Nr. 87. 14. Jahrgang.
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Kommunales.
Dienflag, 13. April 1897.
erwähnt, durch eine Ministerialverfügung aufgehoben, nach welcher und lief davon. Als der Beamte, der ihm nachsetzte, ihn an der Jerufalemerunter allen Umständen jegliche Musik und Konzerte, Vor- und Schau- straße einholte, warf er sich zu Boden und stellte sich so, als ob er Stadtverordneter Dr. Stryk, der frühere Vorsitzende der stellungen von Personen in Konzertlokalen und an sonstigen öffent- von Krämpfen befallen wäre oder Gift genommen hätte. Er wurde Stadtverordnetenversammlung, ist am Sonntag Mittag 12 Uhr, lichen Orten, nicht erlaubt seien. Durch das Verbot fällt in dieser in die Detentionszelle gebracht, um heute Morgen der Kriminals 68 Jahre alt, einem Schlagfluß erlegen. Herr Stryk war bekanntlich Woche jede Voltsbeluftigung aus. Ob der Minister wirklich von der polizei zugeführt zu werden. Als man nach einer Weile zusah, was selbst vielen unserer Kommunalliberalen zu lammfromm. Als es wunderlichen Meinung beseelt ist, daß es jemals möglich sei, er mache, stellte sich heraus, daß er einen Selbstmordversuch unterfich im Jahre 1892 darum handelte, an Fordenbeck's Stelle einen die Berliner Einwohnerschaft durch irgend welche Mittel zu vernommen hatte. Die Wunde, die er sich am Halse beigebracht hatte, neuen Oberbürgermeister zu wählen, schien sich Dr. Stryck für die frommen? war so erheblich, daß man den Verletzten zunächst einem Krankens Kandidatur des Landraths Stubenrauch, die Don oben her hause überweisen mußte, in dem er als Polizeigefangener gehalten Das Polizei begünstigt wurde, Sonntagsruhe während der Feiertage. murde, zu interessiren. Als ihm zum Vorwurf präsidium theilt über die Sonntagsruhe während der bevorstehenden wird. gemacht wurde, daß er einer Aufforderung des Oberpräsidenten Feiertage folgendes mit: I. Am ersten Oster - und Pfingst= von Achenbach zu einem Besuch in dieser Angelegenheit Folge Feiertage dieses Jahres dürfen im Handelsgewerbe, fo- die Feuerwehr nach einem unbenannten Grundstück auf dem Danziger Brand eines Karouffels. Am Sonntag gegen 10 Uhr wurde geleistet habe, fiel aus seinem Munde das für ihn verhängnißvolle weit der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen stattfindet, Felde an der Weißenfeer Grenze berufen, woselbst ein großes Karoussel Wort von unserm Borgesetzten". Unter dem Sturm der Entrüftung. Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter nur nach Maßgabe der folgenden in Flammen stand. Bei dem Eintreffen der Löschmannschaften war den dieses Wort des ersten Selbstverwaltungsbeamten der Stadt Bestimmungen beschäftigt werden: a) im Handel mit Milch, mit das ganze leichte Bauwerk schon in Flammen aufgegangen, so daß Berlin erregte, legte Dr. Stryck sein Amt nieder; er wurde zwar Back-, Konditorwaaren und Konfitüren, während der Zeit von von demselben nichts mehr zu retten war. Verlegungen von Perwiedergewählt und nahm das Amt wieder an, aber nach wenigen 5 bis 10 Uhr vormittags und von 12 bis 2 Uhr nachmittags. b) Jm sonen haben glücklicherweise nicht stattgefunden, da am gestrigen Wochen legte er es von neuem nieder und an seine Stelle trat Handel mit Fleischwaaren während der Zeit von 5-10 Uhr vormittags. Palmsonntag das Karoussel nicht in Betrieb sein durfte. Dr. Langerhans. Vor kurzem war Stryck