Keleman Walllschs letzter Kampf Die tief echte In Steiermark  - Rückzug und Verrat Im Hochgebirge  - Ein militärischer Führer von Rang , der VerlagsanstaltGraphia" in Karlsbad   wird dieser Tage ein Buch von Julius D e u t s ch, dem ersten Heeresminister der Republik Oesterreich  , erscheinen unter dem T itel: ,,t) er Bürgerkrieg in Oester­ reich  . Eine Darstellung von Mitkämpfern und Augenzeuge n." Julius Deutsch   war der Führer des Republikanischen Schutzbundes, der heldenmütigen Kämpfe- für Oesterreichs   Freiheit und Unabhängigkeit. Wir drucken ein Kapitel nachstehend ab: In den Kleinen Städten und Märkten der Steiermark  war vor einigen Iahren der Heimwehrfaschismus die große Mode der intellektuellen und halbintellektuellen Schichten. Die Aerzte, Rechtsanwälte, Notare. Post- beamten, Gerichtsbeamten, Eisenbahnbeamten usw. stan- den größtenteils im Lager der Heimwehr  . Die Werks- beamten der größten Industrieunternehmung Oesterreichs  , derAlpinen Montangesellschaft", preßten auf Geheiß ihrer Generaldirektion auch eine Anzahl Arbeiter in die Heimwehr. Die Bewegung mündete schließlich im Sep- tember 1931 in das Abenteuer des Pfriemerputsches. An diese Episode sei deshalb erinnert, damit die Heu- chelei der Heimwehrführer, die sich jetzt über den Repu- blikanischen Schutzbund in den höchsten Tönen moralischer Entrüstung ergehen, während sie selbst vor drei Iahren einen regelrechten Putsch inszenierten, in das richtige Licht gesetzt werde. Wobei überdies ein sehr beträchtlicher Unterschied zwischen diesen beiden Ereignissen besteht: Der Pfriemerputsch war ein S t a a t s st r e i ch. ein zu- gegebenermaßen planmäßiger Angriff aus die geltende Verfassung, während in den Februarkämpfen der Repu- blikanische Schutzbund sich in der Abwehr befand und die Reste der noch geltenden Verfassung verteidigte. Die steiermärkische organisierte Arbeiterschaft war vor drei Iahren die Mauer gewesen, an der der Heimwehr  - putsch schließlich zerschellte. Im Jahre 1934 war die Heim- wehr in der Lage, an der Seite der Staatsmacht Rache zu nehmen. Die Schutzbündler kämpften in der Steiermark   unter den gleichen ungünstigen Umständen wie in den anderen Bundesländern. Auch in den Industriegebieten der Steier- mark versagten infolge der Krise die wirtschaftlichen Kampfmaßnahmen der Arbeiterschaft. Die Kämpfe in Graz In der Landeshauptstadt Graz war es schon am Mon- tag klar, daß der Generalstreik nicht durchdringe. Hand in Hand mit dieser Erkenntnis zeigte sich eine gewisse Unentschlossenheit des Schutzbundes. Einzelne Abtei- lungen waren zu Aktionen entschlossen, aber es fehlte ihnen an Waffen. Trotzdem setzten die Schutzbündler den Versuchen der Polizei, die Straßen zu räumen, heftigen Widerstand entgegen. Im Verlaufe der Zusammenstöße wurden einige Wachstuben gestürmt, die Polizeileute ver- jagt oder gefangengenommen. Als die Polizei Verstär- kung erhielt, mußten sich die Schutzbündler zurückzieben. Da in den inneren Bezirken von Graz eine Fortsetzung des Kampfes aussichtslos erschien, begab sich ein Teil der Schutzbündler in die Umgebungsgemeinden von Graz, wo in der Nacht von Montag auf Dienstag heftige Kämpfe entbrannten. Am leidenl-haftlichsten waren die Kämpfe in Eggenberg  . Dort hatten sich Schutzbündler im Haufe des Konsumvereins gesammelt, wo sie von Polizei, Gendarmerie und Heimwehr angegriffen wurden. Als sich die Regierungstruppen anschickten, das