Das bunte Matt .Deutsche Freiheit", Nummer 96 Donnerstag, 26. April 1934 Die(Quittung Von Ärnolö l^weig Gewehrgeschosse kommen schräg angeweht, schlagen auf, es stäubt, sie fliegen weiterhin über die Köpfe deutscher In- fanteristen, schlagen irgendwo jenseits des Grabens end- gültig ein. Die weißen Wolken des Schrapnells entladen einen Guß von Blei, senkrecht, von vorn, von rückwärts,' manche ihrer Kugeln finden den schmalen Ritz, den der vorderste Grabes in die weit hingelegten Felder reißt. Granaten singen herbei, gehen zu kurz nieder, zu weit, schlagen mit einem tödlichen Krachen ein Loch in die braune, noch trockene Erde. Der Schützengraben, diese dünne Linie, zackig hin und her, tief gehöhlt, ist ein fast sicherer Aufent- halt im Vergleich zu der sechshundert Meter breiten Ebene, die zwischen ihm und dem zweiten Graben ganz sanst an- steigt. Dies die Szene, aus der sich sogleich eine ganz winzige und beinahe unbedeutende Handlung-begeben wird, die man mir erzählte und die ich gelaunt bin, nicht zu verschweigen. Schützenfeuer auf weitem Abstand. Die russischen Salven werfen Massen schlecht gezielten Bleis heran! unsere beiden Linien antworten bedächtiger, der Major in der zweiten horcht genau und befriedigt hin, findet alles gehörig und richtet sich wieder nach vorwärts, gegen den Feind. Der Acker vor ihm stäubt wie gepeitscht. Ehe er jene fern feuernde dunkle Reihe in das Reich seines Glases zieht, von der ihm gesetzt ist, zu machen, daß sie nicht mehr schieße, verstumme und weiche, zielt er mit einem Blick, der nur flüchtig gemeint ist, auf seine erste Kompanie, deren Entserntheit von sechs- hundert Metern das gute Glas sehr vermindert, und er- staunt, und prüft genau, und begreift nicht, was er gewahrt: dort vorn strahlen eben nicht mehr als zwanzig Blitze aus den Läufen, es müssen aber zweihundert sein. Erst erschrickt er, dann errät er— da eine Feuerpause jetzt undenkbar ist—, daß sie dort vorn mit Munition sparen müssen: zwei Herz- schlüge danach, während das Blickfeld langsam rechts seit- wärts wandert, trifft es aus einen Mann, der Zeichen macht, einen Winker: der Oberleutnant neben ihm bemerkt ihn auch und sagt sehr erregt das Wort, das ihm selbst sogleich kommen wird:„Verschossen, sie haben sich verschossen." Und die beiden Offiziere blicken einander bestürzt an, fegen gleich- sam über das behagelte Land hin und sehen wieder einer in die Augen des anderen. Die erste Kompanie des Bataillons ist vorgegangen und wühlt sich schnell ein. Die beiden anderen sind gefolgt und haben sich weiter hinten auch ein- gegraben. Zwischen den beiden Stellungen gibt es noch keinen verbindenden Kanal: dazu ist keine Zeit mitten im Gefecht. Und nun soll die vordere Linie schweigen? Kein Zweifel, daß der Feind es bemerkt: setzt er seine Massen zum Sturm an, so muß das ganze Bataillon zurückgehen oder... Der Major läßt in seiner Nähe das Feuer stoppen und schreit den Leuten zu, worum es sich handelt: Freiwillige vor, mit Munition zum vorderen Graben. Die Musketiere sehen zweifelnd und verlegen vor sich hin, schielen rasch auf das stäubende Feld, auf das soeben zwei Granaten schlagen, eine blindgehend, die andere einen Brunnen Erde aufjagend, und schweigen. Sie schwiegen, und der Major begreift sie sehr gut. Noch zögert er, irgendeinem oder mehreren den Befehl zu geben, dem jeder gehorcht: aber die da vorn schießen nicht mehr, sie winken— und er, dem schon der Befehl sich im Munde