4. Gespräche mit Emigranten
Es gibt viele Erklärungen, wie es dazu kommen konnte, daß der Nationalsozialismus in Deutschland gesiegt hat. An und für sich sind sie solange sinnlos, wie man nicht daraus für die Zukunft lernen könnte. Die Wellenbewegung, in der sich die Geschichte der Menschheit abspielt, hat nach der Reaftion des für die ganze Welt verlorenen Krieges einen neuen Nationalismus geboren, nach dem Kazenjammer den Krampf zur Selbstüberschäzung. Nicht Hitler hat den Nationalsozialismus in Deutschland groß gemacht, sondern er, mit einem besseren Instinkt begabt, als die Inhaber der Macht, machte sich zum Nugnießer der nationalen Welle. Die Formen, in denen diese Nuznießerschaft eingetrieben wurden, bewegten sich nicht weniger in Bahnen, die ihm durch seinen besonderen Instinkt vorgezeichnet wurden. Der deutsche Spießbürger hatte im Krieg nicht nur die Abgründe mensch licher Not kennen gelernt, sondern auch und besonders in der Erinnerung wurden diese Bilder farbig die Abwechslung, das Abenteuer, den Reiz des primitiven und romantischen Zusammenlebens. Und so ist es nur allzu ver= ständlich, daß viele der Heimkehrer sich nicht an den mühsamen und regelmäßigen Alltag gewöhnen fonnten, zumal die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in Deutsch land genügend Möglichkeiten zum abenteuerlichen Dasein boten. Hat Hitler zum Aufbau seiner Partei das erwachende Nationalgefühl benutzt, so pflegte er die romantischen Ideale des Spießbürgers, um die Partei zusammenzuhalten.
-
-
Diese Tatsache der Ueberwindung des flein lichen Alltags ist auch unter den Menschen, die emigriert sind, festzustellen. In vielen Gesprächen bemerkt man, daß viele nicht nur vor der verpesteten Luft Deutschlands und der persönlichen Gefahr geflohen, sondern bewußt oder unbewußt auch mit durch die Unruhe, die Sehnsucht, den Alltag zu überwinden, in die. Emigration gingen. Viele, be= sonders der jungen Menschen, die im heutigen Deutschland feine Möglichkeit zu geistiger und wirtschaftlicher Eristenz mehr sahen, haben die Emigration als Möglichkeit benußt, ein neues Leben aufzubauen. Dieses Gefühl, das in den Meisten und nicht den Schlechtesten unbewußt den Entschluß zur Auswanderung befürwortet hat, wird heute zum Motor vieler starker geistiger Kräfte. Es läßt Not und Entbehrung ertragen, es hilft, den Mut zur Berufsumschichtung zu finden und härtet manchen Charakter.
Bei den emigrierten Weißrussen findet man dieses starte Lebensgefühl in weit geringerem Maße. Die Kellner
in den ruſſiſchen Reſtaurants, die Chauffeure der Zaris und die Arbeiter in den Fabriken von Boulogne- Billancourt haben in den meisten Fällen resigniert; nur die zweite Generation, die in der Emigration groß geworden ist, bewahrt noch eine romantische Hoffnung, der harten Arbeit entraten zu fönnen, eine Hoffnung, ähnlich der der Bürger in der ganzen Welt auf ein großes Los oder das Testament eines Onfels aus Amerika . Wir sprachen mit einem der ehemaligen Würdenträger des Barismus, der zuleßt Botschafter des Baren war und lange Jahre nach dem Tod des Zaren noch für ihn residierte.
