Ein Jahr Göring  

E. Der Nationalsozialismus hat alle seine Versprechungen erfüllt. Göring   aber ist von seinen Propheten und Er­

Verschiebung der Saar  - Abstimmung?

füllern der Größte! Das erzählt uns anläßlich seines Ein Keine Terminfestsetzung im Mai

jahrs- Amtsjubiläums der amtliche Pressedienst. Hören wir: Das Beamtentum ist gesäubert, die politischen Aemter wer­den mit bewährten Nationalsozialisten besetzt" was man zutreffend mit Ueberwindung des Parteistaates und Ab­schaffung des Parteibuchbeamtentums bezeichnet. Im Ge­heimen Staatspolizeidienst( Gestapo  ) wurde eine Volks polizei im lebendigen Kontakt mit dem Staatsbewußtsein des Volkes geschaffen", die in Willkür, Mißhandlung und Folterung jeden Reford gebrochen hat. Derselbe Göring  , der im Interesse von Gefolterten aus feinen Kreisen" den Reklameflug nach Stettin   gemacht hat, läßt die gleichen Scheußlichkeiten gegen Arbeiter und Juden unter seinen Augen in Berlin   meiter betreiben. Sämtliche staatsfeind­liche Organisationen sind vernichtet bis auf die gefähr­lichsten, die den Staat in den sicheren Abgrund führen: SS.  und SA  . Die zur Sicherheit des Staates festgenommenen Verführten bis auf einen geringen Rest wieder in Freiheit gesezt" eine flare Rüge; die Lager sind noch und immer wieder überfüllt. Der Staatsrat wurde geschaffen" viele Hochbesoldete Kopfnicker, deren Arbeit im Verzehren von monatlich 1000 Marf Korruptionsgeld besteht.

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Die parlamentarischen Einrichtungen der Gemeinden wurden beseitigt, alles auf die Stärkung der Staatsautori tät abgestellt"- d. h. die Selbstverwaltung vernichtet, die braune Banden- und Cliquenherrschaft schrankenlos durch­geführt. Gewissenhafte Sparsamfeit, höchste Wirtschaftlich­feit, gegen Korruption und Schuldenwirtschaft" d. h. immer weitere Herabseßung des Wohlfahrtsetats, militä­rische und Partei- Purusausgaben, vielfältige Korruption der braunen Bonzen.

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Strofrecht und Strafvollzug der Zeit angepaßt" der Zeit der nationalsozialistischen Parteiwirtschaft, der Willfür und Menschenquälerei. Amnestie für die natio= nalen Kämpfer durchgeführt" straflos darf der Nazi morden. Das Lehrerausbildungswesen neu gestaltet, neu gestaltet, die Lehrerräte beseitigt, nationalsozialistische Er­ziehungsanstalten eingerichtet" Abschaffung der Schul reform, Militarisierung und Fanatisierung der Jugend durch versflavte Lehrer.

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Die Wohnungsfürsorgegesellschaft gemeinnützige Unternehmungen" verwandelt das waren sie, jetzt sind sie Stätten der Parteiwillkür. Brückenbau und Ausbau von Flughäfen gefördert" der kommende Krieg vorbereitet. " Das Sparkassenwesen wieder gesund gemacht" die vor­her gesunden Sparkassen in die Bankrottwirtschaft des Dritten Reiches  " hineingezogen.

So stellt sich in der amtlichen Beleuchtung Vergewaltigung als Befreiung, wilde Finanzwirtschaft als Gesundung, Kor­ruption als Säuberung, Aushungerung der Aermiten als Sozialismus dar. Die Regierung Göring   wird in der Ge­schichte fortleben- aber als eine Zeit des Tiefstandes von Freiheit und Gesittung als Zeugnis dessen, was der aus­gehende Kapitalismus   durch seine Helfershelfer einem ge­fnechteten Volfe hat bieten dürfen.

Schleift die Kerle!

Der Gaukler Ley

Berlin, 24. April( Jnpreß). Der Führer der Deutschen Arbeitsfront  , Dr. Len, der erst neulich den mitteldeutschen Industriellen in Frankfurt   erklärte: Sie sollen Herr im Hause sein", hielt eine Rede vor den Führern der Berliner  Betriebe. Er sagte: Ich empfehle den Wirtschaftsführern, fich an dem Kompaniehauptmann ein Beispiel zu nehmen,

Wie aus Genf   berichtet wird, soll die Festsetzung des Datums für die Saar  - Abstimmung weiter hinaus: geschoben worden sein.