formt, wiederholt das Wort von vorhin, dieses un- wirksame Wort: Freiwillige vor! Der Gemeine Faustin Krupps legt das Gewehr beiseite, steht stramm und meldet sich bereit. Dieser Kruppa, ein Oberschlesier, dient sein zweites Jahr und gehörte im Frieden zu den schlechtesten Soldaten des Bataillons, mit dem sich die Unteroffiziere und der aus- bildende Leutnant vergeblich geschunden haben. Er turnt elend, er leistet in der Instruktion jene Antworten, von denen die Witzblätter leben: seine Unsauberkeit erregt den Widerwillen selbst der Stubenkameraden, und die Langsam- kcit seines Wesens vermag jedermann außer Fassung zu bringen. Nur zwei Dinge gelingen ihm: er schießt leidlich, wenn er lange genug zielen darf, und er benutzt Deckungen im Gelände wie ein pirschender Fuchs. Aber jetzt steht er stramm da, krummbeinig, das gelbliche Gesicht schwarz be- ivachsen, und wird ausrecht über das Feld zu laufen ver- suchen. Der Major hat keine Zeit, sich zu freuen: er kontrol- liert, wie man den Mann hastig mit Patronentaschen be- hängt: ein Tornister wird ausgeschüttet und wieder voll- gestopft: er berechnet eilig die Zahl der Geschosse, die in den Packungen enthalten sind, aber ein Unteroffizier meldet sie: achthundertvierzig Patronen, und sie stimmt. Und jetzt erst, wie Kruppa im Begriff ist, aus dem Graben zu klettern, schwer behindert von der Last des vielen Metalls, überkommt ihn die Freude: der erlösende Uebermut, daß es gehen wird. Mündet in cin-m beglückenden Spaß, und er droht ihm mit erhobenem Finger:„Daß du mir ja die Ouittung bringst! Im deutschen Heere wurde je? erhaltene Patrone vom Emp- länger sogleich bescheinigt— sonst, unter ruhigen Umständen, wenn die Zeit dazu geeignet war... Kruppa verläßt den Graben. Erst läuft er im Bogen links vorwärts, aber achthunbertvierzig Patronen haben ihr Ge- wicht und so geht er bald im Schritt. Der Major behält ihn im Felde seines Glases. Aber dies ist nur die äußerlichste und schwächste Geste einer leidenschaftlich inneren Ber- bundenheit: die Seele spannt vom Auge des einen zum Rücken des anderen einen mütterlichen Strang zwischen dem Befehlenden, der da liegt, und dem freiwillig Gehorchenden, der dort geht wie ein bedächtiges Tier, umstäubt von den kleinen Wolken bleiernen Mords, gelassen wie einer, der kraft eines gewöhnlichen Wunders weiß, daß die beste Art des Ausweichens in dieser Lage verlangt, die Gefahr recht kürzesten Weges zu durchschreiten. Der Major fühlt, wie der andere vorwärts kommt, eine immer gelassenere Ruhe: ihm ist, jenem kann, kann nichts zustoßen, solange er selbst hier in Sicherheit liegt und ihn mit der Seele umhüllt, die ihm starr aus den Augen tritt: und darum erschrickt er nur ganz kurz und oberflächlich als Kruppa sich plötzlich niederläßt, sitzt, sich hinlegt, aus dem Bauche ausstreckt: der ruht nur aus, weiß er genau, der ist nicht getroffen, Verwundete stocken jäh. er ist nur müde, achthundertvierzig Patronen haben ihr Ge- wicht. Der Leutnant neben ihm sagt:„Ten Hots." Der Major zuckt die Achseln und denkt: Unsinn. Solange ich nicht selber hier in meinem lebendigen Innern den Schlag spüre— und der Gedanke verläuft im Dunkel der Spannung, wann denn der Liegende: jetzt schon richtet er sich auf. Er geht. Er mißt das Feld mit seinen großen Schritten wie ein säender Bauer, das einzig Aufrechte in der Ebene, überjagt von den Geschossen der Feinde, die von vorn kommend ihn überfliegen, der Freunde, die von Hintenher über