Die neue Bergbahn, die von der place St. Pierre nach Sacré- Coeur auf den Montmartre hinaufklimmt und die wir bereits erwähnten, wird elektrisch betrieben werden. Sie soll Ende des Jahres eröffnet werden. Sie tritt an Stelle der alten 1951 stillgelegten Bahn. Das Projekt einer Rolltreppe wurde aufgegeben.
In der Akademie der Wissenschaften war eine Debatte über die Frage des gelben oder des weißen Lichtes bei den Autos. Von wissenschaftlicher Seite wurde erklärt, daß gelbes Licht nur Sinn habe, wenn ihm weißes entgegensteht. Der berühmte Spezialist M. André Blondel hält dagegen an dem gelben Licht fest.
Der bekannten Tänzerin Mistinguett ist das Mißgeschick widerfahren, seiner Zeit mit ,, Jo dem Schrecklichen", dem Helden aus der Stavisky- Unterwelt, fotografiert zu werden.
Ein Entwurf des neuen Seine - Präfekten hat dem Pariser Stadtrat eine Verbesserung der bekannten Schlachthäuser de la Villette vorgeschlagen. Es soll ein Schlachthaus für Schweine errichtet werden.
Anscheinend ist eine in Paris wohnende Verwandte des deutschen Generalobersten von Kluck zusammen mit einem in Paris wohnenden Deutschen bei einem Automobilunfall im französischen Süden getötet worden. Aus Bordeaux wird gemeldet, daß Alexandra von Kluck, 22 Jahre alt, mit einem Landsmann namens Gutschmidt, 27 Jahre, bei Barbezieux getötet wurde, als der Wagen gegen eine der am Straßenrande stehenden Platanen fuhr. Die beiden Insassen waren sofort tot.
In Paris hat mit dem Siege von ,, Pour le Roy" im großen Frühlingspreis von Auteuil wieder die Saison der Rennwetterei begonnen, die teilweise in den PMU.- Stellen der Tabakläden eine wahre Volksleidenschaft ist.
Juristen in der Emigration
as Rechtsbewußtsein ist in Deutschland zerstört. Zu viel Unrecht hat sich nach dem Umsturz mit der Maske eines ..nationalen Rechtes" drapiert. Aber in Paris hielt im Kreise der ,, Association des Juristes allemands Emigrés" der weit bekannte französische Advokat Dr. See einen Vortrag in der Mutualité über das ,, Internationale Privatrecht unter Berücksichtigung der Beziehungen auf französisches und deutsches Recht". Er legte seinem Referat eine Reihe deutscher Werke über internationales Privatrecht zugrunde, dessen erste Zusammenfassung im Bürgerlichen Gesetzbuch hervorgehoben wurde. Bei seiner theoretischen Untersuchung ging See auf die wissenschaftlichen Grundlagen und die Geschichte des noch immer erst im Anfang stehenden internationalen Privatrechts ein. Er brachte nicht nur das engere Gebiet seiner Rechtsbestimmungen, sondern auch
Wo kehren wir
bei unserem Osterausflug ein? Bei ADOLF RIES auf der SCHONBACH!
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Es ladet ein
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neben den Fragen der Nationalität mit ihren Auswirkungen das Fremdenrecht in den verschiedenen Ländern und die Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten bei Verschiedenheit der Normen in den beteiligten Staaten zur Besprechung. Unter den neueren Quellen auf nationaler Grundlage wurde von See das polnische und das marokkanische Fremdenrecht angeführt. Er beklagte auch den Mangel einer einheitlichen Rechtsprechung im Rahmen des internationalen Handelsrechts und warnte davor, daß sich ein Land auf diesem überstaatlichen Gebiet zum Schiedsrichter für die anderen aufwerfen wolle. Der Vortrag brachte wichtige Anregungen und wurde mit starkem Beifall aufgenommen.
W. A.
Paris , 28. März. in Die Geliebte des Rhone - Präfekten hat keine gute Presse gehabt. Eine Kokotte, eine alternde zumal, die einen Troß vón Prinzen und reichen Industriellen nach sich schleppt, das ist kein Gegenstand der Ausstellung in einer an Konflikten reichen Zeit. Man hat der 47jährigen, die dreißig Jahre lang im Dreck des Lebens stand und die Gelüste der oberen Schicht befriedigte, ihre Herzlosigkeit vorgeworfen. Was anders soll man nach solchem Leben wohl sein?
