Pariser Berichte

Pariser Straßenkalender

Eine Ehrung der beiden großen Toten des Pasteur- Instituts ist dadurch vollzogen worden, daß im 15. Bezirk der Teil der rue Dutot,( an der das Pasteur- Institut   liegt) zwischen boulevard Pasteur und rue des Volontaires ,, rue du Docteur­

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Deutsche Poliklinik

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Paris, 62, Rue de la Rochefoucauld

a) Allgemeine Konsultationen mit 9 Spezialisten. b) Chirurgie c) Geburtshilfliche Klinik d) Zahnärztliches Kabinett Innere Medizin, Augen, Ohren-, Nasen- und Kehlkopfkrank Zweistöckiges Sanatoriumsgebäude. Vierstöckiges Gebäude. Zimmer Zahn und Mundchirurgie. Gold.  heiten. Röntgen, Diathermie, Elektrotherapie, Spezialbehand Kleine, mittlere and große Chirur mit 1 bis 4 Betten. 3 Aerzte, 3 Heb und Porzellankronen. Brücken. Kautschuk Arbeiten lung bei Blut. Harn- u. Geschlechtskrankheiten gie. Die aller modernste Einrichtung ammen and 2 Operationssäle. Ordination täglich von 9--12 und 2-8; Sonntags und Feiertags von 10-12 und 2-4 Uhr

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Roux" genannt wurde, während der neue square am boule Existenz vard Lefèbre ,, square du Docteur- Calmette" heißt. Die avenue Pasteur   erhielt den Namen, rue Emile- Duclaux  ".

Wie wir hören. soll die Pariser   große Ausstellung ent sprechend dem Plan einer Exposition des Arts, des Métiers, de la Vie Ouvrière et Paysane auch eine große Abteilung von Darstellungen des Arbeiterlebens enthalten.

Die Tochter des Präsidenten der tschechoslowakischen Re­publik Massaryk ist mit ihrem Gemahl, dem capitaine Cala­zet, im Flugzeug in Bourget eingetroffen.

Die Leiche Staviskys wurde in Gegenwart seiner Frau auf dem Père- Lachaise   neben den Gräbern der Eltern Staviskys beigesetzt. Arlette Stavisky durfte ferner einer ärztlichen Untersuchung ihrer Kinder Micheline und Claude in einer Klinik in Neuilly   beiwohnen. Sie fuhr in Begleitung zweier Inspektoren dorthin.

Infolge der neuen Regierungsverordnungen wird auch das französische   Gerichtswesen erheblichen Einsparungen aus­gesetzt. So werden in den Hauptstädten der Arrondissements die Funktionen des Friedensrichters von einem Richter des Gerichts erster Instanz, wahrgenommen, und in den Haupt­städten der Kantone( Kreise) werden gewisse richterliche Posten aufgehoben.

Am nächsten Sonntag findet im Schlosse Blois, einem der schönsten der Loire  - Schlösser, um 15.30 eine Renaissance­Feier statt, an der Lieder des alten Dichters Joachim Du Balley aus dem Kreis der Pléiade  , zu der auch Ronsard   ge­hörte, erklingen. Die Lieder werden im Kostüm gesungen, da­zu Harfe, Viola da gamba  , Tänze. Abfahrt von der gare d'Orsay  .

Fujita- Ausstellung

In der Galerie Jean Charpentier beginnt demnächst eine Ausstellung der Bilder des bekannten japanischen Malers Fujita, von dem man augenblicklich nicht recht weiß, wo er steckt. André Warnos bemerkt in einer Besprechung des ,, Intran" dazu: ,, Das war in der Zeit, die schon nicht mehr jene Wunderzeit war, in der die ganze Malerei Goldwert hatte, aber das Leben war noch schön genug für die Maler. Pascin führte damals alle Samstage eine große Gefolgschaft durch Restaurants und Champagnerkneipen, und seine Frei­gebigkeit bildete jedermanns Entzücken. Jeden Montag war bei van Dongen Aufmarsch der rasendsten Eleganz. Derain  lenkte aus dem Gleichgewicht geratene Wagen, Utrillo   kaufte ein festes Schloß in Beaujolais, und Fujita glitt dahin, aus seinem graurosa Hotel am Parc Montsouris heraustretend, saẞ in seinem hellen Wagen, der mit Wildleder gefüttert war, wie in einem Schatzkästlein, und fuhr nach Deauville  , um an Ueberspanntheiten mit den Größen des Kinos zu wetteifern. Nahm er diese Spiele ernst? Ich glaub es nicht. Sein asiatisches Lächeln war wie eine Schranke zwischen dem, was um ihn, und dem, was in ihm war. Scheinbar lag immer eine Welt zwischen seiner japanischen Seele und seinem Pariser Leben  ."