seinen Nacken pfeifen. Ter Major schätzt den Abstand bis zum Ziel: noch hundert Meter. Er bildet sich die gespannten Gesichter der Kameraden ein, denen der Geher eine Gabe bringt, not- wendiger jetzt als Nahrung, Schlaf und Tod. Der Leutnant sagt ganz verwundert:„Wahrhaftig, er schaffts!" Eine Granate wirft sich zur Erde, wie ein teuflicher Vogel steil auf sein Netz stürzt, brüllend vor Freude: aber Kruppa sieht sich nur um nach ihr. und der Major fühlt auf seiner eigenen Gesichtshaut die verängstigte Miene, die er nicht sehen kann. Kruppa springt in den vorderen Graben: der Leutnant sagt:„Hurra!" Der Major setzt das Glas ab: er muß sich ausruhen. Er weiß nicht, ob diese Zeit lang war oder ganz kurz: nur, daß innerhalb zweier Minuten bort vorn das Feuer wieder beginnt, und daß er den Hauptmann zur Rede stellen wird, weil er erst jetzt mit den Schüssen wird sparen lassen. Da ihm das Herz wieder ruhiger schlägt in der Brust, nimmt er das Glas aus: ja, Schüsse blitzen wieber wie vorhin. Wie? Ein Mensch steigt aus dem Graben dort, steht da, beginnt zu laufen? Der Major spürt einen Ruck: die Ell- bogen richtig in die Seiten gesetzt und die Fäuste geballt, kommt einer im Dauerlauf daher, ganz gerade auf ihn zu, in dem langsamen und ausgiebigen Trabe, der auf dem Kasernenhof eingeübt ist. Jsts Kruppa? Hat der Hauptmann etwas ganz Wichtiges zu melden? Er prüft sofort die feind- liche Linie, aber er merkt keine Veränderung und auch die Batterie drüben hat sich noch nicht besser eingeschossen. Ucber das rauchende, umheulte, umdonnerte Feld läuft der Soldat, grau im grauen Himmel, schlank und ohne Gepäck, er springt über einen Stein, er biegt um ein Granatloch, er läuft. Der Leutnant sagt:„Da bin ich doch neugierig." Der Major sieht, jetzt schon ohne Glas: in das rote, keuchende Gesicht des Sol- baten: zwischen dem zweiten und dritten Rockknopf steckt etwas Weißes, die wichtige Meldung, diese Nachricht, die ein Menschenleben wert gehalten wurde. Hände strecken sich dem Angeklagten entgegen und Helsen ihm hinab. Er stöhnt, aber er steht stramm, reißt den Zettel hervor und hält ihn, dem Major entgegen. Der entfaltet, liest:„Achthundertvierzig Patronen empfangen, Dietrich, Hauptmann"— und sieht wortlos dem Gemeinen ins gleich- mütige Gesicht. Er weiß nicht, was er sagen soll, denn dieses Gesicht drückt nur aus: alles in Ordnung, Befehl ausgeführt, die Ouittung. Darum sagt er schließlich, mit einer väter- lichen Zärtlichkeit, von der er wenig in die Stimme fließen läßt:„Gut, mein Sohn. Kriegst dein E. K. Wegtreten." Kruppa wundert sich etwas über den Ton, den er noch nie gehört hat, aber er freut sich so viel mehr, daß er die Ber- wunderung sofort vergißt: er tritt weg, das heißt, er begibt sich zu seinem Gewehr. Der Mann, der die Welt kennt H. V. Morton Ein junger Mann steht hinter dem Ladentisch des Reise- büros und behandelt seine Klienten mit der Ueberlegenheit eines olympischen Gottes. Schnell und klar gibt er den Reise- lustigen, die sich um ihn drängen, Auskunst, während seine Finger mechanisch in Kursbüchern und Reiseführern blät- tern. Mit unendlicher Geduld behandelt er die erregten alten Fräuleins, die genauestens über alles informiert sein wollen, nachdem sie einen anderen Angestellten stundenlang gequält haben und nach der 144sten Frage abgefertigt wur- den. Der junge Mann beruhigt sie, und schließlich ziehen sie begeistert ab:„Welch ein reizender, liebenswürdiger junger Mann." Jüngere