Deutsche   Stimmen Beilage zur Deutschien Freiheit Ereignisse und Geschichten

Sonntag- Montag, den 15. und 16. April 1934

Die Kulturreaktion in Oesterreich   Neuhochdeutsch" oder:

Wien  , 5. April 1934.

Schon wenige Wochen nach der blutigen Niederwerfung der österreichischen Arbeiter beginnt sich selbst auf kultu­rellem Gebiet der beispiellose Abstieg des Landes zu zeigen. Die Zertrümmerung des großen kulturellen Werkes, das die Arbeiterbewegung in jahrzehntelanger selbstlosester Arbeit aufgebaut hatte, begann mit der Vernichtung der sozialisti­ schen   Kulturorganisationen und getreu nach Hitlers   Vor­bild mit dem Diebstahl ihres Eigentums.

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Noch vor den Februarereignissen begann die Heimwehr­presse eine Hetze gegen die Arbeiterbibliotheken und be­schimpfte sie als Brutstätten des Kulturbolschewismus". Nach dem blutigen Sieg, als die Henker ihre Beute in Sicher­heit zu bringen begannen, mußten die Arbeiterbibliotheken als die ersten daran glauben. Eine Kommission wurde ein­gesetzt, damit sie die Bibliotheksbestände untersuchen und die ,, marxistische" Literatur ausscheide. Aber nun geschah etwas Seltsames; die Kommission erklärte, daß die Biblio­theken von ,, auffallend hohem Niveau" seien und daß nur sehr wenige Bücher ausgeschieden werden müßten. Welche das sein würden hat die Zensurkommission allerdings noch nicht mitzuteilen gewagt. Ein Lob aus dem Munde einer solchen Kommission ist natürlich eine zwiespältige Angele­genheit; es beweist zwar, daß selbst die schwärzesten Mucker nur wenig Anstoß zu nehmen im Stande waren, ansonsten aber ist ein Lob aus dem Munde von Dilettanten, wie sie in der Kommission siten, ganz und gar unangebracht. An der Kommission, die sich anmaßt eine Weltbewegung wie den Marxismus zu sezieren, ist nur eine Tatsache bezeichnend: seitdem es in Oesterreich Arbeiterbibliotheken gibt, wurde sorgfältig darauf geachtet, in ihre Verwaltung keine Buch­händler dreinreden zu lassen, damit jede Möglichkeit der Korruption vermieden werde. Seitdem die Februarhyänen das Arbeitereigentum verwalten", gilt dieser Grundsatz nicht mehr; in der Verwaltungskommission spielt die wich­tigste Rolle ein Herr Guido Zernatto  , einer der Besitzer der Wiener   Buchhandlung Braumüller. Dieser Zernatto ist auch sonst für den heutigen Kurs charakteristisch, als Lyriker von mittelmäßiger Begabung war er Mitglied des Pen- Clubs und hat diesen verlassen, als im Club ein Protest gegen die Hitlerbarbarei angenommen wurde. Bis zum Februar ließ er sich die Wahl zwischen braunem und weiß- grünem Fa­schismus offen.

Die großen Wiener   Volkshochschulen sind von allen Dozen­ten gereinigt worden, die auch nur in den geringsten Ver: dacht geraten könnten, etwa auf dem Gebiete der Physik eine andere Quelle als den Thomas von Aquino   heranziehen zu wollen. Der Ersatz, den der Volksbildungskommissär, ein Herr Lugmayer, den Instituten aufgezwungen hat, ist in keiner Weise zureichend. Man darf ruhig sagen, daß das Werk von Ludo M. Hartmann nicht mehr besteht.

