werden könnten, im gegebenen Augenblich nach Desterreich zurückzuströmen, genau so wie die deutschen  Emigranten in Paris   nicht verhindert werden könnten, bei einem Umsturz in Deutschland   zurückzuströmen. Nach her gerät der Times"-Korrespondent zufällig in cinen Raum im Naziparteigebäude, wo die österreichischen Emigranten" fich aufhalten, gedrillt, gut gekleidet, gut perpflegt. Und dann folgt der zitierte Sab, der nichts anderes bezweckt, als das Lügengebäude der Nazipropa. ganba pon ben österreichischen Emigranten" nieber zureißen. Es find keine Emigranten, sondern Söldner der deutschen   Regierung. Wer hier bie Jronie nicht verstehen kann, ber soll die Finger vom Zeitungsschreiben lassen.

Titel Histoire du National- Socialisme".

wie die deutsche Ausgabe, die Entwicklung des national sozialistischen   Regimes auf allen Gebieten des politischen Lebens und durch die Verzweigungen seiner Ideologie bis Ende 1933. Eine englische Ausgabe wird bei Methuen u. Co. in London   vorbereitet; fie wird voraussichtlich im Mat herauskommen.

21 Frauen ermordet

( Inpreß.) Die Leitung der illegalen Roten Hilfe Deutsch­ lands   hat eine Liste aufgestellt, nach der allein im ersten Halbjahr 1938 21 Frauen von den Nazis ermordet worden find.

Kind erschossen

( Inpreß.) Auf die Frau des Kommunisten Böhm in Schwerte   wurde von Nazis   geschossen. Dabei wurde das ein­tährige Kind, das die Frau auf dem Arm trug, getötet. Frau Steinfurth   noch in Haft

( Inpreß.) Die Frau des auf der Flucht ermordeten fommunistischen Funktionärs Erich Steinfurth  . die vor der Verhaftung ihres Mannes als Geifel festgenommen wurde, ist immer noch nicht entlassen worden.

Seld umschlungen, Kannibalen!

Die Japaner aufzunorden, fie als blauäugige Arier zu deklarieren, ist dem offiziellen Deutschland   trop anstrengend fter Versuche nicht recht geglückt. Indes die höchsten Reichs­stellen bereits eifrig mit den gelbbäutigen Söhnen des Him­mels packeln, versteift sich das gemeine Fußvolt auf die An­nicht, der Japaner müsse minderer Rasse sein, sofern die These vom auserwählten arischen Volke überhaupt einen Sinn haben soll.- Nun gibt es aber noch eine Menge andrer Nichtarier auf der Welt, von denen niemand weiß, wie

Deutschland fie eines Tages brauchen kann. Und wenn der blonde Hochmut weiter anfchwillt, so wird er den deutschen  Diplomaten ihre ganze Tour vermasseln. Also heißt es vor­beugen.

Und vorzubeugen hat sich der BVE. entschloffen. Der BVE." ist ein Bund völkischer Europäer.( Daß er außer= halb der deutschen   Grenzen in weitesten Kreisen unbekannt ist, spricht nicht gegen ihn, sondern gegen die einfichtslose Welt.) Das Sprachrohr des BEV. ist der Meich swart" des Grafen Reventlow. In einer seiner Februarnum­mern( nicht in der Faschingsnummer) wendet es sich mit treuherzigem Augenaufschlag an alle auch nichteuro­päischen Farbigen der Welt, bietet ihnen die Bruderhand und fordert sie auf mit Deutschland   gegen die Juden zu kämpfen, denn die Juden seien die Gegen­raise allerarischen und nichtarischen Raisen".

In Deutschland   wird seit 1933 das Wort nichtarisch" gebraucht, und zwar für Juden, Halbarier, Juden- Ber­sippte und Mischlinge, wie Staller, das find die mit Jüdin­nen( Kallen) verheirateten Arier- und deren Nachwuchs die Judſtizen; und wie Tatteln, das sind mit Juden( Ta­ten) verheiratete Arierinnen und deren Nachwuchs( die Jüdlinge)."

Es wird vorgeschlagen, das Wort nichtartsch" aus der Aufnahmeerklärung des BVE. zu streichen, um Gelbe, Schwarze und Rote nicht ungerechterweise zu beleidigen. Auch das Wort Antisemitismus set fürder zu vermeiden, denn der Jude gehöre keinem semitischem Stamm an, er fei ,, etwas für sich", er habe sich seit mehreren tausend Jahren zu einer parafitären Entartungsform innerhalb des menschlichen Typus verdichtet.

Wenn nun Judenkenner oder gegner fich Antisemifen" nennen, so ist diese Bezeichnung ein höchft mangelhaftes Geschütz mit zu großer Streuung, das, auf den Juden ge­richtet, nur Zufallstrefier gibt, und die dabei unbeabsich tigt mit umgelegten Arabern, Abessiniern, Syrern und anderen semitischen Völkerschaften schwer verpret...