-
Dieser alte Mann, heute Geschäftsführer eines sehr ange= sehenen Restaurants, gibt offen zu, daß er vom Leben nicht mehr erwartet als die Nutznießung seines kleinen ersparten Kontos bei der Bant. Er weigert sich so sagt er Bücher oder Zeitungen zu lesen, er weigert sich auch über Rußland zu sprechen; ja, fügt er mit leiser Stimme hinzu, vor ein paar Jahren habe er mit tiefem Erschrecken festgestellt, daß er sich nicht mehr erinnern fann, wie es war.. Eine menschliche Ruine, eine menschliche Tragödie, die man nur dann richtig bewerten kann, wenn man weiß, daß seinerzeit
die Menschen in seiner Umgebung nichts als die Bande einer Tradition zusammenhielt. Vergleicht man mit der Haltung dieses Mannes die Haltung des nach England entflohenen Karl Marr oder die Haltung, die Lenin einnahm, als er in der Schweiz lebte, so wird wohl klar, daß es nicht genügt, sich durch sentimentalische Empfindungen an die Heimat zu binden, sondern es müssen sehr starke geistige Kräfte sein. Wir sprachen auch mit einem Südamerikaner, der von der Diktatur seines Heimatstaates verbannt wurde, nachdem er den jetzigen Diftator elf Jahre lang verbannt gehabt hatte. Ein rasendes Temperament entzündet sich an der aufgeworfenen Frage nach der Möglichkeit seiner Rückkehr. Mit wilden Gesten begleitet er die Flut wilder Verwünschungen gegen die jetzigen Machthaber in seinem Lande. Fast scheint es uns nach diesem Gespräch, als sei die Hoffnung dieses Mannes noch aussichtsloser, um so leidenschaftlicher sie ihn erfüllt. Denn dieser Mann ist zum Bersten voll von Haß und Liebe. Er haßt seinen Nachfolger und liebt sein Land. Aber auf unsere Frage, was er machen würde, wenn er seinerseits wieder an die Macht fäme, weiß er nichts zu antworten als die Beschreibung unangenehmer Todesarten für den jezigen Diktator und einige seiner Verwandten, die, wie er behauptet, nur durch Intrigen gegen seine Gutgläubigfeit die Macht erobert haben. Es gibt feinen Grund für die Geschichte, diesen Männern die Geschicke ihrer Länder wieder anzuver= trauen. Die Geschichte handelt nur zwangsläufig. Und da diese Männer ihren Völfern nichts zu bieten haben als Sehnsucht und Haß, gibt es feinerlei Grund, ihnen diese Länder anzuvertrauen. Sie haben weder ein politisches System, noch den Versuch eines politischen Erperiments in der Brusttasche, wenn sie in die Heimat zurückkehren. Sie würden dort anfan= gen, wo sie damals aufgehört haben.
Wie steht es in dieser Beziehung mit den deutschen Emigranten? Es gibt feine der in Deutschland unterdrückten Parteien, denen nicht von Gegnern und Anhängern schwere Vorwürfe gemacht werden. Sicher treffen sie in den meisten Fällen zu, denn sonst wären wir nicht in der Emigra tion. Lebenswichtig handelt es sich für uns darum, bei uns und anderen festzustellen, was wir tun werden, wenn wir wieder in Deutschland sind. Auf keinen Fall dürfen wir da anfangen, wo wir aufgehört haben. Soviel steht fest. Was aber ist zu tun?
In den Zentren der Emigration, in Paris , Amsterdam und Prag sizzen die ehemaligen und die neuen Führer, soweit sie nicht in Deutschland die illegalen Organisationen aufbauen. ( Oder resigniert haben.) In diesen Zentren hatten wir Ge
legenheit zu verschiedenen Gesprächen. Und wenn diese Ge spräche sich immer zunächst um die Zukunft und erst dann um die Gegnwart handeln, so mag dies das deutlichste Zeichen in dem Sinn sein, der oben angedeutet wurde, und der unsere einzige Hoffnung ist. Es darf festgestellt werden, daß. die deutschen Emigranten in ihrer wertvollen Majorität aus ihren Fehlern gelernt haben und sich unausgesetzt mit dem Werden und dem Aufbau einer deutschen Zukunft beschäftigen. Die lächerlichen Methoden der letzten Jahre, einen Mann wie Röhm durch Hinweis auf seine Neigungen vernichten zu wollen oder den Nationalsozialismus damit zu bekämpfen, daß man das schlechte Deutsch seiner Führer zitiert, diese und ähnliche intellektuelle Spielereien haben aufgehört und kommen nicht mehr wieder. Heute tötet nicht mehr Lächerlichkeit, sondern Unflarheit.
