Fortjehung von Seite 1.
Volkes aus dem geistigen Gleichgewicht gerieten. Gewiß haben ihm die Blut- und Hungerjahre des Krieges, der unkluge Gewaltfrieden und unerträgliche Reparationen
Das ernüchterte Volk
vorgearbeitet, aber dieser Hitler und seine Verwüstung Es hat den Führerfimmel satt
wären dennoch nicht möglich gewesen, wenn nicht die Schmitts aller Art, der deutsche Hochkapitalis mus und mit ihm die Reaktion aller Grade aus Arbeiterhaß und Margistenfurcht die Hitlerbanden finanziert und das poli tische Leben Deutschlands korrumpiert hätten.
Diese deutschen Kapitalisten, engstirniger als eine Besizklasse irgendwo sonst in der Welt, waren zu dumm und zu roh, den deutschen Volksmassen einen erträglichen Anteil am Bolkseinkommen und an der Staatsführung zu gönnen. Durch das Aushalten von Bandenführern und durch die Niederknuppelung der freien Arbeiterorganis fationen glaubten sie sich das Monopol ihrer Ausbeutung sichern zu können. Nun sigen sie mitsamt ihren faschistischen Wiilizen fest, haben Millionen und aber Millionen Deutsche ins Elend gerissen und sind selbst vom Ruin bedroht. Was gäbe der deutsche Kapitalismus darum, hätte er noch einmal die 13 Milliarden Mark jährlich Export mit einer blühend aktiven Handelsbilanz wie einst unter der„ marxistischen Mißwirtschaft" der so verleumdeten Judenrepublik.
Jetzt flennt dieser Reichsminister. Schmitt den ver lorenen Auslandsmärkten, den entschwundenen Devisen nach. Ja, wer reißt denn täglich neue Abgründe zwischen Deutschland und der Kulturwelt auf? Jm Saargebiet werden friedliche französische Gäste insultiert, und die ge
samte reichsdeutsche Presse grölt Beifall. Der franzöfifche Minister für Oeffentliche Arbeiten sagt auf der Tagung für internationalen, Fremdenverkehr kühl, daß unter den gegenwärtigen Umständen die Jugend auf Reisen und Studien an Ort und Stelle verzichten müsse, obgleich dadurch sehr oft nationale Rivalitäten ausgeschaltet würden.
Gerade in Wochen höchster deutscher Devisennot läßt die Reichsregierung durch den Reichsminister Goebbels Repreffalien gegen die deutschen Juden ankündigen, die fie gewissermaßen als Geiseln des Weltkapitalismus betrachtet. Und derselbe Goebbels bekundet in seinem nun veröffentlichten Tagebuche, daß der deutsche Reichskanzler höchst persönlich Urheber und Berantwortlicher des Judenboykotts und der Judenpogrome am 1. April 1933 gegewesen ist. Man ruft immer neue Widerstände in der gesamten Welt gegen Deutschland wach und tut dann so, als wundere man sich, wenn dieser Zustand sich auswirkt.
Und wie redet dieser Schmitt! Halb Bettler, halb drohender Charlatan. Ein Mann, der die Reichswirt schaft der großen deutschen Nation zu führen berufen ist, will der Welt einreden, Deutschland könne sich durch Unt stellung seiner Technik wirklich von der internationalen Wirtschaft unabhängig machen. Das ist die reinste Luden dorfferei. Das ist der unbeschränkte U- Bootkrieg im Wirts
„ Zurückhaltung"
Berlin , 29. Mai. Der preußische Minister des Innern Dr. Frick hat im Namen des Ministerpräsidenten und der übri sen Minister in einem Runderlaß die preußischen Behörden, Gemeinden. Gemeindeverbände und die Körperschaf ten des öffentlichen Rechts auf die Verfügung des Reichsministers eß hingewiesen. In dieser Verfügung hatte Minister Heß gegen gewisse Erscheinungen Stellung genom men, die mit der bescheidenen, von jedem Parteigenossen und jedem Unterführer nach dem Vorbild Adolf Hitlers zu beachtenden Zurückhaltung nicht vereinbar seien. Der Stellvertreter des Führers der NSDAP. hatte in seiner Verfügung besonders auf Huldigungsadressen, Bildveröffenttürgerschaften, Straßenbenennungen und Beflaggungen bei Ichungen, Geburtstags- und Jubiläumsglückwünsche, EhrenBesuchen aufmerfiam gemacht. Dr. Frid spricht die Erwar tung aus, daß sich die Inhaber öffentlicher Aemter des
Staats und der Gemeinden die begrüßenswerten
rungen von Minister Heß in vollem Umfange au eigen machten. Zugleich hat er angeordnet, daß Um- und Neu benennungen von Straßen nach lebenben Perfo nen nicht mehr stattfinden dürfen.