Der Herzog, der polnische Graf, der dicke Agha Khan und die anderen haben sie genommen, was sie wert war. Sie zahlten gut, Germaine besaß ein Haus und einen 18karätigen Diamanten. Als sie in die Jahre der Klimax kam und keine Leidenschaft mehr einflößte, warfen sie sie weg oder fingen damit an. Da hat sich die untergehende Hetäre an dem letzten feinen Mann, den sie hatte, an dem Präfekten Causeret, gerächt. Der Präfekt Causeret war in ein Warenhaus gegangen, um dort Einkäufe für eine andere zu machen, und hatte es ihr verheimlicht. Sie hatte ihn durch eine auf gedonnerte Privatdetektivin beobachten lassen. Zu Hause leugnete er, da legte sie im Scherze auf ihn an, er machte eine Bewegung, wie die Angeklagte sagt, und da gab es den verhängnisvollen Schuß. Die Portierfrau bezeugt, sie traue ihr den Mord nicht zu, sie habe auch in der ersten Aufregung nur von unfreiwilligem Töten gesprochen. Der Schießsachverständige aber meinte, die Lage des Einschusses
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schließe die Abwehrbewegung des Präfekten aus, die die BRIEFKASTEN
Dame im schwarzen Mantel mit Biberettebesat behauptete. Dieser Mord ist nicht aufzuklären. Er hat keine Zeugen gehabt. Die Täterin hat ihn kalt, gefühllos, wie die Presse sagt, rekonstruiert, zusammen mit dem Dr. Paul, dem berühmesten aller Gerichtsärzte. Diese Gefühllosigkeit wird ihr als Belastung angerechnet. Wie nun aber, wenn sie dabei aufgeregt gewesen wäre? Nein, dieser Mord ist nicht aufzuieser Mord klären.
Gefühllos ist sie vielleicht, diese Frau, die sich dreißig Jahre lang den Spitzen der internationalen Gesellschaft verkauft hat. Aber an einer Stelle erwachte ihr Herz, rührte sich die alte„ Kokotten- Ehre", die es immer gegeben hat. Das war, als sie den bayerischen Prinzen wegwarf. Das war an der Stelle der Verhandlung, als von diesem Prinzen Franz Josef die Rede war, der sie heiraten und mit nach Deutschland nehmen wollte. Die Möbel waren schon gekauft. Da lehnte sie ihn ab:„ Ich war es, die nicht wollte", sagte sie einfach vor Gericht. Mit diesem Ausspruch glaubte sie viele Schuld zu bezahlen.
Das Maß der Schuld und Sühne in solchen Prozessen steht nie fest. Aber immer, wenn ich sie lese, steht mir das Bild der Geliebten des greisen Freiherrn von Hammerstein vor Augen, die im deutschen Reichstag saß, während ihr verheirateter Galan eine Rede über den Wert der Ehe und die Ordnung im Staate hielt. Da rief sie ihm nach der Rede die berühmten Worte zu: ,, Ihr seid doch alle Heuchler..."
Gründung eines
Soeben ist die Verordnung geschaffen worden, die das seit langem geplante Kino- Archiv in Paris ins Leben ruft. Alle Filme müssen in Zukunft diesem Archiv, das sich im Trocadéro befindet, zugeleitet werden. Dort können sie von Autoren, Regisseuren, Kunsthistorikern und so weiter besichtigt werden.
Jeder Film ist mit einer Karte versehen, die den Titel, das Datum der Uraufführung, die Länge des Streifens, den Namen der Autoren, der Hersteller und Bearbeiter angibt. Die Filme gehen ins Eigentum des Staates über und dürfen zu geschäftlichen Zwecken nicht benutzt werden. Zu pädagogischen oder dokumentarischen Zwecken können in Uebereinstimmung mit dem Hersteller Positive angefertigt werden, die zu gemeinnützigem Gebrauch bestimmt sind, nämlich wie die Fotos der Archive der schönen Künste. Der Staat hat auch das Recht, mit Genehmigung des Herstellers, bei Festen oder feierlichen Anlässen Filme offiziellen Anstrichs vorzuführen.
