Wallisch unter dem Galgen
Der Bericht eines Augenzeugen
Der OND. erhält aus Steiermark folgende erschütternde Schilderung eines gefangenen Kameraden Koloman Wallischs über den Heldentod des Märtyrers der steirischen Arbeiterschaft. Das Kreisgericht Leoben faßt einen normalen Häft- nngsftand von 100 Mann. Wir waren am Sonntag, den 18. Februar, bereits 400 Mann zusammengepfercht in den Zellen. Wie die Arbeiter der ganzen Welt um unseren Führer W a l l i s ch in größter Sorge waren, so auch wir alle. Trotz strengster Abgeschlossenheit hatten wir daher wegen Wallisch eine Verbindung mit der Außenwelt hergestellt. Um 4 Uhr nachmittags klopfte ein Hausarbeiter— das ist ein Kriminalhäftling, der in der Küche Geschirr abwusch — cm unsere Zellentür und sagte uns mit bebender Stimme, daß man soeben unseren Wallisch ins Gefängnis gebracht hatte. Ihn und seine Frau haben 60 Gendarmen in einem großen Autobus, der vorne und hinten von be- waffncten Motorradpatrouillen gesichert war, nach Leoben gebracht. Um diesen Menschen, der ein ganzes Leben lang mit ehrlichem Herzen und bestem Wollen für die Arbeiter- schaft nur Gutes getan hatte, besonders zu demütigen. ihm seine Zivilkleider abgenommen und ihn in Straflingskleider gesteckt. Man brachte ihn und seine Frau in den besonders gesicherten Weibertrakt. In die Zelle Nr. 6 sperrte man Wallisch, in die Zelle Nr. 8 seine Die Zelle, für zwei Sträflinge berechnet, ist o schritt long und gerade so breit, daß man die beiden Arme seitwärts ausstrecken kann. Sie hat in einer Höhe von etwa 4 Meter ein kleines, mit breiten Eisenstäben vergittertes Fenster. Man versperrte die Zellentür nicht, wie das sonst üblich ist. sondern hatte für Wallisch eine ganz besondere Vorsichtsmaßregel getroffen. Die Tür blieb offen, in der Zelle selbst waren zwei Iustizbeamte und der ganze Gang des Weihertraktes war mit Gendar- men und Stahlhelmern vollgepfropft. Vor dem Kreis- gerichtsgebäude versah Militär den Sicherheitsdienst und hatte an verschiedenen Stellen Maschinengewehre auf- gestellt. Wallisch wurde noch am Sonntag dem Unter- suchungsrichter zum Pflichtverhör vorgeführt, ebenso seine Frau. Der Montag vormittag war wieder mit Ver- nehmungen durch den Untersuchungsrichter ausgefüllt und am Montag um 14.20 Uhr wurde ihm der Prozeß vor dem Standgericht gemacht. Nachdem das Todesurteil gefällt war, brachte man unseren Wallisch wieder in die Zelle Nr. 6. Er hatte sich eine dreistündige Frist ausgebeten, um sein Testament machen und seine Frau sprechen zu können. Sein Ver- Leidiger, Dr. Helmut Wagner, hatte inzwischen, gegen den Willen des Genossen Wallisch, ein formelles Begnadi- gungsgesuch an den Bundespräsidenten telefonisch ab- gegeben, das weder vom Gericht noch vom Staatsanwalt befürwortet worden war. Bezeichnend ist, daß D r. D o l l- fußhöchstperfönlichschonMontagum7Uhr abends aus Wien telefonisch anfragte und den Vorsitzenden des Standgerichtes. Oberlandesgerichts rat Dr Fritz Marinitsch, befragte, warum der Prozeß so lang dauere. Wallisch empfing in seiner Zelle den Besuch seiner Frau Paula. Diese tapfere Frau war vor ihrer Verhaftung keine Minute von der Seite ihres Mannes gewichen und ihm selbst im Feuerkampfe beigestanden. Als sie nun erfuhr, daß man ihren Koloman, mit dem sie über ein Jahr- zehnt in glücklicher, kinderloser Ehe lebte, zum Tode ver- urteilt hatte, wußte sie. daß sie ihn nur wenige Stunden haben würde. Sie brach in einen erschütternden Schrei- Krampf aus. Mit der großen Liebe, die dieser Mann stets allen seinen
