Deutsche   Stimmen Beilage zur Deutschfien Freifieit Ereignisse und Geschichten

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Freitag, den 13. April 1934

Flüchtling in seiner Stube

Vier kalte Wände. Nahe beieinander. Kleiderschrank, Waschbecken, Bett; ein Sessel, der einstmals mit Samt über­zogen war, dessen Sitzfläche unter der Last der schweren Jahre in sich zusammengeduckt ist: ein Stuhl, der nur wackelt, wenn man ihn anfaßt: Hotelzimmer. Kalt, fremd, unfreundlich, höhnisch, trostlos: Flüchtlingskomfort!

Kalte Wände?... Nur äußerlich. In Wirklichkeit hängen sie voller trüber Gedanken, angesammelt im Laufe von Wochen, von Monaten. Gedanken, die kein freudiger Aus­blick verjagt, wie das einzige Fenster nur den Blick auf graue Mauern gewährt, Gedanken über Recht und Unrecht, über Wenn und Aber, über Sein oder Nichtsein.

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Unablässig grübelt er in diesem Zimmer und erwägt dies und jenes. Und sobald sich die frische Hoffnung zerschlagen, denkt er sich aufs neue einen Plan aus, wie sich ernähren. Um bald darauf abermals dazusiten auf dem wackeligen Stuhl dem Wahrzeichen seiner jetzigen Existenz oder dazuliegen auf dem schmalen harten Bett und sich die alte Frage vorzulegen: was anfangen, bevor der letzte Franken verbraucht ist?... Ist dieser Tag da, dann braucht er nicht mehr nachzudenken, dann löst sich die Frage von selbst.

Aber, er will sich nicht heimlich, wie ein Dieb, von hinnen schleichen. Er ist unschuldig... Er will nicht sterben. Er ist jung. Er will leben. Er steckt voller Kenntnisse. Seit einem Jahre hat sich sein Wissen gewaltig bereichert. Die Ereignisse, mit- und selbsterlebte, haben seinen Gesichtskreis erweitert, haben seinen Geist durchgerüttelt. Hellsehend ist er geworden, dem Sinn des menschlichen Daseins nach­zuforschen, den Unsinn einer Zivilisation zu erkennen, die sogar die nächsten Früchte des Bodens dem ,, Herrn der Erde" vorenthält, so er nicht klingende Münze dafür er­legt... Das Leben, das so einfach schien, hat sich für ihn als Problem aufgeworfen. Was quält er sich mit offenen Fragen ab, auf die es an Antworten nicht fehlt, an Ant­worten, die meist nur Halbheiten sind und in neue Frage­zeichen münden? Schließlich, was nützt alles Philosophieren? Wo es um solch nackte Realitäten geht?

Das einzige große Fragezeichen seines Heute bedeutet: arbeiten, um sein Brot zu verdienen. Schwer will er arbei­ten, wenn es sein muß. Todmüde des abends in die Laken kriechen und plumpsackig einschlafen.

Nur nicht mehr solche Nächte, in denen er nicht zum Schlaf kommen kann, weil ihn die Angst bedrängt, weil ihn die Sorge wachhält um das, was nächstens werden soll und muß: das Unvermeidliche... Zwar taucht dazwischen wieder die Hoffnung auf, die ewige Trösterei, die Gleiẞnerin, die ihm Hilfe, Versorgung, irgendeine frohe Wendung vorgau­kelt: vielleicht gelingt dies, vielleicht kommt jenes... Hirn­gespinste, die in der Frühdämmerung des folgenden Tages verfliegen, wie Schmetterlinge, die zerstäuben, wenn man sie anfaßt.