Die fleinen Bonzen haben sich übrigens nur die Hitler . Göring und Goebbels zum Vorbild genommen, die feit einem Jahre einen Ueberbyzantinismus in Deutschland groß werden ließen.
,, System Klumpfuß"
Amtlich wird mitgeteilt, daß der stellvertretende Kreisleiter des NSDFB.( Stahlhelm) in Eutin , Wilhelm Weſt- phai, habe in Schuzhaft genommen werden müss sen, weil er über Reichsminister Dr. Goebbels unwahre. Behauptungen aufgestellt habe, die geeignet seien, das Ansehen des Ministers zu schädigen.
Hannover , 29, Mai.( Jnpreß.) Ein Ingenieur aus Han nover wurde ins Konzentrationslager gebracht, weil er ge sagt hatte, daß Dr. Goebbels der Ursprung aller Uebel sei, unter denen Deutschland heute leide.
Entweder oder Entweder
Der Konflikt
in der evangelischen Kirche dauert fort
Aus der Bewegung gegen den evangelischen Reichsbischof und die Reichskirche wird berichtet:
Für gestern nachmittag 3 Uhr waren zwölf gemaßregelte beurlaubte Berliner Pfarrer, die dem Pfarrernotbund an gehören, zum Stellvertreter des Reichsbischofs, dem Probst Eckert bestellt. Es sollten ihnen neue Vorschriften bekannt
Terrorisierte katholische Jugend gegeben werden, die sich auf das Abhalten von Gottesdienst
, 29. Mai. Der Regierungspräsident von Trier , Dr. Saassen, hat unter dem 26. Mai eine polizeiliche Anordrung erlassen, die den konfessionellen Jugendvereinen im Interesse der öffentlichen Sicherheit und Ordnung jede Betätigung außerhalb der kirchlichen und religiösen Sphäre untersagt. Insbesondere wird jedes geschlossene Auftreten in der Oeffentlichkeit, das Mitführen von Fahnen und Wimpeln sowie jede sportliche und volfssportliche Betätigung einschließlich des Wanderns in geschlossenen Gruppen verboten. Untersagt wurde schließlich auch das Tragen von Uniformen oder Bundestracht, auch wenn diese durch andere Kleidungsstücke teilweise verdeckt wird.
Trier ist eine ganz fatholische Stadt. Die Herausforderung der katholischen Bevölkerung ist also um so größer.
Eben erst ist in Trier der große Voltstag für das Auslanddeutschtum gewesen. Die katholische deutsche Jugend der Saar marschierte in ihren Uniformen und mit ihren Fahnen auf. Sowohl die Katholiken in Trier wie die des Saargebietes bekommen nun einen Anschauungsunterricht von dem Unterschied zwischen den Regierungsmethoden des„ drit ten Reichs" und denen im Saargebiet.
Vom Reichskommissar
zum ,, Stabshauptabteilungsleiter"
schaftsleben. Das ist die Verzweiflung ausweglofer Bäuerliches Brauchtum" Hasardeure. Niemand glaubt ihnen, und sie selbst sind nicht beschränkt genug, ihre eigene Gewissenlosigkeit zu erkennen. Nur um sich noch eine Weile am Ruder zu halten, sind sie entschlossen, das deutsche Volk noch jahrelang eine Wüstenwanderung durch alle Täler des Elends machen zu lassen. Es ist der Wahnwih der Kriegsjahre, und es ist die Angst vor dem Ende, die aus diesem deutschen Reichswirtschaftsminister sprechen.
Nicht nur für die Welt außerhalb Deutschlands , auch für eine wachsende Mehrheit des deutschen Volkes ist die Bilanz der Hitlerei klar: Jsolierung Deutschlands und Zerstörung seiner Wohlfahrt. Die verbrecherischen Schuldigen dieser katastrophalen Entwicklung müssen gestürzt werden, wenn Deutschlands Weg wieder nach oben gehen soll.
Bestehlt die Juden!
Beschlagnahme jüdischen Vermögens?
