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Les ARBEIT UND WIRTSCHAFT

,.Deutsche Freiheit", Nr. 116

Deutsches Dumping zu japanischen Preisen

Die ausgesprochene Halbbildung der nationalsozialistischen ..Führergarde" besonders auf wirtschaftlichem und finan­ziellem Gebiet, der die Bevölkerung des ,, dritten Reiches" die immer schlimmere Zuspigung ihrer Lage in den letzten Wochen und Monaten zu verdanken hat, zeigte sich fast vom ersten Tage nach der Machtergreifung am deutlichsten in der lächerlichen Phrase von der Ueberflüssigkeit des Exportes. Für jeden, der sich ernsthaft mit den Dingen beschäftigte, mußte es von jeher als fundamentale Selbstverständlichkeit gelten, daß die Wirtschaft eines Landes, dessen Produktion zu mindestens 25 bis 30 Prozent andere durchaus seriöse Berechnungen gelangten sogar zu einer Taxe von 35 Prozent

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nur im Export Absatz finden kann, unweigerlich aus­trocknen muß, wenn die Exportfähigkeit seiner Waren ernst­haft bedroht ist. Heute ist man durch die Ereignisse der letzten Zeit, vor allem durch das fast völlige Versiegen der Devisenquellen, die Passivität der Handelsbilanz und durch die Unmöglichkeit, weiter genügend Rohstoffe zur Fort­setzung der treibhausartigen Binnenkonjunktur" bzw. der Aufrüstung einzuführen, dahin gelangt, daß man einen völli­gen Frontwechsel vornehmen muß.

Alles das, was man noch vor einem Vierteljahr als der Weisheit letzter Schluß bezeichnete, nämlich die Autarkie und das Ziel einer völligen Emanzipation vom Weltmarkt, ist heute als falsch erkannt und alles, was man bisher ver­brennen zu müssen glaubte, wie vor allem die Ueberzeugung, daß der Export nun einmal für Deutschland   lebenswichtig ist, wird auf dem Gebiete des Außenhandels jetzt plöglich angebetet.

Bezeichnend für die Unfähigkeit der deutschen   Wirtschafts­politik ist nun aber die interessante Beobachtung, daß man bei diesem Frontwechsel ebenso sinnlos verfährt, wie bisher. Von der eigentlichen Bedeutung des Außenhandels für die deutsche   Wirtschaft und von der unleugbaren Notwendig­keit einer möglichst engen Verknüpfung mit dem Welthandel hat man nämlich auch jetzt, nachdem man eigentlich durch Schaden klug werden konnte, ebenso wenig wie bisher ver­standen Der Export ist hach wie vor für das ,, dritte Reich" ein Uebel, aber man gibt jetzt zu, daß er ein sehr not­wendiges Uebel ist. Man hat mit anderen Worten endlich, wenn auch sehr spät, entdeckt, daß man nur dann an eine Fortsetzung des Aufrüstungsprogrammes und des scheinbaren Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit denken kann, wenn es gelingt, durch eine starke Forcierung des Exportes die not­wendigen Devisen zu verschaffen. Heute heißt es in Deutsch­ land   plötzlich: Export um jeden Preis!

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Natürlich ist eine solche Parole in ihrer Art genau so falsch, wie das bisherige System einer unerbittlichen Exportfeind­schaft, denn es kommt in Wirklichkeit nicht allein darauf an, überhaupt zu exportieren, sondern vielmehr auf eine nuts­bringende Verwertung des inländischen Produktionsapparates und der Fähigkeit der Arbeiterschaft mit dem Ziele einer Verbesserung des Lebensstandards.

wenn

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heit der deutschen   Waren von vornherein stark bedroht, ja wenn es überhaupt möglich ist, die notwendigen Rohstoffe zu beschaffen. Vorläufig besteht hierzu nicht die geringste Aussicht.

An eine Verbilligung der Kapitalzinsen ist ebenfalls nicht zu denken, denn alle deutschen   Bemühungen, den Anlage­markt aufzulockern", sind restlos gescheitert, weil die Ver­armung während der bisherigen Ferrschaft der Hitlerleute in Deutschland   rapide Fortschritte gemacht hat.

