Katholische Opposition an der Saar
,, Es ist unbegreiflich, daß der Völkerbund ..."
In Straßburg erscheint die auffallend hitlerfreund liche katholische Zeitung" Der Elsässer". Alle Augenblicke wird sie von der gleichgeschalteten Presse anerkennend zitiert. Gerade aber in diesem Blatt erschien am 20. März ein Artikel, dessen Inhalt bisher die deutiche Front" ihren Lesern nicht mitteilte. In diesem Artikel, der sich mit der Freiheit der Saarabstimmung beschäftigte, finden wir folgende Stellen:
" Die Dinge haben sich im Saargebiet erheblich zugespitzt. und die deutsche Front" ist im Begriffe, das Plebiszit vorwegzunehmen". Sie organisiert unter Drohungen, Einschüchterungen, vermessenen Worten ihrer Werber eine Art Privatabstimmung, die der Welt einen fait accompli vortäuschen soll und die dazu bestimmt wird, Eindruck auf die politische Welt zu machen. Es versteht sich von selbst, daß
die derzeitigen Saarpolitiker den Kopf vollkommen verloren haben und jedes politischen Realitätenfinnes bar geworden find. 00: 3 20
Welcher Art find die Einschüchterungsmethoden? Zunächst darf hier betont werden, daß die deutsche Regie: rung die im Entstehen begriffen gewesene sogenannte fatholische Opposition zur Zeit mit Mitteln niedergeschlagen hat, die eines Kulturstaates unwürdig sind. Der Führer der Opposition, der Chefredakteur der wegweisenden„ Saarbrücker Landeszeitung". Johannes Hoffmann , wurde unter Drohungen und materiellen Druckmitteln gezwungen, sein Amt niederzulegen und verpflichtet, sich während drei Jahren im Saargebiet politisch nicht mehr zu betätigen, andernfalls ihm sein Ruhegehalt entzogen und seine finderreiche Familie dadurch auf die Straße gesetzt wird. So sieht der„ chriftliche" Staat Hitlers aus, der durch Herrn von Papen diesen Auftrag vermittels des Ministerialdirektors und ehemaligen Reichspresse- Chefs Dr. Kazenberger durchführen ließ. Dr. Kazenberger ist als brutaler Mensch bekannt, wie es auch notorisch ist, daß er seiner Zeit durch Herrn Dr. Brüning zu etwas gekommen ist, denselben Herrn Brüning, den Dr. Kaßenberger heute als„ Deutschlands größtes Unglüd" bezeichnet."
Auch die holländische Presse warnt!
Het Volk", eine der größten holländischen Zeitungen, ein Blatt, das Weltruf genießt, und wegen seiner außenpolitischen Publikationen besonders in diplomatischen Kreisen start beachtet wird, nimmt in einem grundlegenden Artikel ausführlich Stellung zu der gegenwärtigen Situation im Saargebiet. Dabei schreibt das Blatt u. a.:
Vor einem Jahr zweifelte niemand daran, daß der überwältigende Teil der Bevölkerung zurück nach Deutschland wollte. Aber von dem Tage ab, als der Faschismus seine Gewaltherrschaft antrat, und neben all seinem Barbarismus, den er entfaltete, die elementarsten politischen und sozialen Rechte vernichtete, erklärten die Antifaschisten des Saargebietes mit allem Nachdrud, daß sie wohl gute Deutsche seien, aber unter feinen Umständen freiwillig die Sklaveret des dritten Reiches" auf sich nehmen würden. So erhielt die Parole, die gegen eine Rückgabe des Saargebietes an Deutschland eintrat, einen außerordentlich großen Anhang. Als es aber den Anschein gewann, daß diese Bewegung die Chancen für die Gewinnung einer Mehrheit erhielt, sette ein brutaler Terror ein. Die Söldner des„ britten Reiches" tyrannisierten das Saargebiet! Der alte Unterschismus, feierte Triumphe. Man nimmt einfach die Ent offiziersgeift, gepaart mit der Brutalität des deutschen Fa= scheidung von 1985 voraus und jeder, der sich nicht unterwirft, bekommt zu fühlen, daß es ihm schlecht ergehen wird, wenn er den Wünschen und Anforderungen der nationalsozialistischen Nebenregierung nicht gefügig wird."
