Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

An den Ostertagen sollen nach einem Beschluß des Gehilfenverbandes die Pariser   Friseurgeschäfte geschlossen

sein.

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Vom Bühnenvertrieb des Autors der ,, Rassen" wird uns mitgeteilt, daß das Stück von der Theatre Guild in Phila­ delphia   probeweise aufgeführt wurde und dieser Tage nach Neuyork übergeht. Die Pariser   Aufführungen finden nach wie vor großes Interesse.

Von Paris   nach Le Havre   verkehrt neuerdings auf der Staatsbahn an den Werktagen ein Schienenauto Bugatti, das die 228 Kilometer lange Strecke in 2 Stunden 15 Minuten zurücklegt, mit einem Aufenthalt in Rouen  . Die Geschwindig. keit beträgt 101 Kilometer.

Esprit Pioch, der Held des Prozesses der falschen Haifische, hat gegen das Urteil( fünf Jahre Zwangsarbeit) Berufung eingelegt.

Musik in Paris  

Richard Lert  , der frühere langjährige Dirigent der Berliner Staatsoper, der seit einem Jahre mit seiner Frau Vicky Baum   in Kalifornien   lebt, wird die zwei nächsten Kon­

zerte des Orchestre Lamoureux   in der Salle Gaveau dirigieren. Die Opéra Comique   brachte die Neueinstudierung von ,, Printemps fleuri", Ballett mit Musik von Tschaikowsky  . Für den 15. Apr. bereitet das Institut die Erstaufführung von Tout- Ank- Amon"( Tutanchamon") vor.

Das Orchester Straram, das in dieser Spielzeit erst einmal unter Toscaninis Leitung konzertiert hat, gibt am 24. April ein Konzert unter Leitung des Dirigenten Mitropoulos  , bei dem W. Horowitz als Solist mitwirken wird.

Der Pianist Serge Rachmaninoff   gab sein einziges diesjähriges Konzert in der Salle Pleyel. Der berühmte Geiger Kreisler kündigt ein Gastspiel am 31. Mai bei Pleyel an. in

,, Die deutsche Tragödie"

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Wie der Gemüsehändler Hoffmann Antisemit wurde" Am Samstag, dem 24. März, um 21 Uhr liest Herr Pro­fessor Georg Bernhard   nach einigen einleitenden Wor­ten verschiedene Kapitel seines Buches Die deutsche Tra­gödie Le suicide de la république allemande". Der Abend findet statt im Deutschen   Klub, Université   du Parthénon, 64, Rue du Rocher, Paris   8°( am Bahnhof St. Lazare  ).

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Anschließend liest Herr Hans von Zwehl   aus seinem un­veröffentlichten Werk ,, Die Mainlinie" die Kapitel ,, Wie der Gemüsehändler Hoffmann Antisemit wurde" und Der 20. Juli". Danach: Geselliges Beisammensein. Gäste sehr gerne willkommen. Es wird um 5 Franken zur Deckung der Unkosten gebeten. Kein Kartenvorverkauf.

Die Glocken von Corneville

Von all den Pariser Theatern, die mit Operetten-, Vaude­ville- und Revueplänen diese Spielzeit begonnen haben, scheint die ,, Alhambra" am sichersten ihrem Ziel, ein modernes Volkstheater zu sein und möglichst breiten Publi­kumsschichten klassische und moderne Operetten zu bieten, zuzuschreiten.

Vieles wirkt dabei zusammen: die Lage des Hauses in der Nähe des République- Platzes. die Auswahl des Spielplans( so z. B. gerade jetzt Planquettes ewig junge ,, Cloches de Corne­ ville  "), die geschickte und charakteristische Besetzung mit volkstümlichen, beliebten Sängern und Darstellern, die spar­same und doch überaus geschmackvolle dekorative und kostümliche Neuausstattung, die saubere Einstudierungs­arbeit in Orchester, Chor und Ballett.

Vom französischen   Wörterbuch

P. W.

Von der französischen   Akademie wurde das Wort ,, rembo arrement" ausgemerzt. ,, Auspolstern" heißt jetzt bloß noch: ,, rembourrage  ". Das Wort ,, rembarrer" wird in Zu kunft nur noch in übertragenem Sinne als zurückstoßen" gebraucht. Die Durchsicht des Lexikons ging bis zu: ,, rem­buchement", einem Jagdausdruck, der Zurück jagen des Wil­des in den Wald bedeutet.