Die ständig sinkenden Einlage überschüsse bei den Spar­kassen, das Sinken der Anlagewerte an der Börse, das Zu­sammenschmelzen der Kreditoren und der Debitoren in den Bankbilanzen geben hierfür ständig neue Beweise. Vom Auslande vollends ist selbst zu den höchsten Zinssätzen kein neues Geld zu erhalten. Man hat die Lage während der Transfer- Konferenz ja selbst schwarz in schwarz gemalt. Sicherlich waren hiertür in erster Linie taktische Erwägungen, die übrigens versagt haben, weil die Gläubiger sich selbst ein genaues Bild der Situation verschafft hatten, maßgebend. Trogdem hätte man Angstrufe, wie die bekannte Erklärung des Berliner   Tageblattes Deutschlands   Lage ist alarmie­rend", niemals zugelassen, wenn man nicht bei der Reichsbank und in den Wirtschafts- Ressorts der Hitler  - Regierung fest überzeugt davon gewesen wäre, daß für absehbare Zeit neue Auslandskredite für das ,, dritte Reich" doch nicht zu haben sein werden.

Als einziger Weg zur Senkung der Selbstkosten und zur Ermöglichung eines großen Verlustexportes zu Dumping­preisen bleibt also ein neuer scharfer Angriff auf die Löhne und damit auf die Lebenshaltung der breiten Massen.

Dies ist auch der Weg, den man offenbar gehen will und die neuen Projekte stellen durchweg eigentlich nur Varia­tionen zu diesem Grundthema dar. Dies gilt besonders von dem am meisten diskutierten Plan zur Errichtung eines Exportfonds, in dem eine Abgabe von allen Umsätzen der industriellen Inlandproduktion eingezahlt werden soll. Zu­nächst will man sich mit einer solchen Besteuerung des ge­Nach allen bisherigen Erfahrungen kann man sicher sein, samten Inlandabsages von zweieinhalb Prozent begnügen. daß auch hier der Appetit beim Essen kommen wird und daß also der inländische Massenkonsum mit einem ständig wachsenden Prozentsatz den Verlust bezahlen wird, der bei der neuen hitler  - deutschen   Exportkonjunktur notwendiger­weise entstehen muß, wenn es überhaupt gelingen sollte, größere Warenmengen abzusetzen. Ob dies allerdings möglich ist, bleibt nach wie vor höchst zweifelhaft, denn es ist außer­halb Deutschlands   ja einigermaßen bekannt geworden, daß

Mittwoch, 23. Mai 1934

es nicht die hohen Preise, sondern ganz andere Dinge sind, an denen die deutsche   Ausfuhr scheitert. Das japanische Bei­spiel zeigt jetzt immer deutlicher, daß das Dumping früher oder später dazu führen muß, daß sich das Ausland, das einen solchen Raubbau an der Arbeitskraft und der Lebenshaltung seiner Bevölkerung nicht ebenfalls vornehmen will, durch Einfuhrkontingente und ähnliche Maßnahmen gegen eine solche Exportforcierung schützt. Im japanischen Falle hat dies aus mancherlei Gründen, die hier nicht erörtert werden sollen, ziemlich lange gedauert, aber heute muß man bereits feststellen, daß sich von England und den USA  . ausgehend, in ziemlich schnellem Tempo eine internationale Einheits­front gegen das gelbe Dumping bildet. In Deutschland   wird dieser Abwehrprozeß wahrscheinlich sehr bald kommen. Die Abneigung der ganzen Welt war groß genug, um selbst den auf normaler Unkostenbasis kalkulierten deutschen   Export­waren die Märkte zu sperren. Gegen eine Ueberflutung durch Fabrikate, die zu Schleuderpreisen ausgeboten werden, dürften die Abwehrkräfte noch weit stärker sein, weil zu den bekannten politischen Motiven jetzt auch wirtschaftliche hinzutreten müßten. Die Besserung der Weltkonjunktur ist durch Deutschland   bereits in politischer Hinsicht außerordent­lich gehemmt worden, weil in Berlin   das Zentrum aller Be­unruhigungsbestrebungen für den Weltfrieden liegt. Eine weitere Belastung der internationalen Konjunkturbesserung durch ein deutsches Sozial- Dumping wird in der ganzen Welt einen Widerstand finden, auf den die Propheten der neuen ,, Exportkonjunktur" heute scheinbar ebenso wenig gefaßt sind, wie sie vor einem Jahr auf die enormen Wirkungen des internationalen Boykotts gefaßt waren, die heute immer klarer zutage treten.