Genf  , 25. April.  ( Eig. Bericht.)

Es gilt in Genf   als sicher, daß selbstverständlich die Mai­tagung das endgültige Datum des Tages der Abstimmung nicht festsetzen könne, da der Abstimmungsausschuß erst einmal feststellen muß, ob und wie er die Bedingungen der Abstimmung( frei, geheim und unbeeinfluß) Herstellen kann. Auch die letzte Tagung des Saar  : ausschusses in Rom   hat sich in keiner Weise mit der Datumsfestlegung befaßt und selbstverständlich auch keinen Vorschlag an den Völkerbundsrat gemacht.

Im übrigen aber beweist die Nervosität der hitlerdeutschen Seite gegenüber dieser Verschiebung des Abstimmungs­datums nichts anderes, als daß man im dritten Reiche" sehr stark befürchtet, daß das Saarvolk, je länger es Gelegenheit hot, sich seine Abstimmung zu überlegen, um so schärfer und klarer gegen das Schand: und Elendssystem des Nationalsozialismus aussprechen wird.

Der Nationalsozialismus ist daran inter= essiert, daß der Abstimmungstermin mög lichst früh festgelegt wird, denn je mehr die Früchte am faulen Baum seines Regie: rungssystems auch an der Saar   erkennbar werden, um so geringer werden seine Chancen, an der Saar   noch Dumme zu ködern.

Bei der fortschreitenden Verarmung des deutschen   Volkes durch die Schuld Adolf Hitlers  , bei der zunehmenden Unzu­friedenheit und Verbitterung in Deutschland   und bei der wachsenden Kriegsgefahr ist es ja ganz selbstverständlich, daß die guten Deutschen der Saar sich von diesem un= deutschen   Despotensystem immer mehr abwenden und ihre deutsche Freiheit auf dem legten Rest hitlerfreien dent: schen Bodens für eine bessere Zukunft aufsparen.

Lautsprecher Göbbels

Göbbels als Werber

Wir wollten einmal das Entrüstungsgeschrei hören, wenn ein französischer Minister eine ähnliche Saarfundgebung an der saar   französischen   Grenze in Forbach   ab­hielte! Der gleichgeschaltete hitlerdeutsche Blätterwald würde widerhallen von dem Entrüstungsgeschrei der braunen Pseudo- Arier über diese Einmischung" Frankreichs   in die saarländische Politik.

,, Schlagende" Beweise

Drei Hitlerleute gegen eine wehrlose Frau

Die Blut- Terror- Liste nationalsozialistischer Gewaltafte auf friedliebende Saarbewohner fann um einen weiteren in des Wortes vollster Bedeutung!-schlagen den Beweis vermehrt werden.

Am Freitag ging die Frau eines Arbeiters in Burbach  aus der Wohnung einer Nachbarsfrau zurück in ihre Wohnung im Hause nebenan. Die Nachbarin, das ist wegen des Beweises wichtig, war in ihrer Begleitung. Als die beiden Frauen im Begriffe waren, durch die Haustüre ein­zutreten, wollte ein 14jähriges Mädchen, das einer national= sozialistischen Familie angehörte, das Haus verlassen. Ez entstand dadurch ein Gedränge. Die Arbeiterfrau machte das Mädchen höflich darauf aufmerfiam, doch zu warten, bis die Nachbarin und sie eingetreten wären. Da bekam die Arbeiterfrau, als sie sich im Hausgang befand, einen heftigen Schlag mit einem harten Gegenstand auf den Hinterkopf. Wie ihr die Nachbarin später mitteilte, hatte der Vater des Mädchens, der pazifistische Nationalsozialist" Johann 3ey, im Hausflur gestanden, in die Rocktasche gegriffen, einen Schlagring herausgeholt und von hinten her auf die ahnungslose Arbeiterfrau eingeschlagen!

