Kulturkampi in Preußen Merkwürdig verwickeltes Spick"

Die kämpfenden Kirchen

Der Kulturfampf zwischen Nationalsozialismus   und Katholizismus ist keine Frage naher Zukunft mehr. Er hat

Zwischen Paris   und London  

bereits begonnen. Während der Papst und die Beſchöfe ihre Um Frankreichs   neuen Standort fährt fort: Nachdem Großbritannien  , Italien   und Belgien  

Geschosse gegen die braunen Widerchristen noch in diploma­tische Rethorik hüllen, lassen die nationalsozialistischen Kämpfer jede Hülle fallen. Ein Aufsatz Alfred Rosenbergs im Völkischen Beobachter" läßt erkennen, daß man eine Vermeidung des Kulturkampfes im nationalsozialistischen Lager bereits für vollkommen aussichtslos hält.

Alfred Rosenberg  , der von Hitler   eingesetzte Kultur­diftator fühlt sich persönlich getroffen. Gegen ihn vor allem richten sich die Angriffe der Bischöfe gegen das Neuheidentum. Was antwortet er? Er behauptet, daß sich die ehe= maligen Zentrumsführer jest hinter die Ranzeln versteckten. Eine Bewegung sei da, die, von hohen Stellen inspiriert, darauf hinauslaufe, die Kanzel­predigt zum Werkzeug nationaler und sozialpolitischer Be­einflussung zu machen. Rosenberg droht ganz offen. Bisher hätte die Zentrumsführerschaft unangefochten in Deutschland  leben fönnen, selbst Dr. Brüning. Welche Anmaßung, so schreibt Rosenberg, wenn nunmehr im Gefühl neuer Sicher­heit von verschiedenen hohen kirchlichen Stellen dem National­jozialismus nahezu das Recht abgesprochen wird, auch seine Weltanschauung zu vertreten. Besonders unzufrieden ist Rosenberg mit dem Berliner   Bischof Dr. Bares und dem Freiburger Erzbischof Dr. Gröber. Wolle man Märtyrer hervorbringen? Das Märtyrermachen erscheine in diesem Kreise als das lehte Mittel, um religiöse Verfolgungen zu markieren. Zuletzt eine offene Drohung: Nachdem die Parlamentstribüne dem Zentrum verschlossen worden sei, dürfe nicht etwa die Kanzel in der Kirche zum Rednerpult im Reichstag verwechselt werden.

Auch die Germania  " des Herrn von Papen ist wegen des Abdrucks der päpstlichen Botschaft an die katholischen   Jugend­verbände bei den braunen Herren in Ungnade gefallen. Sie wird von verschiedenen Seiten aufs beftigste attackiert. Bor furzem schrieb das Blatt, daß die von Katholiken ge­schriebenen Zeitungen eine besondere staatspolitische Aufgabe in Deutschland   hätten. Was antwortet ihr die offizielle Nazi­forrespondenz? Nach dem neuen Schriftleitergeset gäbe es feine katholische und evangelische, sondern nur noch deutsche Schriftleiter. Der Nationalsozialismus duldet es nicht, daß an dieſem fundamentalen Grundsatz gerüttelt und gedeutelt wird." Dieser Kampf gegen Katholizismus hat sich jetzt auch auf Danzig   übertragen. In einer öffentlichen Versammlung erklärte der nationalsozialistische Senatspräsident Rausch ning, daß der faschistische Senat Danzig   irgendeine Tätigkeit des Zentrums nicht mehr dulden würde. Die Rolle des politischen Katholizismus sei und bleibe ausgespielt.

Welch geringen Eindruck die Anklage des Papstes zur Unterdrückung der katholischen   Jugendverbände macht, daß beweist eine neue Rede des von Hitler   eingesetzten Jugend­führers Baldur von Schirach  . Am Sonntag wurde in Hamburg   eine schwimmende Jugendherberge eingeweiht. 110 000 Hitlerjungen nahmen am Aufmarsch teil. Schirach erklärte vor ihnen, daß es noch immer einen Block tonfes fioneller Jungen gäbe, der behauptet, dieses Recht zur Er füllung besonderer Aufgaben zu bedürfen. Wir bestreiten das, Wir erkennen fein Sonderrecht im jungen Deutschland  au. Hier gibt es nur ein Recht, das Recht des Staates."

