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bewußte Anarchisten nicht nur berechtigt, sondern ver:

Die Recherchen:

der Explosion am 1. April um 12 Uhr mittags in nächster

pflichtet sind, einen Meineid zu leisten, wenn es Schußmann Kazior hat die Recherchen angestellt, zu welcher Nähe des Explosionsherdes befanden und, ohne wefent­darauf ankommt, gefährdete Genoffen herauszureißen. Die Beit Soschemann und Weftphal am 29. Juni bei dem Barbier Breuer liche Verlegungen erlitten zu haben, in Sicherheit gelangten. Angeklagten behaupten sämmtlich, daß sie solche Artikel des gewesen seien, wo sie sich die Haare schneiden und sich barbiren ge- Die Behauptung endlich, daß die verhänguißvolle Explosion Sozialist" nicht gelesen haben. Der Borfizzende verliest die betr. lassen haben. Er hat in seinem schriftlichen Bericht 1. 3. mitgetheilt, durch unvorsichtiges Vorgehen mit offenen Grubenlichtern verursacht Artikel aus dem Jahre 1892, die an eine Aeußerung des Staats- daß Frau Breuer und ein Barbirgehilfe auf seine Frage sich erst worden ist, hat sehr wenig Wahrscheinlichkeit für sich, weil ein Ges anwalts Romen in Hamburg   anknüpfend, ausführten: Konsequente besonnen und dann 7 Uhr als die fragliche Zeit angegeben haben. menge von Kohlenoxyd- Gas und Luft, das hier in betracht kommt, Atheisten seien nicht im stande, die bindende Kraft des Eides anzu- Sie hatten dem Beamten ferner gesagt, daß die beiden während schon bei einem sehr geringen Gehalt an ersterem betäubend und erfennen, weil die Eidesleistung mit ihrer inneren Ueberzeugung des Haarschneidens von einem Fest in Weißensee gesprochen haben. tödtlich wirkt, während es erst bei einem weit höheren Gehalt im Widerspruch stehe. Wer nicht an Gott   den Allmächtigen und All- Barbiergehilfe Otdorf hat an den betreffenden Sonnabend explofibel wird. Wahrscheinlich liegt demnach Entzündung des ab­wiffenden glaube, den fönne auch fein Schwur unter Arufung( 29. Juni) den Westphal rasirt, während Herr Breuer den Kosche gedämmten explofiblen Gemenges am Feuer des Brandherdes vor." dieses Gottes binden. An den Schwur brauche sich ein Atheist über mann rafirt habe. Beide sprachen dabei von einem Fest, Diese Erklärung des Bergrevier- Beamten wird schon durch die haupt nicht stoßen; es tomme lediglich darauf an, ob es ihm zweck: welches sie an jenem bende noch mitmachen wollten. Zeuge unwidersprochen gebliebenen Meldungen schlesischer Zeitungen wider­dienlich erscheine, ob er die Wahrheit sagen wolle oder nicht. Er kann genaues über die Zeit nicht sagen; in einer früheren legt, daß der Betriebsleiter der Hedwig- Wunsch- Grube, Berg­dürfe nicht die Justiz auf den rechten Weg leiten und ihr die Vernehmung hat er gesagt: zwischen 4 und 8 Uhr. Bor Inspektor Schöller, die Theilnahme an der von Borsig, Handhabe zu Verfolgungen und Verurtheilungen geben, sonst längerer Zeit seien in seinem jetzigen Geschäft zwei junge Damen veranlaßten Fahrt als allzu gefährlich abgelehnt hatte, wäre er ein Schurke. Wer einen Meineid im Parteiinteresse erschienen und hätten ihn befragt, ob er sich nicht auf den Sonn- und daß die mit Borsig eingefahrenen Beamten nur leistet, tretet ein für Wahrheit, Freiheit und Recht; ein abend befinnen könne, wo er zwei Leute rasirt habe, die von einem widerwillig dessen Befehl gefolgt sind. Sozialdemokrat dürfe nicht nach dem Maßstabe der bürgerlichen Vergnügen in Weißensee sprachen. Er habe dies bejaht und die hauptung des Herrn Jotisch, es sei wenig wahrscheinlich, daß die Moral gemessen werden; die Frage der Zulässigkeit des Meineides Damen  , von denen die eine Frl. Wingert war, feien wieder gegangen. Explosion durch unvorsichtiges Vorgehen mit offenen Grubenlichtern müsse von Fall zu Fall entschieden und Humanität und Gerechtig Zeuge Barbier Breuer glaubt, daß Koschemann derjenige ift, verursacht, nicht dazu angethan, Borsig von der Schuld an der feit dabei als Maßstab angewendet werden. Rechtsanwalt der eines Tages mit Westphal in seinen Keller gekommen sei und Ratastrophe zu entlasten. Dazu gehören andere Beweise, als die Be­Bieber erklärt hierzu, daß die Angeklagten erst seit 1894 den sich die Haare habe schneiden lassen. Die beiden haben von hauptungen des Herrn Jokisch. .Sozialist" lesen. Bei der