Gebäude zu stürmen, wurden sie mit heftigem Feuer empfangen. Im Verlaufe des Kampfes drang Heimwehr   in die Wohnung des Direktors der Konsumgenossenschaft, der zugleich Bürgermeister von Eggenberg   war, und raubte sie vollständig aus. Das gleiche geschah bald darauf dem Konsumverein selbst. Das Haus wurde von Artillerie, die am Plabutsch Aufstellung genommen hatte, mit Gra- naten beschossen. Als sich infolge des Bombardements die Schutzbündler zurückziehen mußten, eroberte die Heimwehr   den Konsumverein. Sie machte sich so- fort an die Plünderung. Die ganzen Lager- bestände an Mehl. Teigwaren. Brot usw. wurden auf Last- autos geschleppt und weggeführt. Was man von den vor- handenen Lebensmitteln nicht wegschleppen konnte, wurde durch Verunreinigung gebrauchsunfähig gemacht. Nach dieser Heldentat bemächtigten sich die Heimirehr- leute einiger Frauen, die den Schutzbündlern Tee verab- reicht hotten, beschimpften sie in der unflätigsten Weise und schleppten sie unter fortgesetzten Mißhandlungen ins Gefängnis. Die Schutzbündler machten einen Gegenangriff,^r- oberten das Genossenschaftshaus wieder und drängten die Regierungslruppen bis an die Grazer Stadtgrenze zurück. Bon dort mutzten sie heftigem Artilleriefeuer weichen. Aber die Regierungstruppen konnten nur Schritt für Schritt Terrain gewinnen. Erst als den Schutzbündlern die Munition ausging und sie infolge Nahrungsmangels total erschöpft waren, gaben sie den Kampf auf. Nicht minder tapfer kämpften die Schutzbündler in vielen anderen steiermärkischen Städten und Märkten, so in den Grazer Vororten Andritz, Gösting  . Punti- 5am. dann in Sankt Michael  , Thörl  , Grat- orn. Götz. Sinnersdorf, Sankt Peter- Freien stein. Straßgang  . Leoben  . Köflach  , Voitsberg  . Iudenburg, Kindberg   und Weiz  . Trugen, die Gefechte in diesen Orten mehr den Charak- ter größerer oder kleinerer Scharmützel, waren die von Bruck   a. d. Mur   und Kapfenberg   ungleich bedeu- tender. Die Kämpfe in diesen beiden Städten gehören zu den größten, die der Schutzbund in den Februartagen geführt hat. Koloman Wallisch   Soldat der Revolution Die Arbeiter von Bruck   und Kapfenberg   zählten seit Iahren zu den bestorganisierten der Steiermark  . Sie haben auch zur Zeit des schwersten Heimwehrterrors nicht nackvegeben. sondern der Sozialdemokratischen Partei und den freien Gewerkschaften unverbrüchliche Treue ge- halten. Der Aufbau dieser guten Organisation und die geschlossene Kameradschaft ihrer Mitglieder ist nicht zum mindesten das Werk ihres Führers, Koloman Wal- lisch, gewesen. Aus dem Banate   stammend, ist Wallisch nach dem Zu- sammenbruch der ungarischen Rätediktatur in die Steier- mark gekommen. Weil er zur Zeit der Rätediktatur eine Regierungsfunktion in seiner Heimat bekleidete, hat man ihn in der Steiermark   und darüber hinaus bald in ganz Oesterreich als einen wilden Bolschewiken hin- gestellt In Wirklichkeit war Wallisch niemals Kommu- ruft gewesen, auch nicht zur Zeit der ungarischen Räte- diktatur, sondern stets ein guter Sozialdemokrat. In tak- tischen Fragen war er durchaus gemähigt und besonnen, sich seiner Verantwortung stets bewußt. Er war ein Prolet in des Wortes bester Bedeutung. Der innere Zusammenhang zwischen ihm und den von ihm geführten Arbeitermassen war geradezu ein natur- gegebener. Er war Fleisch vom Fleische und Blut vom Blute des Proletariates. Ein Gang mit Wallisch durch die Stadt