Dieser Kampfruf des verantwortlichen deutschen  Jugendführers, der vom Vertrauen Hitlers   auf seinen Posten berufen wurde, ist die Begleitmusik zu den neuen Verhandlungen zwischen dem britten Reiche" und dem Batikan. Hier gewinnt die Meinung, daß jede offizielle Vereinbarung zwecklos set, immer mehr an Boden. Es wurde sogar behauptet, daß die Stellung des päpstlichen Staatssekretärs Dr. Pacelli, der sich für das Konkor

dat einsetzte, aufs ernstlichste erschüttert sei. Wie erbittert die Stimmung in Rom   ist, zeigt auch eine Bemerkung des Osservatore Romano  " gegen die Behauptung, daß ber Hl. Stuhl sich mit der Auflösung der deutschen Zentrums partei einverstanden erklärt habe. Das sei absolut falsch. Mit der Auflösung der Zentrumspartei   habe der Vatikan  nie etwas zu tun gehabt.

Unversöhnlich und unversöhnbar stehen sich die Fronten gegenüber. Der deutsche Katholizismus kann dem Kampf nicht mehr ausweichen. Das gleiche gilt für die braunen Machthaber, die bei ihren meltanschaulichen, Totalitätsansprüchen zwangsläufig mit den kirchlichen Forderungen und Sittenlehren zusammen stoßen müssen. Bielleicht hat Alfred Rosenberg   recht, daß es unter den Repräsentanten des deutschen  Ratholizismus in Kürze Märtyrer geben

wird.

Herzlich begrüß!"

Angebliche Aeußerungen des Trierer Bischofs

Die Frautfurter 3eitung" läßt sich aus Saarbrücken   be­richten: Eine für das Saargebiet sehr wichtige und be­grüßenswerte Unteredung hat zwischen dem Bischof Dr. Bornewasser von Trier   und dem Leiter der Arbeitsgemein­schaft katholischer Deutscher im Saargebiet, Studienassessor Reichert, stattgefunden. In der zweistündigen Unter­haltung wurde u. a. die völlige Uebereinstimmung in der Frage der unbedingt notwendigen religiösen Betreuung desjenigen Telles der katholischen   Jugend festgestellt, der sich nicht mehr in den fatholischen Verbänden befindet. In der Besprechung brachte der Bischof auch zum Ausdruck, daß der Klerus im Saargebiet es als selbstverständlich an­sehe, sich rückhaltlos für die Rückgliederung des Saargebiets an das Deutsche Reich   einzu sezen. Diese Aeußerungen des Bischofs Dr. Bornewaiser, der im Saargebiet großes Aniehen auch bei Andersgläubigen genießt und dessen bischöfliche Autorität sich bisher sehr feaensreich auf das Verhalten des Grenzvoltes auswirkte, werden von der gesamten Saarbevölkerung herzlich begrüßt."

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Vorausgesetzt, daß der erste Teil diefer Notiz auf Wahrheit beruht: der letzte Sab ist nicht richtig. Selbst die Autori­tät des Trierer   Bischofs dürfte zahlreiche Katholiken im Saargebiet nicht davon überzeugen, daß sie für die Rück­gliederung rückhaltlos eintreten müßten. Das gilt auch für zahlreiche Priester im Saargebiet, die die Aus­

DNB. London  , 9. April. Auch die Montagmorgenblätter beschäftigen sich eingehend mit der durch die französische  Antwortnote geschaffenen Lage. Der diplomatische Korre­spondent des Arbeiterblattes Daily Herald" schreibt: Zwischen London   und Paris   ist ein merkwürdiges und ver­wickeltes diplomatisches Spiel im Gange. Die britische  Regierung sucht die französische   Regierung zur grundsäß­lichen" Annahme eines gewissen Maßes deutschen   Aufrüstens zu veranlassen, ohne sich selbst in der Frage der Garantien für die Ausführung eines Abkommens endgültig festzulegen. Die französische   Regierung sucht die britische   Regierung zur grundsäßlichen Annahme der Idee der Ausführungs­garantien und Sicherheitsgarantien zu veranlassen, ohne sich selbst in der Frage der deutschen   Aufrüstung festzulegen. Die Gefahr besteht, daß der Gedanke einer Rüstungsverminde= rung in aller Ruhe beiseite geschoben wird.