In jedem Falle wird man sich für die nächsten Monate darüber klar werden müssen, daß der Weltmarkt vor einer neuen gefährlichen Attacke des dritten Reiches" steht und daß Deutschland   eine letzte Chance des Hitler- Regimes darin erblickt, daß es sich durch Dumping Luft schafft.

Auch diese Rechnung wird trügerisch sein, aber die neue Bedrohung der langsam gesundenden Weltkonjunktur durch ein Hakenkreuz- Dumping mit japanischen Preisen wird die internationalen Abwehrkräfte gegen das Hitler- Regime, das heute bereits von Experiment zu Experiment wankt, neuer­dings stärken. In den ersten Monaten zeichnete sich das Regime durch eine Selbstsicherheit auf wirtschaftlichem Ge­biet aus, die nur durch die vollständige Unfähigkeit des Urteils der maßgebenden Männer begreiflich erschien. Im heutigen Stadium des wirtschaftlichen Verfalles hat man be­griffen, daß man am Ende seiner so stark überschätzten Fähigkeiten angelangt ist. Die deutsche   Wirtschaftspolitik wird fast von Woche zu Woche unsicherer und tastender. Mit dem Zusammenbruch der Schachtschen Devisenpolitik hat die Marneschlacht der deutschen   Wirtschaft begonnen. Jan Severin.

Deutschlands   Wirtschafts- Bezichungen zu Rußland

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Berlin, 17. Mai 1934( FSU  ). Die eben veröffentlichten Ziffern über den Außenhandel Deutschlands   mit der Sowjet­ union   für das erste Vierteljahr 1934 zeigen ein Sinken des deutschen   Exports nach der Sowjetunion   um 75 Prozent 68 Millionen Mark im Vergleich zum Vorjahre. Dies hat in Wirtschaftskreisen große Nervosität hervorgerufen, da ja die Sowjetunion   seit Jahren der größte Abnehmer der deut­ schen   Industrie ist. Die Ursache ist in den Schwierigkeiten zu suchen, die von deutscher   Seite der weiteren normalen Entwicklung der Handelsbeziehungen gemacht werden. Die Gereiztheit der deutschen   Regierung, die allein für diese Entwicklung die Verantwortung trägt, durch die zehntau­sende deutscher   Arbeiter zu Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit verurteilt werden, hat in der Rede des Reichskanzlers vor der

Nur auf diese Weise läßt sich die Konkurrenzfähigkeit am Weltmarkt behaupten. Um diesen allein vernünftigen Weg einer Gesundung des Außenhandels zu gehen, ist es aber notwendig, zunächst einmal die hohen Mauern niederzu­legen, die in der ganzen Welt gegen den deutschen   Export errichtet worden sind. Zum Export gehört nämlich auch noch etwas mehr, als gute und billige Waren. Notwendig ist vor allem eine gewisse Sympathie und eine grundsätzliche Bereit­schaft, deutsche   Waren bei entsprechenden Qualitäten und entsprechenden günstigen Preisen aufzunehmen. Daß diese Bereitschaft heute in der ganzen Welt nicht besteht, daß die Boykott- Schranken sich von Tag zu Tag als unüberwind­licher erweisen, ist eine Folge der Politik. Solange man sich nicht entschließt, hier den Hebel anzusetzen, wird auch eine hitler- deutsche Exportkonjunktur" ebenso künstlich und zwecklos sein, wie es die hitler  - deutsche ,, Binnenkonjunktur" ,, deutschen Arbeitsfront  " ihren Ausdruck gefunden, in der bisher war. Diesen Weg der Beseitigung der politischen Hin­dernisse geht man aber auch heute in Deutschland   nicht, weil man ihn nicht gehen kann.