Die Einrichtung im Trocadéro, dem Orte der pariser Volksvorstellungen, ist von großem künstlerischem und erzieherischem Wert.
Silber
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Gold
Expertise
La Plata. Sie schicken uns einen Brief eines deutschen Freundes, der zu den ältesten Nationalsozialisten und zur SA. gehört. Die interejjante Stelle lautet: D. h. man disponiert jetzt selbst in größten Betrieben doppelt vorsichtig in bezug auf Stellenbesetzung und stellt lieber 2 Mann zu wenig als 1 zuviel ein!- Es ist wirklich ein Trauerspiel mit den Arbeitsmarktverhältnissen. Seit geraumer Zeit wird auch vorerst nur SA., SS. und Kriegsteilnehmern Arbeit vermittelt. Dienst tue ich schon lange nicht mehr, da mich die ganze Lage anwidert, besonders die vielen„ Organisationen" und deren„ Veranstaltungen", die überall zur Pflicht gemacht wer den. Als ob in Deutschland die Leute nur Objekte ihres Propagandaministeriums find! Kurz, für mich ist hier kein Raum mehr und ich denke nun seit einiger Zeit schon an Siedlung oder dergl. in Süd amerika . Was draus wird, weiß ich natürlich noch nicht. Ich sammle auch zunächst Material usw. Gegebenenfalls brauchte ich natürlich wohl auch ein gewisses Anfangskapital." Sie sollten den Brief allen hakenkreuzbegeisterten Deutschen zeigen, von denen es nach Ihrer Mitteilung auch dort nicht wenige gibt. Gruß allen Freunden! Aeltere Nummern der„ Deutschen Freiheit" schicken wir Ihnen gern herüber. Die erste Kreuzbandsendung ist unterwegs.
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Dr. S. W. Es ist nicht möglich, alle Roheiten der neuen Pogrom welle, die sich in Deutschland zu entwickeln scheint, zu verzeichnen. Das Neueste ist, daß die Nazipresse Volksdemonstrationen gegen Blät= ter mit jüdischen Anzeigen organisiert. In Sagen hat sich sogar der Nazi- Oberbürgermeister an die Spizze so schmußiger nationalsozialis stischer Geschäftspropaganda gestellt. Er zog mit einer Bande von Krafehlern vor das Gebäude der Hagener Zeitung", um einen „ Volksprotest" zu veranstalten. Das Dortmunder Naziblatt schrieb gleichzeitig:„ Wir haben nicht vergessen, woher das Geld kam, mit dem sich die Kommunisten bei Pferdemezger Cohn betranken, ehe fie uns überfielen. Wir haben nicht vergessen, mit welchem Geld fich das Reichsbanner uniformierte und sich Gummiknüppel und Schußwaffen aus Suhl faufte. Und heute wagt es diese Zeitung, diese selbe Judenschaft zu beweihräuchern." So bringt man die antisemitische Volksseele zum Kochen.
„ Zirndorfer Nachrichten". Einem Zeitungsausschnitt entnehmen wir:„ Schon seit Wochen und Monaten hört man gelegentlicher Unterhaltungen am Biertisch, in der Bahn und auf der Straße, überall dort, wo eben Menschen zusammenkommen, Wize und Witzchen über die Reichsregierung, ihre Führer, über die SA. oder irgendwelche nationalsozialistischen Dienststellen. Von dummen, gedankenlosen Menschen werden dieselben weitererzählt..."
Cannes . Ihr Brief über die Vergangenheit ist ja recht kritisch, aber wir nehmen Ihre Vorhaltungen über die politischen Sünden der deutschen Linksparteien mit Respekt vor der großen Erfahrung eines so alten und dennoch so frischen Geistes entgegen. Wir freuen uns, daß Sie, nachdem sie nach langer Pause nun im Ausland wieder einmal eine sozialistische Zeitung lesen fonnten, unseren großen Abstand von dem Vergangenen erkennen und würdigen. Behalten Sie bei Ihrer Rückkehr in das dritte Reich" die„ Deutsche Freiheit" in gutem Gedächtnis. Wir hoffen, Sie werden noch erleben, daß unser Blatt in einem befreiten Deutschland erscheinen fann.
