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,, Deutsche Freiheit", Nr. 104

ARBEIT UND WIRTSCHAFT

sd tottin

Zur Transferfrage

Englisches Zwangscelaring?

Saarbrücken  , Sonntag/ Montag, 6./7. Mai 1934

edReklamegeschrei und Tatsachen

dem

" Die ,, Neue Züricher Zeitung" schreibt:

Im Hinblick auf die großen Summen, die im Zusammen­hang mit den Reichsautobahnen   immer wieder in der Presse genannt werden, verdient eine authentische Mitteilung Be­achtung, der zufolge bis zum 21. März 1934 erst etwa 5 Millionen Rm. für diese Zwecke ausgezahlt worden sind. Die bis zu diesem Termin vergebenen Arbeiten be­laufen sich auf nur 56 Millionen Rm. Insgesamt sind bisher rund 1500 km zum Bau freigegeben, d. h. für diese Strecken kann an die Vergebung der Aufträge gegangen werden; man hofft, die Dammkörper für diese Linien bis zum Beginn des nächsten Winters fertigstellen zu können. Neben den bisher aufgewandten Beträgen erscheinen die Pläne außerordent­lich groß. Insgesamt soll im Laufe von etwa sechs Jahren zunächst ein Netz von rund 6000-7000 km angelegt werden, wofür unter Zugrundelegung des wohl zu niedrigen Kosten­betrages von 300 000 Rm. pro km insgesamt etwa 2,1 Mil­liarden Rm. erforderlich wären. Für das Jahr 1934 ist die Ausführung von Arbeiten im Betrage von etwa 400 Mil­lionen Rm. in Aussicht genommen. Diese Mittel dürften wieder auf dem üblichen Wege der Wechselfinanzie­rung aufgebracht werden, wozu offenbar die kürzlich mit 10 Millionen Rm. Stammkapital gegründete Reichsauto­0125 bahnen- Bedarf GmbH.  , Berlin  , Hilfsstellung leisten soll

,, Financial News" macht ausführliche Angaben eine bessere Verwertungsmöglichkeit ergeben. Voraussetzung über die angeblichen Absichten der englischen sei jedoch, daß diese Verwendung in keiner Weise einge­sei jedoch, daß diese Verwendung in keiner Weise einge­Regierung für den als wahrscheinlich bezeich- schränkt würde. Da ,, Financial News" eine derartige Lösung neten Fall, daß die Berliner   Transferverhandlungen zu offenbar nicht für wahrscheinlich hält, kommt sie zu keinem befriedigenden Ergebnis führen sollten. Das Blatt Ergebnis, daß das Clearing kaum vermeidbar behauptet, daß bereits ein fertiger Gesetz entwurf vor- sei. Sie behauptet, daß sich zwar Dr. Schacht diesem Ge­liege, der die Regierung zur Einführung eines Clea- danken scharf widersete, daß jedoch gewisse Mitglieder der rings gegen Deutschland   bevollmächtigte. Das Schatamt, das deutschen   Regierung sich einer solchen Regelung gegenüber Board of Trade und in gewissem Umfang auch das Außen- nicht so unbedingt ablehnend verhielten. Die englische Re­ministerium hätten schon seit geraumer Zeit sich mit den im gierung würde nach ihr jedenfalls, falls das Clearing nicht Interesse der Gläubiger zu ergreifenden Maßnahmen befaßt. im gegenseitigen Einverständnis eingerichtet werden könnte, ,, Financial News" räumt ein, daß man in hiesigen Bank notfalls auch vor einer einseitigen Einführung nicht zurück­kreisen dem Gedanken des Clearings nicht sympathisch ge- schrecken. In der City hält man es nicht für unwahrschein genüberstehe. Möglicherweise handelt es sich jedoch um lich, daß sich die Regierung mit der Frage des Clearings und einen Versuchsballon, wenn sie darauf hinweist, daß eine den damit zusammenhängenden technischen Notwendigkeiten Aenderung des Scripsverfahrens eine Lösung vorbereitend befaßt hat. Man ist jedoch zumeist nicht der herbeiführen könnte. Wenn nämlich, meint sie, die Gläubiger Ansicht, daß eine derartige Maßnahme wirklich so unvermeid. die Scrips nicht der Golddiskontbank, sondern den briti bar sei, wie es die Ausführungen der Financial News" ver­schen Importeuren deutscher   Güter verkaufen könn­muten lassen. ten, die sie als Zahlungsmittel benutzen dürfen, so würde sich BT ten]

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..Fast ausschließlich öffentliche Bauten"

Zum 1. Mai veröffentlichen die Deutsche   Bau- und Boden­bank und die Deutsche Gesellschaft für öffentliche Arbeiten einen umfangreichen Bericht über die Entwicklung der deutschen   Bauwirtschaft und die Arbeitsbeschaffung im Jahr 1933. Dabei wird insbesondere das Baujahr 1933 einer Betrachtung unterzogen.