Der diplomatische Korrespondent der Morning Post"

bereits getan haben, erkennt jetzt auch Frankreich   endlich

die Tatsache an, daß in seinem eigenen Interesse eine bea grenzte und regulierte Ausrüstung Deutsch  = Iands auf Grund einer Vereinbarung einer unkontrollier­ten deutschen   Aufrüstung mit der Wahrscheinlichkeit eines darauffolgenden Wettrüstens bei weitem vorzuziehen wäre. Die einzige andere Möglichkeit, die Frankreich   gehabt hätte, würde in dem Versuch bestanden haben, sich gegen jede deutsche   Aufrüstung zu erklären, und sie gewaltsam zu ver= hindern. Da aber Großbritannien   das moralische Recht Deutschlands   bereits anerkannt hat und Italien   das juristi­sche und moralische Recht Deutschlands   und, nachdem Belgien  den Gedanken eines Präventivkrieges für Wahnsinn erklärt hat, konnte Frankreich   nicht mehr an Zwangsmaßnahmen denken, bei denen es allein gestanden hätte.

Die Haltung

ſagt: Die französische   Note läßt die britische   Anfrage nach der Vereinigten Staaten  

der Art der verlangten Garantien unbeantwortet. Die Franzosen haben es anscheinend nicht eilig, ihre Bedürfnisse hinsichtlich der Sicherheit zu bezeichnen. Sie wollen offen bar erst sehen, wie das Abkommen aussehen wird, und be­sonders, wie viel Aufrüstung Deutschland   zugestanden werden soll, bevor sie ihre eigenen Bedingungen für die An­nahme erklären. Die französische   Note wird insofern als nützlich betrachtet, als sie den bisher immer verworfenen Grundsatz einer teilweisen deutschen   Aufrüstung annimmt. Zugleich ist es aber klar, daß nach französischer Ansicht eine solche Aufrüstung nur zulässig ist, wenn feine Abrüstung Frankreichs   zu erfolgen braucht. Dies ist der Punkt, in dem Frankreich   sich von dem britischen   Plan wegwendet, und die Wegwendung ist so grundsäßer Art, daß tatsächlich alles darauf hindeutet, daß das einzige praktisch mögliche Abfom­men dem italienischen Vorschlage entsprechen würde, der auf begrenzte Aufrüstung Deutschlands   und Beibehaltung der Rüstungen der anderen abzielt.

Der diplomatische Korrespondent des Daily Telegraph  " führt aus: In einigen Londoner   Kreisen gibt man sich jetzt der Hoffnung hin, daß ein Abrüstungsabkommen schließlich doch erreichbar sein werde. Dies mag dahingestellt bleiben. Es geht aber klar aus der französischen   Note hervor, daß ein Abrüstungsabkommen nicht den britis schen Entwurf zur Grundlage baben würde. Dieser hat nämlich eine wesentliche Verminderung der Land­und Luftstreitkräfte der schwer bewaffneten Mächte vor­gesehen, und nicht lediglich eine Begrenzung auf dem jezigen Stande. Alles, was Frankreich   bereit ist anzubieten, ist eine Begrenzung, die es aus finanziellen Gründen auf jeden Fall hätte vornehmen müssen. Der Korrespondent

lieferung katholischer Interessen an die Hitler- Diktatur be­sonders nach den jüngsten Ereignissen für ein Unglück halten. Vielleicht stehen sie darin der Auffassung des Papstes näher als derjenigen des Bischofs Bornewasser. Dieser ist als katholischer Kirchenfürst an der Saar in einer sehr schwierigen Lage. Wenn er nämlich eine andere Meinung als die obige verträte, so würde er im Reich und an der Saar  der schlimmsten Terrorhehe ausgeliefert sein. Den Vorwürf des Landesverrats" möchte gerade heute kein deutscher  Bischof auf sich ziehen.

Deutscher   Katholikentag 1934 fällt aus

DNB. London  , 9. April. Der Berichterstatter der Times" in Washington   erflärt, daß die Haltung der Vereinigten Staaten   in der Sanktionsfrage", wie von maßgebender Seite verlaute, der Erklärung entspreche, die Norman Davis  im Mai vorigen Jahres mit Billigung des Präsidenten Roosevelt   abgegeben habe.