Genossen entgegengebracht hatte, mit dieser versöhnenden Liebe hat der große Volksredner, der alle Leidenschaften auszulösen und zu regeln vermochte, seine Frau beruhigt Es ist ihm diesmal nicht gelungen. Der Bruder der Frau Wallisch war aus Marburg gekommen und erhielt eben- falls Zutritt zu seinem Schwager. Er und leine Schwester weinten unablssig und nun versuchte es Koloman Wallisch , mit einem Scherz die traurige Situation zu beendigen und seine zusammengebrochene Frau zu besänftigen. Er saß auf seinem Strohsack, klopfte sich mit der rechten Hand schaltend auf den Oberschenkel und meinte lachend!„Jetzt weiß ich nicht, müßt Ihr sterben oder ich?" Man fragte pflichtgemäß, nachdem Wallisch sein Testa- ment gemacht hatte, in dem er sein Vermögen— nämtich seine Einrichtung und die 8 180—, die man ihm bei seiner Verhaftung abgenommen hatte— seiner Frau ver- macht, ob er noch weitere Wünsche habe. Er bestellte sich ein Glas Wein, ein Stück Torte sowie eine Tageszeitung. Man brachte ihm einen Liter Wein in einem Glaskrug, zwei Gläser und eine ganze Torte. Alles hatte man in einem benachbarten Gasthaus besorgt. Um Zeitungen wurde ein Iustizbeamter in ein Kaffeehaus gesendet. Wallisch, der sonst nie Alkohol zu sich nahm, trank den Liter Wein nahezu restlos aus. Er nahm auch ein Stück Torte zu sich und las flüchtig, was man von seiner Ver- Haftung in den Morgenblättern geschrieben hatte. Inzwischen herrschte im Hause des Kreisgerichts fieberhafte Spannung. Nur einer von allen blieb ruhig, das war Wallisch selbst, denn er wußte, daß er sterben muß. Er hatte dies auch schon zur Zeit des zweiten Autounfalles gewußt und hätte damals Zeit genug gehabt, um durch Freitod seinen Henkern zu entkommen Er hat dies nicht getan, weil er in seinem ganzen Leben gewohnt war. für alles das, was er tat oder unterließ, einzustehen. Als nach der zweiten Stunde der Vorsitzende des Stand- gerichts, Dr. Marinitsch, und die übrigen Mitglieder des Senats mit seinem Verteidiger in seiner Zelle erschienen und ihm die Nachricht brachten, daß das Todesurteil an ihm vollstreckt werden müsse, da brach die Todesangst um ihren Mann wieder in der sonst so tapferen Frau aus. Ein entsetzlicher Schreikrampf, der alle zutiefst erschüt- terte, ergriff diese Frau und ihrem Schmerz machte erst der Gefängnisarzt ein Ende. Er überreichte dem Ge- nassen Wollisch ein mit Chloroform getränktes Taschen- tuch, mit Wallisch selbst seine Frau einschläferte. Noch einen Wunsch hatte der Todgeweihte und bereitwillig er- füllte man ihm auch diesen. Der Mann, der über ein Jahr- zehnt mit den Brucker Arbeitern gelebt und gekämpft hatte, wollte vor seinem Tode mit Genossen aus Bruck sprechen. Drei junge Burschen, tapfere Schutzbündler, die mit Wallisch an dem Kampf beteiligt und mit ihm im Leobner Gefängnis inhaftiert waren, brachte man in die Zelle Er empfing sie mit heller Freude, gab jedem die Hand und sagte$u ihnen:„Bleibt weiter brave Proleten. Die Zeit wird bald kommen, in der wir siegen werden." Diese Worte waren zu den drei Genossen gesprochen, aber an die Arbeiter der ganzen Welt gerichtet. Nun fragte man den Gefangenen, ob er einen Priester sprechen wolle. Er verneinte entschieden aber höflich. Während seine von ihm überaus geliebte Frau auf dem Strohsack schlummerte, machte er sich zum letzten Gang fertig. Um halb 12 Uhr nachts erschien der Scharfrichter Spitzer aus Wien , der mit seinen zwei Gehilfen schon den ganzen Tag in verschiedenen Gasthäusern herumgesoffen ha.le vor der Zelle und rief in seinem wienerischen Dialekt hinein:„Also Kommens außa." Noch immer ruhig ant wartete Wallisch seinem Henker:„S i e werden es schon noch erwarten." Der Gerichtshof war bereits im Gange