Nachdem das Blatt auf Einzelheiten des Terrors der deutschen Front" eingeht, schließt es folgendermaßen: „ Es ist unbegreiflich, daß die durch den Völkerbund eingesetzte Saarregierung einen derartigen Terror stillschweigend ansieht. Die Regierungskommission steht unter der Leitung des Engländers Knor, der anfänglich seine Aufgabe konje: quent anpackte, aber nunmehr offensichtlich densleben refer= vierten Kurs steuert, wie die britische Regierung."
Greiser Priester im Kerker
Nach Strafverbüßung im Interesse der öffentlichen Sicherheit Ueberführung in geschlossene Anstalt
Die nationalsozialistische Presse berichtet aus
stöln:
Am Mittwochmorgen stand vor dem Kölner Sondergericht einer jener ebapostel, die durch ihr außergewöhnlich schädigendes Treiben eine beständige Gefahr für Staat und Volk bilden und deren unschädlich machung daher eine Pflicht der Selbsterhal= tung ist.
Der jezt 64jährige Pfarrer a. D. Leonhard Jansen nahm nach seiner im Jahre 1916 erfolgten Pensionierung seinen ständigen Wohnsiz in Aachen , nachdem er vorher in der Eifel mehrere Jabre hindurch eine Pfarrgemeinde betrent hatte Seine Emeritierung erfolgte damals auf Ber anlassung des bischöflichen Generalvifariats in Aachen , da er infolge einer herzerfrankung mit Arterien= vertaltung die für seinen Priesterstand erforderliche Selbstbeherrschung vermissen ließ.
Mit seiner früheren Pension von 500 Mart, heute erhält er noch 310 Mark monatlich, führte der Pfarrer ein recht beschauliches Daesin.
Er reiste sehr viel ins Ausland und gerade der Umstand, daß er auffallend häufig Holland , Beligen, Luxemburg und das Saarland aufsuchte, brachte ihn schon vor über Jahres: frist bei der Aachener Kriminalpolizei in den Verdacht, auf seinen Reisen üble Hegereien gegen das neue Deutsch land zu betreiben. Seine Ueberwachung hat aber in dieser Hinsicht keine greifbare Belastung gegen ihn ergeben.
Am 4. Dezember vorigen Jahres fuhr der Pfarrer von Aachen nach Geilenkirchen und zog hier, noch bevor der Zug abging, einen Alleinmitreisenden gleich in ein politisches Gespräch. Nachdem er sich auffallend vergewissert hatte, daß sonst niemand mehr in dem Abteil war, legte er auch sofort los. Das Herz trampfe sich bei einem alten Manne beim Anblick der heutigen traurigen Zustände in Deutschland zusammen. Man dürfe zwar nicht alles sagen, was man denfe, aber ein Elend sei es, daß er so etwas noch erleben müsse. Der Mitreifende, der bis furz vorher 14 Jahre in Holland gelebt hatte, wollte nun Näheres wissen, wobei er bei dem schwazzund redesüchtigen Pfarrer vor die richtige Schmiede kam. Dieser wetterte dann auch gegen die Regierung und den bestehenden Staat, daß der Mitreisende erst nicht wußte, was ihn mehr erschreckte, die Schimpferei des Pfar rers, oder der Mut, mit dem gerade ein Geistlicher hier auf= 2trat und alles verdonnerte, was in jahrelangem Kampfe endlich errungen worden war.
Die Reichstagsabgeordneten bezeichnete der Heßer als Ge findel, die 600 Mark monatlich erhielten, obschon für fe 100 Mart auch genügten. Denn anstatt der Arbeiter fäßen doch zu zwei Drittel nur Barone und Beamte im Reichs: tag.
Weiter behauptete er, Hitler habe in Bayern 40 fathofische Priester verhaften lassen, weil sie dem Volk Aufklärung geben wollten. Ebenso seien über 400 fatholische Priester in Ronzentrationslager gesteckt worden.
Sitler habe auch einen Answeisungsbefehl gegen den Münchener Erzbischof Faulhaber erlassen, der nur durch das Dazwis entreten des Reichsftatthalters von Epp nicht burchgeführt worden sei, weil sonst sich das ganze bayrische Bolt aufgelehnt haben würde.