Vorfizender des Komitee's c) Im Handel mit Kolonial- und Vorkostwaaren, mit Brennzur Errichtung des Kaiserin Augusta- Denkmals! Selbstmorde und Selbstmordversuche. Am Sonnabend materialien, mit Bier und Wein, mit Tabat und Zigarren während Die Sigung der Kommiffion des Magistrats betreffend den der Zeit von 8 bis 10 Uhr vormittags. d) Im Handel mit Blumen wurde der Weinhändler K. in seinem von innen abgeschloffenen Erwerb des Terrains des Botanischen Gartens, welche auf während der Zeit von 7 bis 10 Uhr vormittags und von 12 bis Weinkeller in der Friedrichstraße erhängt aufgefunden. Zerrüttete nächsten Mittwoch angesagt war, ist heute wiederum vertagt worden 2 Uhr nachmittags. e) Im Handel mit Druckschriften auf den Vermögensverhältnisse dürften ihn zum Selbstmord getrieben haben. und wird voraussichtlich am 26. d. M. ftatthaben. Bahnhöfen während der Zeit von 712 bis 10 Uhr vormittags. In der Nacht zum Sonntag schoß sich im Friedrichshain der f) In der Zeitungsspedition während der Zeit von 4 bis 9 Uhr stud. med. 2. eine Revolverfugel über dem rechten Ohr in den vormittags. II. Am zweiten Oster - und Pfingst- Feier Kopf. Er wurde taumelnd auf dem Landsberger Blage bemerkt und tage finden lediglich die allgemeinen Vorschriften über die Sonntags nach dem Krankenhaus am Friedrichshain gebracht, wo die Berruhe im Handelsgewerbe Anwendung. legung als lebensgefährlich bezeichnet wurde. Auf dem Wege zum Krankenhause gab 2. an, daß ein Zerwürfniß mit seinen Eltern ihn Schneider Johann B. vor dem Hause Thiergartenstr. 19 aus Liebesin den Tod getrieben habe.- Montag Nacht versuchte der 19jährige gram sich durch einen Schuß in die Brust zu tödten. Er wurde noch lebend nach der Charitee gebracht.
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Lokales.
Bu der Schießaffäre an der Exerzierstraße wird uns berichtigend mitgetheilt, daß nicht der Knabe Gustav Hartwig das Unglück angerichtet hat, sondern daß im Gegentheil auf Hartwig der Schuß abgefeuert worden ist, der zu so schlimmen Folgen führte. Der Verdacht richtet sich gegen einen Knaben Müller, der nach Aus: fage mehrerer Rinder bereits an den vorhergegangenen Zagen mit einer Pistole auf der Straße gespielt haben soll.
Zur Lokallifte wird uns berichtigend mitgetheilt, daß in Hankel's Ablage die Restauration Köppel, Saal und Garten zu haben ist; in Zeuthen ist Künzel, Saal und Garten, und Isert's Lotal für Arbeiterversammlungen zu haben.
Ferner find folgende Irrthümer richtig zu stellen: Das Lokal von Böhmert steht versehentlich unter Hermsdorf gehört aber zu Henningsdorf . Die unter Reinickendorf verzeichnet stehende Lokal fommission gehört zu Rixdorf. Jm 6. Berliner Reichstags- Wahlkreis, Schönhauser Vorstadt, ist das Lokal von Julius Wernau, Schwedter straße 23/24, nachzutragen. Der Vertrauensmann: E. Seibert in Zeuthen .
Geschäftsverkehr freigegeben war, bot baffelbe Bild, das sich schon Der vorgeftrige Palmsonntag, der bekanntlich für den früher an Sonntagen vor großen Festen gezeigt hat. Die größeren Geschäfte erachteten es meistens nicht der Mühe werth, überhaupt zu öffnen, und die Labeninhaber, welche sich und ihrem Personal den freien Sonntag raubten, flagten abends über schlechte Einnahme. Gine Aenderung der Bestimmungen über die Sonntagsruhe in dem Sinne, daß höchstens der Sonntag vor Weihnacht freigegeben werde, ist sehr am Blaze.