In dieser Erflärung hieß es, die Vereinigten Staaten würden bereit sein, im Falle einer Gefährdung des Friedens mit anderen Staaten zu beraten. Falls die Staaten auf ihrer Konferenz zu Entscheidung fämen, daß ein bestimmter Staat unter Verlegung feiner internationalen Verpflich tungen einen Friedensbruch begangen habe, und daß Maß­nahmen gegen den betreffenden Staat ergriffen werden soll­ten, würden die Vereinigten Staaten  , falls sie mit dem Urteil übereinstimmen, jede Handlung unterlassen, die ge­eignet wäre, eine solche gemeinsame Anstrengung dieser Staaten zur Wiederherstellung des Friedens zu stören. Der Erklärung Times" Korrespondent   bemerkt dazu, diese müsse aber so aufgefaßt werden, daß sie nur Gültigkeit hat, wenn ein Amerika   befriedigendes internationales Rüstungs­abkommen abgeschlossen wird.

Francois Poncet   nach Paris   abgereist

DRB. Paris, 9. April. Die Pariser Presse meldet aus Berlin  , daß Botschafter Francois Poncet   am Sonntagabend mit dem Nordexpreß nach Paris   abgereist set. Die Bericht­erstatter der Blätter glauben, daß der Botschafter sich mit Außenminister Barthou   über die Lage in Deutschland   und das Abritstungsproblem unterhalten wird. Als wahrschein ficher Rückreifetermin des französischen   Botschafters gibt der Matin" kommenden Mittwoch an.

wurde, wie wir schon berichteten, nach der Absetzung des rebellischen Pfarrers Niemöller vom Reichsbischof ein Kommissar bestellt. Die darüber empörte Gemeinde teilte daraufhin dem Reichsbischof in einem Schreiben mit, daß der Herr Kommissar, wenn er sich zu predigen erlaube, eine geschlossene Kirche vorfinden werde, und daß auch der Zugang zur Kanzel versperrt sein würde.

Dreimal schon hat der Reichsbischof die Suspendierung Niemöllers verfügt. Er hat die Dahlemer Gemeinde nicht beugen können. Zu ihr gehört auch der Reichs. minister von Schwerin Krosigk  . Er hat sich Predigten Niemöllers angehört, als dieser schon offiziell seines Amtes enthoben war!

DNB. Gleiwig, 7. April. Entweder

Wie die Oberschlesische Boltsstimme" meldet, hat das Sentralkomitee der Deutschen Katholitentage beschlossen, den in Gleiwig geplanten Katholikentag in diesem Jahre auss fallen zu lassen.

Protestanten in Rom  ?

Evangelische Freiheit gegen Reichsbischof

Gleichzeitig schreitet die Auflösung im Protestan

Entweder- oder"

Das

Die Neue Zürcher 8eitung" schreibt u. a.: seit dem Februar 1934 wirkende Diktaturregime des Reichs­bischofs Müller und der Machthunger und die Erzesse der Deutschen Christen  " haben aber Millionen Pro= testanten hoffnungslos werden lassen. Die fatholische Front steht dem gegenüber in voller Geschlossen­heit da. Die Stimme, die Kardinal Faulhaber in München  erhebt, findet ihr Echo in den Passionspredigten von Erz bischof Gröber in Freiburg   und Bischof Bares in Berlin  . Der Unterschied gegenüber der sich spaltenden und zer­

tismus trotz aller Umorganisierungen und Verordnungen fleischenden evangelischen Stirche springt in die Augen. 28er

zur stärkeren Vereinheitlichung der evangelischen Kirche haben nur eine äußerliche Wirkung. Im Innern erhält sich weiter fort. Die Diftate des Reichsbischofs Ludwig Müller  der Geist des Widerstandes unter Berufung auf die evan gelische Freiheit.