-
Wenn diese Erkenntnis sich nicht nur als geistige These durchgesetzt hat, sondern die Wirklichkeit unseres Denkens und Handelns beeinflußt, dann sind wir nicht nur durch die Berufsumschichtung in charakterlicher Beziehung für die Gegenwart sondern auch für die Zukunft unserer Heimat die Sieger.
Auch ein Flaggenkrieg
Zwei Kaufhäuser im Kampfe
Toned
In der„ Deutschen Front" des Saargebiets inseriert die nationalsozialistische Firma Sinn. In Befehlsform. Sie hat den Geist der Zeit erkannt und hält ihre Inserate in parteiamtlichem Ton. Da lesen Sie:
,, Am 20. April und 1. Mai Fahnen heraus. Fertige Fahnen, Fahnenstoffe, Hakenkreuzfahnen, Nationalfahnen usw. Ge brüder Sinn, Fahnenabteilung."
Das läßt sich das braune Warenhaus des Nationalsozialisten Gillet nicht bieten. Es versucht zu überbieten. Auch nicht ungeschickt. Der National
geliefert.
Am Sonntagmorgen ab 9.30 Uhr fann jeder
Stamerad mit Paß bei vorstehendem Fotografen erscheinen. Am Geburtstag des Führers
Anläßlich des Geburtstages des Führers Adolf Hitler findet am 20. 4. 1934, abends 20.30 Uhr, im Lokale Röller ein Appell statt. Es ist Pflicht, daß jeder Kamerad erscheint. Die Kapelle wirft mit.
Heil Hitler! Der Ortsgruppenführer. gez. Kurz.
Leser und beginnt:
„ Deutsche ! Beachtet beim Einkauf von Fahnen, daß dies selben auch aus deutschem Fahnentuch, in deutschen Fahnen: fabriken hergestellt sind. Deutsche Fahnen! Dieselben finden Sie in allen Größen zu billigsten Preisen bei mir. Indanthren, unübertroffen, lichts, wasch, farb: und wetterecht." Nationalsozialisten gegen Nationalsozialisten. Der eine wirbt mit dem Flaggenbefehl und der andere mit dem Nationalgefühl.
SA. Im Saargebiet
Kaum noch getarnt
26. Kameradschaft
Ortsgruppe Völklingen
Dienstbefej
Am Sonntag, den 15. April 1984, abends 8 Uhr, veranstaltet die Ortsgruppe Bous eine Deutsche Weihestunde". Die Völklinger Kameraden treffen sich um 6.30 Uhr am Schlafhaus zum Abmarsch nach Bous . Die Angehörigen sind auch eingeladen.
Paßzbilder
Jeder Kamerad muß auf schnellstem Wege
zbilder
der Größe 6 × 8 besorgen. Die Ausnahme da ur von einem Fotografen gemacht werden. Der Fotograf Paar Hat eine Preisvergünstigung gemacht, und zwar werden 3 Bilder, 2 zu 6X8 und cin gewöhnliches Paßbild zu 7 Fr.
Im Palazzo Chigi in Rom fand am Montag die erste Sigung des Dreierausschusses für die Vorbereitung der Abstimmung im Saargebiet statt. Der Ausschuß, der vermutlich vier bis fünf Tage arbeiten wird und an welchem neben dem Vorsitzenden Aloisi der spanische Geschäftsträger in Bern und der argentinische Gesandte in Rom teilnehmen, soll befanntlich dem Völkerbundsrat Empfehlungen für seine Zusammenkunft am 14. Mai machen, wie die Ordnungsmäßig feit der Abstimmung im Saargebiet zu gewährleisten sei, und wie insbesondere die Bevölkerung jedwede m Druck bei der Abstimmung entzogen werden fann. Ferner sollen die Vorschläge der Regierungsfommission an der Saar geprüft werden zur Aufrechterhal= tung der Ruhe und Ordnung während der Abstimmung. Als Unterlage liegt dem Dreierausschuß der Bericht der von ihm selbst eingesetzten iuristischen Kommission zugrunde. Die juristische Behandlung der Frage ist also der Ausgangs punft, wenn auch die Kommission neben dem JuristischFormalen die politische Bedeutung des Abstimmungsvorganges in Betracht zu ziehen haben wird.