Als eigne Meinung setzte der Pfarrer noch hinzu;„ Gestern war hier ja der Tag der Pferde; kommende Woche gibt Hitler dann wohl Befehl, auch ein Fest der Idioten abzu halten!" Von Hitler und Hindenburg behauptete er weiter, fie betrieben den größten Schwindel und stopften sich nur damit ihre eignen Taschen voll. Bismard sei wenigstens ein Staatsmann gewesen, der sich nicht bei Lebzeiten, wie Hitler , eigne Denkmäler durch Benennung von Straßen und An= nahme der Ehrenbürgerrechte auch der fleinsten Dörfer gefebt habe.
Von Papen sei ein Schuft und Verräter am Zentrum, für den tein Geiftlicher mehr Achtung habe. Darre habe 40 000 Bauern zu sich kommen lassen und sie dann nach Strich und Faden belogen.
Ein großer Teil der Anklagepunkte bestritt der Pfarrer mit aller Entschiedenheit und zu den übrigen erflärte er:„ Das
gerade dieser über den Minister Göring geschimpft und damit gerade die Veranlassung zu der Unterhaltung interner Art gegeben habe, um allerdings, wie er beute glaube, ihn aufs Glattets zu führen, was ihm jedoch nicht gelungen sei.( Vermutlich hat die Gestapo einen Provofateur als Reisegefährten mitgeschickt. Red. d. D. F.)
Sätte in der Unterhaltung mit dem Mitreisenden etwas misverstanden worden sein können, so war dies aber bei der
Fülle der sich ergänzenden Beleidigungen nicht mehr anzunehmen, wie der Pfarrer es umgefehrt hinstellen wollte. Da gegen sprachen auch überzeugend die unter Eid gemachten Befundungen des Mitreisenden, der sich gerade deswegen so empört hatte, weil ein Priester einem wildfremden Mann gegenüber mit derartig unwahren Behauptungen fam gen gegnüber noch behauptet, daß es niemals mehr nach Bezüglich des Saargebietes hatte der Angeklagte dem Zeus Deutschland zurückomme, das wisse er aus dortigen Priesterkreisen ganz genau, und deshalb habe auch der Papst seinen Vertreter Tefta dorthin gefchickt.
Im übrigen seien auch die Aachener Geistlichen viel zu feige, offen ihre Meinung zu bekennen, wohingegen der katholische Klerus in Trier und an der Luremburger Grenze einen ganz anderen Bekennermut" zeige.
Ueber die Heraneurose und Nervosität des Angeklagten sagte Med.- Rat Dr.& app als Sachverständiger, daß diese wohl aus einer früheren Tätigkeit als Anstaltsgeistlicher in einer Epileptiferanſtalt berrühre, wo ihn das viele mensch: liche Elend dort frant gemacht habe. Im übrigen bezeichnete der Sachverständige den Angeklagten aber nicht als einen Erdagegen eine verminderte geistige zurechnungsfranften im Sinne des Paragraphen 51, wohl sprach er ibm fähigkeit zu, die für das Strafmaß Berücksichtigung zu finden habe.
Für Staatsanwalt Dr. Nebmann beitanden nach der Zeugenaussage feinerlei Bedenten, daß der Angeflagte im Rücksicht auf die verminderte zurechnungsfähigkeit stellte er Sinne der Anklage als überführt gelten fonnte. Pediglich mit
seinen
Strafantrag auf sechs Monate Gefängnis.
Im weiteren aber beantragte der Staatsanwalt die unter bringung des Angeklagten in eine Seil- und Pflegeanstalt, weil er bei seinem Reisetrieb und seiner paffionierten und gefährlichen Geschwäßigkeit eine Gefahr für die Allgemeinheit bilde.
Das Urteil folgte dem Antrage des Staatsanwaltes auf fechs Monate Gefängnis, bei Anrechnung der Untersuchungshaft, die bereits seit dem 14. Januar besteht. Gleichzeitig er= ging die Anordnung der Unterbringung des Angeklagten in eine geschlossene Anitalt. Sierzu fagte die Urteilsbegründung durch Landgerichtsdirektor Greeven besonders, daß der Angeflagte von seiner Schwabhaftigkeit doch nicht Iaffen könne und gerade als Priester und im geistlichen Rock bei vielen unbedingte Vertrauenswürdigkeit und sicheren Glau ben erwecke, weshalb ihn aber der Staat im Interesse der öffentlichen Sicherheit nicht mehr frei herumlaufen lassen könne.