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Fortsetzung der Beweisaufnahme

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Ebenso ist die Be­

" Judenflinten" und einem Fest der Löwe'schen Fabrit bei Sternecker Ueber die Lage des Arbeitsmarktes im Monat März gesprochen. Zeuge befundet, daß er zum Haarschneiden schon haben an die von der Sozialen Praxis" eingerichtete Literarische das Gas habe anstecken müssen und daß Cr bestätigt Kriminalschuhmann Radtke, daß Frau Gürtler bei ihrer mann dem Rosche   Zentralftelle für Arbeitsnachweis 28 deutsche Arbeitsnachweis An­das Haar hinten militärisch haib lang geschnitten, stalten vergleichbare Berichte eingeliefert. Nach der Zusammen­Bernehmung am 1. Juli 1895 sofort bestritten habe, daß Kosche- aber nicht gebrannt habe. Von seinem Geschäft in der Andreas: stellung der Sozialen Praxis" hat im Vergleich zum März vorigen mann zwei Tage vorher bei ihr gewesen sei. Zeuge Widler Straße gehe man bis zum Schlesischen Bahnhofe zehn Minuten, doch Jahres der Andrang der Arbeitslosen an 22 Orten abgenommen, Hannig und Meister Stelzer bekunden, daß der Angeklagte gehe auch eine Pferdebahn dorthin. Auch bei diesem Bengen ist in nämlich in: Bosen, Rixdorf, Dessau  , Gera  , Effen, Elberfeld  , Düffel, Westphal am 29. Juni 1895 von morgens früh bis nach diesem Jahre einmal ein junger Mann von dreißig Jahren er dorf, Köln  , Wiesbaden  , Darmstadt  , Straßburg  , Heidelberg  , Freiburg  , nachmittags 41/2 Uhr in der Telegraphen- Anstalt von Gurlt schienen und hat gewünscht, ihn unter vier Augen zu sprechen. Karlsruhe  , Mannheim  , Konstanz  , Eßlingen  , Göppingen  , Heilbronn  , gearbeitet habe. Der Meister giebt ihm das Zeugniß eines Der fremde Mann hat ihn dann aushorchen wollen, ob er schon Fürth  , Nürnberg  , München  . Nur an 8 Orten ist eine Zunahme ruhigen und fleißigen Arbeiters; er hat ihn auch, nach eine Vorladung in Sachen Koschemann erhalten habe; als des Audranges( D. i. geringere Arbeitsgelegenheit, als im Vorjahre) dem er das erste Mal aus der Haft entlassen worden war, wieder er Auskunft darüber verweigert, hat der Fremde gesagt, daß er am zu verzeichnen, nämlich in Berlin  , Hannover   und folgenden süd­eingestellt. Plätterin Pauline knappe ist am 29. Juni 1895 fraglichen Sonnabend, wo das Fest in Weißenseee war, den Kosche- deutschen   Plägen: Frankfurt   a. M., Pforzheim  , Stuttgart  , Kannstatt. in der Westphal'schen Wohnung, Blumenstr. 37 a, wo sie mit ein mann vom Schlesischen Bahnhofe habe abholen wollen, ihn aber Ulm  , Augsburg.  wohnte, gewesen. Sie befundet, daß sie au jenem Tage, als sie nicht mehr getroffen habe. Der Fremde hat schließlich noch gesagt: gegen 6 Uhr aus dem Geschäft nach Hause fam, bei Frau Westphal, es wäre doch schade, wenn Roschemann hineinfiele, er ein Fräulein Jäschke Aufforderung. Im Anschluß an das bereits reröffentlichte und Herrn Westphal dort getroffen würde gewiß 15 Jahre Zuchthaus tekommen. Auch eine Buch: babe. Sie Städteverwaltung und Munizipalsozialismus in England, glaube nicht, daß Koschemann damals schon Frau ist einmal bei dem Zeugen gencjen und dort war, hat J. H. W. Diet. Stuttgart   1897", habe ich die Bearbeitung der ihr ist es so, als sei dieser erst später nach gefragt, ob er fich nicht besinne, daß Westphal am deutschen   Städteverwaltung in ähnlicher Weise unternommen. Ich gekommen. Er sei dann mit Westphal weggegangen, nachdem 29. Juni 1895, abends, bei ihm war. Rechtsanwalt Werthauer richte nun an alle Parteigenossen, welche Mitglieder der städtischen vorher von einem Fest ist Weißensee gesprochen worden war. Sie beantragt, den Zeugen aufzufordern, dem Koschemann das Haar Verwaltungskörper find, die Bitte, mich durch Zusendung von behauptet, daß sie sich in der Person Roschemann's nicht geirrt genau so zu schneiden, wie er es damals geschnitten hatte. Der Vor Material, wie allgemeine Verwaltungsberichte, Spezialberichte über haben töune. Auf wiederbolten dringenden Vorhalt des fizzende erklärt, daß er feine Macht habe, einen Bengen zu einzelne Zweige städtischer Verwaltung, insbesondere auch durch Vorsitzenden erklärt die Zeugin, daß sie von niemand solchem Akt zu zwingen. Der Beige erklärt sich schließlich Nachrichten über die Arbeitslöhne und Arbeitszeiten städtischer beeinflußt worden sei, theilt jedoch mit, daß einmal die bereit, das Schneiden des Haares all einem der nächsten Arbeiter, über die Thätigkeit der sozialdemokratischen Vertreter zc. Schwester der Westphal, ein Frl. Winkler, vor ihrer Vernehmung bei ihr Tage vorzunehmen. Rechtsanwalt Dr. Schöp3: Weiß zu unterstützen. Die Parteipreffe bitte ich um Abdruck dieser Aus gewesen sei und ihr mitgetheilt habe, daß sie von Koschemann als Zengin der Zenge, was ein Vigilant ist? Zenge: Ich weiß nur, daß vorgeladen worden sei. forderung. C. Hugo, Degerloch   bei Stuttgart  . Schußmann Busse behauptet, daß diese es ein schlechter Mensch ist. Berth. Hielt er den Mann, der Zeugin mit Westphal in intimem Verkehr gestanden, wie ihm Frau ihn aushorchen wollte, für einen Vigilanten? 3euge: Das