Grabschänder
45 Jahre
Kerker für Kommunisten
Darmstadt , 17. April. Das Staatspreiseamt teilt mit: Am Donnerstag, dem 12. April, begann die dreitägige Straffenatssitzung des hiesigen Oberlandesgerichts unter dem Borsiz des Oberlandesgerichtsrates Küchler gegen 27 in der Heppenheimer Sprengstoff- und Hochverratssache angeflagte Kommunisten. 23 von ihnen werden aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Vor dem Richtertisch häufen sich die von der Polizei sichergestellten Sprengstoffe, Handgranaten, Karabiner und Armeepistolen.
in
Funktionäre der kommunistischen Bezirksleitung Frankfurt a. M. hatten bereits im Jahre 1931 die Parteifunktionäre des Heppenheimer Bezirks aufgefordert, die durch die Nähe zahlreicher Steinbrüche gebotene Gelegenheit zu Sprengstoffdiebstählen im Interesse der Partei nach Kräften auszunuzen. Dieser Weisung folgend, brachen dann auch die Angeklagten Schulz, Helffrich, Karl Gözinger und Eberts unter Führung des in Lindenfels wohnhaften Adam Gözinger in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1932 in zwei Steinbrüche der Firma Kreuzer& Böhringer bei Lindenfels und Winterkasten ein und entwendeten dort etwa 80 Pfund Sprengstoff( Ammonit) und Schwarzpulver, eine größere Anzahl Sprengkapseln und 50 Meter Zündschnur. Diese Beute wurde unter den Beteiligten verteilt und in jorgiam ausgesuchten Verstecken verwahrt. Die gestohlenen Sprengstoffe sollten zur Herstellung von Handgranaten und zur Sprengung öffentlicher Anlagen Verwendung finden. Die Handgranaten fertigte der bereits rechtsfräftig abgeurteilte Georg Kilian aus Fürth mit einer erstaunlichen Geschicklichkeit an.
Zur Erreichung ihrer verbrecherischen 3iele hatten die Angeklagten auch hier die bekannten kommunistischen Terrorgruppen gebildet, wo sie in der Handhabung des Sprengstoffes auf Weisung der Hauptbeschuldigten Schulz und Eberts von den Mitangeklagten Karl Gözinger und Gutsmütel unterrichtet wurden.
Ferner wurden Schulungskurse abgehalten in denen die Sprengung von Eisenbahnschienen und Brücken sowie die Erstürmung und Besetzung öffent= licher Gebäude erörtert wurden. Den gleichen umstürz= lerischen Absichten entsprang auch das Bestreben der Angeflagten nach Schußwaffen, die sie sich zum Teil sogar durch Einbruchsdiebstähle zu verschaffen erdreisteten. Wenn fie heute ihrer Waffenleidenschaft eine harmlose Deutung zu geben versuchen, so können sie hiermit angesichts des vorliegenden Belastungsmaterials keinen Glauben finden.
Nach mehrstündiger Beratung verkündete der Vorsitzende des Straffenats das Urteil, wonach auf insgesamt 27 Jahre und 9 Monate Zuchthaus und 17 Jahre und 8 Monate Gefängnis erkannt wurde.
Kehre zurück....!
Aber bestohlen wirst du trotzdem!
