Eine feine Hitlerike

Und Führerin der Frauenschaft

Das Mitte der dreißiger Jahre stehende Ehepaar Ernst zur NSDAP  . zu bösen Schwindeleien miß braucht hat, hatte sich heute vor dem Sondergericht in Darmstadt   zu verantworten. Wegen Gefährdung der Sitt­lichkeit war die Deffentlichkeit ausgeschlossen. Von den beiden Angeklagten, die inzwischen aus der Partei ausge­schlossen sind, war der Mann seit 1931 Mitglied und zulest Bellenleiter, seine Frau Gruppen leiterin der Frauenschaft. Ungeachtet ihrer Ein­stellung unterhielt sie mit einem jüdischen Kaufmann in Worms   ein Verhältnis. Dabei versuchte sie den Kaufmann durch Erzählung von Greuelmärchen" besonders über Maßnahmen gegen Nichtarier einzuschüchtern und in Abhängigkeit von sich zu halten. Das Paar versprach dann, den Kaufmann gegen angeblich drohende Vermögens. verluste zu schüßen, und erbot sich, ihm sogar nötigenfalls Geld über die Grenze zu schmuggeln. Von dem Rechtsanwalt des Kaufmanns wurde die Polizei verständigt, auf deren Anweisung hin eine nochmalige Aussprache mit dem Paar stattfand, die aber von einem Kriminalbeamten heimlich überwacht wurde. Dabei tischte die Frau wieder Greuel­lügen" auf und behauptete schließlich, sie müsse, um das Vermögen des Kaufmanns retten zu können, dem Polizei­direktor auch etwas geben", denn umsonst tue er das nicht. In Wirklichkeit fannte die Frau den Polizeidirektor nicht einmal. Schließlich verließ die Frau mit einem Scheck über 1500 Mark das Zimmer, vor dem sie der überwachende Polizeibeamte gleich in Empfang nahm. Mit der Lüge, sie habe den füdischen Kaufmann nur ausspionieren" wollen, schadete die Angeklagte sich vor Gericht selbst, und der Staats­anwalt erklärte, man müsse mit einer drafonischen Strafe zeigen, daß an ständige Juden in Deutschland   jederzeit vor solch abscheulichen Schmarohern geschützt würden. Das Gericht verurteilte die Frau zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und den Mann, den man als Werkzeug der Frau betrachtete, au einem Jahr Zuchthaus und Ab­erfennung der bürgerlichen Ehrenrechte bei beiden auf fünf Jahre.

aus Hernsheim   bei Worms  , daß seine Zugehörigkeit

Partelbuchwirtschaft

Auch bei der Reichsbahn

Die Reichsbahn- Hauptverwaltung hat ihre Verfügung über die Bevorzugung bewährter Rämpfer für die nationale Ers hebung bei Beförderungen in einigen wesentlichen Punkten erweitert. Nach der neuen Verfügung können Mitglieder der NSDAP  . mit einer Mitgliedsnummer unter 100 000 be­fördert werden, auch wenn sie vor dem 30. Januar 1933 nicht Amtswalter gewesen sind. Von der Ablegung der Be­* förderungsprüfung tann mit Zustimmung der Hauptver­waltung auch dann abgesehen werden, wenn der Beamte durch ein wichtiges Amt in der NSDAP  , SA.  , SS.   oder im Stahlhelm bei der Vorbereitung auf die Prüfung be=

Der Reventlöwe gegen den Papst

Immer stürmischere Angriffe- ,, Die deutschen Katholiken warten" Das Organ der Heiden- Germanen, gesammelt in der Katholischer Protest

Gegen Hitlerjugend und BdM  .

Die katholischen   Stadtpfarrereien von Ulm  und Neu- Ulm   erheben in ihrem Kirchenblatt Einspruch dagegen, daß die Hitler- Jugend  ", der Bund Deutscher Mädels  " und die eingegliederte TB.- Jugend" am Sonntag geschlossen, einschließlich der katholischen   Mitglieder, zum Gottesdienst ins Ulmer Münster  , also in die evan= gelische Kirche geführt worden seien. Darin liegt eine Verlegung verbriefter Rechte der katholischen Kirche  .

