Pariser Berichte

Vereinigung emigrierter deutscher

Juristennons

Der Vorstand der Vereinigung deutscher emigrierter Juristen in Frankreich hat if Grund von Anregungen aus dem Kreise seiner Mitglieder beschlossen, daß nur solche deutsche Juristen ordentliche Mitglieder der Vereinigung sein können, de mindestens das juristische Referendar- oder Doktorexamen abgelegt haben. Die Mehrzahl der Mitglieder hat die große juristische Staatsprüfung und zumeist auch eine längere Praxis als Rechtsanwalt, Notar, Richter oder Verwaltungsbea ter hinter sich. Studenten werden nach dem Beschluß des Vorstandes als Gäste der Organisation zu­gelassen und erhalten auf Antrag Gastkarten, die alle Er­leichterungen der Vereinigung umfassen.

Zwei Bramen der Pariser Unterwelt

Das eine ist der Boxer Niémen, ein Mensch, der ein Leibschütz des tollen Stavisky war, ein Mensch, der den Millionen- Verschwender gegen seine vielen Feinde und Aus­sauger schützen sollte. Dieser Boxer Niémen, der den ,, schönen Alexandre" in dieser Umgebung von Lebeleuten und Großtuern in den Pariser boites de nuit, in diesem Kreise der Hayotte vom ,, Empire" und dem eleganten Privat­sekretär Romagnino und dem eine Stufe tieferen Depardon und dem noch zwei Stufen tieferen Voix und wie sie alle heißen geschützt hat, das ist schon eine groteske Gesellschafts­erscheinung. Nun sitzt auch dieser im Loch.

In der Pariser rue Quentin Bauchard, im vor­nehmen Viertel, ist eine verschwiegene Pension, eins der vielen Häuser für Gelegenheiten. Man nimmt ein elegantes Appartement mit Schlafzimmer und Bad für wenige Stun­den, für 75 Franken, ungefähr so der Lohn für wie viel Stunden? Rechnen Sies nach! Lautlos, nur kein Aufsehen, die Kunden, die kommen, nicht ansehen, sagt die Patronin zum Personal, es sind bessere Leute, sie wollen nicht an­gesehen werden. Sie wollen nicht, daß man es merkt.

Eines Tages kommt eine sehr schöne, reiche Frau mit einem Boxer. Der Boxer zahlt, geht wieder weg nach einiger Zeit. Beim Aufräumen findet das Mädchen die Dame tot und nackt in der Badewanne vor.

Es ist wahrscheinlich die Liebe der reichen Frau zum oru­talen Außenseiter. Sie hat manikürte Nägel an den Füßen und Händen und viel Schmuck bei sich, wohl für 50 000 Fr. Der Schmuck ist fort. Nach der Tat kommt der Mörder be­quem in die Ehewohnung, gibt die Schlüssel ab und holt noch einen teuren Pelz dazu. Madame hat den Tuchmantel zer­rissen, sagt er.

Sie hat den Boxer wahrscheinlich auf einem Café im Mont­ parnasse kennen gelernt. Sie war elf Jahr verheiratet, sehr jung aussehend, Anfang der vierzig, ging gern in Dancing und Teesalons. Der neue Bovary ist reich und Getreidefach­

mann.

BRIEFKASTEN

Else D. Basel. Wieviel mal Hitler schon Ehrenbürger geworden ist? Wissen wir nicht. Vermutlich viel öfter als sein fleiner Vor­gänger Bismard. Diese ganze Ehrenbürgerei ist übrigens im Falle Hitler und Konsorten etwas wie Bestechungsversuch, weil man den reichen Leuten da oben anders als mit gehäuften Ehren nicht glaubt beikommen zu können. Jede Stadt, die Hitler oder Göring oder Göbbels zum Ehrenbürger macht, hofft dadurch auf beere Berück sichtigung ihrer Wünsche. Eklatant war das im Falle Göbbels . Seine Geburtsstadt Rheydt war seit einigen Jahren mit M.- Gladbach vereint und wollte wieder selbständig werden. Unter den früheren Regierungen gelang das nicht. Als Göbbels , der große Sohn dieser Stadt, Minister murde, ging es mit einem Male. Er wurde dann prompt Ehrenbürger. Vielleicht auch schon vorher. So genau weiß

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man es nicht. Man darf die Ehrenbürgerei den Städten nicht weiter übel nehmen. Rechte haben sie nicht mehr. Also versuchen sie sich durch Ehrenbürgerbriefe zu helfen. Durch die Massenhaftigkeit wird aber diese neueste Art, materielle Interessen in Berlin wahrzu­nehmen, entwertet.