Martin Rodenbach. Sie nun auch! Einst gaben Sie Orplid" heraus, die sublime katholische Zeitschrift mit weitgesteckten geistigen Interessen, Wortführer eines im Glauben geborgenen Ethos, Förderer jungkatholischer Dichter, bei deren Betreuung Sie viele Vers antwortung zeigten. Vor einer Reihe von Jahren übernahm Sie Ernst Hardt für die literarische Abteilung des Westdeutschen Rundfunks. Während Ihr Förderer Hardt, dem Sie alles, Posten und Einfluß, zu verdanken haben, gehezt und totkrank, ins Gefängnis
André Gide , der berühmte französische Schriftsteller, ist offenbar den Mißbrauch seines Namens zu gewissen Propagandazwecken, die mit dem wahrhaften Kampf gegen den Faschismus wenig zu tun haben, leid. Er hat seinen Namen unter den Teilnehmern zum antifaschistischen Kongreẞ seinerzeit zurückgezogen und veröffentlicht jetzt in der bekannten Kunstzeitung„ ,, Comédia" einen Begleitbrief, den er im Mai v. J. an das Komitee gerichtet hat. Darin erklärte er etwa, daß er sich auch verbittet, daß sein Name zu allen möglichen Komitee- Zwecken gebraucht wird, an denen er weder Anteil nehmen wolle, noch dürfe. Damit aber
seine Zurückziehung nicht falscher Beurteilung ausgesetzt sei und um zu verhindern, daß der Eindruck entstehe, daß er nicht mehr mit ganzem Herzen bei der Bewegung sei, bitte er, den Namen stehen zu lassen.
Weiter erklärt André Gide , daß er zu dem„, Recht auf den Blick des Rechts beim Nachbar" stehe. Dank diesem Recht seien die Unschuldigen im Reichstagsbrandprozeß freigesprochen und endlich freigelassen worden. Seine Reise nach Berlin und seine persönliche Intervention für die Befreiung von Taneff, Popoff und Dimitroff beweise hinreichend, daß er nicht in das antifaschistische Komitee eingetreten sei, um desto wirkungsvoller handeln zu können. Ein gleicher Grund habe ihn abgehalten, in die Kommu nistische Partei einzutreten. Die freie Gemeinschaft scheine ihm besser als die Ehe, hier wie sonst.
Sendehause was taten Ste? Sie zogen eine pickfeine braune Uniform an mit einem hübschen Spiegel auf dem Kragen und durften bleiben. Jüngst sah man sie in einem großen westdeutschen Blatte in eben dieser Uniform im Bilde. Hinter den Brillengläsern blickten Ihre Augen genau so bieder und fromm wie früher in die Welt: in Ihr Land Orplid, nämlich das dritte Reich".
Schwedenpunsch. Besten Dank für Ihre Mitteilung. Das schwedische Königshaus hat für die Erhaltung seiner blonden und blauäugigen Reinrasigkeit seltsamerweise niemals diese rechte Neigung gehabt. Das liegt wohl darin, daß der Stammvater Bernadotte und die Stammutter aus dem Hause Clary vor unserm heutigen Reichsrassewart keineswegs ein strenges Examen bestehen würden. Das fleine Fräulein Erika Pazek, das jetzt den Schwedenprinzen Sigvard geheiratet hat, obwohl ihr Vater Berliner Grundstücksmakler von zweifelhafter arischer Abkunft ist, hat übrigens eine interessante Tante bekommen. Der Bruder der schwedischen Kronprinzejjin, also der Schwiegermutter der jeßigen Prinzessin Sigvard- Pazzek, hat eine Enkelin jenes Sir Ernest Cassel geheiratet, der vor zwei Menschenaltern als kleiner jüdischer Banklehrling von Köln nach Lon don zog. Hier machte er seinen Weg, wurde reich, Hofbankier und immer hilfsbereiter Freund Eduard VII . Alljuda hat eben überall die Hand im Spiele. Der kleine Gassel, einstmals Stift im Kölner Bankhause Oppenheim , ist vermutlich einer von jenen Weisen von Zion", die nicht ruhen, bis sie edelstes arisches Gewächs bis ins dritte und vierte Glied semitisch durchseucht haben...
Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud weiler ; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrüden. Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden& Schützenstraße 5, Ehließfach 776 Saarbrüden,
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