promisse, die es zehn Jahre lang geführt hat, seine Trabanten Belgien , Polen , die kleine Entente daran gewöhnt, die Aufrüstung Deutschlands als unvermeidlich zu betrachten. Es hat diese Aufrüstung im Anfang nicht verhindert,
Els es noch ohne große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen Wie Kommunisten dem deutschen Faschismus helfen
war. Und jetzt möchte es durch das Wettrüsten das Versäumte wieder gutmachen.
Man zählt die Nationen auf, die nicht gewillt sind, sich zu einem solchen Wettrüsten hinreißen zu lassen: man führt die kürzliche Rede von de Broqueville im Namen Belgiens an; man spricht vom Zögern der Tschechoslowakei , den geteilten Gefühlen Polens , dem Geldmangel in diesen Ländern. Man weist nachdrücklich auf die gleiche finanzielle Schwierig. keit Italiens hin. Das wäre, so sagt man, der tiefere Grund der kürzlichen Rede Mussolinis, der seine Rüstungen nicht verstärken kann und der nicht die überlegene Stellung aufgeben will, die Italien erreicht hat.
Alles in allem möchte man glauben, daß das endgültige Scheitern der Abrüstungsverhandlungen für die französische Außenpolitik Schwierigkeiten schaffen würde.
Man möchte auch mit den innerpolitischen Schwierigkeiten Frankreichs rechnen. Man zählt darauf, daß die neuen Anstrengungen, die für die nationale Verteidigung notwendig sind, nicht populär sein werden, daß die deutsche: These von der Verantwortung für das Wettrüsten selbst in Frankreich in den Parteien der Linken und vielleicht auch anderswo Verteidiger finden werden.
Alles dies erweckt das deutliche Gefühl, daß Frankreich , um sich heute verspätet gegen die Wiedererstehung der deutschen Militärmacht zu erheben, nicht sehr viel Energie aufbringen wird. ben
Es handelt sich nicht nur einfach um ein militärtechnisches und finanzielles Problem. Der Kampf wird sich auf dem Gebiet der auswärtigen und der inneren Politik abspielen, und auf diesen vier Gebieten muß die französische Regierung vorbereitet sein.
Fügen wir hinzu, daß genau die gleiche Notwendigkeit auch im Falle eines Rüstungsabkommens vorhanden sein würde. Denn die Wiederaufrichtung Deutschlands ist ein Werk, bei dem sich die Hitler - Regierung durch kein Abkommen hindern lassen wird; sie wird es mit aller Kraft gegen alle und trotz allem verfolgen.
Am 15. Geburtstag der Faschistischen Partei Mussolini bei seiner großen rahe vom Balkon des Palazzo Venezia
,, Deutsche Freiheit"
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Wir haben gestern nachgewiesen, daß die große WeltSensation, Severing habe eine Broschüre„ Mein Weg zu Hitler " geschrieben, auf eine kommunistische Fälschung zurückgeht, die in der Redaktion des kommunistischen Wochenblattes ,, Deutsche Volkszeitung" in Saarbrücken verübt und von dort in Pariser Zeitungen lanciert worden ist.
Um jeden Zweifel auszuschließen, daß ein journalistisches Bubenstück von seltener Gemeinheit vorliegt, ergänzen wir unsere Mitteilungen wie folgt:
Am 15. März schrieb die Redaktion der Deutschen Volks zeitung" unter dem großen Titel„ Mein Weg zu Hitler", von Karl Severing , folgende Einleitung:„ Wir sind durch einen glücklichen Zufall bereits heute in der Lage, einen Auszug aus der Einleitung des neuen Buches von Karl Severing „ Mein Weg zu Hitler " der internationalen Arbeiteröffentlichkeit zu übermitteln. Dann folgt der angebliche Auszug, der den Weg in tausende Zeitungen gefunden hat.
In der gleichen Nummer aber vom 15. März der„ D. V.- 3." unter der Rubrik„ Antworten der Redaktion" steht zu lesen:
„ Der in der vorliegenden Ausgabe von uns abgedruckte angebliche Auszug aus dem neuen Buch von Karl Severing ist in unserer Redaktion entstanden. Mit Ausnahme der Einleitung, des Schlußsages und einiger unwesentlicher Zutaten im Gesamttert, besteht dieser Artikel aus wörtlichen Zitaten Severings, entnommen seinem Buch„ Im Wetter- und Watterwinkel", dem„ Vorwärts" und den Landtagsprotokollen."
Das Kommunistenblatt hat also ein Gemengsel aus Worten Severings, die vor langen Jahren unter ganz anderen politischen Verhältnissen und wer weiß in welchen Zusammenhängen gesagt oder geschrieben worden sind, mit eigenen Zutaten vermengt und als„ Einleitung des neuen Buches von Karl Severing " zurechtgemacht.