vor der Zelle selbst erschienen, die Henker empfingen Wallisch und die beiden Gehilfen nahmen ihn. der in- zwischen wieder seinen blauen Sonntagsanzug hatte an» ziehen dürfen, in die Mitte. Mit dem bekannten Polizei» griff faßte man den Todgeweihten links und rechts am Arm. Voraus schritten die Mitglieder des Gerichtshofes. Hinter ihm ging an erster Stelle Spitzer, der Henker, der mit einem schwarzen Mantel, einem Halbzylinder und weißen Handeschuhen bekleidet war. Dann folgten sen- sationsgierige Zuschauer, darunter Gendarmen und Mtlt« täroffiziere, Zivilisten, außerdem Richter und zwei Aerzte, der Gefängnishausarzt, Medizinalrat Dr. Krämer, der Distriktsarzt Dr. Schatz Man führte unseren unvergeßlichen Helden durch einen langen schmalen Gang des ehe- maligen Klosters des Dominikanerordens und jetzigen Kreisgerichtsgefängnisses hinaus auf den sogenannten Holzhof, der von einer hohen Mauer eingeschlossen ist. In den Holzhof gehen etwa 8 Zellenfenster, die zum Unterschied von den übrigen Zellensenstern nicht kleine, in großer Höhe angebrachte Luken, sondern normal große, allerdings vergitterte Fenster sind. Von unserer Zelle aus konnten wir daher die Vorbereitungen für die Hinrich- tung Wallischs genau betrachten. Kriminalhäftlinge mußten ein tiefes Loch graben, ein 3,20 Meter hoher Pflock wurde eingesetzt und eine kleine Stiege für den Henker hergerichtet. Diese Arbeit mußten deshalb Straf, gefangene durchführen, weil sich in ganz Leo den keinZimmermeisteroderTischle'rzudiefer Arbeit hergab. Um 11 Uhr nachts zogen 60 Mann Militär, bis auf die Zähne bewaffnet, mit Stahlhelmen ausgerüstet, in den Hof ein und bildeten um den Richtplatz ein Viereck. Es war genau 23.40 Uhr, als man unseren unvergeßlichen Führer in diesen Hof brachte. Als er an unserem Fenster mit erhobenem Haupte, von den Henkersknechten geführt, vorbeiging, warf er gerade den ersten Blick auf den in einem Winkel stehenden Galgen und warf für eine kurze Sekunde den Kopf hoch. Er schritt zur Richtstätte mit dem gleichen energischen Schritt, mit dem wir diesen Menschen so oft schon in Versammlungen zum Redner- pult gehen sahen. Wallisch wurde mit dem Rücken zu dem vierkantigen Holzpflock gestellt, der Henker schritt die wenigen Stufen, die vor dem Pflock aufgestellt waren, hinauf, und nun rief unser Wallisch die letzten Worte, die eine Huldigung für die Partei, der er diente, waren, in die lautlose Stille der Nacht hinein:„Es lebe die Sozialdemokra- tie, hoch die Freiheit!" Als er zu sprechen be- gönnen hatte, hoben ihn die Henkersknechte auf. der Henker Spitzer warf die Schlinge um den Kopf und im gleichen Augenblick zogen die beiden Gehilfen den Körper nach unten. Die letzte Silbe des Wortes„Freiheit" erstarb in seinem Munde. Genosse Wallisch war sofort bewußtlos geworden und erlitt keinen irgend sichtbaren Tobes- Kampf. Die Schergen hängten sich, der eine an die linke, der andere an die rechte Schulter, damit die würgende Schlinge noch fester schließe. Nach wenigen Sekunden stieg Spitzer die Stufen hinab, nahm den Hut ab und sprach die Worte:„Ich melde die Vollstreckung des Ur- teiles." Es herrschte Totenstille, als plötzlich aus einem geöff» neten Zellenfenster der Schrei in die Nacht gellte; ..Mörder!" Man versuchte noch in der Nacht den Rufer festzustellen, er wurde nicht gefunden. Genau zwei Stunden später wurde der leblose Körper unseres Helden abgenommen, in einen schlichten Holz» sarg gelegt und mit einem Auto aus den Leobener Fried- hos gebracht.