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Es ist 2 Uhr, 3 Uhr. Müdigkeit- des zermürbten Ge­hirns, der unterernährten Glieder übermannt ihn doch. Das sind die schönsten Stunden seines Daseins. Wenn er nichts davon weiß, daß es Sorgen gibt, daß ihn sein Vater­land ausgestoßen, daß er verloren in der Fremde, unter Fremden herumirrt, verlassen, verarmt, hilflos, eine wehr­lose Beute des unbarmherzigen Schicksals, das so viele Seines­gleichen getroffen hat.

es

5 Uhr. Die innere Unruhe schreckt ihn auf. Selbst der Schlaf unterbricht nicht dieses unausgesetzte Grübeln, wenn auch glücklicherweise unbewaßt. Er will daran denken, daß Tausende dem selben Leid verschrieben sind. Ein Trost soll ja sein, im Unglück Genossen zu haben. Ein Trost? Worin besteht er? Darin, daß er nicht allein zugrunde geht? Soll tatsächlich, im wörtlichsten Sinne, die schändliche Drohung wahrgemacht werden: Juda verr...! So hatte es zu Hause begonnen, in seiner Heimat, die er liebte, aufrichtig, gut­gläubig liebte, wie nur irgend ein Arier. Unflätig, gemein war der Anfang, roh und brutal die Fortsetzung. Verjagt hat ihn sein Geburtsland, in dem allein er daheim war. Demo­krat, gewiß, das war er; das hat er bezeugt in der Meinung, als Deutscher   das Recht und die Pflicht zu haben, an der

Sie sehen sich an

35 Biographien vortrefflicher Männer

Als Deutschland   noch zu den zivilisierten Staaten gehörte, mußten sich die Gerichte mehrfach für die Naziführer inter­essieren. Kaum einer ist darunter, dessen Personalakten in Ordnung sind; kaum einer, der nicht wegen krimineller Ver­gehen in den Kerker oder ins Irrenhaus gehörte; nicht ein einziger grad gewachsener Kerl in der ganzen Garnitur. Das ist dem politisch einigermaßen Orientierten bekannt, und wenn er ein Buch in die Hand nimmt, wie die Sammlung ,, Naziführer sehen dich an!"( Editions Du Carrefour, Paris  ), so geht er mit dem Bewußtsein heran: Was kann da schon Neues drin sein! Aber beim Lesen staunt man, wie vieles in diesem 35 Biographien neu erscheint oder in der Erinne­rung aufgefrischt werden muß. Wie wenige z. B. wissen, daß der junge Hitler sein Geld mit Bilderfälschungen ver­diente, mit jüdischen Freunden im Kaffeehaus lungerte, daß er 1923 Herrn Kahr mit gefalteten Händen seine Liebe zur Monardie versicherte:

Wenn Exzellenz gestatten, werde ich selbst unmittel­bar von der Versammlung zu seiner Majestät( dem Prinzen Rupprecht) fahren und ihm mitteilen, daß durch die deutsche   Erhebung das Unrecht, das seiner Majestät Hoch­seligem Vater widerfahren ist, wieder gutgemacht wird..." ( Aussage Pöhners im Hitler- Prozeß.) Wieviele wissen, daß auch der arische Riesenschwindler Ivar Kreuger   zum Spenderkreis des Arbeiterführers" gehörte?

Daß Göring   am Tage des Münchener   Hitlerputsches anord­nete. den Stadträten müsse mit dem Kolben der Schädel ein­geschlagen werden?!

Wer weiß es, daß Göbbels   sich noch 1923 von den jüdischen Direktoren Blumenau   mit Geldmitteln versorgen

politischen Entwicklung des Vaterlandes teilzunehmen, wie jedermann; als Angehöriger des Reichsbanners die Ansicht zu vertreten, die er für richtig hielt; gegen eine sinnlose Reaktion anzukämpfen, die das arme Deutschland   nur noch tiefer ins Unglück reißen muß.