Die Redaktion der„ Deutschen Volkszeitung" in Saar brücken und diejenigen antifaschistischen Journalisten, die den über alle Maßen niedrigen Schwindel verbreitet haben, verdienen ehrenhalber in das Göbbelssche Propagandaministerium berufen zu werden, denn sie haben der deutschen faschistischen Propaganda einen gewaltigen Dienst geleistet.
Papst hinter den deutschen Bischöfen
Er nimmt den Vertretern der deutschen katholischen Jugendverbände ein neues Gelöbnis ab und fordert sie zum Widerstand gegen ihre Unterdrücker auf...
Die aufsehenerregenden Osterbotschaften der deutschen Bischöfe waren, wie wir bereits berichteten, in engem Einvernehmen mit dem Papst erfolgt. Am Heiligen Stuhl ist man jetzt der Auffassung, daß eine Verständigung mit dem deutschen Nationalsozialismus auf Grund neuer Konkordatsverhandlungen nahezu ausgeschlossen ist. Man erkennt, daß alle Zusagen der amtlichen deutschen Vertreter mertlos sind gegenüber dem brutalen Gleichschaltungswillen und den neuheidnischen Gedankengängen, die zum obersten Gebot des kämpferischen„ dritten Reiches" erhoben wurden. Darum ist Rom jetzt zum Widerstand entschlossen. Darum haben die deutschen Bischöfe entsprechende Weisungen erhalten.
Am 5. April empfing der Papst mehrere hundert Mit glieder der deutschen katholischen Jugendverbände„ Neues Deutschland " und„ Sturm
lande übten. Es bedürfe keines besonderen Nachweises, daß sich ein machtbewußter Staat einen solchen Eingriff in seine Rechte und seine Interessensphäre gefallen lassen könne.„ Es dürfe einfach nicht sein, daß die Bemühungen der Regierung, den Deutschen eine deutsche Sehnsucht nach vertieftem deutschem Wesen anzuerziehen, durchkreuzt werden, indem die Kirche einen neuen Ultramontanismus auf ihre Fahnen schreibt, den Deutschen einen neuen Internationalismus anzuerziehen sich bemüht. Nachdem wir die Sturmflut des geistigen Verderbens, der Uneinigkeit durch mächtige Kanäle gebannt haben, fönnen wir nicht dulden, daß fie durch kleine trübe Kanäle wieder hineinkommt. Die sirche sei gewacht, so kann der Ausgang des Kampfes, nachdem sich der Start so machtvoll und einheitlich gefügt hat, nicht zweifelhaft sein." di
ich ar". Er ehrte sie durch eine Ansprache in deutscher Nichts veröffentlichen"
Sprache, die an Deutlichkeit keinen Wunsch offen ließ:
„ Wir wissen, wie nur wenige es missen können, wie schwer und peinlich die Stunde ist, besonders für Sie, für das fatholische Deutschland und die katholischen Jungmänner. Tagtäglich erhalten wir Nachrichten, aber leider keine guten. Nehmen Sie unsere Segenswünsche entgegen zu allem,
was Sie bereits haben leiden müssen
und vielleicht noch zu leiden haben werden. Die Stunde ist gekommen, da sich jeder an das stolze Wort der ersten Erlösung erinnern muß, da die Apostel hinausgingen, weil sie gewürdigt wurden, für den Namen Christi zu leiden". Wir wissen, daß Sie dem katholischen Glauben in Deutsch land Ehre verschaffen., Wir werden, wo immer es möglich sein wird, für Sie fämpfen. Es hängt nicht von uns ab, was die anderen tun können und tun wollen. Richtig oder besser gesagt unrichtig ist es, daß man, wie wir leider wissen,
während man verhandelt, mißhandelt!
Wir werden, was immer es auch fosten mag, die Wahrheit jagen und verteidigen und verteidigen damit Ihre Rechte, die Rechte des Gewissens find."
Auch der römische Messagero" veröffentlicht einen langen Auszug aus der Ansprache, die der Papst gestern an 300 junge deutsche Katholiken richtete, die er in Audienz emp
fing. Diese Rede, sagt das Blatt, bezieht sich auf die schwer
wiegende Frage eines Weiterbestehens oder eines Verschwindens der deutschen katholischen Jugendverbände, soweit sie ein besonderer Zweig der Hitlerjugend sind. Die Beunruhigung lasse sich erklären durch die Tatsache, daß die Bewegung weiter besteht, die dahin drängt, die katholische Jugend vollständig in die staatlichen Institutionen einzu verleiben.
„ Avenire d'Italia" gibt in einem langen Artikel mannigfaltige Beispiele für die Schwierigkeiten, auf welche die katholische Jugend in Deutschland stößt. Man möge nicht glauben, schreibt das Blatt, daß sich der Konflikt auf Pressepolemiken und Reden beschränkt. So wurden zum Beispiel am 25. März 1600 junge Katholiken von 10-14 Jahren, die in Hennigsdorf bei Berlin eine Tagung abhielten, von 200 Hitlerjungen von 16-18 Jahren überfallen und mißhandelt.