London , 28. Mai. ( 3. T. A.) Unter der Ueberschrift Die deutschen Juden gehen finstersten Tagen, entgegen" teilt " Daily Expreß " in einem zweispaltigen Artikel auf Grund spezieller, in Berlin eingeholter Erfundigungen mit, daß die Hitler - Regierung einen Plan zur Beschlagnahme jüdischen Eigentums in Deutschland zwecks Rompenfierung des durch den antideutschen Bontott im Ausland der deutschen Wirtschaft zugefügten Schadens ausarbeitet.
Am schlimmsten, teilt„ Daily Expreß " weiter mit, sei die Lage in den Provinzen, wo jüdische Kinder von ihren Spielfameraden boykottiert werden, die Bauern den jüdischen Geschäftsleuten feine Schulden zurückzahlen, Kunden daran gehindert werden, jüdische Geschäfte zu betreten und SA.Leute vor Kinos jüdischer Besizer Posten stehen und die Besucher verwarnen. Während auf diese Weise sein Geschäft abstirbt, muß der Jude, sogar der verarmte jüdische Arzt und Anwalt, seine Pilicht gegenüber dem Staate in dem gleichen Maße wie früher erfüllen. Not und Elend wachsen unter den Juden. Die wirkliche Tragödie beginnt erst, wenn die Ersparnisse aufgebraucht sind. Ihrer wirtschaftlichen Eri
ſtenz und ihrer Bürgerrechte beraubt, geichmäht, verachtet, bleibt jo schreibt Daily Expreß " vielen deutschen Juden nichts anderes übrig, als dem unmenschlichen. Nat der Beamten zu folgen: Das Beste, das Ihr tun könnt, ist, zu sterben." Das neue Anschwellen der Judenheze gibt den Tieben einen Freibrief, in jüdische Wöhnungen einzudrin gen und jüdisches Eigentum sich anzueignen.„ Daily Grnrek" ist fein projüdisches Organ, sondern pflegt dem Hitler Regime objeftiv gegenüberzustehen. Seine Mitteilung wirfte in London sensationell.
Neuyort, 29. Mai. Nach dem Scheitern der Einigungsverhandlungen in Toledo ( Ohio ) wird allgemein mit dem ( Generalstreif gerechnet. Bisher stimmten von 103 Gewerfschaften 68 für die Ausrufung des Generalstreifs.
Neuyork, 29. Mai. Außer dem Metallarbeiterstreif stehen in den Vereinigten Staaten noch zwei weitere große Streifs in Aussicht. 300 000 Tertilarbeiter wollen in den Ausstand treten, falls die Nira- Anordnung über die Beschränkung der Erzeugung durchgeführt wird. Weiter beabsichtigen die Gummiarbeiter, am Montag den Fabrikanten in Afron ( Ohio ) ihre Forderungen auf Einführung eines Mindestloh= nes und Erhöhung des Stundenlohnes von 40 auf 75 Cents zuzustellen.
In San Diego fam es gleichfalls au Ausschreitungen. 50. Dodarbeiter durchbrachen die polizeiliche Absperrung, um bie Beladung eines Dampfers zu verhindern.
Berlin , 29. Mat. Nachdem das Arbeitsgebiet des Sonderbeauftragten für das bäuerliche Brauchtum, die bäuerliche Sitte und Gesittung im Reichsernährungsministerium auf die Stabshauptabteilung im Stabsamt des Reichsbauernführers übergegangen ist, hat der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft die Beauftragung des Reichsfommissars Erwin Mehner aufgehoben. Meßner ist zum Stabshauptabteilungsleiter im Stabsamt des Reichsbauernführers berufen worden.
Passive Landesverteidigung"
Paris , 29. Mai. Der oberste Ausschuß für passive Landesverteidigung ist am Montag unter dem Vorsiz des Innenministers Sarraut zusammengetreten. der einen Ueberblick über die bisherigen Arbeiten gab und einen endgültigen Plan für die Organisierung der passiven Landesverteidigung zur Annahme brachte. Dieser Plan, der in Kürze der Kammer zur Verabschiedung vorgelegt werden soll,.nthält als wesentlichsten Punft den Grundsatz der pflichtgemäßen Organisierung der passiven Landesverteidigung und die Vertei lung der finanziellen Lasten auf die verschiedenen Verwaltungen. Er enthält außerdem eine Reihe von Sanktionsmaßnahmen für den Fall, daß sich jemand weigert. die Organisierung durchzuführen oder sich an ihr zu beteiligen. Es wurde außerdem ein Unterausschuß eingesetzt, der einen Gesetzesvorschlag über die Reglung der privaten Herstellung, des Verkaufs und der Kontrolle von Gasschußmasken ausarbeiten soll.
in ihren Notkirchen beziehen und außerdem sollten ihnen Pfarrerstellen außerhalb Berlins angeboten werden. Die Pfarrer haben das Erscheinen vor dem Probst gemein= am abgelehnt mit der Motivierung, durch ihr Erscheinen würden sie die Rechtmäßigkeit des Verfahrens gegen fie anerkennen.