Die Zopfabschneider fangen wieder an, ihr Unwesen zu treiben. Folgender Vorgang, der gemeldet wird, mag zur Aufmerk famkeit mahnen. Eine Dame hatte am Sonnabend einige Bea forgungen zu machen und ging dann ungefähr nach 7 Uhr mit ihren drei Kindern nach der Zentral- Markthalle. Ihre älteste lehrer, der einige geimpfte Schüler veranlaßt hatte, den bekannten rothblonde 3öpfe. Als die Mutter mit ihren drei Töchtern gegen Die städtische Schuldeputation hat einem Gemeindeschul- Tochter, ein Mädchen von 16 Jahren, hatte ein Paar wundervolle mpfgegner und Magnetopathen Gerling zu besuchen, damit er un- 8 1hr zu Hause angekommen war, sah sie zu ihrem Schrecken, bedeutende Begleiterscheinungen der Impfung in Augenschein nehme, daß die Böpfe von roher Hand bis zur Hälfte abgeschnitten brieflich ihre Mißbilligung aussprechen und ihm dringend an- waren. empfehlen lassen, in solchen Fällen sich an die Eltern der Geimpften zu wenden, damit diese mit dem betheiligten Impfarzte Rücksprache Unglücksfälle im Straßenverkehr. Am Sonnabend Nachnähmen. Jede Beeinflussung, die den Schein erwecke, als mißtraue mittag wurde in der Stalizerstraße der 4 Jahre alte Knabe des der Lehrer dem gefeßlichen Impfverfahren, sei unzulässig, und be elektrischen Straßenbahn über die Straße laufen wollte, umgestoßen Buchbinders Kohn, als er unmittelbar vor einem Wagen der sonders in der Ueberweisung der Kinder an eine Person, die ohne elektrischen Straßenbahn über die Straße laufen wollte, umgestoßen staatliche Berechtigung ärztliche Kuren übernehme, erblicke die Schul- und eine Strecke fortgeschoben, bevor der Wagen zum Stehen geEr hatte scheinbar nur leichte Verlegungen deputation einen Mißgriff des Lehrers, dem nur Erziehung und bracht werden konnte. Unterricht der Jugend übertragen worden sei. davongetragen. Gestern Nachmittag wurde an der Ecke der Gericht und Pantstraße die 71 jährige Wittwe Wilhelmine Reuter, Das Polizeipräsidium hat nunmehr der Berlin - Charlotten- geb. Zorn, von dem auf einem Zweirade sich übermäßig schnell fortburger Straßenbahn- Gesellschaft die Genehmigung zum elettri- bewegenden 16 jährigen Arbeiter Paul Schöning überfahren und am Den Mitgliedern des sozialdemokratischen Wahlkreises sch en Betriebe der Linie Westend - Rupfergraben ertheilt. Die Hinterkopf erheblich verlegt. Sie erhielt auf der Unfallstation 4 für den dritten Reichstags- Wabltreis zur Nachricht, daß am Char- Geschwindigkeit der Fahrten darf 25 Kilometer in der einen Verband. Beim Spielen lief nachmittags vor dem Hauſe freitag, den 16. April, eine Frühpartie nach dem Spandauer Bock, Stunde an feiner Stelle übersteigen und ist in den Krümmungen Kochstr. 59 die vierjährige Tochter des Juftrumentenmachers Machalet Bichelsberge u. f. w. stattfindet. Treffpunkt 81/2 Uhr morgens am der Bahn an verkehrsreichen und unübersichtlichen Stellen, sowie gegen einen Omnibus, gerieth unter die Räder und erlitt leichte Bahnhof Westend . Um rege Betheiligung ersucht der Vorstand. überall da, wo Fahrhindernisse plößlich eintreten können oder wo Berlegungen. dies von der Aussichtsbehörde für erforderlich erachtet wird, auf zehn Kilometer in der Stunde bezw. auf das von der Aufsichtsbehörde erachtete Maß zu verringern.