Franz Schreker  

Berlin  , 22. März. Der bekannte Komponist Franz Schrefer ist am Mittwochabend nach langer Krankheit an einem Schlaganfall gestorben. Er war in Monako   am 23. März 1878 geboren. Er wäre also heute 56 Jahre alt geworden,

Opfer des

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Auch Tardieu?

Stavisky unaufhörlich. Stavisky, unaufhörlich...

DNB. Paris, 23. März. Ein Staviffy- Scheckabschnitt trug den verstümmelten Vermerf Tardi...", was von der sozialistischen   Presse als Tardieu" gelesen wurde, während die Rechtspresse unter Protest nach anderen Lesarten suchte. Der sozialistische Populaire" veröffentlicht jetzt ein angeb: liches Empfehlungsschreiben des damaligen Ministerpräfis denten von Maroffo, in dem der im Staviffy- Standal vers haftete Albert Dubarry für bestimmte wirtschaftliche Pläne besonders empfohlen wurde.

Der Populaire" gibt, ohne eine direkte Schlußfolgerung zu ziehen, der Veröffentlichung eine entsprechenden Rahmen, durch den die Verbindung Tardieu- Dubarry- Stavisfy be= leuchtet werden soll.

Geld, Liebe, rlord

Immer mehr Sensation Immer mehr Sensation

Die Stavisfy- Kommission der Kammer hat Einzelheiten über die Enthüllungen des Abg. Henriot veröffentlicht. Daraus geht deutlich hervor, daß der im August 1928 ver­giftete Abgeordnete von Guyana  , Galmot, der erste Geld­geber der Stavisfy- Bande war, daß er aus Eifersucht Sta­visfy im Jahre 1926 verraten hat, und daß er dann wahr­scheinlich auf Anstiften Stavistys vergiftet worden ist.

Der Verrat Staviskys durch Galmot

In diesem Zusammenhang bringt Paris Soir" die sen­sationelle Meldung, daß Stavisfy im Jahre 1926 vom Polizei­fommissar Pachot nur dant einer Denunziation des Abg. Galmot verhaftet werden konnte.

Kommissar Pa chot hat darüber der Zeitung folgende An­gaben gemacht: Galmot hat mir verraten, daß Stavisfy in Marly- le- Roi   bei Paris   ein Essen gab, zu dem er eingeladen war. Daraufhin wurde die Verhaftung vorgenommen. Ich entdeckte ihn auf dem Abort, wo er sich willenlos festnehmen ließ. Er fragte mich, wie ich ihn dort entdeckt hätte. Plöglich verzog er sein Gesicht, und er rief aus: Wo ist denn der Galmot? Dieser muß mich verraten haben." Wutentbrannt fügte er hinzu:" Der Hund, ich werde ihn schon friegen! Es wird nicht das letzte Mal sein, daß er von mir hört."

Später habe ich den Abg. Galmot gefragt, warum er eigentlich Stavisfy verraten habe. Galmot erwiderte: h liebe Arlette Simon leidenschaftlich. Ich wollte nicht dulden, daß diese Frau der Stavisfy- Bande in die Hände fällt. Darum habe ich ihn angezeigt." Wie Pachot weiter dem Paris- Soir" erklärte, hätten dagegen die Freunde Stavistys behauptet, Galmot habe die Fonds der Gruppe in Händen gehabt. Um fich in aller Ruhe diese Gelder aneignen zu können, habe er Stavisfy und seine Bande verhaften lassen.

Das Dickicht des Prozesses wird durch das Bekanntwerden dieser schwer zu durchblickenden Verbindungen immer größer. Von dem Mörder des Richters Prince aber hat man, ob­wohl sich im Auftrage eines befannten Pariser Abendblattes mit einiger Sensation auch bekannte englische   Detektive an der Suche in Dijon   beteiligen, bis zur Stunde noch keine fichere Spur.

Die Enthüllungen Henriots stammen hauptsächlich aus Briefen und Telegrammen, die zwischen Arlette Simon, der späteren Frau Stavistys, Galmot, Romagnino( ein Ver­trauter des Betrügers), Dr. Vacher( dem Arzt Stavistys), Rechtsanwalt Guiboud- Ribaud usw. gewechselt worden sind. Einige dieser Briefe find chiffriert, in anderen sind die wich Das Urteil gegen die ,, schöne Sophie" tigsten Namen durch Decknamen erseßt. In den meisten ist die Rede von Geld, das mit Stück" oder" Dokument" be­zeichnet wird, und das die Stavisky- Bande von Galmot ver­langte und meistens auch erhielt.