Für das Baugewerbe insgesamt ist der Beschäfti­gungsgrad von seinem Tiefstand im Februar 1932 12,1 Prozent der Arbeitsplatzkapazität auf 37,6 Prozent im Oktober 1933, also auf das Dreifache gestie. gen. Der dann eingetretene Rückschlag auf 26,9 Prozent im Dezember war durch die Witterung bedingt. Im März 1934 sind die Oktoberzahlen bereits beträchtlich überschritten worden. Insgesamt ist also der Rückgang in der Beschäfti­gung und in der Produktion während der Wintermonate nur verhältnismäßig schwach und nur von kurzer Dauer ge­wesen. Im Durchschnitt der drei Wintermonate Dezember bis Februar waren im Baugewerbe über 400 000 Arbeiter und in der Baustoffindustrie etwa 80 000 Arbeiter mehr be­schäftigt als im Winter vorher. Die Zahl der Beschäftig­ten im Baugewerbe war schon Anfang März d. J. höher, als zum gleichen Zeitpunkt in den Hochkonjunkturjahren 1928-29.

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Die Zunahme der Beschäftigung entfällt vor allem auf den Liberalismus Tiefbau  . Während 1932 der Anteil der Baupro duktion in der industriellen Erzeugung auf nur 6 Prozent ,, Freies Spiel der Kräfte" gesunken gewesen ist, könne für 1933 der Anteil wieder auf fast 8 Prozent berechnet werden. Insgesamt werde der Bruttowert der baugewerblichen Produktion für 1933 auf 3.1 Milliarden geschätzt gegen nur 2,2 Milliarden in 1932. Die kräftige Steigerung entfalle fast aus. schließlich auf den öffentlichen Bau, der auch die durch die Arbeitsbeschaffungsprogramme geförderten Tiefbauarbeiten umfasse. Die Produktion werde hier auf 1,7 Milliarden geschätzt gegen 0,9 Milliarden im Vorjahr. Da­gegen war der Wert des gewerblichen Baus mit rund 600 Millionen nur ebenso hoch, der des Wohnungsbaus mit rund 800 Millionen um 100 Millionen höher als im Vor­jahr. In der Entwicklung der Wohngebäude springt nament­über dem Vorjahr 40 Prozent betragen und fast die Zahlen lich die Zunahme der Bauvollendungen ins Auge, die gegen.

für 1931 erreicht haben.

Wenn..

( Inpreẞ.) Auf einer Arbeitstagung des Bezirks Nordmark der Deutschen Arbeitsfront  , die in Hamburgs vornehmstem Hotel, Atlantic, stattfand, erklärte der Treuhänder der Ar­beit, Dr. Völter: ,, Wenn es uns nicht gelingt, zu erreichen,

Der Reichsstatthalter von Thüringen  , Sauckel  , veröffentlicht im Führer für Industrie und Handel", dem Organ des Ver­bandes der Mitteldeutschen Industrie und der thüringischen Industrie und Handelskammern einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: Als berufene Führer des Staates und der freien Wirtschaft wollen wir uns gegenseitig das Versprechen geben, daß wir uns im Verlaufe der Arbeitsschlacht durch nichts, aber auch durch gar nichts aus der Fassung bringen lassen wollen. Und wenn wir zehnmal zurückgehen müssen, dann werden wir eben zum elften Male, zum zwanzigsten Male immer wieder zum Angriff vorgehen, wir werden niemals verzagen!"

Es müsse ein jeder an dieser Arbeitsschlacht sein Bestes und sein letztes einsetzen. Das freie Spiel der wirt­schaftlichen Kräfte innerhalb unseres Volkes müsse und werde immer möglich sein. Und es sei auch der Wille des Führers, und dieser Wille sei für uns alle verpflichtend: Die Wirtschaft solle frei sein. Die noch vorhan­denen Reserven des deutschen   Volkes seien zum größten Teil ideeller Art. Die Wirtschafter müßten aber an diese Reserven glauben.