Westphal selbst erzählt habe. Diese Behauptung wird von der Zeugin und den Angeklagten Westphal Mann und Frau entschieden bestritten. Auf Antrag des R.-. Bieber soll H.-A. J. Landan, der die Chefcheidungsklage der Westphal's geführt hat, geladen werden. Nach Beendigung der Mittagspause

wird die Bernehmung der Zeugin knappe fortgesetzt, welche indessen Thatsachen von Wichtigkeit nicht weiter zu befunden weiß.

habe.

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Depeschen und lehte Nachrichten.

gerade nicht. Etaatsanwalt Kanzo w: Der Mann, der bei dem Beugen war, ist kein Vigilant; er sitt zur Zeit in Untersuchungs­haft und ist der Anarchist Wars önte. Die Zeugin, Frau Breslan, 9. April.  ( B. H.  ) Nach einer amtlichen Mittheilung Barbier Breuer glaubt, daß es zwischen 3/47 und 74 Uhr ist das Grubenunglück auf der Hedwig- Wunsch- Grube" ohne Ver­gewesen, als die beiden in ihrem Keller gewesen. Der eine hat von schulden der Getödteten herbeigeführt. Es liegt eine Entzündung Judenflinten" Fest und Sternecker gesprochen. Den Angeklagten des abgedämpften explosiven Gemenges von Rohlenoxydgas und Westphal tennt die Zeugia als einen älteren Kunden und glaubt Luft am Feuer des Brandheerdes vor. auch, daß Koschemann der Begleiter des Westphal gewefen. Auch bei dieser Zeugin war eine Frau mit einem Kind gewesen und habe fie gefragt, ob sie ein Alibizeugniß ablegen könne. Das Kind habe dabei gesagt: Ach retten Sie doch meinen Papa!( Pause). Den weiteren Bericht über die bis in die Nacht sich ausdehnende Berhandlung bringen wir in nächster Nummer.

Gewerkschaftliches.

Deutsches Reich  .

Der Böttcherstreik in den Brauereien Dresdens   ist beendet. Mit Ausnahme des Bayerischen Brauhauses, das alle Forderungen bewilligte, ist nur die Erhöhung des Minimallohnes um 2,50 bis 7,50 m. pro Monat, das heißt auf 110 M. Monatslohn, er­reicht worden.

Personale von zwei Faßfabriken und zwei Böttchereien.

Köln   a. Rh., 9. April.  ( B. H.  ) Da gestern die Griechen bei Kijjamo die Ausschiffung einiger Offiziere und Soldaten der Gar nison Kissamos auf Booten mit englischer und österreichischer Flagge verhindern wollten, bombardirte das österreichische Panzerschiff Satellit" die Linie der Griechen. Seit heute früh hört man starken Kanonendonner von Kissamo her, wo heute die Einschiffung der muhamedanischen Familien nach Ranea stattfinden soll. Das östers: reichische Admiralschiff Maria Theresia  " ist heute Nacht vor Kissamo eingetroffen.

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München  , 9. April.  ( Privatdepesche des Borwärts".) Das. hiesige Landgericht II verurtheilte heute abermals zwölf Haberer, und zwar zu einer Gesammtstrafe von 2 Jahren und 5 Monaten. Die Strafen stufen sich ab von 6 Monaten bis 2 Wochen.

München  , 9. April.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Von 300 Schuhmachern, die in den Streit eingetreten sind, sind noch 180 ausständig. 50 Meister haben bisher bewilligt. Buzug ist auch weiterhin fernzuhalten.