Noch schlimmer als auf dem Gebiet der Erwachsenenbildung macht sich die Reaktion im Schulwesen geltend. Zunächst hat man die Leiter aller städtischen Schulen beseitigt, die im Verdacht standen, Sozialdemokraten oder Freigewerkschafter zu sein. Bis zum Sommer sollen 600 Lehrer und städtische Beamte auf die Straße geschmissen werden; vorwiegend Kon­fessionslose und Sozialdemokraten. Die religiöse Freiheit, die der Friedensvertrag dem österreichischen Volk garantiert, ist also praktisch beseitigt. Von dem Druck, der auf Kon­

fessionslose in Oesterreich   ausgeübt wird, kann sich niemand eine Vorstellung machen. Es heißt buchstäblich für jeden ein­zelnen Konfessionslosen, der in Arbeit steht oder Arbeit haben will: entweder Eintritt in die katholische Kirche   oder Verhungern. Die Arbeitslosenämter vermitteln keinem Kon­fessionslosen Arbeit! Kein Wunder, daß viele Konfessions­lose in die Kirche zurückkehren. Mit welchen Gedanken, das kann sich jedermann vorstellen. Das Regierungsblatt ,, Reichs­post" schreibt in einem Triumphartikel mit zynischer Offen­heit: ,, Nach dem 15. Februar, buchstäblich mit dem letzten Schuß, wurden die Bäche zum mächtigen Strom und die Seel­sorger standen vor der schweren, aber dankbaren Aufgabe, über 22 000 bisher in die Irre Gegangenen wieder der Kirche anzugliedern." Der religiöse Zwang macht sich natürlich auch in der Schule geltend. Selbstverständlich besteht die reli­giöse Freiheit der Kinder nicht mehr, alle, ob konfessions­los oder katholisch, müssen an allen religiösen Uebungen teilnehmen. Dieser Druck wird sich noch verstärken, denn als Ersatz für die auf die Straße geworfenen Lehrkräfte sollen nur noch Absolventen klösterlicher Lehrerbildungsanstalten aufgenommen werden.

Das pädagogische Institut der Sadt Wien  , eine der edel­sten Leistungen der roten Gemeinde, ist durch Entlassung aller modernen Lehrkräfte überhaupt reformiert worden. Menschen von internationalem Ruf mußten verschwinden; an ihre Stelle traten obskure Leute, wie der Jesuitenpater Bichl­mayer oder ein Herr Karl Ernst Buy, den bisher auch in Oestereich   kein Mensch kannte.

Die Zweizüngigkeit der Hauptschulklassen, deren Wert darin bestand, daß auch dem Arbeiterkind der Weg zur

Die Sprache der Barbaren

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Wie schön, wenn OSaf oder STuf Sich um die HaGo sammeln. Hier ward Berufung zum Beruf Und Stammesstolz zum Stammeln.

Die Jungfrau seufzt: NSBOh! Samt ihren BDMesen.

Und manchmal muß die GeStaPo  Gar im Pg.- Heim bremsen.

Und nach der Arbeit: KraDuFreu Sorgt für des Geists Erbauung. Und den, der noch theaterscheu Führt TheaPo zur Schauung.

Der PjaNoBu und die DeuChri Zerschlagen sich die Scheiben. HaJott versteht, mit Energie FüMythos einzuschreiben.

21 2onstra Herr Banse lehrt die WeWiSchaft, Frick Recht mit WeSpoLägern. Wobei Kultur und MiSchlaKraft Sich wechselweis verschwägern.

Wir hübsch die deutsche   HoSpra ist. Klingts fremd den Stubenhockern, Muß erst der große PropaMist Dem Volk die Zunge lockern.

Mittelschule offen stand, ist abgeschafft worden. Damit ist Eine Ehrung

für Arbeiterkinder der Fremdsprachunterricht nicht mehr obligat, er ist allein den Kindern der höheren Schichten vor­behalten. Diese Maßnahme ist um so absurder, als doch ein Land des Fremdenverkehrs sprachkundige Menschen braucht. Aber die Herren von heute sehen nichts außer ihrem Klassen­interesse, das sie eben vor der Konkurrenz der Proleten­kinder zittern läßt. Den Eltern hat man die Möglichkeit genommen, sich gegen die Verschlechterung der Schule zu wehren. Die Elternvereine dürfen weder Sitzungen noch Ver­sammlungen abhalten und die Ausspracheabende zwischen Eltern und Lehrern sind verboten. Gleichzeitig hat man die Unentgeltlichkeit der Lehrmittel eingestellt. Erst nach vielen Gesuchen wird sie einzelnen Kindern zugestanden werden. Wie einst im alten Oesterreich werden die unentgeltlichen Lehrmittel wieder ganz anders aussehen als die Lehrmittel, die die Eltern ihren Kindern kaufen, damit die armen Kinder von vorneherein wissen, daß sie sich eben von den Kindern reicher Eltern unterscheiden.