Die Bilder von Fujita, Oel und Zeichnungen, Akte und Landschaften sind meistens aus der Zeit 1930 und 1931, einige sind älter. Sehr interessant und sehr feinadrig, aber es bleibt die Frage, ob diese fernöstliche Fremdheit, dies rätsel­hafte Antlitz des Selbstporträts aus einer Aristokratie, die heute den Weltkrieg gegen Korea   und China   aufnimmt, uns heute noch etwas gibt.

Die 30 Zimmer des Königs von Siam

Das Königspaar von Siam, das bis Samstag in Paris   bleibt und die Flamme am Grabe des unbekannten Soldaten an­gefacht hat, bewohnt 30 Zimmer in einem Luxushotel gegen­über dem Tuilerien- Garten. Es ist eine Wohnung, die diverse Könige, und unter anderem auch der Prinz von Wales inne hatten. Die Zimmer sollen sehr prunkhaft mit Möbeln diverser Stile von Louis XIV.   bis zum Empire ausgestattet sein. Wenn mans genau wissen will, so hat der König natür­lich einen Haufen Siamesen mitgebracht, u. a. den Prinzen Devavong, den früheren Außenminister, den Prinzen Vaka­noud, seinen Neffen, den Prinzen Thavara, seinen Arzt in Siam sind anscheinend auch die Leibärzte Prinzen, unter dem tun sie's nicht, drei Kammerherren und eine Ehren­dame. Ein Kolonial- Infanterieregiment, das 21., ist zu Ehren der Siamesen, die vielfach in der Stadt gesehen werden, ab­geordnet.

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Jedenfalls ist die Bedeutung dieser Neuerung ganz un­geheuer, und die Academie, deren Mitglieder die Erfindung außerordentlich bewunderten, fragen sich bereits, welcher be­sonders erfahrene Seemann ausersehen werden könnte, um auf den Automaten im Voraus die nötigen Wendungen im Falle eines Seesturms zu übertragen.

Von unserem Standpunkt aus scheint es uns insbesondere epochemachend, daß durch die geniale Tat eines Franzosen die widerliche fatalistische Grundüberzeugung der Hitle­rianer von der Unentrinnbarkeit der Kriege widerlegt wird. Bürgermeister Herriot   und der Brotpreis

Minister Herriot hat in seiner Eigenschaft als maire von Lyon   den Stadtrat der Seidenstadt veranlaßt, die Reglung des Brotpreises aufzuheben. Diese Entscheidung geschah wegen der Spanne, die zwischen dem geregelten Brotpreis( 2,05 Fr. für den Laib Brot) und dem geforderten Preis für Weißbrot und Mehl liegt. Die Bäcker wollten den Preis nicht senken. Nunmehr fällt das Privilegium der Brotpreis- Reglung fort, und die Bäcker werden der freien Konkurrenz überlassen. Paris   über das Berliner   Theater

Der Berliner   Berichterstatter der ,, Comoedia" spricht sein Erstaunen darüber aus, daß die Deutschen  , auch die ge­schmackvolleren, sich heute an derben Stücken er­göten, die im dritten Reich" in Ermangelung von Helden­Stoffen gegeben werden.

Im Lessingtheater  , das ehemals von Brahms   ge­leitet wurde, wohnten der Führer in Person, Göring  , Göbbels  und der Exkronprinz dem Stücke ,, Krach um Jolanthe" des bekannten Billinger bei, in dessen Mittelpunkte bekanntlich eine Sau steht. Bei einem Aktschluß sieht man unter Delirium der Menge den Hinterteil eines Schweins allein auf der Bühne. In einer Szene sieht man drei Schweine, mehrere Schafe, eine kleine Ziege, Hühner und Gänse auf der Bühne. Die Ziege springt auf den Tisch, um Zucker zu naschen. Ein Polizist richtet allerhand Unsinn an, ohne allerdings eine braune Uniform zu tragen. Aehnlich auch im Großen Schau­spielhaus. Ferner hat Fred Antoine Angermayer( jetzt hat er aus dem ,, Antoine" ein A. gemacht, lies Anton. D. B.) hat ein Stück ,, Wunderwasser" verfaßt, eine derbe Liebes­geschichte aus Oldenburg   geschrieben, die im Theater am Nollendorfplat, der ehemaligen Piscator- Bühne, für 40 Pfennige auf allen Plätzen von der Arbeitsfront" gespielt wird. Im Großen Schauspielhaus ist der Eintritt so­