Die folgende Beugin ist die unverehelichte Magdalena Jäschte. Sie giebt an, daß sie in ber Zeit von 1892 bis Ottober 1895 bei dem Angeklagten Westphal ge­wohnt hat. Auf die Frage, ob sie zu Westphal einen intimen Ver­fehr unterhalten hat, verweigert sie die Auskunft. Die Zeugin giebt an, daß Westphal am Sonnabend, den 29. Juni 1895 wie gewöhn lich um 5% Uhr nach Hause gekommen sei. Sie glaube, sich mit Sicherheit entsinnen zu können, daß Koschemann bereits an gekommen war, als Westphal erschien. Beide Männer seien gegen 8 1hr abends nach Weißensee gefahren. Auf die Borhaltungen des Präsidenten, daß die Zengin bei ihren früheren Bernehmungen gesagt habe, Roschemann sei nach Westphal ge­tommen, erwidert die Zeugin, daß ihre heutige Darstellung die richtige sei. Ebenso wie die Vorzeugin wird auch diese Beugin wiederholt darauf hingewiesen, wie sonderbar e3 Ven den übrigen Böttchern Dresdens   stehen noch im Streit die fei, daß fie die einzelnen Zeitpunkte gerade des München  , 9. April.  ( Frankf. 3tg.") Durch Explosion eines 29. Juni 1895 so genant wissen wolle, während sie doch von Der Streit der Holzarbeiter( Stuhlbrauche) in Gerings. Benzin- Rochapparates wurden eine Frau lebensgefährlich, eine andere keinem anderen Sonnabende vorher oder nachher diese Kenntniß walde gewinnt, wie uns geschrieben wird, täglich mehr an Aus- Frau und ein Kind ziemlich schwer verletzt. - Eine Frage des Vorsitzenden beantwortet die Zeugin dehnung. Die Zahl der Ausständigen beträgt jetzt, trok starken München  , 9. April.  ( Frants. 3tg.") Es ist thatsächlich Jäschte dahin, daß sie selbst einige Male auch mit in den Diskutir Wegzuges, 280 Mann. Einige Blätter berichten von 700 Aus- richtig, daß Bayern   seinen eigenen obersten Militärgerichtshof bean­flub gegangen, daß fie aber keine Anarchistin sei. Von Koschemann ständigen, was jedoch keineswegs den thatsächlichen Verhältnissen sprucht. Im Bundesrath scheint ein mit der Militärhoheit der wisse sie nicht, ob er Anarchist sei, dagegen habe ihr einmal entspricht, da am Orte nur 550 Holzarbeiter beschäftigt sind. Die Krone Bayerns   zusammenhängendes Bugeständniß in dieser Richtung Frau Westphal gesagt, daß sie Anarchistin sei. Die An- Unternehmer kämpfen mit allen Mitteln. Die Mitglieder des Holz- bereits gemacht worden zu sein. Für das übrige Deutschland   würde geflagle West pha I bestreitet dies; sie könne höchstens gesagt haben, arbeiter- Verbandes sind aus dem Militär- Berein ausgeschlossen allerdings ein oberster Militärgerichtshof eingerichtet, aber das daß sie für die Anarchie sei". Auch die Zengin Knappe giebt zu, worden. Einem Militär- Pension beziehenden Arbeiter hat man mit bayerische Kontingent wäre ihm im Frieden nicht unterstellt, im daß sie einmal im Späth'schen Klub war. Weiter richtet sich die der Entziehung der Pension gedroht, falls er die Arbeit nicht wieder Kriege jedoch wird wahrscheinlich der bayerische oberste Militär­Beweisaufnahme auf folgenden Punkt. Als Westphal verhaftet aufnimmt. Den Arbeitswilligen, die zur Zeit allerdings noch sehr gerichtshof ruhen oder in feiner Kompetenz beschränkt werden.