Von Parteigenoffen der Rosenthaler Vorstadt und des Gesundbrunnens wird am Ostermontag, mittags 12 Uhr, in Marien bad , Badstraße 35/36 eine Matinee der humoristischen Gesellschaft Strczelewicz arrangirt, auf die wir hiermit hinweisen. Der Eintritts: preis ist auf 25 Pf. festgesetzt; näheres im Programm. Die Beliebtheit der Gesellschaft birgt wohl im voraus für guten Besuch.
Der Vertrauensmann.
Im Zirkus Renz findet am Donnerstag, den 15. b. M., eine große Galavorstellung mit besonders gewähltem Programm statt, in welcher sich Herr Renz mit seiner trefflichen Künstlerschaar vom Berliner Publikum ver: abschieben wird, um nach Leipzig überzusiedeln.
zum Montag gegen 11 Uhr der 20 Jahre alte Schneider Johann Nach einem Zank mit seiner Brant hat sich in der Nacht Im Alexanderplatz- Theater wird jetzt die Standalgeschichte Biniskiewicz, der in der Blumenthalstraße 2 bei dem Bäcker Ramdor der Prinzessin Chimay dramatisch vermöbelt. Der„ urkomische" wohnt, auf der Straße zu erschießen versucht. Der junge Mann Bendig spielt auf seine alten Tage den lebensstarken Zigeuner Riga zog einen Revolver aus der Tasche und jagte sich vor dem Hause und Henny Schmidt muß von der Loge aus auf die Bühne stürzen, Thiergartenstraße 3 eine Kugel in die linke Brust. Ein Schußmann um den Ürkomischen" zu umarmen. Zuletzt löst sich das rüde des 33. Reviers brachte ihn mit der Braut in ein Krankenhaus. Der Machwerk in einen Kankan auf. Uns soll nicht wundern, wenn die Revolver war noch mit drei Patronen geladen. Direktion des Alexanderplay- Theaters nächstens auf die Geschmacks losigkeit verfällt, den Prozeß Koschemann zu dramatisiren.
Prof. Dr. Hans Müller, der erste ständige Sekretär und Senator der königl. Akademie der Künste und Lehrer für Musikgeschichte an der Hochschule für Musik, ist Sonntag Morgen nach längerer Krankheit gestorben. Prof. Müller, ein Sohn des Dichters Müller von Königswinter, war nach dem Tode R. Dohmes, den er schon während dessen Krankheit vertreten hatte, zum ersten ständigen Sekretär der Akademie ernannt worden.
Aus den Nachbarorten.
Zur Statistik des Berliner Schulwesens. Nach dem Schuldeputations- Bericht für 1895/96 gab es in Berlin Ende 1895( bezw. 1894) im ganzen 380( 375) Schulen mit 5082( 5001) Klaffen und 233 319( 231 661) Schulkindern. Darunter waren speziell 211( 206) Gemeindeschulen mit 3540( 3475) Klassen und 185 690( 183 338) Kindern. Auf je 100 Personen der Bevölkerung famen 13,90( 13,99) Schulkinder, darunter fpeziell 11,06( 11,07) Gemeindeschulkinder. Der Antheil der Schuljugend an der Bevölkerung ist schon seit 1888 in fast ununterbrochenem Sinten. Nach der im Schuldeputations- Bericht hierzu mitgetheilten Zabelle wäre übrigens 1895 eine Zunahme des Antheils eingetreten. Das ist jedoch nicht der Fall. Thatsächlich hat von 1894 au 95, wie aus den oben mitgetheilten Verhältnißzahlen zu ersehen ist, eine Abnahme stattgefunden. Die Tabelle giebt nämlich für die letzten Vorjahre bis 1894 viel zu niedrige Verhältnißzahlen an. Die Zählung vom Unser Parteigenosse Reterau- Rigdorf tritt heute die Strafe 2. Dezember 1895 ergab