In München   tagte unter Anwesenheit der Geheimen Staatspolizei eine sehr unruhige Massenversammlung. Es sprach der Bischof der evangelischen Kirche Bayerns Meiser. Im Januar hatte er noch die Trenekundgebung für den Reichsbischof auf Bitten Hitlers   mit unterzeichnet. Heute steht er wieder in vollster Opposition zu der Berliner  Kirchenregierung. Meiser sagte: Wenn der Reich 3= bischof Dr. Müller und seine Synoden weiter im Amte bleiben, so bedeutet dies das Ende der Reformation in Deutschland  . Martin Luther  hat gegen die trdische Diktatur Roms gekämpft. Die pro­testantische Kirche müsse gegen jede irdische Dittatur inner­halb der Kirche kämpfen."

Dieser Oppositionsgeistliche im Lager des Protestantismus erzeugt seltsame und phantastische Meldungen. Angeblich sollen 600 evangelische Pastoren einen Schritt beim Vatikan   unternommen haben, einen geschlossenen Massenübertritt zum Katholis zismus vorzubereiten. Es seien bereits drei Dele­gierte des Pfarrernotbundes in Rom   eingetroffen und hätten gierte des Pfarrernotbundes in Rom   eingetroffen und hätten mit dem Papst und dem Staatssekretär Pacelli   Fühlung genommen. Nach einer anderen Meldung sollen in jüngster Zeit über 2000 Protestanten zum Katholizismus bereits übergetreten sein, um damit ihren Widerstand gegen die herrschenden politischen und religiösen Gewalten zu befunden.

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Es ist sehr schwer, die Richtigkeit dieser. Meldung nach­zuprüfen. Ueber Deutschland liegt Totenruhe. Die Presse beugt sich dem Befehl über die kirchlichen Auseinander­setzungen nichts mehr zu veröffentlichen. Gierig müssen die interessierten Gläubigen nach ausländischen Zeitungen, wenn sie über die inneren Vorgänge in ihrer Kirche etwas erfahren wollen, greifen. Es herrscht Berzweiflungs. Stimmung, oft vermischt mit höchstem kämpferischem Tatwillen. Das zeigt das Beispiel von Dahlem  . Hier

auf evangelischer Sette die Politisierung der Kirche ablehnt und sich mit einer privaten Frömmigkeit nicht begnügt, für den gibt es nur zwei Möglichkeiten: die Führung eines Glaubenskampfes, wie ihn Pfarrer Niemöller, die Ueberreste des Pfarrernotbundes, die westfälischen Protestanten und weite reise der Berliner   Kirchgemeinden unternehmen, oder die Flucht in den Katholizismus: Der Vatikan   wird die Gunst der ungewöhnlichen Stunde zu nügen wissen."

Das Neueste

In den Bayerischen Alpen haben drei Personen den Tod in den Bergen gefunden.

Am Sonntagnachmittag vernichtete ein großer Waldbrand in der Nähe von Berlin  - Frohna 25-30 000 Quadratmeter Kiefernwald.

Im Pariser   Stadtanzeiger" wird die Zahl der in den verschiedensten Berufszweigen des Seine- Departements bes schäftigten Ansländer mit 288 208 angegeben. Der Matin weift darauf hin, daß nach den Angaben des neufosialistischen Abgeordneten Marquet die Zahl der Arbeitslofen im gleichen Departement 180 000 beträgt und fragt, ob die Kontrolle der Arbeitsämter wirklich scharf genug durchgeführt werde.

Im Quartier Latin   entstand am Sonntag eine heftige Schlägerei zwischen antisemitischen und jüdischen Studenten. Als Polizei anrückte, zogen beide Parteien es vor, das Weite zu inchen. Drei jüdische Mediziner hatten bei dem Zusammenstoß erhebliche Verlegungen davongetragen und ließen sich in einer Apotheke verbinden. Sie behaupteten, daß die Schlägerei entstanden sei wegen ihrer Weigerung, feils gebotene antisemitische Flugschriften anzunehmen.

Am Samstagabend strandete vor Arkona( Rüaen) bet dichtem Nebel der griechische 8000- Tonnen- Dampfer Leonidas". Der Dampfer war mit einer Roblenladung von Danzig   nach Italien   unterwegs. Am Bug sind drei Kam­mern voll Wasser gelaufen. Die Lage des Schiffes, das auf steinigem Grund feftiigt, ist recht gefährlich. Zwei Bergungs dampfer befinden sich an der Unfallstelle.

Wie aus Istambul   gemeldet wird, steht die Ausliefes rung Insulls nach den Vereinigten Staaten   bevor.