Der Katholizismus im Deutschen Reich der Hitler und Göring   leidet schwer unter den Verfolgungen durch die braunen Barbaren. Aber weit mehr als den Katholiken im Reich geschieht, geschieht in Oesterreich   im Namen und Zeichen des katholischen Christentums den Arbeitern. Die blutigen Mittel der Gegenreformation aus dem 16. und 17. Jahrhundert feiern im Herzen Europas   ihre Auferstehung. Es ist kein Zweifel, daß der Triumph dieser Methoden nicht von langer Dauer sein wird. Das eine aber ist sicher, daß diesem Triumph des Klerikalismus eine furchtbare Gegen­bewegung folgen wird.

Pariser   Theaterbrief Raqnal, Jacques Klein, Cocteau  

Die erste Aprilhälfte hat endlich einige der Hoffnungen erfüllt, um die man sich bei dem Verlauf, die die Pariser  Spielzeit während der letzten Monate zu nehmen schien, schon fast hätte geprellt wähnen können.

Die Höllenmaschine" wiedergeben wollte; eine Bezeichnung wie ,, Machenschaft der Hölle" dürfte den Intentionen des Autors vielleicht am nächsten kommen.)

Der Oedipusstoff ist Frankreichs   modernen Autoren nicht

Charlie Kaschno.

,, An alle Amtswalter und Mitglieder des Deutschen   Arbei­terverbandes des Nahrungsmittelgewerbes Berlin- Branden­ burg  !

Anläßlich unserer ersten Kundgebung im Berliner Sport­ palast   am Mittwoch dem(!) 17. Januar 1934, ließ mir unser verehrter Verbandsleiter, Pg. Wolkersdörfer, MdR., durch Ueberreichung seines Bildes mit eigenhändiger Wid­mung eine besondere Ehrung zuteil werden. Die darin lie­gende Anerkennung gilt aber in erster Linie allen Amts­waltern und Mitgliedern, die sich in uneigennütziger Weise für das Gelingen der Versammlung einsetzten. Diese Kund­gebung, die nur mit Hilfe aller Arbeitskameraden diesen be deutsamen Erfolg verzeichnen konnte, ist der Auftakt für die weitere Arbeit im Jahre 1934. Heil Hitler!

gez.: W. Wiese, Organisationswart.

Brecht und Eisler  

Bei Editions du Carrefour erscheint in diesen Tagen unter dem Titel ,, Lieder Gedichte Chöre" ein neuer Gedichtband von Berthold Brecht  . dessen Drei­ groschenoper  " ein Welterfolg ist und dessen revolutionäre Dramen Maßnahmen" und, Mutter" mit starkem Erfolg gespielt wurden. Der Band enthält ferner eine Sammlung antifaschistischer Kampfgedichte, die zu den aktuell­sten Fragen Hitlerdeutschlands Stellung nehmen. Er enthält u. a. ,, Hitlerchoräle", Wiegenlieder" sowie die Kampf­gedichte aus dem revolutionären Drama ,, Die Mutter" nach Gorkis   berühmten Roman. Der revolutionäre Komponist Hanns Eisler  , dessen Kampflieder von der Arbeiter­schaft der ganzen Welt gesungen werden, hat die meisten der Brecht'schen Gedichte vertont. Das Buch enthält eine Notenbeilage von 32 Seiten. Es ist der erste Gedichtband dieser Art, in dem gleichzeitig Text und Musik zu einem glücklichen Ganzen vereint sind,

Daß Das Grabmal des unbekannten Soldaten" von Paul ungeläufig. Daß daran die Tatsache schuld sei, den großen Die Vorlesungen über Deutschland

Raynal im Spielplan der, Comédie- Française  " erneut einen Plats gefunden hat, wäre restlos zu begrüßen gewesen, wenn sich das ,, Haus Moliéres" seiner Pflichten gegen den großen lebenden Dramatiker bewußt geblieben wäre. Es kann sich nämlich bei der Aufführung eines derartigen Werkes nicht lediglich um die Tatsache handeln, daß es gespielt wird: nein, wie es gespielt wird, darauf allein kommt es an. Die vorliegende Wiedergabe war aber kurzerhand unter aller Kritik.