„ Lumpen“
Zur Devisenwirtschaft
h. b. Der Hannoversche Kurier schreibt in seiner Nr. 56: Bei einer planmäßigen Förderung der Verwendung deutscher Lumpen würde man also allein auf diesem Teilgebiet der Wirtschaft zirka 200 millionen an Devisen sparen und 100 000 Personen mehr Beschäftigung verschaffen fönnen."
Wir waren bisher der Ansicht, daß die Verwendung deuticher Pumpen im dritten Reiche" außerordentlich starke Förderung gefunden habe. Wenn aber noch hunderttausend übrig sein sollten wir haben vorläufig nichts dagegen, sie auch noch zu verwenden. Nur dürfte es ein Irrtum des H.K.
Der
verschwundene Luftpassagier
h. b.„ Ekstrabladet", Kopenhagen , meldet in seiner Nr. 28 in großer Aufmachung einen mysteriösen Vorfall, der sich auf dem Hamburger Flugplaz abgespielt hat, und der für den Betroffenen leicht zu schwersten Folgen hätte führen können. Der Bericht lautet folgendermaßen:
Innerhalb der Luftfahrt hat man seit dem nationalsozialiftischen Siege in Deutschland außergewöhnlich viel Paisagiere jüdischer Herkunft, die die direkte Expreß- Luft- Route Amsterdam - Kopenhagen ohne Zwischenlandung in Deutsch land benußen.
Kürzlich wurde nun eine Maschine dieser Route auf Grund außergewöhnlich schlechten Wetters über Westdeutschland geawungen, eine Zwischenlandung vorzunehmen. Das gab Anlaß zu einem Mysterium: das erst in diesen Tagen seine Lösung fand, nachdem es mehrere Tage hindurch sowohl die deutsche Polizei wie auch die internationale Luftfahrt beschäftigt hatte: ein Passagier war verschwunden.
In der Expreßmaschine, die gegen Erwartung in Ham burg niederging, befand sich ein jüdischer Passagier. Als die übrigen Passagiere sofort nach der Landung in das Restaurant des Hamburger Lufthafens Fuhlsbüttel gingen, blieb dieser Passagier in der Kabine fißen, obwohl der Flugzeugführer ihn darauf aufmerksam machte, daß man mindestens mit einem einstündigen Aufenthalt rechnen könne.
Nach einer Stunde erhielt man neue Wettermeldungen, nach denen sich das Wetter besserte. Man wartete troßdem aus Gründen der Sicherheit eine weitere halbe Stunde. Der Flugzeugführer ging erneut zu dem jüdischen Passagier, um ihm den weiteren Aufenthalt mitzuteilen und riet ihm, eine tleine Erfrischung einzunehmen. Der Passagier lehnte das ab und blieb im Flugzeug fizzen.
Als man nun endlich starten wollte, entdeckte man, daß der Jude aus dem Flugzeug verschwunden war, während sein Mantel und sein Koffer sich im Flugzeug befanden. das Verschwinden des Mannes der Hamburger LuftfahrtDer Flugzeugführer meldete nach einer vergeblichen Suche behörde. Der wachthabende Polizeioffizier teilte ihm daraufhin mit, daß der Verschwundene von der deutschen Polizei gesucht würde.
Es wurde sofort eine Streife nach ihm eingesetzt, die aber erfolglos verlief. Ehe das Flugzeug startete, beschlagnahmte die deutsche Polizei aus dem fremden Flugzeug Mantel und Koffer des Reisenden.
Dem verfolgten Passaaier ist es nach einigen Tagen ge= lungen, die holländische Grenze zu überschreiten. Er wandte fich an den Pufthafen in Amsterdam , um sein Eigentum Mantel und Stoffer wieder zu erlangen und erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß sich diese Dinge in den Händen der deutschen Polizei befanden."
,, Ekstrabladet" fügt diesem Bericht folgende Aeuße rungen hinzu:
„ Die Affäre richtet die Frage auf, ob die Passagiere in einer Transitmaschine, die für einen Furzen Zeitraum in einem fremden Lufthafen landet, ihre Päffe kontrollieren laffen müssen, wenn sie nach dem Fahrplan das betreffende and gar nicht besuchen wollten und die Maschine während
des Aufenthalts nicht verlassen."