Die Aermfte erhielt zahlreiche Schläge auf den Hinterkopf, so daß sie stark blutete. Gleichzeitig aber famen von der Treppe herab die sicherlich nicht minder, harmlosen National­fozialisten" Jakob Knaul senior und junior( Vater und Sohn). Wie die Nachbarin gesehen hat, war der Sohn n.it einem Militärkoppel bewaffnet, dessen Riemen er mehrmals um die Hand geschlungen hatte, während er mit dem Koppelschloß ebenfalls auf die Arbeiterfran

an der Saargrenze einiching.

Saarbrücken  , 25. April.

Die immer mehr sinkende Hitlerbegeisterung an der Saar  soll mit allen Mitteln wieder hochgepeitscht werden. Das ,, dritte Reich" hat deshalb seine größte Propagandakraft an die Saargrenze ommandiert, wie folgende Meldung des hitleramtlichen deutschen   Nachrichtenbüros aus Zweibrücken  meldet:

Auf der am 6. Mai in Zweibrücken   stattfindenden Massenfundgebung der deutschen Front" im Saargebiet wird Reichsminister Dr. Göbbels   persönlich das Wort nehmen. Seine Ausführungen werden von grundsäglicher Bedeutung sein."

der seine Kompanie schleifen konnte, für den die Leute aber trotzdem durch Feuer gingen." Den Arbeitern empfahl Ven, lieber nicht zu streiken, sondern nicht verantwortungsbe­wußte Unternehmer zu sterilisieren".

Frick in Jerusalem  

Das braune Kamel ist kein Exportartikel

Es geschah ein Wunder und Zeichen: Der Heimwehrkrieger Frick, der im pfälzischen Städtchen Pirmasens   den Weltkrieg verlieren half, der schon auf dem thüringischen Ministersessel täglich seine redliche Portion Juden verzehrte, der hohe Herr Reichsinnenminister Frick hat einen Ausflug nach Palästina gemacht.

Mitten ins Herz des Judenlandes herein, bis nach Jeru­falem magte er sich, wo er sich im King- David- Hotel nieder­ließ- Zimmer und Bett pro Tag und Nase an die zehn Pfund; Herr Schacht hats ja und bezahlt es auch! Zwar hatte sich der hohe Gast inkognito einquartiert, aber die Liebe einiger seiner Untertanen, die noch heute mit wunden Rücken an das verlassene deutsche Vaterland denken, erkannten den Teuren, worauf er ganz plötzlich dem Gesichtskreis des hoch­erfreuten jerusalemitischen Judentums wieder entschwand.

Der Chronist wird sich hüten, Zusammenhänge zu kon= struieren, die er nicht nachzuweisen vermag, aber- Gedanken sind, wenigstens außerhalb der irdischen Paradiese wie Deutschland  , Italien  , Oesterreich e tutti quanti, noch immer zollfrei. Und zu denken gab es genug, als einige Tage nach obigen illustren Besuchen die neue faschistische Partei Palästinas ihre Aufer= stehung feierte.

Sie hört auf den durchaus nicht aufregend originären Namen Nationale Arbeiter- Organisation"( Hisdadruth ovdim Leomith) und hielt am 9. April in Jerusalem   eine, in Tel- Aviv   verbotene Versammlung ab mit viel plakatier­tem Geschrei, braunen Uniformen, die am Aermel die blaue Menore, den siebenarmigen Leuchter tragen, und unter Be­teiligung des ganzen Landes, wie sie sagen, oder, von der Gegenseite gezählt, 400 Leuten aus ganz Palästina. Am selben Tage fand in der alten heiligen Stadt eine Protest= versammlung der Hisdadruth ovdim hakla= tith, der sozialistischen, der freien Arbeiter­organisation", statt, unter freiem Himmel, mit 5000 wohlgezählten Teilnehmern aus Jerusalem   allein!