Hessische Landeszeitung. Dieses nazitreue Blatt schreit in dicken Lettern Macht Vorschläge für die neue Arbeits­ichlacht!" Das ist ja unerhört. Der Volfskanzler und Führer hat einen genau ausgearbeiteten Vierjahresplan, der uns von Sieg zu Sieg leitet und die Hessische Landeszeitung weiß nichts davon oder glaubt nicht daran. Sind etwa die Darmstädter gescheiter als der größte Deutsche seit Hermann dem Cherusker? Standal! Wo bleibt da das Führerprinzip? Solche naseweisen Federfuchser gehören ins Konzertlager!

Germanicus ". Wir gratulieren zum bestandenen Doktoreramen. Aber wer sind Sie? Offengestanden haben wir vergessen, wer sich hinter dem Pfeudonym verbirgt. Es gibt heutzutage zuviele Pseudo­nyme und Deckadressen. Man findet sich in dem Namenslabyrinth nur noch schwer zurecht. Der Nachdruck Jhres Auffages fommt übrigens nicht in Frage. Wir hatten schon eine eigene Arbeit.

V. Wivar, Tel Aviv , Palästina. Unseres Wissens haben wir feine Zwangsobonnenten. Wer also zwingt Sie unser Blatt zu lesen? Und von wem läßt sich ein so gewaltiges revolutionäres Tempera­ment zwingen? Wir finden es rührend, daß sie aus tausenden Kilo­metern Entfernung uns beschimpfen, statt Ihre Kraftworte direkt an die sündige Zeitschrift und deren Leitartikler zu richten. Warum diese Portovergeudung? Bei so schlechten Zeiten! Böse sind wir Ihnen troz Ihrer Grobheit gar fein bißchen. Hoffentlich werden Sie nun nicht noch wütender, wenn wir Sie durch einen so milden und frommen Mann wie den alten Matthias Claudius vom weiland Wandsbecker Boten belehren lassen: Es ist leicht zu verachten, Sohn, und zu verstehen ist viel besser."

R. R., Nizza . Ein treffender Brief. Wird veröffentlicht. Ein Brief ist ein Spiegel."

V. Sch. Ihre Zuschrift haben wir gerne veröffentlicht, weil sie für die Masse unserer Leser bestimmt war. Auf die Beute, denen Ihre Kritik galt, wird sie allerdings keinen Eindruck gemacht haben. Das ist ein Pack, das nie eine Leistung der deutschen Arbeiterbewegung anerkennen wird.

Erz und Kohle." Mit Eurer Verbindung nach Saarbrücken hapert es noch. So haben wir erst jetzt von Eurem Husarenstückchen am Tage vor der Reichstagswahl im November erfahren. Alle Straßen maren in gewissen 3wischenräumen von SA.- Posten besetzt, damit keine Flugblätter verteilt werden sollten. Ihr habt Euch nun ein Auto gemietet, dessen Befizer, wie Ihr wußtet, in SA. - Uniform chauffiert. So hat denn jeder SA. - Posten Euren Chauffeur mit geredtem Arm und Heil Hitler !" begrüßt. Sowie die SA. etwas außer Sichtweite war, habt Ihr dann hinter dem Rücken Eures Nazichauffeurs einen Packen Flugblätter auf die Straße gefeuert, und so fort, bis Euer Vorrat zu Ende war. Die SA. weiß noch immer nicht, wie die vielen Flugblätter unter die Leute tamen.

Kaufmann in Lille . Die Leipziger Messe ist viel älter. Nach den Chronisten soll es diesmal die 666. Wiederkehr ihrer urkundlichen Festlegung sein. In einem Edikt, das der Markgraf Dietrich von Landsberg als damaliger Landesherr am 1. März 1268 erließ, ver­sprach er den nach Leipzig kommenden landfremden Kaufleuten

Die schöne Madame Stavisky panteren Bachfamkeit kontrollierte. Staviſky war

Es scheint, daß man in der Stavisky- Affäre nun rück­Es scheint, daß man in der Stavisky- Affäre nun rück sichtslos Ernst machen will: die schöne Arlette ist nach langem Zögern denn doch verhaftet worden; in ihrer Wohnung in der Rue Obligado, unweit von dem prunk­vollen, noch unfertigen Palais, das ihr der Gatte in der Rue de Berri zugedacht hatte und für das sich jetzt ein Käufer finden will.