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Jude?... Er war es kaum. Den religiösen Bräuchen war er früh entwachsen, um als Freidenker sich unbeschwert von der Zusammengehörigkeit mit nur einem Teil seiner deut­schen Landsleute zu fühlen, die, wenn auch nur in rein religiösem Sinne gesondert standen. Waren nicht seine Kameraden wahllos Protestanten, Katholiken, auch Juden? Andern Glaubensgenossen mag es eine Linderung ihres Loses bedeuten, daß sie für ihren Gott leiden! Ihm war es an­fänglich nicht einmal vergönnt, ein Gemeinschaftsbewußtsein mit jenen gleicher Abstammung zu finden, weil der Rasse­gedanke seinem Deutschtum fremd blieb... bis er trot seinem Unglauben zum Juden gestempelt wurde, als den er sich kaum noch ansah, zum Nur- Juden. Ja, jetzt zählt er sich selbst zu diesen Pestbehafteten, er empfindet mit ihnen, daß auch er zum Volk der ewig Verfolgten gehört; er will es empfinden, sie sind seine Genossen, seine Leidensgenossen. Doch eine geistige Beziehung zu jenen, die am unbekannten

naziführer sehn dich an

Zu einem Buch

Hier sieht Europa   nackt, dokumentarisch Spezial- Verbrechertum, bewußt und arisch, Das unbekümmert um die Menschheit- haust. Unfug und Untat in verworr'nen Knäuel; Kein Greuelmärchen, sondern echte Greuel. Die Welt verwundert sich, Europa   graust.

Nur keine Hemmung oder Lustverdrängung: Entführung, Ueberfall, Zerstörung, Sprengung. Weg mit der Menschlichkeit es gilt die Tat! ( Die Wahrheit gegen Propagandadichtung.) Hier seht das Werk: Bedrohung und Vernichtung. Wer glaubt ans Endziel, an den Musterstaat? Und wer dies las und vor dem Tun erstarrte, Der wisse: Dies ist nur die Musterkarte, Ist nur ein Rinnsal von der blut'gen Spur. Darum, sich wappnend gegen braune Horden, Ist der Entschluß in allen reif geworden: Zusammenschluß zur Rettung der Kultur!!

Jordan eine neue Heimat finden mögen, meldet sich nicht. Adolf  , der Städtebauer

Seine Heimat ist nicht Palästina. Sie liegt am Rhein  .

,, Ich weiß nicht, was soll es bedeuten..." Heimatklänge, die ein anderer Jude ohne Glaube in die rührendste Klage gesungen hat, die Emigrantenpoesie jemals sc.uf. Er weiß es jetzt. Ein übervolles Maß von Traurigkeit bedeutet ihm, daß er niemals wieder im Leben ganz glücklich sein wird, falls er der Loreley   nur aus der Ferne gedenken darf.

Er schläft schließlich doch noch einmal ein. Ein Lächeln stiehlt sich aus der Bitterkeit der verkrampften Züge. Und nun weckt ihn der neue Tag.

Neu... Doch alt, weil den voraufgegangenen gleich. Das­selbe Lied und Leid. Ein billiger Schluck wärmenden Kaffees, ein Butterbrot... Er steht wieder auf der Straße. Was tun? Es schauert ihn. Er weiß nicht, was mit sich selbst anfangen. Lebhaft schwirrt es um ihn herum. Men­schen, die ein Ziel haben. Sie stürmen die Treppenstufen der Untergrundbahn herauf, sie springen behende von Auto­bussen ab, sie eilen aus den umliegenden Straßen hervor. Gehen rasch ans Tagewerk. Sie arbeiten. Sie verdienen ihren Unterhalt. Gut oder schlecht: sie haben ihr täglich Brot. Und er? Wie lange noch?... Er sieht Hunderte an sich vorüberziehen und hat keinem zu folgen. Er hat kein Ziel. Ueberflüssig ist er inmitten dieser Menge. Soll er irgend­einen warmen Raum aufsuchen?, im Lesesaal eines Hotels, breitspurig im Sessel, den Wartenden spielen?, in der Depe­schenhalle einer Zeitung die letzten Nachrichten und Bilder studieren, die ihm so gleichgültig sein müssen? Beinahe lacht er auf. Nun ja, es stimmt schon: er spielt den gelangweilten Rentner. Nur daß er keine Renten, sondern gleich das Kapital versett, sein letztes Geld...

Und niemand hilft ihm. Niemand.