bekanntlich eine Bevölkerungsziffer, die von 2 Monaten Gefängniß an, die ihm zudiktirt worden ist, weil er hinter der durch Fortschreibung für diesen Termin im voraus es gewagt hatte, als Gemeindevertreter in öffentlicher Gemeinderaths. berechneten ganz außerordentlich weit zurückblieb. Infolgedessen Sigung die bekannten Vorgänge mit allzu scharfen Worten zu wurde die nach jeder Zählung stattfindende nachträgliche Korrektur schildern, deren des Helden verschiedene Angehörige in Staatssekretär v. Stephan ist am Sonntag unter großem unserem des Fortschreibungs- Ergebnisses des lettverflossenen Jahrfünfts Pomp zur letzten Ruhe bestattet worden. Die Leiche wurde im wünschen unserem Vororte stationirten Gendarmeriekorps sind. Wir diesmal erheblicher als sonst. Daraus ergab sich aber auch die Neubau des Reichspostamts aufgebahrt und von da durch die allzu große Schädigung an seiner Gesundheit überstehen möge, Genossen, daß er diese Strafe ohne Nothwendigkeit einer erheblichen Korrektur aller aus der Bevölkerungs. Wilhelmstraße und über den Belle- Alliance- Play dem Friedhofe in und daß er noch lange berufen sei, im Interesse unserer ziffer für das legte Jahrfünft berechneten Verhältnißzahlen( Ge- der Barutherstraße zugeführt. Der Kondutt hatte insoweit eine Partei seine Pflicht zu thun. burten, Sterbefälle, Cheschließungen, Almofen Empfänger, Be - entfernte Aehnlichkeit mit dem imposanten Grabgeleite, das acht Tage ftrafungen u. f. w.). Die Schuldeputation scheint das jedoch bei ihren vorher unserem Parteigenoffen Schultze gegeben worden war, als auch dorf. Als solcher vertritt ihn während der zweimonatlichen Haft Regerau ist bekanntlich auch Vertrauensmann von RixAngaben über den Antheil der Schuljugend an der Bevölkerung nicht Broletarier daran theilnahmen. Es waren dies die Post- Unterbeamten, unser Genosse Wilhelm Sy, Tischler, Bergstr. 16, Hof 2 Tr., Rigfür nöthig gehalten zu haben. Sie hat für die Borjahre bis Ende 1894 die in deren Leiden unter Stephan's Regiment so mancher fozialdemokratische dorf. Alle Sendungen und Bestellungen, welche den Vertrauens den Vorjahr- Berichten gegebene Tabelle einfach wiederholt, deren Ber Abgeordnete im Reichstage hat schildern müffen, und die Telephon - man betreffen, sind vorab an diese Adresse zu richten. hältnißzahlen, wie gesagt, besonders für die letzten Jahre zu niedrig arbeiter zweier Firmen, deren eine, Mix u. Geneſt, am Bentenar- man betreffen, sind vorab an diese Adresse zu richten. ausgefallen find, weil sie aus einer zu hoch angenommenen Bevölkerungsfeiertage vergeffen hatte, ihren Arbeitern den schuldigen Lohn aus ziffer berechnet wurden. Für Ende 1895 ist dagegen eine aus dem zuzahlen. Dem Sarge des sozialdemokratischen Abgeordneten folgten letzten Zählungsergebniß gewonnene Bevölkerungsziffer benutzt die zehntausende Proletarier freiwillig; an dem Zeichengepränge des worden, so daß hier die richtige Verhältnißzahl heraustam, die Boftgewaltigen nahmen sie theil, weil Brot süß schmeckt. natürlich höher werden mußte, als die falsche von 1894, aber niedriger ist als die richtige von 1894.