Pariser Blätter haben anläßlich der Verhaftung zwei Bilder gebracht, die man mit Vorher" und" Nachher" betiteln könnte: auf dem einen sieht man die schöne Frau in den Tagen ihres Glanzes, eingehüllt in einen herr­lichen Chinchillapelz, angelehnt an ein geradezu gigan tisches Blumenarrangement, das allein ein Vermögen gekostet haben muß; auf dem andern Bild: eine schwarz­gekleidete Frau, von einem Detektiv begleitet, steigt in ein Taxi und bedeckt das Gesicht mit der Hand. Sie will nicht fotografiert werden. Rein Kitschfilm könnte Fru­talere Gegensätze auf die Leinwand bringen.

In der Zeitschrift Marianne" hat der Romancier Josef Kessel kürzlich den merkwürdigen und nachhaltigen Ein­druck geschildert, den Madame Stapisky auf ihn gemacht hat. Er war nicht nur von der harmonischen, stolzen Schönheit der hochgewachsenen Frau frappiert, von der unnahbaren und doch liebenswürdigen Haltung, von dem glänzenden Schliff ihrer Manieren, von der bei aller Natürlichkeit gewählten Feinheit ihrer Konversa tion; Ressel, ein ausgezeichneter Psycholog, war vor allem erstaunt über das innere Gleichgewicht dieser Frau, die niema's Beherrschung verlor, sich immer in der Hand hatte, bei sich selbst wie bei den andern jede Bewegung, jedes Wort mit einer unmerklichen, doch um so an

ein gerissener, doch im Grunde haltloser Hochstapler, der mehr zu bluffen als zu imponieren wußte und der sich die mehr zu bluffen als zu imponieren wußte und der sich die Menschen, angefangen von hochgestellten Würdenträgern bis zum letzten Kellner, kaufte, indem er mit dem Geld in unsinnigster Weise um sich warf. Die schöne Madame Arlette vereinigte dagegen ihren großen weiblichen Lieb reiz mit einer ausgesprochen männlichen Klugheit und beherrschte die Menschen ihrer Umgebung, wie eine Fürstin ihre Vasallen beherrscht. Staviskys Force war, daß er nicht rechnete; bei seiner Frau war alles berechnet, freilich, ohne daß dies ihrem Scharm Abbruch getan hätte.

Stavisky spürte genau die Ueberlegenheit seiner Frau und unterwarf sich willig ihrer Führung. Kessel erzählt, wie er in einem vornehmen Restaurant zu einem Diner geladen war, bei dem Staviskn sich ganz gegen seine son stige Gewohnheit mehr gehen lassen wollte als es vielleicht für ihn ratsam gewesen wäre. Er begann selbst zu trinken, während er sonst nur die anderen trinken machte, und begann zu schwagen, während er sonst nur aus den an­deren alles Wünschenswerte herausholte. Da rettete Ma­dame Stavisky die Situation, ehe fie gefährlich hätte werden können. Von Zeit zu Zeit warf sie ihrem Gatten nur einen ruhigen, aber bestimmten Blick zu, einen Blick, der keinen Widerspruch duldete- und der große Alexander" vollendete nicht den Sag, den er schon be= gonnen hatte, schob das Glas weg, das er schon zum Munde führen wollte. Diese Frau hatte einen unbeug­samen und unergründlichen Willen, der sich nach außen hin in einer durch nichts aus der Fassung zu bringenden Ruhe, ja Sanftheit manifestierte. Nach diesem Diner hatte Stavisky noch große Lust, mit seinen Gästen ein Nachtlokal auf dem Montmartre aufzusuchen. Es ge= nügte, daß Madame Arlette sagte: Wir wollen doch lieber

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Sicherheit für ihre Person, ihre Güter und ihre Begleiter selbst für den Fall, daß sich der Markgraf mit den Landesherren dieser Kauf­Leute in Fehde befände.

Einen Schmus, wie ihn Göbbels heuer vorgesetzt hat, wird allers dings die Leipziger Messe zum ersten Male erlebt haben.

Irgendwo." Ihr habt Euch eine famose Methode ausgedacht, illegale Flugblätter zu verbreiten. Wenn an der Bordschwelle ein Personenauto gerade anfährt, legt Ihr einen Packen Flugblätter lose auf das Dach. Gleich darauf fliegen die Blätter weithin über die Straße. Ist SA. in der Nähe, so jagt sie prompt dem armen Chauffeur nach, der in Verdacht kommt, die Flugblätter geworfen zu haben. Inzwischen sind die Flugblätter bis auf das letzte Stüd von den Passanten aufgesammelt worden und jeder glückliche Finder eilt schleunigst davon.