Innsbruck   war ein Erlebnis. Jung und alt grüßte ihn, hielt ihn an. frug um Rat man sah, er war der Freund. Berater, Führer und Seelsorger der Arbeiter in einem. Nach jahrelangem Wirken als Vertrauensmann in Bruck   wurde er zum Landesparteisekretär der Steier- mark gewählt und muhte in die Landeshauptstadt über- siedeln Bevor er von Bruck   wegging, versprach er den Arbeitern, wiederzukommen, wenn die Stunde des Ent- scheidungskampfes geschlagen habe. Wallisch   hielt Wort. Als am 12. Februar der Generalstreik ausgerufen wurde, eilte er zu seinen Brucker Genossen. Die ersten Kämpfe entwickelten sich um den Besitz der Gendarmeriekasernen Sowohl in Bruck   wie in Kapfen- berg wurden die Kasernen blockiert, die Gendarmerie ein- geschlossen und dadurch außer Aktion gesetzt. Als Militär heranrückte, mußte die Belagerung der Kasernen auf- gegeben werden. Der Schutzbund bezog eine starke Stel- lung auf dem die Stadt beherrschenden Schloßberg. Es waren dort nicht nur die Schutzbündler aus Bruck  , son- dern auch die aus Kapfenberg  , Diemloch, Hafendorf. Parschling, Thörl   und anderen de- nachbarten Orten. Von allen Seiten rückten Abteilungen des Bundes- Heeres, verstärkt durch Heimwehrformationen, g^gen den Schloßberg vor. Artillerie beschoß die Stellungen des Schutzbundes. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch begann der Sturm der Regierungstruppen. Hin und her wogte der Kampf, stundenlang hielten sich die kämpfenden Parteien die Waage, bis die bessere Bewaffnung auf der Regierungsseite und der beginnende Munitionsmangel bei den Schutzbündlern auch hier den Kampf entschieden. Der Schutzbund mußte den Schloßberg preisgeben. Noch gaben sich aber die Tapferen nicht geschlagen. Wallisch  führte vierhundert seiner betreuen durch den Utschgraben über den Eisensattel zum Hochanger. Don dort wollte man nach Frohnleiten   absteigen. Die Abschiedsrede des Führers Sechs Stunden wanderte die Abteilung, bis über die Knie im Schnee versinkend. Zu Tode erschöpft, von Hunger geplagt, langte sie in Sturm und Kälte auf der fast 1599 Meter hohen Alpe an. Die meisten Schutzbündler waren für diesen Marsch ganz ungenügend ausgerüstet. Es fehlte an Schuhen und Kleidern. Die paar Almhütten boten keine windgeschützte Unterkunst. Die Mannschaft verzweifelte. Zwei Tage hielt man sich trotz aller Unbilden auf der Alpe   Dann erklärten viele, es nicht mehr länger aus- zuhalten. Wallisch pflegte eine Beratung mit den Unter- Syrern und gab nach ihr jenen Genossen, die glaubten, den Strapazen nicht länger gewachsen zu sein, den Rat, ins Tal hinab zu gehen. Die ganze Schar wurde zusammengerufen. Zum letzten Male sprach Wallisch zu den Brucker Arbeitern. Er wür- digte die von ihnen vollbrachte Leistung, dankte den top- seien Mitkämpfern und beschwor sie, trotz der augenblick- lichen Niederlage die Hosfnung aus den schließlichen Sieg des Sozialismus nicht aufzugeben.... Tränen standen den Schutzbündlern in den Augen, als sie von ihrem geliebten Führer Abschied nahmen um ihn nie wieder zu sehen. Dann begann der Abstieg derjenigen, die sich, durch die Wälder schleichend, nach Bruck   zurückwandten. Auf dem Wege dahin versteckten sie ihre Gewehre und die anderen Waffen. Wallisch   beschloß, sich mit dem bei ihm bleibenden Rest der Schutzbündler nach der jugoslawischen Grenze durch- zuschlagen. Etwa vierzig Mann harrten bei Wallisch   aus. Mit ihnen unternahm er einen kühnen Zug über die Berge, verfolgt von großen Abteilungen der Regierung?