Die verdienten Erfolge der beiden letzten Wochen lagen bei den Bühnen Dullins und Jouvets. War Charles Dullin  mit der Ausgrabung eines Fünfakters von Shakespeares Zeit­genossen John Ford   vielleicht dieses Mal etwas weniger glücklich, so hat er mit Les Coqs" von Jacques Klein, dem eröffnenden Stück dieses fast allzu reichhaltigen Früh­jahrsabends, einen besonders glücklichen Griff getan. Jacques Klein war bisher, nur durch die Theatergruppe La Com­pagnie du Rideau", nur für ein enger umschriebenes Publi­kum als Dramatiker erschlossen worden. Les Coqs"( Die Hähne) zeigen ihn als eine jugendliche Begabung, die im Humor und in der Tiefe des Empfindens zu sehr beträcht­lichen Entwicklungshoffnungen berechtigt. Die Schicksale eines Häufleins junger Leute, in deren Studiensaal die Liebe und der Krieg gebrochen sind, wird uns mit anziehendster Anschaulichkeit geschildert und eine vorzügliche Inszenierung tut alles Ihrige, um dem Werk seine gebührende Geltung zu verschaffen. Daß diese Inszenierung Wladimir Sokoloff  " gezeichnet war, verleiht ihr ein besonderes Interesse, denn, in der Truppe Tairoffs geschult, wird dieser zweifellos als Regisseur in Paris   einen weit wichtigeren Platz ausfüllen können, als es ihm schauspielerisch voraussichtlich vergönnt gewesen wäre. Der Darsteller Sokoloff, dessen Pariser   Ruf aus dem Film stammt, war in seinen verschiedenen Debuts auf den Bühnen Rochers Abel Devals und Charles Dullins nicht übermäßig glücklich gewesen: als Spielleiter hätte er sich schwerlich günstiger einzuführen vermocht als durch diese restlos gelungene Einstudierung eines wertvollen Wer­kes, zu dem André Barsacq   das bemerkenswerte Bühnenbild geschaffen hatte.

Als Ereignis ganz besonderen Ranges muß hier jedoch die Uraufführung des vieraktigen Oedipusdramas von Jean Cocteau   verzeichnet werden, das unter dem Titel, La Machine infernale" soeben in der Comédie- Champs- Elysées" zur Uraufführung gelangt ist.( Es wäre natürlich völlig sinn­entstellend, wenn man diesen Titel in deutscher Sprache mit

Tragöden Mounet- Sully   bis in ein würdiges Alter das Schick­salsdrama des Sophocles haben spielen zu sehen, ließe sich wohl schwerlich behaupten. Für Andre Gide   wie für Cocteau  läge die Annahme einer Anregung durch die Freudsche Theorie vom Oedipuskomplex   bestimmt schon wesentlich näher. Cocteau   hat es verstanden, die berühmte Legende aus heutigem Geiste heraus neu zu beleben und dadurch ihren thematischen Ewigkeitswert erneut zu bestätigen. Wenn man von einer gewissen Verschleppung des Expositionsaktes, der auf den Mauern von Theben spielt, abstrahiert, so ist das Werk, das uns in seinen folgenden drei Aufzügen den jungen Oedipus vor der Sphinx, den gekrönten Oedipus und Oedi­ pus  , den Märtyrer zeigt, von brennendem, in keinem Augen­

blick erlahmenden Interesse. Cocteaus Ausdeutung der Sphinx und, am Schluß, die Einführung des Geistes der Jocaste, die, wieder Mutter geworden, dem geblendeten Sohne das Geleit in die Wildnis gibt, während die Vertreter von Staat( Kreon) und Kirche( Tiresias  ) sich in Weis­sagungen über die geschichtliche Rolle des Märtyrers er­gehen, sind obendrein von einer dichterischen Schönheit seltener Art. Die Art, wie dieser Autor, der in der Literatur­geschichte unserer Zeit bisher eine der umstrittensten Rollen innegehabt hatte, sich hier von aller billig- allzubilligen