-- werden follte, befand sich letzterer auf einer Landparthie in Friedrichs gering sind und von auswärts nicht vermehrt werden, lassen die Lemberg  , 9. April  .( B. H  .) Die russische Militärbehörde hat hagen  . Abends befanden sich die beiden Zeuginnen Knappe und Jäschte Herren Fabrikanten ihren besonderen Schutz angedeihen. Die Be- österreichische Deserteure verschiedener Waffengattungen, die sich schon an der Jannowitzbrücke; sie behaupten, daß sie abnungslos dorthin völkerung bringt den Ansständigen die größte Sympathie entgegen. feit längerer Zeit im Lubliner Gouvernement   aufhielten, festgenommen gegangen feien, um den Westphal vom Dampfer abzuholen. Selbst die Frauen und Mädchen sind im Interesse des Ausstandes und unter Esforte der österreichischen Militärverwaltung in Krakau  Plöhlich war dort auch der Kriminalschuhmann Sommer erschienen thätig. Zuzug wolle man vermeiden. eingeliefert. und hatte ihnen geboten, sofort nach Hause zu gehen. Sie sind auch Wien  , 9. April  .( W. T. B.) Abgeordnetenhaus. In seinen diesem Gebote gefolgt. Es wird behauptet, daß sie nur deshalb Jn Mannheim sind die Differenzen, die in den Drais  . nach der Jannowißbrücke gegangen seien, um den Westphal zu be- Fahrradwerken ausgebrochen waren, zu gunsten der Arbeiter Ausführungen sagte der Ministerpräsident noch folgendes: Der nachrichtigen, daß er verhaftet werden solle. Kriminalfußmann beigelegt. Um die Verständigung zu ermöglichen, verzichtete der Tenor des kaiserlichen Handschreibens an mich schließt unzweideutig jeden Gedanken eines Parteiregimes aus. Ein solches wäre auch nach Sommer behauptet, daß der Portier des Hauses, in welchem West- Borsitzende der Abwehrkommission auf seine Wiedereinstellung. meiner Ueberzeugung in Desterreich unmöglich. Das Haus möge darin phal damals wohnte, ihn darauf aufmerksam gemacht hatte. Der Die Holzarbeiter in Speyer   haben ihre Forderungen im die Gewähr erblicken, daß die Regierung von ihrem Wege fich betreffende Portier soll geladen werden. nicht wird abbringen laffen. Nach dem Ministerpräsidenten Badeni   erklärte der Abgeordnete Bazat, die Sprachenverordnung sei die erste Etappe des Ausgleichs. Abgeordneter Balffy erklärte, der konservative böhmische Großgrundbesitzer erblicke in der Sprachenverordnung keine Konzession an die Czechen, sowie auch feine Provokation der deutschen  , vielmehr sei sie nur ein Sieg, der Gerechtigkeit und die Anerkennung Der politischen und nationalen Untheilbarkeit des Königreichs Böhmen  . Ab geordneter Jro ruft der Regierung zu: Bis hier und nicht weiter. Bininely versichert die Deutschen   der Werthschätzung der Polen  , sie stimmen jedoch gegen die Dringlichkeit, da sie sonst ihre politischen Traditionen verleugnen würden. Abgeordneter Schücker bekämpft die Sprachenverordnung vom juridischen