- truppen. Alle Wege, die zu Tal führten, waren abge- sperrt, auf den Bergen tauchten Soldaten und Gendarmen auf Skiern auf. Immer aussichtsloser schien der Versuch, sich durchzuschlagen. Auf den Kopf des Genossen Wallisch hatte der Vizekanzler Fey eine Belohnung von 1999 Schilling gesetzt, die er einige Tage später auf 5999 Schilling erhöhte. Wallisch trennte sich von seinen Gefährten und unternahm, nur von seiner Frau begleitet, das Wagnis einer einsamen Flucht. Sie mißlang. Als Wallisch und seine Frau, die Berge ver- lassend, im Tale weiterhasteten, wurden sie von einem Eisenbahner erkannt. Die hohe Prämie oerlockte den Unglückseligen. Er verriet die Flüchtlinge. Gendarmen mit Autos und Motorrädern machten sich auf den Weg. bis es ihnen gelang. Wallisch   auf einer Straße zwischen Ardning   und Liegen zu fangen. Der Treuesten und Top- fersten einer war in der Gewalt blutgieriger Häscher. Der Judas  , der Wallisch   verraten hatte, ist seines Lohnes nicht froh geworden. Eine Woche nach dem Ver- rate fand man seine Leiche, von mehreren Kugeln durch­bohrt, in einem Walde bei Liegen, in der Nähe der Stelle, an der Wallisch von den Gendarmen verhaftet worden war. Bericht der letzten Tage Einer von den Getreuen, die am längsten bei Walliich aushielten, berichtet über die letzten Tage ihres Zu- sammenseins: Nach dem Abmarsch der meisten Schutzbündler von der Hochebene blieb ein Rest von etwa hundert Mann bei Wallisch. Wir gingen nach einer kurzen Rast in der Rich- tung Frohnleiten   weiter. Eine halbe Stunde vor dem Orte kamen uns Genossen aus Frohnleiten   entgegen und fragten uns. wieviel wir wären. Als Genosse Wallisch sich um die Lage im Orte erkundigte und auch fragte, wie stark die Mililärbewegung dort ist, erfuhren wir, daß sich im Orte Frohnleiten   überhaupt kein Militär befand. Wir hielten ungefähr eine Stunde Rast und nahmen nach langer Zeit den ersten Imbiß. Milch und Brot, zu uns. Es war dann unter den Führern und den Vertrauens- leuten eine kurze Beratung, worauf wir uns wieder in das Gebirge zurückzogen. Es war beschlossen worden, in den Morgenstunden den im Bezirksgericht inhaftierten Parteisekretär zu befreien. Genosse Wallisch sendete eine aus 8 Mann bestehende Patrouille zur Rekognoszierung aus, doch kaum war die Patrouille fünf Minuten von uns entfernt, hörten wir eine Schießerei: die Patrouille war dem inzwischen eingelangten Militär in die Hände ge- fallen, einige Leute wurden verwundet, andere verhaftet und nur einem Mann war es gelungen, zu entkommen, der uns über diese Vorgänge Bericht erstattete. Es wurde nun unsere Truppe kampfbereit gestellt, wir leisteten dem Militär in einem Gefechte Widerstand, mußten aber, da wir der Uebermacht nicht standhalten konnten, weiter in das Gebirge flüchten. Als wir uns nach längerem, mehr oder weniger geordnetem Rückzüge wieder um den Genossen Wallisch sammelten, waren wir nur noch 25 Mann. Wohin die anderen gekommen sind, konnten wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Das Militär hat uns, als wir nach dem Angriff zurück- gingen, nicht weiter verfolgt. Als wir auf der Hochalm anlangten, schickte Genosse Wallisch nach Frohnleiten  , Pernegg   und Bruck  , und zwar nicht nur um Kundschafter- dienste zu leisten, sondern auch um Lebensmittel zu be- sorgen. Er gab jeder dieser Patrouillen 29 Schilling mit. Von