Zu keiner Unterstützung hatte er sich gemeldet, solange er selbst noch ausreichende Mittel besaß. Jetzt ist es zu spät. Wieder eine jener Ungerechtigkeiten, von denen die Welt strott? Nicht einmal, andere waren nur klüger ge­wesen, hatten vorgesorgt und waren im Recht. Die übelsten Tage haben sie wenigstens hinausgeschoben. Für ihn sind die üblen Tage da; die Tage, da man vor dem Ende steht. Eine erschütternde Wehklage, und zugleich eine schwere Anklage gegen die gesamte Menschheit. Aber sie verhallt in dem düsteren Wald, an dessen buntscheckigen Bäumen nur Selbst­sucht blüht.

Die Welt predigt Nächstenliebe und ist erfüllt von Eigen­nut... der Menschen, der Völker... und sogar der besser­gestellten Schicksalsgenossen. Ist es wert, in dieser Welt zu leben? Vielleicht nicht. Aber die Natur ist stärker. Unbesiegbar. Der Selbsterhaltungstrieb wehrt sich. Wer lebt, will weiterleben. Will... Aber...

Jodell.

ließ, daß Joseph strebsam mit dem jüdisch demokratischen ..Berliner Tageblatt" wegen eines Redakteurpostens ver­handelte, daß er seine dramatischen Jugendsünden mehreren jüdischen Theaterdirektoren wärmstens ans Herz legte?!

Wem ist bekannt, daß der Landwirtschaftsminister Darre 1927 von der ostpreußischen Landeswirtschaftskammer wegen Unregelmäßigkeiten entlassen werden mußte? Daß dieser selbe Ehrenmann sich zum 38. Geburtstage, 14 Tage nach seiner Ernennung zum Minister, bei Wiesbaden   ein pompöses Denkmal setzen ließ und höchstselbst mit einer Rede tiefster Ergriffenheit einweihte?!

Wer weiß, daß der Vater des nationalsozialistischen Wirt­

schaftsunsinns, Dr. Feder, seine Zinsknechtschaftsfantasien und seine Mitarbeit einst der marxistischen   Regierung Bay­ erns  , dem jüdischen ,, Novemberverbrecher" Eisner, freund­lichst offerierte?!

Daß noch vor sechs Jahren verschiedene der obersten Nazi­bonzen einander Lumpen, Verräter, ehrlose Wortbrecher usw. schimpften?! Daß Herr Rosenberg den heutigen Reichsbank­nazi Schacht noch 1927 in einer braunen Steckbriefbiographie zu den schlimmsten Novemberverbrechern rechnete?!

Wir greifen nur einige der weniger bekannten Punkte auf und fragen: In welcher Partei, in welchem Regierungslager ist jemals so viel Kehricht beisammen gewesen?! Das alles wird in diesem Buche dokumentarisch belegt. Das Buch spie­gelt die edlen Profile der nationalsozialistischen Götter. Halbgötter   und Drahtzieher scharf, treffend und beklem­mend. Es schenkt sich physiologische Erörterungen und läßt Tatsachen sprechen; denn wie unzulänglich erscheint die stärkste Fantasie neben den Tatsachen des dritten Reiches!" B. Br.

Auf den Spuren Ludwigs II.

W. Eckenroth.

Adolf Hitler   hat zur Zeit, als er noch ein simpler Partei­führer mit unsicheren Perspektiven war, einen erheblichen Teil der Gelder, die er von der Schwerindustrie erhalten wie einst hat, in das Braune Haus   in München   verbaut. Er hat sich selbst dabei als dilletierender Architekt betätigt Wilhelm II.  , der auch die Schwäche hatte, den Fachleuten ins Handwerk zu pfuschen.

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Bei Adolf   war es noch etwas anderes: er hat nie etwas richtig gelernt. Er wäre gern Architekt geworden wenn er nur das Zeug dazu gehabt hätte! Deshalb hat er sich von dem Architekten Troost das Braune Haus   hinsetzen lassen, damit es nun die Welt als Adolfs   Werk bewundere.

Seitdem er Diktator geworden ist, ist ihm das Braune Haus  zu bescheiden, nicht mehr repräsentativ genug. Er läßt jetzt den Königsplay in München   neu aufmachen. Zwei große Bauten werden nach den Plänen des inzwischen ver­storbenen Architekten Troost hingesetzt, ein Führerhaus und ein Verwaltungshaus für die NSDAP  . Wer bezahlt? Als Antwort auf diese Frage genügt die Feststellung, daß in Hitlerdeutschland   Staat und Partei eins sind.