Nach Beginn des zweiten Semesters 1933-34 dürfte es er­neut von Interesse sein, die Vorlesungen des germanistischen Instituts in der rue de l'Ecole de Médecine kennen zu ler­nen. Professor Henri Lichtenberger  , der berühmte Leiter des Instituts, liest weiter über Goethe und Wagner. Romantische Religiosität, das neue Deutschland   des 19. Jahr­hunderts und deutsche   Syntax lernt man bei Professor Rouge kennen. Professor Tonnelat behandelt den jungen Schiller und den Minnesänger Hartmann von der Aue. Bei Vendryes wird man über gothische Texte und Althochdeutsch unter­richtet.

Politisch interessant sind die Vorlesungen von Professor

Verneil( Straßburg  ) über Die deutsche   Revolution, ihr Ursprung und ihre erste Entwicklung", die Montags von 14 bis 15,45 Uhr im Institut für lebende Sprachen abgehalten werden. Die Vorträge von Hermant über die zeitgenössische deutsche   Wirtschaft". Montags, alle 14 Tage um 14 Uhr, dürften besonders auch Nationalökonomen angehen. Schließ­lich hält der agrégé d'allemand Colleville  , Professor an dem bekannten Pariser   Gymnasium Henri IV  , praktische Uebun­gen im Deutschen  .

Effekthascherei freizuhalten gewußt hat, um einen großen Zeit- Notizen

Vorwurf mit neuem, echtem Menschentum zu füllen, ist hoher Bewunderung wert. Die Diskussion der Einzelheiten eines so wichtigen Bekenntniswerkes würde uns hier freilich zu weit führen.

Der Bedeutung des Anlasses entsprach die Inszenierungs­arbeit Louis Jouvets, der durch den Bühnenbildner Christian Bérard   vorbildlich unterstügt worden war. Jean­Pierre Aumont, ein Oedipus von herrlicher Frische und er­greifender Tiefe zugleich, Marthe Régnier  , das Ideal einer Jocaste im Sinne Cocteaus und, vor allem, Lucienne Bogaert  , die Meisterinterpretin der Sphinx, gaben dieser Vorstellnug auch darstellerisch ein Gepräge sehr seltener Qualität. Pierre Renoir  , Jane Lory, Romain Bouquet   und Jouvet selbst hatten sich im Interesse des Gesamtgelingens, mit bescheideneren Rollen selbstlos begnügt. Es wäre unver­ständlich und tief enttäuschend zugleich, wenn diese erlesene Aufführung eines Werkes von außerordentlicher Bedeutung bei dem Pariser   Publikum nicht einen Dauererfolg finden sollte, der dem Maß und dem Wert der aufgewandten Leistung einigermaßen entspricht. Hans- Adalbert v. Maltzahn

Nur noch ,, deutscher   Rotwein"

Der preußische Minister des Innern hat empfohlen, in allen Fällen, in denen an öffentlichen und privaten Kranken­anstalten zur Krankenbehandlung die Verordnung von Rot­wein geboten erscheint, zu prüfen, ob an Stelle von aus­ländischen Rotweinen nicht deutscher   Rotwein Verwendung finden kann. Der Oberbürgermeister von Köln   hat bereits angeordnet, daß für die Kölner   Krankenanstalten nur noch deutscher   Rotwein verwendet wird.

Ein Edelmann

Der Berliner   a. o. Universitätsprofessor Dr. Helmut Becker, der seit dem Jahre 1928 mit einer Budapester Aerztin, einer Nichtarierin, verheiratet ist, hat sich dieser Tage in Budapest   von seiner Frau scheiden lassen. Becker sollte kürzlich zum ordentlichen Professor der Berliner   Uni­versität ernannt werden, und da er befürchtete, daß die Rasse seiner Frau ihm dabei hinderlich sein könnte, licẞ er sich einvernehmlich scheiden.