Ein von Pierre" unterzeichnetes, an Galmot gerichtetes Telegramm besagt: Aftenstück" dringend erforderlich, sonst erhalten Sie Besuch". Ein anderes Telegramm, das Galmot am 20. 10. 1926 an seine in Frankreich   lebende Frau gesandt hat, lautet: Dr. Vacher unterwegs Bordeaur. Wird Robert" besuchen. Gib Aftenstück" nicht heraus im Gegensatz zu meinem Brief. Nach Ueberlegung ziehe vor, es selbst zu bringen.

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BRIEFKASTEN

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Me B, 22. März.

Die schöne Sophie", Frau Drost, Meisterschaftsspionin und Cafehauswirtin in St. Avold  , die das neue Modell des tragbaren Maschinengewehrs über die Saargrenze schaffen wollte, erhielt wegen dieser Straftat 3 Jahre Ge­fängnis und 1000 ranfen Geldstrafe, wegen der Festungs­pläne weitere 4 Jahre und abermals 1000 Franken. Ihr Helfer Choppe wurde mit 4 und 5 Jahren Gefängnis und 1000 und 2000 Franken bestraft. Plest an erhielt 4 Jahre und 1000 Franken, Weber 8 Monate und 300 Franken. Alle wurden auf 10 Jahre des Landes verwiesen.

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Religiöse Sozialisten. Aus irgendeinem Ihrer Kirchenblätter übersenden Sie uns eine Notiz, die besagt, daß am Karfreitag nur solche Filme in den Richtspieltheatern gezeigt werden, die dem Ernst und der Würde des Tages entsprechen. Der Reichs­minister für Volksaufklärung und Propaganda hat eine ist e derjenigen Filme aufgestellt, die zur Vorführung am Karfreitag geeignet sind. Danach dürfen am Karfreitag gezeigt werden: Das Ringen um Verdun"," Der Choral von Leuthen"," Douaumont", Der Rebell"," Hitlerjunge Quer"," SA.- Mann Brand", Stoß­trupp 1917"," Hans Westmar  " u. a. m.- Der Würde des Tages entsprechen..." Lauter Mord und Totschlag!" Christus am Kreuze zu der damaligen SA., den spielenden und saufenden Landsknechten: " Bater, vergibt ihnen, denn sie winen nicht, was sie tun."

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F. Sp., Basel  . Das war ein besonders wertvoller Zeitungsaus­schnitt. Er ist mit Dant verwendet worden.

Katholischer Saarländer  . In Diskussionen mit Nazis haben diese Ihnen vorgehalten, daß der geplante katholische Radiosender eine

des Taifuns

Eine entsetzliche Katastrophe in Japan  

Tokio  , 22. März.

Durch die Brandkatastrophe in Hakodate   wurden 25 009 Häuser vernichtet. Bis jetzt konnten rund 100 Tote und 250 Verlegte geborgen werden, doch dürfte die Zahl der Opfer bei weitem größer sein, da die Bergung der Leichen und der Verwundeten noch außerordentlich schwer möglich ist.

Tofio, 22. März. Nachrichten über Einzelheiten von der furchtbaren Brandkatastrophe in Hakodate   laufen bisher nur sehr spärlich ein, da fast sämtliche Verbindungen unter­brochen sind. Aus diesem Grunde ist auch eine genaue Fest­stellung über die Zahl der Opfer noch nicht möglich, man spricht jedoch von 1000 Toten und 15 000 Verletzten.

Ein furchtbarer Sturm trägt zur Erhöhung der in der Stadt herrschenden Panik bei und verhindert die Lösch­arbeiten. Am Donnerstagmorgen war noch fein Nachlassen des Feuers zu beobachten. Das Geschäfts- und Vergnügungs­viertel sind fast vollkommen zerstört. Das Gefängnis brannte bis auf die Grundmauern nieder, so daß die Gefangenen von Militärabteilungen aus der Stadt herausgeführt wer­den mußten. Das Militär ist im übrigen in weitgehendem Maße zu den Hilfsarbeiten eingesetzt.

DNB. Tofio, 23. März. Nach dem nunmehr vorliegenden amtlichen Polizeibericht sind bei dem Riesenbrand in Hako­ date   647 Tote und 700 Schwerverletzte zu verzeichnen. Bei etwa der Hälfte der Schwerverletzten wird an ihrem Wieder­auffommen gezweifelt. Die fremden Konsulate sind sämtlich dem Feuer entgangen.