Aber Zahlen entscheiden in den heute akuten Gegenwarts­fragen nicht, das haben wir in Deutschland   und Desterreich begreifen lernen müssen. Die sozialistisch und freigewerf­schaftlich organisierte Arbeiterschaft bildet in Palästina weitaus die Mehrheit der jüdischen Bevölke rung in Stadt und Land. Ihr Zusammenhang, ihr Ver­antwortungsgefühl, ihre Disziplin bilden den Kern und die fittliche Kraft für die Kultur- und Aufbauarbeit des Juden­volfes in seinem alten Stammland, für dessen Besiedlung und Fruchtbarmachung, ja für die ganze Renaissance des Jahrtausende hindurch in seiner Diaspora gequälten Volfes. Diese am europäischen   Marrismus geschulte Arbeiterschaft wird den fünftigen Jüdischen   Staat schaffen trotz der vier­fachen zahlenmäßigen Uebermacht der Araber, die, besonders ihr Großgrundbesik. mit scheelem Mißvergnügen auf diesen proletarischen Wirtschafts- und geistigen Faktor hinabbliden,

dem die Zukunft gehört. Weder die englische Zwei- Fronten­Politik, die den einen Bevölkerungsteil gegen den anderen ausspielt, noch die Verständnislosigkeit der Araber für den Nutzen der jüdischen Kulturarbeit wird die Entwicklung der mit ungemeinem Idealismus sich durchringenden jüdischen Arbeiterschaft und ihres Werkes aufhalten können.

Was sich aber als weitaus größere, heimtückischere und verderbliche Gefahr am Horipont heute schon abzeichnet, ist derselbe politische und soziologische Vorgang, der sich überall dort abspielte, wo der Faschismus sich durchsetzen wollte. Die Großbourgeoisie erfennt in ihm auch hierzulande das letzte und wirksamite Mittel, um sich gegen die mit demokratischen Methoden vordringende sozialistische Arbeiterschaft an der Macht zu erhalten.

In der zionistischen   Weltorganisation hat sich das reaf­tionäre fapitalistische Bürgertum in dem von dem Polen  Jabotinski mit nationalistischen Kraftworten geführten " Revisionismus" zusammengefunden und hier wie überall in den vom autoritären Faschismus bedrohten Ländern hat sich das um seine wirtschaftliche Position verängstigte Klein­bürgertum dem mit großsprecherischen Phrafen eingeleiteten und vom Großfapital finanzierten Klassenkampf von oben zur Verfügung gestellt. In Palästina ist die Betar  ", das ist die richtungslose jüngere Generation des Revi­sionismus zum Stoßtrupp des für seine Macht­stellung besorgten Unternehmertums zusammengerottet wor den. Mit dem unsinnigen Schlagwort, die sozialistische frei­gewerkschaftliche Arbeiterschaft strebe die diftatorische Allein­herrschaft im Lande mit terroristischen Mitteln an, schloß sich die Beta zur nationaliozialistischen faschisti= schen Organisa ion zusammen; sie wird von dem poli­tisch lebendigeren Teil des Unternehmertums gestützt, mit Geld versehen und im Produktionsprozeß dem freien Ar­beiter vorgezogen und so zur veritablen gelben Streif­brecherorganisation aufgepäppelt.

Damit hat nun die Seuche auch sichtbarlich das Land er­griffen, von dem man am wenigsten hätte erwarten mögen, daß es sich im braunen Barbarenhemd des Nationalsozia­lismus des dritten Reiches" repräsentieren werde. Eine grausig lächerliche Groteske der Menschheitsgeschichte: Die nationale Jugend des jüdischen Bürgertum s in der Farbe seines nationalsozialistischen Todfeindes! Ein neuer Kreuzzug ergießt sich ins hei­lige Land, das wiederum von einer blutigen Idee erobert merden soll, ein Naubzug des Hakenkreuzes, dem sich das Krufenfrenz aus Wien   und das Riktorenbündel mit dem Römerbeil verbündet. Die Verbreitung des Weltfaschismus auf einen Boden, den die jüdische Arbeiterschaft für die sozialistische Menschheitskultur zu gewinnen sich mit be­wundern wertem Jdealismus anschickt.

Die vergiftende Ansteckung trifft hier nicht ein Land, dessen

Nur ihrer gefunden Körperkonstitution ist es zu verdanken, daß die barbarische mißhandelte Frau. die durch die schweren Schädelverlegungen sehr starken Blutverlust hatte, nicht zusammengebrochen ist. Die Nachbarin in ihrer Angst schrie laut um Hilfe und versuchte die Angreifer abzuwehren.