Alle nichtarischen", farbigen Rassen find Leidensgefähr­ten der Arier, weil sich der Jude auf sie mit derfelben Luft­und Beutegier wie auf uns stürzt. Mit ihnen im Schicksal verbunden, müssen wir zur eigenen Sicherheit auch um ihre Mitwirkung im Kampf bemüht sein..

Wir dürfen uns auf keinen Fall selber schwächen, indem wir den Kampf auf Leute ausdehnen, die, am Juden ge­meffen, nur bals so schlimm" find: wir dürfen nicht vom Juden die Aufmerksamkeit ablenken, indem wir fie tellen; es müssen vielmehr gegen ihn die Nichtiuden jeder Rasse und Farbe zusammeniteben, denn vorm Juden und vor Jehova find alle Menschen und Rassen gleich. Der Afrifa­ner ist so gut fein Opfer mie der Schwede, Ruffe, Deutsche  , Amerikaner, Kanadier  , Chinese usw...

Es kann demnach nicht dringend genug davon abgeraten werden, neben dem Judentum irgendeine andersfarbige Rasse anzugreifen."

Wenn die Affen fich verpflichten wollen, den anden für nun und alle Seiten zu verachten, so steht ihrer Aufnahme in den BGB. und in die deutsche   Volksgemeinschaft nichts mehr im Wege!

Die Auslieferung

der Jungsozialisten

Ein Verstoß

gegen die Grundsätze der holländischen Polizei Vor einigen Tagen hat die lokale Polizei des holländischen Ortes Laeren drei junge deutsche   Sozialisten über die deutsche Grenze abgeschoben. Die Jungsozialisten hatten sich an einer internationalen Jugendkonferenz in Holland   be teiligt. Sie gehörten, wie festgestellt wird, weder der 2. noch der 3. Internationale an. Ueber diese Auslieferung von politischen Gegnern an die nationalfozialistische Polizei ist in Holland   und außerhalb begreifliche Erregung entstanden. So hat die unabhängige Arbeiterpartei in England in einer scharfen Resolution gegen diese Auslieferung protestiert. Der Polizeipräsident von Amsterdam   hat nun, wie jetzt der Manchester Guardian" mitteilt, in einem Interview vor der Auslieferung erklärt, daß eine Auslieferung an die Nazis nicht beabsichtigt sei. Er sagte nach dem genannten Blatt: Wenn sie es nicht wünschen, werden sie nicht über die deutsche Grenze abgeschoben werden. Der Abschnitt des Polizeigefeßes, der sich mit den Ausländern befaßt, macht es der Polizei nicht zur Aufgabe, die betreffenden Personen in Schwierigkeiten zu bringen."

Der Bürgermeister von Laeren, der anscheinend auf Grund feiner polizeilichen Befugnisse gebandelt hat, erklärt, die ausgelieferten Deutschen   seien feine Flüchtlinge gewesen, sondern in Deutschland   ansässige Leute, deren Papiere in­dessen nicht in Ordnung gewesen seien. Von anderer Seite wird diese lette Behauptung bestritten.

Studentenunruhen in Polen  

Um den Arierparagrafen

Warschau  , 6. März. An der hiesigen Universität ver­anstalteten nationalistische Studenten Rundgebungen gegen die Regierung, gegen bie jüdischen Studenten und gegen den Rektor der Universität. Jüdische Stu­denten wurden von den nationalsozialistischen Studenten aus den Hörsälen vertrieben und verprügelt. Die Lage wurde schließlich so bedrohlich, daß der Neftor die Polizet zu Hilfe rief. 82 nationalistische Studenten wurden ver­haftet, 18 find im Berlauf der Unruhen mehr oder min­der schwer verlegt worden.

Die Unruhen haben folgende Borgeschichte: Bor einiger Zeit hatte die ftudentische Selbsthilfe- Organisation beschlos sen, den Arierparagrafen in ihre Sagung aufzuneh= men. Der Arierparagraf war schon vor einigen Wochen von mehreren polnischen Universitäten, darunter auch von der Warschauer, bestätigt worden. Auf Drud der Regie­rung hin hat aber vor wenigen Tagen der Senat der Warschauer   Univerfität seine Zustimmung zu der Aufnahme des Arierparagrafen in die Sabung der Studenten- Selbst­Silfe Organisation zurückgezogen. Gegen diesen Be­schluß des Senats und des Neftors richteten sich die Rund­gebungen.

Da auch andere Universitäten auf die Borstellungen der Regierung bin ibre Zustimmung zu dem Arierparagrafen ebenfalls zurüdsieben dürften, können auch die Unruhen auf andere Universitäten übergreifen.