Deutschen Glaubensbewegung", heißt Reich swart". In dieser Zeitung, in der der nationalsozialistische Reichstags­dieser Zeitung, in der der nationalsozialistische Reichstags­abgeordnete Graf Reventlow   federführend ist, wird eine täglich wildere Hetze gegen Katholizismus und Papsttum ent­faltet. Am 11. März übergipfelt das Blatt alles bisher Dagewesene. Es schreibt zu der Nachricht, daß Kardinal Faulhaber   zum Kardinal- Legaten ernannt werden solle, Faulhaber zum Kardinal- Legaten ernannt werden solle, wörtlich:" Der als Deutscher geborene Kardinal würde da­mit als Vertreter der Kurie bei einem ausländischen Diplo= maten geworden sein, der auch außeramtlich mit Deutschland  nichts zu tun hätte, sondern alles Deutsche als Ausland an zusehen hätte. Ihm müßte deutsche 3 wietracht und Spaltung als ein firdenpolitisches Biel Ehrenwörtlich!

erscheinen und demnach von ihm erstrebt werden."

Hier wird also mehr offen gesagt, daß Faulhaber im Auf­trage des Papstes in Deutschland   Sabotage zu treiben hat. In einem zweiten Artikel gegen Faulhaber wird diesem vor­geworfen, er habe sich für die Feinde seines deutschen Vater­landes eingefeßt. Begründung: Weil er während des Krieges gegen die Störung französischer Zivilgottesdienste und Haussuchungen deutscher   Soldaten in französischen  Kirchen entschieden Vorstellungen erhob. Zum Schluß wird die Entfernung Faulhabers von seinem Posten ge­fordert.

Selbst die gleichgeschaltete Saarbrücker Landeszeitung" ist in heller Empörung. Eine solche Heze gegen den Papst und einen der hervorragendsten Kirchenfürsten werde von den Statholifen in ihrer großen Mehrheit als untragbar empfunden. Der Reichswart" trägt am Kopfe das natio­nalsozialistische Abzeichen. Da wird für ihn wohl auch die Rosenbergiche Weisung gelten müssen: Die deutschen Katholiken warten auf ange messene Maßnahmen gegen diefen beruf lichen Störer des religiösen Friedens."

Wer ist der Störer? Der Reichswart"? Rosenberg? Die Fassung des tatholischen Blattes ist etwas zweideutig. Jeber weiß auch die Katholiken wissen es, daß der Appell an Rosenberg, den Kultursiegelbewahrer des dritten Reiches", in fatholischen Dingen ergebnisloß wäre: Denn es gibt neben Reventlow feinen wilderen Hasser des Katholizis­mus und des Papsttums als ihn.

hindert ist und er in diesem Amte nicht entbehrt werden Die Polemik wird schärfer

fann. Für Beförderungen nationaler Kämpfer gilt nicht die Altersgrenze von 60 Jahren. Arbeiter, die bevor­zugt aus der Nebenliste in die Anwärte.liste übernommen werden, können auch innerhalb der Anwärterliste bevorzugt angestellt werden. Eignung vorausgefeßt, fönnen Ange= stellte in die nächst höhere Vergütungsgruppe übernom men werden. Die Sonderbestimmungen gelten auch für solche Eisenbahner, die erst nach dem 30. Januar 1933 in den Reichsbahndienst eingestellt sind!

Witze strafbar

2003 asb bie

Auch ein Stimmungszeichen

Die Polizeidirektion Gotha weist darauf hin, daß jeder, der sich herabwürdigende Aeußerungen über Mitglieder der Regierung oder über Führer der nationalsozialistischen Be­wegung in Form sogenannter Wie erlaube, gericht liche Bestrafung zu gewärtigen habe.

Ahnungen der Kriegsopier

,, Der Dank des Vaterlandes ist euch gewiß"

In deutschen Zeitungen liest man: Es wird das Gerücht verbreitet, daß das kommende Heeresversorgungsgesetz Rentenfürzungen und entziehungen bringen werde. Das neue Gesetz wird zur Zeit bei den in Frage kommenden Re­gierungsstellen bearbeitet; solange es also nicht unserer Or­ganisation zur Begutachtung vorliegt, kann von irgend­welchen geplanten Maßnahmen insbesondere von bevor stehenden Kürzungen nicht gesprochen werden. Es handelt sich hier, sicherlich um unverantwortliche Schwäßer, die an= scheinend nichts Besseres zu tun haben. Derartigen Gerüchten ift entgegenzutreten und die Verbreiter sind zu melden an die zuständigen Stellen der NSKOV.

Deutscher Gruß nur für Deutsche

Der Reichs minister für Voltsaufklärung und Propaganda nimmt Anlaß.. darauf hinzuweisen, daß deutiche Firmen in ihrem Schriftwechsel mit ausländischen Häusern es vermeiden sollten, sich als Grußform des Heil Hitler" zu bedienen..