Im Dollfuß-Hauss Die Folgen einer geglü kten F ucitt
Wien, 5. April. Die Flucht der Schutzbündler und Ratio- nalsozialisten aus dem Linzer Strafgefängnis beschäftigt weiterhin allgemein in hohem Maße die hiesige Oefsentlich- keit. Die Flucht wird jetzt allgemein als geglückt angesehen. Bei St. Floria am Inn ist ein verlassener Personentraft- wagen vorgefunden worden, der von den Flüchtlingen bis »ur Grenze benutzt worden ist. Die politischen Folgen dieser Angelegenheit lassen sich noch nicht übersehen. Wie verlautet, steht der Rücktritt des Prä- fidenten des Obersten Gerichtshofes, Dr. Dinghofer, der Mit- glied der Großdeutschen Volkspartei ist, unmittelbar bevor. Dr. Dinghofer war Mitglied des Treierkollegiums, das nach dem Sturz der Habsburger Monarchie die Regierung?- geschälte in Oesterreich übernahm. Auch die Stellung des Staatssekretärs der Justiz Dr. Glaß gilt als erschüttert. Bei dieser Gelegenheit soll eine weitere Veränderung im Kabinett vorgenommen werden. So verlautet, daß noch im Laufe dieser Woche der dem Landbund nahestehende Ingenieur Haslacher mit der Leitung eines neu zu schafsenden Staatssekretariats für die Forstwirtschaft beauftragt verden soll. Es verstärkt sich jetzt in unterrichteten Kreisen der Ein- druck, daß die bisherigen unüberbrückbaren Gegensätze inner- halb der Regierung über die grundsätzlichen Fragen der neuen Verfassung zu weitgehenden Personalveränderungen innerhalb des Kabinetts führen werden. Insbesondere sollen sich die Gegensätze zwischen den Forderungen der C h r i st- lich-Sozialen aus einen föderalistischen Auf- b a u der Verfassung und den Heimwehrforderungen aus eine zentralistische Lösung erheblich verschärft haben. Eine entscheidende Rolle in den gegenwärtigen Ver- sassungsberatungen spielt die bisher noch völlig ungeklärte Frage ob dem Bundespräsidenten die Befugnis zu einer A nde ung de, Verfassung eingeräumt werden soll Dieser Frage wird naturqemäß in legitimistilchen Kreisen eine ent- scheidende Bedeutung beigemessen. Die Verkünbung der Ver- faffung wird infolge der bestehenden Schwierigkeiten voraus- sichtlich sich noch auf einige Zeit hinauszögern, so daß mrt
einem Inkrafttreten der neuen Verfassung frühesten? in einigen Wochen gerechnet werden kann. Au? diesen Vorgängen im Dollfuß -Lager ist zu erkennen, daß der Vorfall in Lrnz benutzt werden soll, um im häuslichen Streit der Regierung die unbequemen Elemente an die Wand zu drücken. Aber die Flucht der Linzer Gefangenen hat auch tatsächlich eine politische Note, die nicht unterschätzt werden darf. Die gemeinsame Fluchtaktion von Schutzbünblern und National- sozialisten wird von den Hitler -Faschisten benutzt, um inner- halb der österreichischen Arbeiterschaft Stimmung für eine nationalsozialistisch- sozialdemokratische Einheitsfront zu machen. Man spekuliert dabei aus die Erbitterung und den Haß der Arbeiterschaft gegenüber Kartätschen-Dollsuß und beabsichtigt■-Oirlich nichts anderes als einen Mißbrauch der Sozialisten. E? kann keinen Zweifel darüber geben, daß nach einer Niederwerfung von Dollfuß die Nationalsozialisten zur blutigen Niederknüppelung der sozialdemokratischen Arbeiterschaft übergehen würden. Hoffen wir, daß die öfter- reichische Arbeiterschaft gegenüber den Rattenfängermeth.den der Hakenkreuzler standfest bleibt und klar erkennt, daß ihre Befreiung vom Joch der Tollfuß, Fen und Konsorten nur durch den revolutionären Kampf der Sozialdemokratie ein- mal möglich sein wird.