diesen ausgesandten Patrouillen kam aber keine mehr zurück. Nun wurde, da wir ja nicht länger im Freien bleiben konnten, auf die Suche nach einem Unter- schlupf gegangen, denn die Nächte waren so kalt, daß man es ini Freien nicht aushielt. In unmittelbarer Nähe der Hochalm fanden wir ein leeres Bauerngehöft, in dem wir nach Aufstellung von Avisoposten Unterkunft nahmen. In diesem Bauerngehöfte fragte uns Genosse Wallisch meh- rere Male, ob wir denn unter den obwaltenden Um- ständen weiter bei ihm bleiben wollten. Als die Ge- nassen das bejahten, war er zu Tränen gerührt, umarmte die einzelnen Genossen und dankte ihnen herzlich für ihre Treue. Gefecht auf der Alm Gegen 2 Uhr nachmittags kau: jiu Lauer, oer|.o)>o merkwürdig verhielt, daß wir in ihm einen Spion ver- muteten. Genosse Wallisch fragte den Mann, was er denn hier mache, worauf dieser erwiderte, er müsse sich den Weg besehen, da er die Absicht habe, in den nächsten Tagen einen Heutransport von der Hochalm aus durch- zuführen. Wir hatten aber alle das Gefühl, daß der Bauer nur ein Spion sein konnte, denn sein Gehaben ließ dies erkennen. Kaum eine Stunde nach dem Weggang dieses Mannes bemerkten wir aus großer Entfernung, daß über die nächstgelegene Anhöhe es war dies die sogenannteSchneide", die der Bauer auf seinem Rück- wege passieren mußte, zuerst ein Mann, in kürzeren Ab- ständen je 5 Mann und dann aufeinanderfolgend 59 bis 69 Leute die Schneide passierten. Wir konnten, der Ent- fernung wegen, noch immer nicht feststellen, ob dies Schutzbündler oder reguläres Militär wären. Genosse Wallisch   gab den noch übriggebliebenen 19 Genossen den Befehl, sich in Schwarmlinie aufzulösen, vorzumarschieren und sich zum Angriff bereitzuhalten. Als wir eine Strecke vorgegangen waren, bemerkten wir, daß die Heran- marschierenden Soldaten waren, die gerade damit be- gannen, unsere aufgestellten Avisoposten, die bereits ge- fangengenommen waren, zu durchsuchen. Genosse Wal- lisch hatte das Kommando übernommen und war an der Spitze der Schwarmlinie. Er gab den Befehl, Halbkreis- förmig Aufstellung zu nehmen, Deckung zu suchen, damit wir nicht umzingelt werden konnten und erst auf sein Kommando zum Angriff überzugehen, respektive das Feuer zu eröffnen. Kaum daß diese Einteilung getroffen war, hörten wir, daß Genosse Wallisch den ersten Schuß abfeuerte, der auch für uns das Zeichen zum Angriff war. Durch das energische und zielbewußte Auftreten unseres Kommandanten. Genossen Wallisch, gelang es uns, ob- wohl wir der zahlenmäßig schwächere Teil waren, die mit einem Maschinengewehr ausgestatteten Soldaten zu- rückzudrängen. Wer dabei den Genossen Wallisch sah, hat ihn erst als richtigen Kämpfer schätzen gelernt. Es läßt sich gar nicht so schildern, wie es in Wirklichkeit war. Wir drangen bis an die Waldlisiere vor. denn weiter konnten wir nicht vordringen, weil zwischen uns und dem Gegner eine breite Wiese lag, die uns keine Deckung ge- boten hätte. Nach einem fast halbstündigen Gefecht sahen wir. daß vor der Front des Militärs zwei unserer ge- fangenen Avisoposten vorgetrieben wurden, die uns in einem fort zuriefen:Genossen, nicht schießen, hier sind lauter Genossen!" Wir haben uns aber durch diese Kriegslist keineswegs irre machen lassen. In diesem Kampfe wurde einer unserer Genossen durch einen Brust- schuß schwer verwundet: wir nahmen ihn auf dem Rück- zuge mit. Nach der Sammlung bemerkten wir. daß sich