Statt dessen sprießen die Exportpläne" von allen mög­lichen Seiten im ,, dritten Reich" heute wie Pilze nach dem Regen aus der Erde. Sie alle haben den falschen Grund­gedanken gemeinsam, daß es nur darauf ankommt, das Aus­lund mit möglichst vielen und möglichst billigen Waren zu überschütten.

er die Sowjetunion   sehr scharf angriff. Reichskanzler Hitler  behauptet, die Sowjetunion   gehe gestützt auf den Arm der kapitalistischen   Staaten, von denen sie Arbeitskräfte, In­ab­genieure und Maschinen nehme." Diese Behauptung gesehen von anderen, völlig unbegründeten Behauptungen, wird in Wirtschaftskreisen große Ueberraschung hervorrufen.

Man weiß, daß zu Gewinnpreisen oder selbst ohne Nuten System des Wortbruds

heute nicht exportiert werden kann, weil die Welt aus den sattsam bekannten und auch in Deutschland   nicht mehr zu verschweigenden Gründen jeder, aber auch schlechthin jeder Ware den Vorzug von der deutschen   gibt. Man richtet sich also darauf ein, mit Verlustpreisen zu exportieren und die ganzen neuen Exportprojekte. die heute in der deutschen  Wirtschaftspresse ernsthaft erörtert werden, beschäftigen sich daher ausnahmslos mit der Frage, wer diesen Verlust tragen soll.

Eine Herabsetzung der Selbstkosten durch eine Verbilli­gung der Rohstoffe und der Kapitalzinsen ist in Deutschland  heute schlechterdings unmöglich.

Vom internationalen Rohstoffmarkt ist Deutschland   in der Lage, in die die hitler- deutschen Wirtschaftspolitiker unter der wackeren Assistenz des Herrn Dr. Schacht das Land hinein­manövriert haben, jetzt so gut wie ausgeschlossen. Dort, wo es tatsächlich noch möglich sein sollte, Rohstoffe auf Kredit zu bekommen, verlangt man entsprechend sehr viel höhere Preise, da natürlich das Risiko des Rohstoffverkäu­fers bei dem nun einmal in der Welt fast völlig zugrunde gerichteten Kredit eines solchen Kunden sehr groß ist. Auf einigen Gebieten versucht man, die Inlandsproduktion an Rohstoffen zu erhöhen. Die Aussichten, auf diese Weise auch nur einen nennenswerten Teil des deutschen   Bedarfes an Metallen, Textilfasern usw. zu decken, sind lächerlich gering und in jedem Falle sind die Selbstkosten für die Erzeugung dieser innerdeutschen Rohstoffe außerordentlich hoch, weil gewaltige Investitionen vorgenommen werden müßten, um die Produktion nennenswert zu steigern. Deutschland   wird also bei der jetzt mit großer Begeisterung in Angriff genom­menen Ankurbelung der Exportkonjunktur" nicht nur mit keiner Verbilligung seiner Rohstoffkosten, sondern mit einer wesentlichen Verteuerung rechnen, die die Konkurrenzfähig­

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Ueber das deutsche   Einkaufsverbot für Baum­wollgarne, das am 24. März erlassen, zuerst nur bis zum 5. Mai dauern sollte, dann aber bis zum 21. Mai ver­langert wurde, lesen wir im Handelsteil der ,, Neuen Zürcher Zeitung  ": Diese Beibehaltung einer mit der devisen­politischen Lage des Deutschen Reiches begründeten, tief in das Geschäftsleben eingreifenden Maßnahme ist ge­schehen, ohne daß Deutschland  , wie es schon längst ein dringendes Gebot des zwischenstaatlichen Wirtschaftsfriedens gewesen wäre, sein Handelsabkommen mit der Schweiz   unter den Schutz der Unterschrift gestellt hätte, die es trägt."( D. h.: seine vertragliche Pflicht erfüllt hätte. D. R.  ) ..Das Betrüblichste daran ist zweifellos die Erschütte ..Das Betrüblichste daran ist zweifellos die Erschütte rung der vertraglichen Sicherheit und des Vertrauens in ein gegebenes Wort, womit jener moralische Defekt, der auf den Weltverkehr wie ein zerstörendes Gift wirkt, eine neue Verschär­