Kommunistischer Emigrant Paris . Warum wir nichts darüber schreiben, daß Severing zu den Nazis übergelaufen ist? Weil uns nichts davon bekannt ist. Oder muten Sie uns zu, den Rundfunk des Reichslügners Göbbels und dessen Presse als Quelle der Wahr­heit zu benutzen? So göbbelsgläubig sind wir nicht. Sind Sie es? Das würde uns bei einem fommunistischen Revolutionär wundern. Wir wissen, daß im Sommer 1932, bald nach dem Sturze Severings, der Ullstein- Verlag sich bemühte, mit dem langjährigen Arbeiter­führer und Minister einen Vertrag auf Herausgabe eines Grinne rungsbuches abzuschließen. Der Vertrag ist damals zustande ge­fommen, einige Monate vor der Berufung Hitlers zum Kanzler. Ein Urteil über das Buch wird man erst abgeben können, wenn es im Druck vorliegt.

Dr. B. Nancy. In einer fommunistischen Wochenzeitung, die Sie uns einsenden, steht zwischen den üblichen Unflätigkeiten gegen frühere und jetzige sozialdemokratische Führer u. a.:

" Bergessen wir doch nicht den denkwürdigen 17. Mai 1933, die legte Reichstagssigung mit der Sozialdemokratie in der Krolloper! Dort war es Herr Wels, der ein offenes Bündnisangebot an Hitler machte."

Der sozialdemokratische Parteivorsitzende Otto Wels war in jener Reichstagssigung überhaupt nicht anwesend, sondern hatte sich wahrscheinlich um das Bündnis mit Hitler vorzubereiten schon

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ins Ausland begeben. Bei der Schludrigkeit, mit der fommunistische Beitungen gemacht werden, ist durchaus möglich, daß nicht Bös­willigkeit, sondern nur Unwijenheit vorliegt. Auf ein paar schiefe Behauptungen kommt es den kommunistischen Journalisten nicht an. H. W. Biel Wir haben irgendwo gelesen, daß die österreichische Regierung nach hitlerdeutschem Muster die politischen Gefangenen der Presse vorgeführt hat. Ausgeschlossen war allerdings die reichs­deutsche Presse. Es ist lächerlich, wenn sich nationalsozialistische Zeitungen darüber beschweren. Lassen sie etwa zu, daß marristische Redakteure die Konzentrationslager besichtigen? Dort sind sie nur als Opfer der Rechtlosigkeit im dritten Reich" zu finden.

Bom Niederrhein . Bei Euch haben die Arbeiterfrauen das Horst­Wessel- Lied umgedichtet und fingen nun auf den Abenden der Kraft durch Freude " mit strömender Begeisterung Die Pfannen hoch! Das Fett wird immer teurer..." Gut gemacht! Spott ist eine scharfe Waffe.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud­ weiler ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken . Rotationsdruc und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden 3, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrüden.

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gleich nach Hause fahren, schauen, was unsere Kinder machen." Gehorsam legte ihr der Diktator Alexandre" den Pelz um die Schultern und fuhr mit ihr nach House.

Das letztemal begegnete Refsel Madame Alexandre am Weihnachtsabend des vergangenen Jahres in der Halle Tage wußte sich Stavisky bereits verfolgt und er ver des Claridge- Hotels, wo sie damals wohnte. An jenem barg sich in einem kleinen Vorstadthotel, bevor er nach Chamonix flüchtete, wo er den Tod fand. Ob freiwillig oder unfreiwillig- das ist noch immer die Frage und wird es wohl ewig bleiben.

Der Weihnachtsabend wird in Paris ungefähr so ge­feiert wie bei uns der Silvesterabend. Alles verbringt ihn außer Haus, und die öffentlichen Lokale sind von einer übermütigen Menge überfüllt. Ressel begrüßte Madame Stavisky, die nicht die geringste Spur von Aufregung verriet, und fragte, als sie beim Lift angelangt waren: ,, Sie fahren jetzt wohl hinauf, um sich zum Weihnachts­diner umzuziehen?"

,, Aber nein," entgegenete sie mit ihrem verbindlichsten und ruhigsten Lächeln, ,, ich habe keine Lust, auszugehen, ich bleibe zu Hause und gehe schlafen, das ist viel ge­scheiter. Alerandre hat fogar heute eine geschäftliche Konferenz. Er ist unverbesserlich."

Jetzt ist die schöne Madame Arlette, die ihrem Mann eine ausgezeichnete Gattin war, im Gefängnis. Und es hat ganz den Anschein, als würde die ganze Affäre", dieser ganze ungeheuerliche Korruptionslkandal erst von nun an die richtige Aufklärung erfahren soweit es Madame Stavisky beliebt Sie versteht zu reden, aber noch besser versteht sie zu schweigen. Und sie hat keine S...& y! Nerven