gar umsonst.

Auf derselben Linie liegt es wohl auch, wenn R. A. Stemmle( ehemals ,, Kampf um Kitsch") die selige Tante Charleys ins Filmgewand hüllt.

Der französische   Berichterstatter bemerkt dazu: ,, Das ist ein Theater, das man sich schwerlich auf unseren Boulevards vorstellen könnte."

Das Familienbillet

Für den Familienvater, gleichgültig ob Franzose oder Aus­länder, hat Frankreich   allerlei Annehmlichkeiten geschaffen. Eine von ihnen ist das ,, F a milienbille t". Es wird bei einer Mindestentfernung von 300 Kilometer an Familien von mindest drei Köpfen ausgegeben, auch wenn darunter ein Kind unter sieben Jahren sich befindet. Mit dem Familien­billet verbilligt sich die Reise der zweiten Person um 25 Pro­zent, die der dritten um 50 Prozent, die jedes weiteren Familienmitgliedes um 75 Prozent. Außerdem wird bei einer

Ein Wagen mit den Wellen, ohne menschlichen Reise von mindestens 400 Kilometer hin und zurück noch eine Lenker!

Der französische   Ingenieur Dussaud hat der Academie eine ganz fantastische Erfindung vorgeführt, die von un­absehbarer Bedeutung für den Schnellverkehr werden kann. Es handelt sich um einen Wagen, der mit Prä­zision nach einem vorher entwickelten Plan ohne jeden Fahrer läuft.

Dieser Wagen hat keinen Motor. Er wird auch nicht durch elektrische Fernwellen gelenkt, sondern durch ein neues Prinzip der Endomechanik", das heißt: der Innen- Mechanik. Nach diesem Prinzip erhält er eine Reihe von Aufträgen, die ihm stufenweise gegeben werden und die er mit bemerkens­werter Genauigkeit erfüllt. Ein Band bewegt sich automatisch mit einheitlicher Bewegung. Auf diesem Band ist der Plan mit den Entfernungen und Winkeln eingetragen. Durch­löcherungen lösen an gewünschten Stellen elektrische Kon­takte aus und leiten den Mechanismus ab.

Natürlich ist diese grandiose Erfindung vor allem von Be­deutung für die Verkehrssicherheit des Menschen­lebens Der Erfinder glaubt. daß man ein Rettungsboot bauen könne das selbsttätig Schiffe aus Seenot   rettet. Man erörtert auch die Möglichkeiten besatzungsloser Flugzeuge, Schiffe, Lastwagen und so weiter. Auch an die Einwirkungen auf die Kriegsgefahr ist zu denken, da man mit Hilfe dieser Wunderwagen vielleicht die grauenhaften Gase durch An­legung einer Schutzone wirkungslos machen könnte.

weitere Ermäßigung gewährt, die von 10 bis 40 Pro­zent steigt. Schließlich kann das Familienhaupt für die Dauer des Ferienaufenthaltes seiner Familie mit dem Familienbillet eine Carte d'Identité erhalten, die es ihm ermöglicht, jeweils zum halben Fahrpreise seine Familie in der Sommerfrische so oft er will zu besuchen.

Für kürzere Reisen empfiehlt es sich, die um 20 Prozent ( bzw. 25 Prozent in der ersten Klasse) ermäßigten Einzel­Rückfahrkarten zu nehmen, die z. B. bei einer Reisestrecke von 500 Kilometer sieben Tage gelten. Ihre Gültigkeit ist zu den Festen verlängert.