Die aber schlugen wortlos auf ihr armes Opfer ein! Als die drei hitlerischen Prachtgestalten es schließlich für genug hielten, ließen sie von ihrem Angriffsobjekt ab, um sich in ihre Wohnung zu begeben, wobei der alte Knaul be­merfte: Die hab ich dir schon lange audiftiert, daß ich dir den Kopf aufmachen wollte."

,, Prawda"-Verbot aufgehoben

( Inpreß.) Das Auswertige Amt teilte dem Berliner   Sow­jetbotschafter Chintschuk mit, daß das Verbot der Prawda" in Deutschland   aufgehoben ist.

faschistische Umstellung seiner Wirtschaft entscheidenden Ein­fluß auf die ökonomische Situation anderer Länder ausüben würde, aber es wird eine Seele getroffen, und die Psychologie ist für den Sozialismus der ganzen zivili­fierten Erde heute eine nicht zu vernachlässigende Kategorie! Das jüdische arbeitende Volk bringt alle Voraussetzungen mit, ein Bollwert für den sozialistischen   Umbau der mensch­lichen Gesellschaft aufzustellen wenn hier der antidem o- fratische, das Individuum vernichtende, die Selbstverantwortlichkeit und sittlich frei willige Einfügung ins Ganze verachtende Faschis­mus die Oberhand erhielte, wäre der   sozialistischen Zukunft der Völker eine wertvolle aufbauende und schaffende, materiele wie sittliche Kraft verloren

Aber so weit wird es nicht kommen. Als in der Protest­versammlung der freien   sozialistischen Arbeiterschaft in  Jerusalem, zu der auch die organisierte Jugend in ge­schlossenen Zügen mit Gesang herbeieilte, als dort der leitende Redakteur des Dava r", der sozialdemokratischen Arbeiterzeitung in Tel-   Aviv, B. Kazenellenson, in seiner flammenden Anrede ausrief:

Viele haben gemeint, daß das, was in   Berlin geschehen ist, auch in   Wien sich wiederholen werde, aber sie haben ge­irrt; und wieder viele glauben, was in   Wien geschehen ist, werde auch auf uns in Palästina hereinbrechen- ein noch schwererer Irrtum! Wir sind zwar nur ein Teil der ganzen, großen Arbeiter- Weltbewegung, aber wir werden den Traum des Sozialismus verwirklichen, wir, die Urfinder der schaffenden Kraft dieses Landes, wir, die wir den jüdischen Selbstschutz geschaffen und erzogen haben, Haschonmer, wir werden an seiner Kraft jeden feindlichen Angriff zerschellen lassen."

Als der Redner dieses flammende Gelöbnis abgegeben, aus dem jeder ehrliche Sozialist Trost und Zuversicht schöpfen mag, da jubelten die Massen. Die Fanfare dieser seelischen Erhebung schmetterte der anderen, der Versammlung der in die Phrasenwelt des Faschismus Verirrten, eine lebendige Warnung und Mahnung zu: Nimmer werdet ihr auf­halten, was hier die Pioniere der sozialisti= schen Heilslehre aufbauen und vollenden! Herr Frid, der nationalsozialistische Reichsinnenminister  Hitlers, ist fort und die Mussolinischen Zeitungs­artikel find verklungen. Die Nationale Arbeiterorgani­ſation"   Palästinas ist keine dem   deutschen Nationalsozialis­mus sichtbarlich angeschlossene Gruppe, sehr viel mag sie von jenem trennen; aber mag sie sich in den kollektivistischen Zielen, mag fie sich in der Weltanschauung mit den Faschis­men aller Länder und Rassen decken, mag sie selbst organi­satorisch Bindungen mit der den Klassenkampf von oben und die brutale Niedermezelung der Humanität besorgenden reaktionären Kraft eingehen, eines wird ihr nie gelingen: Die fittliche Hoheit, den unbergiamen dealismus, den opferbereiten Aufbauwillen der palästinischen freien Arbeiter: schaft und ihrer sozialistischen Dizini rauringen. Es wird dafür gesorgt sein, daß im orgenland, wo die Rarawanen der Lastkamele ziehen, das braune Kamel fein Importartikel wird.

Dr. Gustav Slekom,   Jerusalem.