Adolf   ahmt Ludwig II.   ebenso nach wie Wilhelm II.   Der letztere war etwas verrückt, bei dem ersteren hat es sich noch bei Lebzeiten nicht mehr verschweigen lassen. Alle drei haben eines gemeinsam: das krampfhafte Bemühen, An­denken zu schaffen für die Zeit nach ihrer persönlichen. Katastrophe.

Furtwänglers welsche Pläne

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Bruno Walter  

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Wie man ,, Weltanschauung" durch Musik propagiert", das wird uns Herr Staatsrat Furtwängler in Bälde zeigen, wenn er mit seinen immer noch nicht ganz juden­reinen Berliner Philharmonikern nach Paris   komment wird. Er wird, wie man jetzt erfährt, nicht nur einige Konzerte leiten, sondern er wird sich auch als Operndirektor Görings den Parisern präsentieren. Und da er ja unbedingt den Franzosen einmal zeigen muß, wie man eigentlich richtig Oper macht, so wird er sich nicht wie der minderrassige mit dem Ensemble der Großen Oper be­gnügen, sondern er wird sich seine Schütlinge aus Berlin  mitbringen. Und, wie sehr gut Informierte wissen wollen, werden das gerade jene Herren sein, gegen die die Wiener  Staatsoperndirektion ein Disziplinarverfahren eingeleitet hat, weil sie als vom österreichischen Staat fest engagierte Sänger gleichzeitig als Gäste der Berliner Oper an Partei­veranstaltungen der NSDAP  . teilgenommen haben. Vielleicht hält der Herr Staatsrat die französische   Oeffent­lichkeit für so schlecht in Theaterdingen orientiert, daß sie P. W. seine Provokation nicht merkt

Zeit- Notizen

,, Apostel", Kriegsknechte und Henker

Der bekannte jüdische Schriftsteller Schalom Asch  , der früher ein großer Freund Deutschlands   war, erklärte einem Vertreter des ,, Pariser Tageblatt" über Hitler  : Als Prophet des Hasses, als Fanatiker der Zerstörung, schritt er nicht vor der widerwärtigen Heuchelei zurück: Er tritt als Friedens­apostel auf! Er, der einen lauteren Pazifisten wie Ossietzky seit vierzehn Monaten im Kerker einem sicheren Tode ent­gegensiechen läßt! Er, der Berta v. Suttners Die Waffen nieder", das Dokument des deutschen Pazifismus, verbrennen ließ! Wer sind die Stügen dieses Friedensapostels? Kriegs­knechte wie Göring   und Röhm, Henkersknechte wie die Fememörder Schulge, Heines!"

La recherche de la paternité

,, Die Frage nach dem Ariertum eines unehelichen Kindes, das wegen Fehlens der Vaterschaftsanerkennung nicht in der Lage ist, Nachweise über seine Abstammung väterlicher­seits beizubringen, wird dahingehend beantwortet, daß ein solches Kind bei arischer Herkunft mütterlicherseits bis zum Beweise des Gegenteils oder wenn nicht die besonderen Um­stände des Falls dagegen sprechen, als arisch anzusprechen ist."( Bescheid des Reichsinnenministers an die Reichsge­meinschaft der freien Wohlfahrtspflege vom 8. 12. 1933.) Das deutsche Rote Kreuz

ist umorganisiert worden, natürlich nach dem Führerprinzip. Bezeichnend ist, daß die Hilfeleistung bei inneren Unruhen nun auch zu seinen Aufgaben gehört. Der bisherige Präsi­dent von Winterfeldt- Menkin   wird durch Herzog Carl- Eduard  von Sachsen- Gotha ersetzt; sein Stellvertreter ist General­oberstabsarzt Dr. Hocheisen. Die Berufung der beiden lautet für vier Jahre, was den Optimismus der Ernenner zeigt.