Zum Besuch der Heilbäder und Kurorte Frank­ reichs   werden in der Vor- und Nachsaison( 1. Mai bis 25. Juni und 20. August bis 30. September), zum Besuch der See­bäder am Kanal, am Ozean und am Mittelmeer   in der Reisezeit vom 25. Mai bis 30. September 33 Tage gültige Rückfahrkarten bei vorgesehener Mindeststrecke aus­gegeben. Die Ermäßigung beträgt 25 Prozent bis 30 Prozent in der ersten, 20 Prozent bis 25 Prozent in der zweiten und 20 Prozent in der dritten Klasse. Bedingung ist ein zwölf­tägiger Aufenthalt am Reiseziel.

Für Touristen sind die Ausflugskarten und die Rundreisekarten sehr nütlich. Die für Eisenbahn und Autobus kombinierten Rückfahrkarten, je nach Ent­fernung um 20 bis 30 Prozent ermäßigt, ermöglichen es die Autobusfahrkarte auf den schönsten Strecken Frankreichs  bereits am Fahrkartenschalter mitzukaufen,

Steuerfragen

Gesellschafts­gründungen

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F. BRIQUEU

LICENCIE EN DROIT

ehemaliger Kontrolleur der direkten Steuer. behörden, um vom offiziellen Standpunkt aus beraten zu werden.

25, Bd. Bonne- Nouvelle,

PARIS  ( 2), Telefon Louvre 22-93

BRIEFKASTEN

Antwerpen. Wir danken Ihnen für den Ausschnitt aus der Ber­liner Börsen- Zeitung". Diesmal haben Sie sich allerdings unnötige Mühe gemacht. Amtliche deutsche Meldungen lesen wir stets im amtlichen Nachrichtenbüro. Wichtig sind für uns eigene Berichte der Zeitungen.

Wohlauf, die Luft geht frisch und rein..." Brief und Zeitungs­ausschnitt aus dem Frankenland   erhalten. Wir lasen mit Ver­gnügen, wie sich der Fränkische Kurier" in Nürnberg   darüber be­flagt, daß die Sammelbüchsen der SA. sich immer mehr mit Vor­friegsgroschen, Biermarken, Metallstückchen und alten Kragen­knöpfen füllen. Wohltaten sind wohl gut, und wohl dem, der sie tut."

Cannes  . Wir danken Ihnen bestens für die beiden Nummern der bayerischen   Zeitung. Auch uns hat dieser edle Bruderstreit heitere Augenblicke bereitet. Gerne erwarten wir Ihre Mitteilungen über die Erlanger   Korps. Es ist richtig, daß das Bankhaus Stein in Köln  , das bei der Gründung des dritten Reiches" eine so wichtige Rolle spielte, keine jüdische Firma ist. Die Inhaber der Bank sind Baron Kurt von Schröder   und Heinrich von Stein  . Wäre es 1923 nach diesen Herren gegangen, dann gäbe es heute einen rheinischen Pufferstaat nach den Wünschen der Separatisten. Beide Herren hatten im Herbst 1923 den Plan einer eigenen rheinischen Goldnotenbank mit Hilfe ausländischer Devisen fig und fertig; die margistisch­republikanische Arbeiterschaft und ihre maßgebenden parlamen tarischen Vertreter verhinderten aber diese Gründung. Heute können Sie den Herrn Baron von Schröder   in einer der schnittigsten braunen Uniformen bei festlichen Gelegenheiten bewundern. Diese es ist braune Prominenz hat im Januar 1933 in seiner Villa eine der schönsten von Köln   die denkwürdige Aussprache zwischen Papen und Hitler   mit darauffolgender Versöhnung vermittelt. Daß das Bankhaus Stein heute im Rheinland   führend ist, und Baron Kurt von Schröder   die Kölner   Industrie- und Handels­fammer als Pionier des dritten Reiches" präsidiert, versteht sich von selbst. Im übrigen danken wir Ihnen herzlich für alle Ihre Anregungen und Wünsche. Sie fallen auf fruchtbaren Boden.