Nächste Beugin ift die Arbeiterin Marie Wingert, Schwester der Angeklagten Westphal. Zwei Schuyleute behaupten, daß diese Zeugin bei Beginn des Prozesses im Zeugenzimmer zu einer andern Beugin gesagt habe: Wenn alle Zeugen so aussagen werden wie wir, dann werden sie nicht viet herausbekommen." Die Zengin, die dies bestreitet, sagt nichts Wesentliches aus.

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Wege gütlicher Verständigung mit den Unternehmern bewilligt er halten. Nur ein Meister sträubt sich noch, wird aber wahrscheinlich ebenfalls nachgeben.

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In München   beträgt, wie die Münchner Post" mittheilt, die Zahl der streiken den Schuhmacher zirka 300. Sämmtliche von der Gehilfenschaft gestellten Forderungen wurden bis jetzt von 17 Meistern, darunter 15 Jnnungsmeistern bewilligt. Zirka 60 Meister erklären sich mit dem Tarif einverstanden, weigern sich aber den vorgelegten Revers zu unterzeichnen.

Ausland.

Der Malerstreik in Basel   hat mit der Niederlage der Arbeiter geendet.

Frau Dorothea Krumnow geb. Rarl, fast aus: Gines Tages sei Fräulein Wingert zu ihr gekommen und habe sie gefragt, ob sie sich des Attentats noch entsinne; als sie dies bejaht, habe Fräulein Wingert weiter gefagt: fie müsse doch noch wissen, daß fie sich an jenem Tage eine Blouse aus der Westphal'schen Wohnung abholen wollte und daß der Angeklagte Westphal damals zu Hause war. Als ihr vorgehalten wird, daß die Wingert dies bestreitet und behaupte, Aus Schweden  . Bei den Arbeiten für die Ausstellung Standpunkt. Regierungsvertreter Sektionschef Ruber rechtfertigt daß sie selbst von der Blouse angefangen habe, erklärte fie, genaues in Stockholm   ist ein Streit ausgebrochen. Die Arbeiter hatten Namens des erkrankten Justizministers die Sprachenverordnung. darüber nicht mehr zu wissen. Dagegen wisse sie, daß, als sie gegen 61/ Uhr einen Minimallohn 40 Dere( statt 35) verlangt. Sie erhielten feine Abg. Depauli erklärt, die fatholische Volkspartei ftimme gegen die Blouse abholen wollte, fie den Angeklagten Westphal zu Hause Antwort. Als dann zwei Vertrauensmänner des Fachvereins ent- die Dringlichkeit, behalte sich jedoch die meritorische Entschei gesehen habe. Auch ein junger Mann sei dort gewesen und noch dort lassen wurden, legten etwa 70 Arbeiter die Arbeit nieder. Es fanden dung vor. Stürmische Entrüstungsrufe lints. Abg. Menger geblieben, als sie um 71/4 hr fortgegangen sei. dann Unterhandlungen zwischen dem Fachverein und den Unter- wendet sich scharf gegen den Abg. Depauli. Die Sprachens Beuge Vergolder Szczodry erklärt: Er glaube Roschemann nehmern statt, wobei legtere folgende Bugeständnisse machten: verordnung sei mehr politisch als fachlich. Der Schluß in verschiedenen Lokalen in anarchistischen Versammlungen gesehen 35-40 Dere Stundenlohn, Wiedereinstellung der Entlassenen, An- der Debatte wird angenommen. Generalreduer Herold zu haben. Er selbst sei Anarchist, glaube nicht an Gott, werde aber erkennung des Rechtes des Fachvereins, Vertrauensmänner auf den sagt, die Debatte verfolgte lediglich den Zweck, die Deutschen  die Wahrheit sagen. Zeuge fann sich nicht erinnern, daß er am Arbeitsplägen zu haben, zurechtweisung des Betriebsleiters wegen in Böhmen   aufzuregen. Generalredner Hohenburger erklärt, die 29. Juni 1895 den Roschemann auf seinem Wege nach dem Alexander- seines Auftretens gegen die Arbeiter. Die Arbeiter sind mit Deutschen   seien ferner für die Herstellung einer Verständigung in play bezw. Weißensee angesprochen habe. Koschemann glaubt noch Punkt 2-4 einverstanden, bestehen aber auf 40 Dere Minimallohn. Böhmen  . Hohenburger führt aus, die Deutschen   wünschten die Her immer, daß es der Zeuge gewesen sei. Rechtsanwalt Bieber:

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Sie find Leser des Sozialist", der einmal Artikel über den Eid gebracht hat. Würden Sie es für statthast halten,

Soziales.

stellung der Verständigung in Böhmen   auf grund eines direkten Einvernehmens beider Nationalitäten. Hierauf wird die Dringlich­teit mit 221 gegen 153 Stimmen abgelehnt.

den

dem Gerichte die Unwahrheit zu sagen, wenn es fich Zu der Explosion in der Borsig'schen Hedwig- Wunsch- London  , 9. April  .( W. T. B.) Unterhaus. Gourley fragt itm einen Gesinnungsgenossen handelt? 3euge: Nein. Grube veröffentlicht der tönigl. Bergmeister Jokisch, der zu die Regierung, ob die verbündeten Mächte vereinbart hätten, Rechtsanwalt Dr. Schöp3: Jst dem Zeugen aus seinen ständige Bergrevier- Beamte, eine Mittheilung, woraus die Boff. falls Griechenland   die Räumung Kreta's verweigere, Besuchen in den Versammlungen bekannt, daß Koschemann besonders 3tg." folgendes mittheilt: Piräus   und andere griechische Häfen zu blockiren und ob aufreizende Reden gehalten.- 3euge: Er hat wohl gar Die Behauptung, daß Borsig und seine Begleiter die Größe die Blockade eine friedliche oder friegerische sein werde? Teine Reden gehalten? Auf weiteres Befragen des Ver der ihnen drohenden Gefahren kannten oder gekannt haben müssen, Webster erwidert, er lönne die Anfrage nicht beantworten, die Ab­theidigers erklärt der Zeuge, daß er am 30. Juni 1895 den Kosche entbehrt jeder stichhaltigen Begründung, weil diese sich der Brand  - ficht der Mächte fönne nicht mitgetheilt werden, bis ein definitiver mann auf dem Fest in Friedrichshagen  - Müggelfchlößchen getroffen stelle in einem frischen und lebhaften Wetterstrome näherten und Entschluß gefaßt sei; er tönne ebensowenig sagen, ob die Blockade habe; er sei ganz vergnügt gewesen und habe nicht den Eindruck deshalb nach fachmännischem Ermessen voraussehen konnten, eine friedliche oder eine juré gentium sein werde, welch' lektere  gemacht, als ob er Tags vorher ein schweres Verbrechen be- daß ihnen der Rückweg unter allen Umständen gewahrt bleiben einen Kriegszustand zwischen den Mächten und Griechenland   in sich gangen habe. I werde. Dieser blieb z. B. den Arbeitern offen, die sich bei schließe.

Verantwortlicher Redakteur: August Jacobey in Berlin  . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berlin  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  . Hierzu 2 Beilagen.