Prozeß gegen 50 Arbeiter Hamburg . 5. April 1984. DonnerStagvormittag begann vor dem Hanseatischen Sondergericht ein Prozeß gegen 50 Arbeiter, die des voll- endeten und versuchten Mordes, des Landfriedensbruches. Bergehen gegen das Waffengesetz und der Beihilfe zu all diesen Delikten angeklagt sind. Die Nazijustiz hat alle mehr oder weniger von Nationalsozialisten im Jahre 1982 ver- ursachten und heraufbeschworenen Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern herausgegriffen, um den-50 Arbeitern
den Prozeß machen zu können. E? ist bei den Zuständen im .dritten Reich" schon selbstverständlich, daß kein National sozialist wegen der zu gleicher Zeit an Kommunisten und Marxisten versuchten Mordtaten zur Verantwortung gezogen wird. Diese Mörder dürfen in diesem Prozeß wahrscheinlich als Zeugen auftreten. Alle Mittel sind recht, um die Gegner des Nationalsozialismus den Henkern de?„dritten Reiches" auszuliefern und um sie jahrelang ins Zuchthaus bringen zu können. Man will durch den Prozeß selbst erst...Kommunisten» Bluttaten a u s k l ä r e n und strafrechtlich erledigen" Daher soll der Prozeß auch voraussichtlich vier Wochen dauern.
Denlsdier Himmel
Das sind Löhne! h. b. In Fallersleben werden gegenwärtig 250 Unter- stüyungsempfänger mit Erdarbeiten am Mittellandkanal beschäftigt. Tic Arbeiter wohnen in primitiven Baracken und arbeiten 48 Stunden wöchentlich Mittagessen erhalten sie zu einem Preise von 40 Pfennig pro Mahlzeit aus den Feld- küchen des Lagers. Im übrigen müssen sie sich selbst be- köstigen. Es wird ein EinheitSlohn von S2 Pfennig pro Stunde ge- zahlt. Das sind pro Woche 24,90 Reichsmark. Davon gehen für die Mittagsmahlzeit 2,80, für vom Wohlfahrtsamt„ge- lieferte", das heißt geliehene Arbeitskleidung 2.— bis 8.— Reichsmark und sonstige Abzüge rund 8.— Reichsmark her- unter. Es verbleiben also den schwer arbeitenden Lager- insassen bestenfalls 17,— Reichsmark pro Woche, von denen sie sich im Lager und ihre Familie in der Heimat ernähren müssen. Einer dieser Arbeiter übersandle uns eine genaue Abrechnung, aus der hervorgeht, daß er bei der Kopfzahl seiner Familie eine Unterstützung von 18.40 Reichsmark er-' hielt. Er erhält also weniger Lohn als Unterstützung und muß wöchentlich höhere Aufwendungen für Ernährung und getrennten Haushalt machen, als da? vor seiner„Jnarbeit- nähme" der Fall war.
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