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R. R., W. Von einem kurzen Aufenthalt im Ausland schreiben Sie uns: Wir alten Gewerkschaftler spielen mit den NSBO.- Leuten Katz und Maus, und ahnungslos lassen sie sich von uns zu Marristen" machen. Neulich schlug unser Unternehmer die Ein­führung einer wöchentlichen Feierschicht vor. Die NSBO. wurde von uns still und sachte mobil gemacht und protestierte. Es kam thr Oberbonze und verhandelte zwei Stunden allein mit dem Unter­nehmer. Dann fam er raus und sagte, es feien eigentlich zwei Feierschichten notwendig. Wir hatten inzwischen die NSBO. be­arbeitet, und so sagte ihr Obmann, die Belegschaft wäre bereit, zwei Feierschichten anzunehmen. Schon wollte der Nazibonze in das Direktorbüro zurückstürzen, um seinen großen Erfolg zu melden, als nur eine sein Pg. hinzufügte ,, wenn wir Arbeiter Feierschicht zu tragen haben und die zweite Feierschicht die Firma bezahlt". Es folgte ein Tobsuchtsanfall des braunen Bonzen: Das sei reiner Margismus! Die NSBO. schlug nun eine Betriebs­versammlung vor, worauf der Nazibonze einen verstärkten But­anfall bekam: Das wäre doppelter Marrismus, und die ganze Bande gehöre ins Konzentrationslager. Wir grienten, und die NSBO. wird die Lehre sobald nicht vergessen.

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Dr. E. N. Sie machen uns darauf aufmerksam, daß trotz Hitler  ( auch Röhm hat mitgeholfen) im Jahr 1933 die Geburtenziffer in Bayern   um 5700 geringer war als im Vorjahre. Der Völkische Beobachter" ist über die wachsende Impotenz des dritten Reichs" ( und seiner führenden Männer) begreiflicherweise sehr zornig. Er droht: Sollten sich aber die in Aussicht gestellten Zuschüsse nicht als genügender Anreiz zur Hebung der Geburtenfreudigkeit erweisen, so ließe sich ihre Uebertragung auf die Provinz immer noch recht­fertigen, während man in Berlin   noch durchgreifender(!) vorgehen müßte."

Sie fragen uns, wie Hitler   und Röhm durchgreifen" werden. Da versagt unsere Fantasie!

L. W., Zürich  . Wir danken Ihnen für den Hinweis, daß laut einem Bericht der Neuen Züricher Zeitung" der nationalsozia listische Rassenforscher Günther auf der Berliner   Tagung der heidnisch- religiösen Glaubensbewegung den Germanen u. a. nach gerühmt hat, sie hätten die homosexuell sich betätigenden Männer er­säuft oder gehenkt. Ein Glück, daß diese Praxis in Neugermanien noch nicht eingeführt ist. Sonst würden die germanischen Zierden Röhm und Heines uns nicht mehr lange erhalten bleiben.

Emigrantin". In zahlreichen Ländern sind die Währungen nach dem Kriege erschüttert worden. Nach einer uns vorliegenden Statistik haben sich in den letzten drei Jahren die Währungen wie folgt verschlechtert: Japan   um 60 v. H., Argentinien   50, Australien 46. Dänemark 46, Finnland   42, Schweden   39, Amerika   36, Kanada   36, England 34, Südafrika   34, Irland 38, Aegypten 33, Indien   33, Eft­land 32, Jugoslawien   21, Oesterreich 21, Tschechoslowakei   20, Bul­garien 4, Rumänien   1 v. 5. Stabil blieben die Währungen von Frankreich  , Schweiz  , Belgien  , Polen  , Holland  , Deutschland  , Italien  und Ungarn  .

Kaiserslautern  . Sie machen uns die Pfälzische Presse" zugänglichy, in der ein Dr. Oterendrop die Forderung Hitlers  , den Volks­ wagen  " zu schaffen, mit der deutschen Wehrhaftigkeit in Verbindung bringt. Vielleicht denken dieser Oterendrop und sein Hitler daran, die Volkswagen  " gleich als Miniaturtanks auszubauen oder doch wenigstens mit einem leichten Maschinengewehr zu bestücken. Auf diese Weise könnte jeder Wochenendausflug zweckmäßig zu einer motorisierten Manöverübung ausgenugt werden Schon die Säug­linge fönnten sich so an das Kriegführen gewöhnen.

Für den Gesamtinhalt verantwortlich: Johann Pis in Dud weiler; für Inserate: Otto Kuhn in Saarbrücken  . Rotationsdrud und Verlag: Verlag der Volksstimme GmbH., Saarbrüden& Süzenstraße 5, Schließfach 776 Saarbrüden,