Frauen nennen ihn einen„feinen Kerl", und Backfische drehen sich nach ihm um und sagen:„Ist er nicht süß?" Der junge Mann ist hübsch sonnengebräunt. Die besondere Atmosphäre des Globetrotters umschwebt ihn. Obgleich er im Grunde Engländer ist, hat er den Charme zwölf fremder Nationen in sich. Im Winter, als man nach Italien und Aegypten fuhr, standen hunderte Reisende staunend vor diesem jungen Mann und bewunderten seine Weltkenntnis. Es gibt keine Stadt auf Erden, die er nicht kennt. Er könnte Ihnen einen Straßenplan von Trieft ebenso schnell auszeichnen, wie eine Karte von Moskau . Er ist ein lebendiger Wegweiser, der bald nach Brighton , bald nach Bagdad weist. Die Männer bewundern sein Wissen: die Frauen seine Sicherheit. Sie fühlen, daß dieser Mann niemals in einen falschen Zug steigen würde ober einen falschen Anschluß bekommen könnte. Bei Vergleichen mit Ehemännern auf Reisen kommt der junge Mann, der die Welt kennt, immer gut weg. Tie Ehemänner verlieren ihren Paß, sie geraten wegen des Ge- päcks in Aufregung und schlagen Krach, sie stoßen die Frem- den durch ihr grobes Benehmen ab und mißtrauen offen- herzigen neuen Bekannten. Aber, der junge Mann aus dem Reisebüro kennt die Welt und weiß seinen Weg. Er behält immer seine kühle, klare Ueberlegenheit. Es genügt, den jungen Mann zu beobachten, während er eine Gruppe von Oster-Touristen abfertigt, und man er- kennt, baß er seine Kenntnisse richtig verwertet. Ernsthaft hört er dem komischen Mann zu, der für eine Reise nach Paris seine mageren Beine in Riesen-Pelz- pantosfel gesteckt hat und mit gewohnter Schnelligkeit sagt er ihm, daß der Zug, der 12.13 Uhr von Calais abfahre, um 16.23 Uhr in den Gare du Nord einfahre. Eine fast väterliche Güte ist in dem Ton, in dem er einem winzigen, kindischen Grotzmütterchen versichert, daß Bade- karren»nd Strandkörbe ein natürliches Zubehör des Siran- des von Bornemouth seien: eine Sekunde danach berät er eine grauhaarige Dame mit der Fürsorglichkeit eines Soh- nes und schlägt ihr vor, 3.43 Uhr den Zug von Paddington zu nehmen. So könne sie ihren Tee auf dem Weg nach St. Joes trinken. Und dann wendet er sich mit derselben beruflichen Nachsicht einem jungen Mädel zu. Sie gehört zu dem Typ junger Mädels, die junge Männer immer mal aus den Armen wilder Banditen aus dem Riviera-Expreß befreien wollen, aber niemals befreien. Sie hat schon eine Weile gewartet, und ihre Augen blicken slehent- lich auf diesen mustergültigen jungen Mann. Aber der junge Mann, der die Welt kennt, hört sie an. als wäre sie eine plappernde Puppe und erklärt ihr twnn — ohne einen Hauch von Galanterie— es gäbe für sie sieben ausgezeichnete Züge von Milano nach Como , wenn sie unbedingt via Taronno fahren müsse. Sie dankt und wen- det nochmal ihren Augenausschlag an: aber der junge Mann spricht bereits zu einem Mann mit langem weißen Backen- bart über Brightlingfea. Nachdem er die letzte reiselustige Jungser abgefertigt hat. greift der junge Mann nach seinem Hut und macht sich auf den Heimweg. In Brixton steht ein kleines Haus in einer Straße auS vielen rleinen Häusern, die sich so ähnlich sehen, baß die Frauen Goldfischkugeln und Blumen vor daS Fenster stellen, damit ihre Männer den Weg ins Heim zurückfinden. Auf ein solches Haus geht„der Mann, ber die Welt kennt", zu. Er öffnet die Tür mit seinem Schlüssel und in der Diele steht Du kennst den jungen Mann nur beruflich und erwartest Haufen von Saratoga-Koffern. und einen ge- schnitzten Tisch und chinesisches Porzellan und vielleicht auch einige dieser scheußlichen Wanderstäbe, die von selbst mit dem Wanderer mitwandern.