fung erfahren hat. Es ist jetzt nicht mehr nur der Handels­vertrag, der an einer wichtigen Stelle leck ist, sondern es kommt als neue Enttäuschung hinzu, daß die Schweiz   über eine formelle Zusicherung des Reichswirtschafts­ministeriums verfügt, unter allen Umständen am 5. Mai für die Einfuhr schweizerischer Garne und Zwirne den früheren Vertragszustand wieder herzustellen, und daß jetzt trotzdem, unbekümmert um dieses Versprechen, jeder neue Geschäftsabschluß mit dem Ausland von Staatswegen immer noch verboten ist. Der Widerspruch bleibt also bestehen, daß die Schweiz   zwar im Rahmen der ihr durch den Handelsvertrag zugesicherten Kontingente... in Deutsch­ land   einführen kann, daß es den deutschen   Importinteressen­ten aber unter strengsten Strafen verboten ist, solche Garne in der Schweiz   zu kaufen."

Es kann niemandem unbekannt sein, daß die Zahl der aus­ländischen Arbeitskräfte in der Sowjetunion   noch nicht ein Prozent der Gesamtzahl beträgt und daß die der ausländi­schen Ingenieure und Techniker im Verhältnis zur Zahl der russischen Ingenieure und Techniker heute wesentlich nie­driger ist, als vor der Revolution. Was nun die materielle Hilfe des Auslandes betrifft, so wurden während der Periode des ersten Fünfjahrplanes in Industrie, Landwirtschaft und Verkehrswesen 42,1 Milliarden Rubel investiert, wovon 3,52 Milliarden auf Importwaren( industrieller und landwirtschaft­licher Bedarf) aufgewendet wurden, also noch nicht 10 Pro­zent des Gesamtaufwandes. 1933 hat sich dieses Verhältnis noch weiter geändert, so daß es absolut falsch ist, von einer Abhängigkeit der Sowjetunion   vom Auslande zu sprechen. Wenn die Sowjetregierung für ihre Bestellungen im Aus­lande Kredit in Anspruch genommen hat, so entspricht dies den allgemeinen Gepflogenheiten im Welthandel, da jeder. Käufer von Maschinen, Fabrikseinrichtungen usw. langfristi­gen Kredit erhält. Da die Sowjetregierung als einziger Käufer für ihr Land auftritt, erhält sie diese Kredite als Regierung.

gutes Recht verteidiven werde, wozu sie ja als ein Land, das noch erheblich mehr aus dem Reiche einführt, als sie dahin ausführt, und so einen Devisenüberschuß liefert, leicht im­stande ist.

Das kleine Beispiel zeigt wieder einmal, wie leicht es ist, das eng verflochtene Gewebe weltwirtschaftlicher Beziehungen in Unordnung zu bringen und dadurch auf allen Seiten Schaden zu stiften, wie es die von den verschiedensten Inter­essen und Nöten herumgeschleuderte Reichswirtschaftspolitik so trefflich versteht. Es zeigt aber auch, wie die Preisgabe der kaufmännischen Ehre des Worthaltens, die in der Innen­politik längst vernichtet ist, nun auch nach dem Schulden­dienst schon die Handelspolitik ergriffen hat. Das Hitlerreich wird immer mehr zum bösen Schuldner, dessen Worte und Ausflüchte so wenig wiegen wie seine faulen Papieré. Wiederherstellung der deutschen   Ehre nennt das Herr Hitler  .

Holzmann- Umsatz 1933 erst ein Viertel von 1930 Die Philipp Holzmann AG. in Frankfurt   a. M. berichtet für 1933, daß im Zuge der Erholung des Baugewerbes bei ihr die Höchstzahl der Arbeiter auf rund 6600( 2760), die Durchschnittszahl der Angestellten auf 404( 363) erhöht werden konnte. Die dauernden Bemühungen, im Auslands­geschäft, von jeher einem Hauptgebiet, einen Ausgleich für die ungenügende Inlandsbeschäftigung zu finden, waren im wesentlichen erfolglos; der Beschäftigungsgrad der auslän­dischen Vertretungen sei stark zurückgegangen. Die Be­mühungen um Finanzierung ausländischer Bauvorhaben blieben infolge der bestehenden Verhältnisse ohne Ergebnis.

Es wird dann in Aussicht gestellt, daß die Schweiz   ihr Abonniert die ,, Deutsche Freihe!"

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