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Verkaufsverbot gegen Faulhaber

Die gleichgeschaltete Saarbrücker Landeszeitung" stellt in ihrer Nummer vom Dienstag, dem 13. März, folgende wehmütige Betrachtung an:

Die Neue Pfälzische Landeszeitung" berichtet: Die Fach­schaft der Freiburger Buchhändler hat sich auf die Vorstel­lungen der Freiburger Hitlerjugend in einer ehrenwörtlichen Erklärung verpflichtet, das Buch des Kardinals Faulhaber " Judentum, Christentum und Germanentum" nicht mehr zu verkaufen und die etwa noch vorhandenen Vorräte sofort an den Verlag zurückzuschicken."

Diefe offensichtlichen terroristischen Drohungen gegenüber fonfessionellen Vereinigungen sprechen eine beredte Sprache. Es kann feinen Zweifel darüber geben, daß für alle Regungen religiöfer Glaubens- und Handlungsfreiheit die ezte Stunde geschlagen hat und diejenigen Katholiken, die sich von der Gleichschaltuna" nene Impulse für ihre Reli­gionsgemeinschaften versprachen, schmählich enttäuscht worden find.

Sphärenmusik für ,, konfessionellen Frieden"

Eine fennzeichnende Neuorganisation hat im Rahmen der nationalsozialistischen Partei stattgefunden. Der Stellver­treter Hitlers  , Rudolf Heß  , hat bei der Reichsleitung der NSDPA. eine Abteilung für fulturellen Frieden" ge­schaffen. Zu ihrem Leiter wurde der Pg. Hermann von Detten  berufen. Von Detten gehörte bisher zu der Arbeitsgemein­schaft fatholischer Deutscher", die von dem Vizekanzler von Papen ins Leben gerufen worden war und ursprünglich als Sturmbock von rechts gegen das Zentrum diente. Diese Organisation ist im rein nationalsozialistischen Staat ziem lich überflüssig geworden.

Die Schaffung einer eigenen Abteilung mit dem etwas sonderbaren Namen für fulturellen Frieden" zeigt indessen,

Der Kampf um die katholischen   Jugendorgani- wie gefährdet ein solcher Frieden im gegenwärtigen Dentich­sationen tritt ins akute Stadium

Die­

Auf einer Rundgebung in Essen   erklärte der Reichs­jugendführer Baldur von Schirach  , daß die Hitlerjugend nicht daran dente, vor den fatholischen Jugendorganisationen Halt zu machen. Saarbrücker Landeszettung" sagt dazu, daß die Art, wie Schirach   diese Frage anfalse," dentbar ungeschickt sei. für die Frage der katholischen   Jugenderziehung hätten protestan­tische Kreise mehr Verständnis als Herr von Schirach  , auch wenn sie dies weniger betonten".

In dem gleichen Blatte findet man einen Leitartikel, der fich erneut mit der Deutschen Glaubensbewegung" aus­einanderiezt. In welchen Formen sich diese Auseinander­setzung abspielt, dafür als Beleg nur einen einzigen Satz: " Wie soll auch nur von Mensch zu Mensch eine Achtung der gegenseitigen Ueberzeugungen möglich sein, wenn der eine von anderen behauptet, wie das die Anhänger der Glaubens­

land offenbar ist. Die von uns an anderer Stelle wieder­gegebene Rede des Reichsjugendführers Baldur von Schirach  war ein neues Zeichen für die ungewöhnliche Spannung zwischen der Reichsregierung und dem Vatikan  .

Außerdem wurde der Pg. Stenger zum Leiter des Ver­bindungsstabes" zwischen NSDAP  . und Reichsregierung und der Pa. Ludovici zum Beauftragten für Siedlungsfragen er­

nannte es steht

Oranienburg   bleibt

Die Frankfurter Zeitung  " berichtet: In der Sonntags­ausgabe hatten wir berichtet, daß zum Ende dieses Monats auch das Konzentrationslager Oranienburg   aufgelöst würde. Es handelt sich jedoch nicht um dieses Konzentrationslager, sondern um Sonnenburg. Der Irrtum ist aus einem Hör­fehler entstanden.

bewegung gegenüber den Christen aller Lager tun, er fei Weitergeben!

ein Verderber der indogermanischen Raise­merte und dem gemäßein Schädling des Volks­tums? 3u einer solchen Auffassung fann man freilich auch nur von einem Standpunkt kommen, der Rasseprinzipien willkürlich auf das rein geistige Gebiet des Glaubenslebens überträgt, und der dem Christentum in der Diskussion ein Geficht gibt, wie es in dieser Verzerrung in Wirklichkeit ni aerts existiert."

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