80 Tote, über 300 Verletzte in Tokio Tokio  

, 22. März. Nach den bisherigen Mitteilungen find bei einem Taifun, der über Japan   und besonders über Tokio   wütete, allein in Tokio und Umgebung 80 Personen ums Leben gefommen; über 300 Personen wurden verletzt. Der vom Sturm angerichtete Sachschaden ist außerordent­lich groß. Zahlreiche Telegrafenverbindungen wurden zerstört, mehrere Eisenbahnlinien unterbrochen. Der Rund­funfsender in Tofio mußte wegen größerer Schäden für einige Zeit stillgelegt werden. Die Regierung hat für die notleidende Bevölkerung besondere Hilfsmaßnahmen er­griffen,

Steuerfragen Gesellschafts­gründungen

Wenden Sie sich an

F. BRIQUEU

LICENCIE EN DROIT ehemaliger Kontrolleur der direkten Steuer­behörden, um vom offiziellen Standpunkt aus beraten zu werden. 25, Bd. Bonne- Nouvelle, PARIS  ( 2), Telefon Louvre 22-93

verkappte jüdische Angelegenheit sei, jedenfalls aber Zersehung in das unter den Pistolen und Dolchen der SA. wundervoll geeinte deutsche Volk tragen solle. Demnach müßte der Kardinal Dr. Faul­haber, einer der Hauptförderer, der Synagoge beigetreten sein? Oder ist er vielleicht Freimaurer   geworden? Wir halten den Katho­lizismus für viel zu flug geführt, als daß er mit den Methoden der Zirkuspropaganda des Dr. Göbbels   wirken möchte. Die neue Form des Apostolats wird sich wohl allgemeine katholische Ziele stecken. Daß man an besondere Beeinflussung des deutschen Sprach­gebietes denkt, zeigt allerdings die großen Sorgen an, die man sich in Rom   um die deutschen   Katholiken macht.

Auf vier Berliner   ein Lautsprecher. Die DAZ." berichtet über den Beginn der Arbeitsschlacht" am 21. März: Weit über eine Million Lautsprecher waren in Berlin   am Vormittag angestellt." Da kommt also auf je vier Berliner, Säuglinge eingerechnet, ein Lautsprecher. Da aber, nach demselben Blatt, Hunderttausende auf den Straßen und noch mehr Hunderttausende in den Betrieben und in den Schu len sich vor den Lautsprechern an der Führerrede erbauten, müssen wohl viele Lautsprecher ohne Zuhörer geblieben sein.

Röbes, Aachen  . Es sind dunkle Geschichten um Euern Brigade­führer. Sein Chauffeur wurde zu zwei Monaten Gef vanis ver­urteilt, weil er einen Pg. und dessen Frau vermöbelt hat. Dieser Schläger ist eine bekannte Marke. Jm vorigen Jahre hat er einen Zollbeamten totgefahren. Der Herr Brigadeführer selbst soll bei einer recht zweifelhaften Sache verwundet worden sein. Ueber den Anlaß gehen Gerüchte, die wissen wollen, daß sich etwas ähnliches abgespielt habe wie seinerzeit bei der Erschießung Muchows in dem Saufgelage zu Bacharach  . Nur daß diesmal der Anlaß nicht ein Weib, sondern ein Knabe gewesen sein soll. Gehen die Fotografien mit den Sauf- und Luftgenossen des Herrn Brigadeführers noch von Hand zu Hand?

2. A. Sie schreiben uns: Nach der deutschen Front"( Nr. 19) hat Adolf Hitler   in seiner Schlachtrede" am 21. März u. a. folgenden klassischen Sap geprägt:

Unsere Aufgabe heißt Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit! Aus den Schlingen der Arbeitsbeschaffung werden wir die stärkste Autorität erhalten..."

Schlingen"

Können Sie mir erklären, wie man Autorität" aus erhält? Sind damit die Schlingen gemeint, die man anderen um den Hals legt, oder hat der große Manitou schon trübe Ahnungen, daß die mißglückte Arbeitsbeschaffung zu der Schlinge werden kann, die sich um die eigene Kehle legt? In dem Falle wäre sogar Hanussens Hellsehkunst um ein Vielfaches übertroffen."

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Piz in Dud­ weiler  ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrücken 3, Schüßenstraße 5. Schließfach 776 Saarbrücken.

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