Wir haben diese Frage der kgl. holländischen Luftfahrtgesellschaft vorgelegt. Stationschef Dir. de Jong antwortete:
Die Passagiere einer Routenmaschie sind einer Kontrolle unterworfen. Die Behörden der verschiedenen Länder wün= ichen sie auszuüben. Aber wenn eine Maschine auf Grund des Wetters oder etwas anderem zwischenlandet, und a= wiffe Paifagiere haben tein Visum für das betreffende Rand, so wird für gewöhnlich nichts geicheben. Indessen fönnen die gegenwärtigen Verhältnisse dazu führen, daß wir Passagiere an Bord haben, die aus politischen Gründen nicht gerne deutschen Boden berühren wollen, und gerade deshalb die Erpreßroute außenberum" wählen. Nach dem Vorgefallenen werden wir eine neue Realuna durchführen. An den Tagen, an denen das Wetter westwärts so schlecht ist, daß mit einer Zwischenlandung in Deutschland gerechnet werden kann, werden wir dieses den ausländischen Passagieren im Kopenhagener Flughafen mitteilen, damit sie im gegebenen Fall ihre Reise ausleben fönnen. Selbstverständlich wollen wir niemanden schüßen, der wegen wirklicher Verbrechen verfolat wird, aber es fann sich in diesen Zeiten um rein innenvolitische Phänomene" handeln, und es ist nicht angenehm für uns, diejenigen zu sein, die von diesen Dingen Betroffenen in den Rachen des Pöwen zu liefern."
Es ist beschämend. Außerdeutsche Luftfahrtbehörden müssen ihre deutschen Passagiere warnen, wenn deutsches Territorium angesteuert werden muß!
Die Macht der Uniform
Der ,, Geheime Staatskommissar"
Neumünster in Schleswig- Holstein war in diesen Tagen der Schauplaß einer modernen Köpenickiade. Der Schiffs= foch Steinwaller stattete, angetan mit einer junkelnagelneuen SA.- Uniform, dem Gute Ponsdorf einen Besuch ab und fibrie in der dort tagenden Feuerwehrversammlung große kommissar aus Hambura aus und hielt eine flammende AnReden. Er gab sich als stellvertretender geheimer Staatssprache, die sich mit den menschenunwürdigen Wohnverhält jubelten ihm begeistert zu. niffen auf dem Gute befaßte. Die anwesenden Landarbeiter
Nunmehr knöpfte sich Steinwaller den Gutsinspektor Bichmann vor und drohte ihm, ihn sofort in ein Konzentrationslager abführen zu lassen. Dabei bemerkte er so nebenhin, daß auf dem Wege zum K3. ichou mancher verlorengegangen sei".
Angsterfüllt gab der Inspektor darauf vor verfammelter Mannschaft das Ehrenwort, schleunigst für Abhilfe der skandalösen Verhältnisse zu sorgen.
Aber unserem Helden genügte das durchaus nicht. Er umgab sich am nächsten Tage mit eine Eskorte uniformierter SA.- Leute und jagte den Mittmeister a. D. Graf Otto zu Rantau und den Gutsverwalter von Röfing, Friz v. Postel, in gleicher Weise ins Bockshorn.
Inzwischen hatten aber die Herren von und zu die Gendarmerie alarmiert, die den menschenfreundlichen geheimen Staatskommissar" verhaftete. Er wurde vor dem Schöffengericht furzerhand zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Von einem Vorgehen gegen die Junker, die ihre parteiacnössischen Landarbeiter schlechter halten als ihr Vich, hat man bisher nichts gehört.
Das Zeitungssterben Auch die ,, Deutsche Tageszeitung"
Die Deutsche Tageszeitung" wird, laut Pester Llyod", mit dem 1. Juli ihr Erscheinen einstellen. Sämt lichen Redakteuren und Angestellten ist zu diesem Termin gekündigt worden. Die„ Deutsche Tageszeitung" war einst
glaube ich nicht, das kann ich nicht gesagt haben, denn es sein, durch ihre Verwendung zu sparen. Wir sind im Gegen besaß insbesondere unter dem Chefredakteur Dertel, ber
teil der Ansicht, daß ihre Verwendung im Endeffekt sehr sprechen." Er beschuldigte dann seinen Mitreisenden, daß teuer zu stehen kommen wird.
Einfluß.