Die Faust!
Die ,, kleinen, trüben Kanäle"
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Die Presse des dritten Reiches" bläst bereits Alarm. Die Herrn Streicher nahestehende Fränkische Tageszeitung" schreibt, daß es außerordentlich befremden müsse, daß in den letzten Tagen Kreise der römisch- katholischen Kirche eine versteckte Kritik an den Einrichtungen des Nationalsozialismus und eine Verherrlichung Roms vor dem deutschen VaterU
Deutsches Elend
Göbbels duldet amtliche Greuelpropaganda
Fast um die gleiche Stunde, da der Reklameminister des Hitlersystems bei der Eröffnungsfeier der Leipziger Messe in hymnischen Worten die Herrlichkeit der heutigen deutschen Verhältnisse pries-
verschickte sein Stellvertreter im Berliner Gauamt folgenden Bettel brief für die NGS.- Volkswohlfahrt:
Liebe Eltern, Ihr freut Euch täglich von neuem, wenn Eure Kinder mit frohem Lachen aus der Schule fommen und für den Rest des Tages als Eueres Daseins Sonnenschein Euere geordnete Häuslichkeit verschönen. So sollte es überall sein!
Wißt Ihr von der Not und Entbehrung, die in Hunderttausenden von Berliner Familien herrscht und gerade die
Katholische Fastenpredigten
In zwölf katholischen Kirchen von Berlin hielten während der ganzen Karwoche allabendlich Jesuiten - und Franziskaner- Patres ihre Fastenpredigten, die sehr entschiedene und kämpferische Töne gegen die von Alfred Rosens berg und Baldur von Schirach vertretenen Jdeen anschlugen. Die Krönung bildete die Karfreitagspredigt des Bischofs Bares, die durch Lautsprecher auch der vor der St.- HedwigsKathedrale versammelten Menschenmenge zugänglich gemacht wurde. Der Kanzelredner eiferte gegen die Totalitätsansprüche der politischen Gewalten, gegen die antichristlichen Bewegungen und die Schriften, die er als„ Saframente des Satans und Erzeugnisse der Sünde" bezeichnete. Auf Erden sei alles vergänglich außer der Kirche.
Am folgenden Tag erhielten alle Berliner Zeitungen die Anweisung, über die bischöfliche Predigt nichts zu ver öffentlichen, es sei denn, daß dazu in abweisendem und kritischem Sinne Stellung genommen werde. Die katholische Presse schwieg sich deshalb aus, während der„ Völkische Beobachter" und der„ Lokalanzeiger" die Worte des Bischofs als unzulässigen Einmischungsversuch bekämpften.
Abermals Terror Urteil
Katholischer Pfarrer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt
Mainz , 6. April. Der katholische Pfarrer Johann Baptist Schubert in Mainz- Amöneburg soll sich am 29. Juni bei einer Unterredung mit einem Lehrer während der Pause im Schulhof über die nach§ 4 des Gesetzes zur Wieder: herstellung des Berufsbeamtentums erfolgte Entlassung des Amöneburger Zentrumsvorsitzenden und Lehrers Merten zu Aeußerungen gegen den Reichsstatthalter Sprenger haben hinreißen lassen, die als„ heimtüdische Angriffe" gegen die Reichs- und Länderregierungen angesehen wurden. Der Ans getlagte versuchte. seinen Aeußerungen einen anderen, nicht strafbaren Sinn unterzuschieben, wurde aber durch die eid. liche Aussage des Lehrers überführt". Der Staatsanwalt beantragte sechs Monate Gefängnis, das Sondergericht er: kannte auf vier Monate Gefängnis. In der Urteils: begründung wurde ausgeführt, daß nur deshalb auf die ..niedrige Strafe" erkannt worden sei, weil die Aeußerungen des Berurteilten zu einer Zeit gefallen feien, als die Ber einbarungen des Reiches mit der Kirche noch nicht abge= schlossen waren.
Also hatte ein Nazi- Lehrer den Pfarrer denunziert. Jezt müssen Hochwürden für ein wahres Wort vier Monate im Gefängnis über die Herrlichkeiten des dritten Reiches" nachdenken lernen.
Kinder am härtesten trifft? Wißt Thr, daß Tausende Ber liner Kinder nicht satt werden, nur notdürftig bekleidet sind, kein Bett zum Schlafen haben und in einer Umgebung leben müssen, die ihr Wachstum unterbindet? Die NS. - Volkswohlfahrt sieht ihre edelste Aufgabe darin, diese Schäden zu ermitteln und zu beseitigen, damit auch diese armen Kinder Gesundheit und Freude haben und auch zur Erholung verschickt werden können. Helft auch Ihr dabei! Erfüllt Euren Kinder die Bitte, die sie Euch mit dieser Aufforderung vortragen.
Werdet Mitglied der NS.- Volkswohlfahrt!"