( Der Verfasser der Tabelle Ein nicht geringer Schrecken wurde am Sonntag Abend kurz ist in seiner Naivetät konsequent genug, in der Kolonne„ Bevölkerungs. vor 9 Uhr in der Philharmonie während des Konzerts des zabl" für 1894: 1724 650, 1895: 1678 527 anzugeben und dann als philharmonischen Orchesters durch einen Schaden an der elektrischen Zunahme der Bevölkerung" für 1895 herauszurechnen: minus 46 128, Zeitung hervorgerufen. Der Konzertsaal war plöglich in egyptische also eine Abnahme zu konstatiren!) Finsterniß gehüllt. Bei einer improvifirten Beleuchtung mit Kerzen, Waffermilitarismus in der Schule. Der kürzlich heraus: Weilchen fortgesetzt und dann vor der Zeit geschlossen. Küchenlampen, Streichhölzern 2c. wurde das Konzert noch ein Das gegebene 18. Jahresbericht über die Charlottenschule enthält auf Bublifum verhielt fich musterhaft und seine Ruhe gab auch dem Seite 20 neben anderen behördlichen Verfügungen die folgende Teiter des Hauses die für einen Moment verlorene Fassung wieder abgedruckt: 1. März 1897. Das königl. Provinzial- Schul- zurück. tollegium empfiehlt die Anschaffung von" Wislicenus , Deutsch
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Köpenick . Am Sonntag unternimmt der Arbeiter- Gefangverein Morgenroth eine Frühpartie nach Berlin zum Genossen Zubeil, Lindenstr. 106. Genoffen, welche gewillt sind, fich daran zu betheiligen, find willkommen. Treffpuntt früh 5 Uhr beim Genossen A. Schulz, Schönerlinderstraße. Auch die Schöneberger Barbiere und Friseure wollen den Preis für Barbieren auf 15 Pf. und für Haarschneiden anf 40 Pf. erhöhen. Sonntag Mittag im Grunewald hinter Westend . Eine Gruppe von Ein bedauerlicher Unglücksfall seltsamer Art ereignete sich Personen, unter denen sich auch der zweiundzwanzigjährige, auf Krücken gehende Arbeiter Riemer, am Berlorenen Weg wohnhaft, befand, passirte in der ersten Mittagsstunde die Grunewaldchauffee in der Richtung nach Bichelswerder. Plötzlich brach die rechte Krücke, auf welche sich Riemer stützte, auseinander und der junge Mann lands Seemacht sonst und jetzt" und bringt den Ministerialerlaß werbe- Ausstellung ist vom Konkursverwalter an einen Elberfelder Bruch des rechten Unterarms erlitt und nach einem Berliner Krankens Die elektrische Thurmbahn der vergangenen Berliner Ge- stürzte zu Boden. Er fiel so unglücklich, daß er einen komplizirten vom 24. Januar 1895. U II 70. Verfügung vom 8. Februar hause überführt werden mußte. 1895- I 841 betreffend die Verwendung des vater Industriellen für zehn Jahre verpachtet worden; die Gläubiger ländischen Romans" Gerte Sutemine" von Gerhard v. Amyntor glauben auf diese Weise ihre Forderungen von 200 000 M. herausund des Dr. Güßfeldt'schen Werkes über die Nordlandreisen zuschlagen. Der Thurm wird auf einer Anhöhe in der UmSeiner Majestät des Kaisers und Königs als Brägebung Elberfeld - Barmens zur Aufstellung kommen. Eine schwache mien für Schüler der oberen Klassen höherer Lehranstalten in Er- Hoffnung. nnerung." Auch diese Art der Agitation unter den Kindern und Unmündigen dürfte dem heutigen System schwerlich einen Kreuzer einbringen.