Der Reich sinnenminister hat im Falle des ehemaligen sozialdemokratischen Oberbürgermeisters von Altona , Max Brauer , zum ersten Male die Bestimmung aus dem§ 2 des Gesezes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigfeit angewandt, nach der Reichsangehörige der deutschen Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt werden können, wenn sie einer Rückkehraufforderung nicht Folge leisten, die der Reichsinnenminister unter Hinweis auf diese Gesetzesvorschrift an sie gerichtet hat. Der Reichsinnenminister fordert in einer amtlichen Veröffentlichung im Reichsanzeiger den ehemaligen Oberbürgermeister von Altona , zur Zeit unbekannten Orts im Ausland, auf, binnen drei Monaten nach Deutschland zurückzukehren und seine Rückkehr dem Regierungspräsidenten in Schles= wig und dem Oberbürgermeister in Altona als PolizeiBehörde seines früheren Wohnsizes anzuzeigen. Gleichzeitig wurde das Vermögen Brauers be= schlagnahm t.
Gefährliche Einkaufsreise
Wenn man sich im Zug unterhält
Jm D- Zug Frankfurt- Berlin wurde ein Reisender festgenommen, der sich in abfälliger Weise über die Regierung geäußert hatte. Der Zugführer hatte eine Meldung auf der Strede abgeworfen, daß sich in dem Zug eine Persönlichkeit befinde, die sich mit zwei mitreisenden Amerikanern auf Spanisch unterhalte und dabei die Reichsregierung verächtlich mache. Es handelt sich, wie„ PD." meldet, um einen deutschen Kaufmann, der schon jahrelang in Spanien wohnt und sich zwecks Einkauf von Waren zur Zeit in Deutschland aufhält. Die Bahnpolizei hat den Festgenomme nen nach Berlin weitergeleitet.
Wenn jemand eine Reise fut...
Die ,, Ernsten Bibelforscher" im Autobus
=
Von dem Amtsgericht in M. Gladbach wurde unter dem Vorfis des Amtsgerichtsrats Dr. Dolman von One gegen die 23 Anhänger der Vereinigung Ernster Bibelforscher verhandelt. Die Anklage warf ihnen vor, sich trotz des Verbots der Vereinigung auf Grund des Paragraphen 1 der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schuß von Volk und Staat versammelt zu haben, indem sie sich zum Besuch einer ihrer religiösen Versammlungen in einem ge= schlossenen Omnibus nach Holland hätten fahren las= sen. Diese Fahrt habe ausschließlich dazu gedient, einer verbotenen Vereinigung eine verbotene Sache zu ermöglichen. An dieser Fahrt vom 3. März d. J. beteiligten sich außer Bibelforschern auch Personen, die lediglich die billige Fahrt nach Holland mitmachen wollten. Der Sprecher der Angeflaaten, welcher die Gelegenheit zu religiöser Agitation nicht unbenutzt gelassen hatte, machte geltend, daß er und seine Glaubensgenossen in der Fahrt feine Versammlung er= blicken könnten und sich auch feiner Verlegung des Verbots bewußt gewesen seien. Der Vertreter der Anklage bean= tragte Freisprechung von fünf Angeklagten und gegen die übrigen die Mindestgeldstrafe von 150 Marf, ersatzweise zehn Tage Gefängnis. Das Gericht fam jedoch zu einer Freisprechung aller Angeklagten. In der Begründung heißt es: Das Gericht vermag in der Fahrt im Mutohus feine Versammlung im Sinne des Verhnta fchen, zumal da ja auch Personen mitfuhren, die mit der Vereinigung nichts zu tun hatten.
Inschriften von den Grabsteinen zu beseitigen, die darauf Der anstößige„ Stürmer"
schließen lassen, daß der Tote im Befreiungskampf des Proletariats gefallen ist. Die Hinterbliebenen der Toten sind darüber in großer Aufregung, da sie in feinem Falle die Genehmigung zu einer solchen Handlung erteilt haben Sie werden nicht einmal vorher davon verständigt, sondern es wird ihnen nach Durchführung der Schändung einfach die Rechnung zur Begleichung der Unfosten zugesandt.
( 3. T. A.) Das Verbot, Julius Streichers Stürmer" nach dem Ausland auszuführen, ist nunmehr von der Geheimen Staatspolizei auf Norddeutschland ausgedehnt worden. Es murde streng untersagt, den Stürmer" in Berlin zu ver faufen, da man nicht haben will, daß das Pogromblatt von den in Berlin sich aushaltenden Ausländern gelesen wird.
"