Das scheinen sehr wenig bilanzfähige Reserven zu sein.

daß unser deutscher   Außenhandel, dessen Ausfallstor Ham- Inseratenverbot für act Tage

Das Jahr 1934 ist mit einem Bestand von etwa burg ist, wieder belebt wird, dann wird es uns auch nicht 70 000 unvollendeten Wohnungen begelingen, die Massen der Arbeiterschaft in Groß- Hamburg in gonnen worden gegen rund 54 000 im Jahre zuvor. Arbeit und Cot zu bringen."

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MORATORIUM?

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können wir nicht zahlen, keinen

Pfennig! Es reicht je nam#r Kanonen und Cranaten!"

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Social Demokaten Kopenhage

Der Werberat der deutschen Wirtschaft, der von Berli aus im Namen des Reiches das Reklamewesen in ganz Deutsch­ land   beaufsichtigt, hat eine einschneidende Strafmaßnahme gegen eine katholische Zeitung getroffen, die sich eine übertriebene Angabe der Auflageziffer zuschulden kommen ließ. Dem ,, Neuen Tag" in Köln  , der bisher stets mit einem umfangreichen Anzeigenteil erschien, wird für die Dauer von acht Tagen die Aufnahme von Inseraten om verboten. Bekanntlich müssen die deutschen   Zeitungen in jeder Nummer die durchschnittliche Auflagehöhe des Vormonats angeben. Im Werberat der deutschen Wirtschaft, 2000 stiglied der über die Durchführung dieser Vorschrift wacht, sind das Propagandaministerium und acht weitere Reichsministerien

vertreten.

An den Pranger

In den Dessauer Zeitungen veröffentlichen Oberbürger­meister S an der und Kreisleiter Som mer eine öffent­liche Anprangerung Nr. 1, in der es heißt: Das un­soziale Verhalten des Kaufmannes und Hausbesitzers Julius Wahrendorf zwingt uns, seinen Namen hiermit öffentlich be­elekannt zu geben, weil er trotz aller Vorstellungen von unserer padomad Seite für einen Laden eine an Wucher grenzende tengxisMiete und die Aufhebung des Vertrages verlangte, weil der assid man my Mieter diese Miete nicht aufbringen kann.

naishi natsid mi sions

Unter der Ueberschrift: A n den Pranger! Sabo­teur der Wirtschaft!" wird folgende Mitteilung des Kontrollamts für Arbeitsbeschaffung in Frankfurt   durch das Gaupresseamt bekannt gegeben: Der Volksgenosse Ignaz Berger, Frankfurt   a. M., Große Friedbergerstraße 17, läßt durch Fürsorgeempfänger Schwarzarbeiten ausfüh­ren. Hierdurch schädigt er den Aufbau des neuen Staates and hat sich damit selbst gekennzeichnet."

Sowjet- Fiugwesen

( FSU.) Die hervorragende Verwendung von Flugzeugen bei der Aussaat, durch welche im vergangenen Jahr 350 000 Morgen besät wurden, die 20-30 Prozent höhere Ernte ein­brachten als die gewöhnlich besäten Felder ringsum, ist nur eine Art der mannigfachen Verwendung von Flugzeugen in der Sowjetlandwirtschaft. Andere Aufgaben der Flugzeug­verwendung in den verschiedenen Jahreszeiten sind Aussaat von Kiefersamen im Januarschnee in Sibirien  , Sandhafer mitten im Winter in der turkestanischen Wüste, Vorfrühsaat dat toedits im gesamten Landwirtschaftsgebiet der Sowjetunion  , Be­sencekämpfung der Pflanzen, besonders der Waldschädlinge, Ver­1916 200 nichtung der Malariamücken, Verhütung von Waldbränden buje se und Ueberwachung von Holztransporten usw. Die Verwen­dung der Flugzeuge in der Landwirtschaft ist aber nur einer od 2 der fünf großen Zweige der Zivilluftfahrt in der Sowjet­auns serum union. Nach der Größe der Bedeutung kommt zuerst das Flugzeugtransportwesen, durch welches Frachten, Post und Passagiere über festgelegte Routen befördert wird. Im Jahre 1932 hatten die von Flugzeugen beflogenen Strecken eine Länge von 30 000 km, auf welchen 31 600 Passagiere, 454 Tonnen Post und 55 250 Tonnen Fracht hefördert wurden. Damit wurden die Ziffern von 1928 vervierfacht.