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Pietätlose Erinnerungen an Stephan werden hier und da durch Aufwärmung seiner Gedichte aufgefrischt. Der vollendetsten v. Madai aus dem Amte schied und nach Frankfurt übersiedelte, eines ist das folgende Produkt: Als der Polizeipräsident Herr telegraphirte v. Stephan aus Dresden , wo er sich damals aufhielt, an die zur Abschiedsfeier Versammelten:„ Männerherzen sind be trübet, weil sie ihn so sehr geliebet. Aus den Augen vieler Schönen Quillen heute heiße Thränen. Doch wir hoffen, will er gehen, Daß wir manchmal wiedersehen unfern theuren Freund Madai: Frankfurt ist ja nicht Hawai ." Wozu? Durch Ministerialverfügung ist der Erlaß der hiesigen Polizeibehörde betreffend öffentliche Musik und Konzerte in der Charwoche ganz bedeutend verschärft worden. Bekanntlich hatte die Polizei für Konzertlokale 2c. die Bergünstigung gewährt, daß nach Einreichen der Programme für die Charwoche Gesangs vorträge, ferner Vorstellungen ernsteren Charakters auf Spezialitäten bühnen gestattet sein sollten. Dieses Entgegenkommen ist jedoch, wie
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Ein blutiger Vorgang hat sich in der Gegend der Alfenbrücke am Sonnabend Abend zugetragen. Gegen 91/4 Uhr wurde der Ar beiter Luckwald aus der Teglerstraße von zwei Begleitern nach der Charitee gebracht. Mit einem scharfen Messer war ihm am linken Unterarm das Fleisch fast ringsum sammt Sehnen und Adern durch recht erhalten fonnte. Gleich nach der Einlieferung Luckwald's schnitten, sodaß er sich infolge des starken Blutverlustes nicht aufwurde der Schiffer Hohensee der Charitee zugeführt. Er wollte durch einen Tritt vor den Leib umgestoßen und bewußtlos liegen geblieben sein, während die Begleiter Luckwald's ihn als denjenigen bezeichneten, der in so furchtbarer Weise von dem Messer Gebrauch gemacht hätte. Ein Meffer wurde nicht bei ihm gefunden. Hohensee war in feiner Weise verlegt und wurde nach der Polizeiwache in der Albrechtstraße gebracht.
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Der
Krankenkassen Patriotismus im Kreise Teltow . Vorstand der Freien Vereinigung der Ortskrankenkassen im Kreise Teltow hat anläßlich der Zentenarseier an den Kaiser eine kunstvoll gearbeitete Adresse gesandt, in welcher dem Kaiser füc die Fortführung des großen segensreichen Wertes der Arbeiter- Bersicherung, zu dem der hochfelige Raifer aus eigener hochherziger Entschließung durch die allerhöchste Botschaft vom 17. November 1881 den Grundstein gelegt", der ehrerbietigste Dant der genannten Ortskrankenkaffen aus. gesprochen wird."
Krämpfen leidende Ehefrau des Tischlermeisters Engel in Köpenick . Beim Wäschefpülen ertrunken ist am Sonnabend die an Krämpfen leidende Ehefrau des Tischlermeisters Engel in Köpenick . Man fand die Unglückliche an dem nach dem sogen." Frauentag" führenden Wassersteg ihres auf dem Rietz gelegenen Wohnhauses mit dem Kopf in dem kaum zwei Fuß tiefen Wasser, während die Füße noch auf dem Steg lagen.
Soziale Rechtspflege.
Einen Selbstmord Versuch auf der Polizeiwache hat in der vergangenen Nacht der wohnungslose 29 Jahre alte Schlosser und ehemalige Landwirth Kayser verstarb am 21. Oktober 1895 in Irrfinn als Folge eines Betriebsunfalles. Der Posthalter Max Schil gemacht. Dieser wurde im Kaiser- Café unter dem Ber - einer Frrenanstalt an Erschöpfung infolge chronischer Entzündung dachte, wiederholt Baletots gestohlen zu haben, festgenommen. Auf des Gehirns und seiner Häute. Seine Wittwe führte die tödtlicke dem Wege zur Mache des 38. Heviers in der Charlottenstr. 25/26 Grkrankung auf einen Unfall zurück, den Kayser im Jahre 1890 auf entkam er dein Schuhmann an der Ecke der Friedrich- und Kronenstraße seinem damaligen Gute beim Dreschen erlitten hatte, und machte