— Nichts dergleichen.— In der kleinen Diele steht allein ein Hutständer, der seine Mahagony-Arme gierig nach Hüten ausstreckt. Der junge Mann lauscht. Dann geht er auf Zehenspitzen in das Zimmer, in dem eine blonde, zarte junge Frau ein Baby einwiegt. „Guten Abend. Perce," sagt sie.„War heute viel zu tun. Lieber?"„So, so— es geht," antwortete er.„Ein bißchen Paris— Nizza— Schweiz Was gibts zum Abend- brot?"„Sardinen." Es muß Abwechslung in das Leben eines Mannes brin- gen, zum Abendbrot Sardinen vorgesetzt zu bekommen, nach- dem er vorher Fremden lange zugeredet hat, den Kaviar wenig bekannter Restaurants des Kontinents auszu- probieren. Der junge Mann lächelt und sagt:„Gut." Und dann sitzen sie beim Essen, und er scheint sich für das ausgewachsene blaue Kleid ihm gegenüber sehr wenig zu interessieren. „Effie," sagt er plötzlich,„ich möchte Dich über Pfingsten so gern nach Paris führen." Lieber, aller Junge," flüstert sie,„es ist wirklich eine Schande, daß Du noch nie im Ausland warst. Du möchtest doch so gern hinreisen, nicht?— Bielleicht, wenn Du mich nicht geheiratet hättest..."-, Er geht zu ihr und küßt sie. „Perce," fragt sie.„wohin reisen wir diesen Sommer in den Ferien„Na wie immer, denk' ich."„Ich habe dieses Southend schon so—o—o über," stöhnt sie. „Könnten wir nicht nach Ramsgate ...?" Der Mann, der die Welt kennt, steht auf und geht sorgen- voll im Zimmer hin und her, dreht sich dann zu seiner Frau um und sagt— so unentschieden, wie niemals, wenn er von den Reisen anderer spricht: „Ich werde sehen, was sich machen läßt." Modernes amerikanisches Denkmal Die Amerikaner haben stets aufs neue grandiose Einfälle. Jetzt bereitet man die Errichtung eines Denkmals vor, das dazu bestimmt ist.„die Moral des amerikanischen Volkes während der Srisenzeit" zu verherrlichen. Und das wird keine kleine Angelegenheit werden! Das Denkmal wird aus einer hundert Meter hohen zylindrischen Säule bestehen, die auf einem immensen runden Sockel ruhen wird. Rund herum werden Marmorfiguren gruppiert werden. In ber Tat wird man allegorische Darstellungen des„Bankrotts der Finanz- institute", der„Politischen Korruption " und des„Zusammen- bruchs von Handel und Industrie" bewundern können. Diese Allegorien werden von geflügelten Genien überschattet, die den Mut, den Glauben und den Idealismus darstellen. All daS wird mit dem Geld der 48 Staaten der Union erbaut, die sich zum Ruhme der„amerikanischen Moral in der Krisenzeit" zusammengetan haben. Ein Bauwerk, das wirk- lich sehr erhebend zu werden verspricht! Gin Kapoleon-Turm geborsten Fünfundfünfzig befestigte Türme schützten einst die eng- lisch« Küste gegen einen Angriff Napoleons . Bor 120 Iahren war das die modernste Besestigungsart der Welt Unein- nehmbar, wie heute die Betonklötze der französischen Ost- grenze. Aber heute hat England keinen französischen Ein- fall mehr zu fürchten, die 33 Türm« haben ihre Schuldigkeit getan. Napoleon ist nicht gelandet und so stehen sie als histo- rische Zeugen an den Küsten. In Eastbourn ist nun einer dieser Türm« geborsten, durch eine Erdsenkung bekam er einen gewaltigen Riß und bald werden nur noch 34 Türm« über den Kanal dräue«.
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2 (26.4.1934) 96
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