Aus der Samaritergemeinde des zwangsweise beurlaubten Pfarrers Harnisch, des Pressechefs des Pfarrernotbundes, ist dem Reichsbischof ein Schriftstück mit 2500 Unterschriften zugegangen, in dem die Unterzeichner die sofortige Wiedereinsetzung des Pfarrers Harnisch verlangen, widrigenfalls sie geschlossen aus der Kirche austreten. Bei den freien evangelischen Synoden in Westfalen haben sämtliche Gemeinden den Kirchensteuerstreit erklärt.
Juden niemals mehr Kassenärzte in Deutschland
Berlin , 28. Mai .( 8TA.) Die Zulassung der Aerzte zur Tätigkeit bei den Krankenkassen wird durch eine vom Reichsarbeitsminister im Reichsgefeßblatt befanntgegebene Ver ordnung neu geregelt. Entsprechend der Beamtengeiezgebung werden nichtarische Aerzte und Aerzte mit nichts arischen Ehegatten nicht mehr neu zugelassen. Schon vorher war die Ausschaltung der nichtarischen Aerzte, soweit sie nicht Frontkämpfer oder seit 1914 niedergelassen waren, er folgt. Für die Zukunft werden Aerzte ferngehalten, die nicht die Gewähr für ein jederzeitiges rückhaltloses Eintreten für den nationalsozialistischen Staat bieten.
2000 Aerzte entlassen!
Berlin , 29, Mai. Von zuständiger Seite wird die Zahl derjenigen früheren Rassenärzte, die auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen als Nichtarier oder wegen fommu nistischer Betätigung von der Kassenpragis aus geschlossen wurden, auf etwa 2000 geschätzt.
Hausklatsch- 1 Jahr Gefängnis
Ein alter Frontsoldat
Der Westdeutsche Beobachter" berichtet:
Die Dummen werden nicht alle, das paßte auch auf den fünfzigjährigen Adolf Maier aus der Blindgasse, der sich wegen Verbreitung von Greuelmärchen vor dem Sondergericht zu verantworten hatte. Er wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt. Mit dem längst abgetafelten Märchen vom Reichstagsbrand, das doch vielen Nacherzählern schon zum Verhängnis geworden ist, worüber die Zeitungen immer wieder berichten mußten, war auch der Angeklagte noch haufieren gegangen. Ueberhaupt die SA. und besonders ihre Führung hatten es ihm angetan, von denen er erzählte, sie sollten auch besser etwas anderes machen, als auf Kosten der Partei ihre Feste zu feiern. Als bei einer anderen Gelegenheit ein Bekannter von ihm die Hakenfreuzfahne hißte, bemerkte er diesem in äußerst verächtlicher Form, er täte auch besser daran, den Lappen wieder hereinzuholen. Einem Arbeiter tischte er das Märchen auf, daß die SA. und ihre Führer zum Teil noch Kommunisten feien. Das alles wollte der Angeklagte gar nicht erzählt haben, sondern, so sagte er, nur aus Gehässigkeit fuchten gen. Das ist aber eine bereits übliche Einlassung der Bes schuldigten vor dem Sondergericht, die fast immer glatt widerlegt wird. So waren auch in diesem Fall die Zeugenaussagen durchaus glaubwürdig. Mit Recht sagte Staatsanwaltschaftsrat Porten, daß der Angeklagte als ein gemeingefährlicher Schwäter angesehen werden müsse. Seine feindselige Einstellung gegen den heutigen Staat habe er durch seine üblen Nedereien zur Genüge bewiesen. Wenn jemand aber heute noch und allen Ermahnungen und Belehrungen zum Troß mit derartigen Greuelmärchen weiter aufwarte, dann bleibe als lebtes Mittel dagegen nur eine harte Strafe, die er mit einem Jahr Gefängnis beantragte. Die Verteidigung stellte es darauf ab, die zum Vorwurf gemachte Staatsfeindliche Einstellung des Angeklagten zu widerlegen, der als Soldat im Felde seine Pflicht getan habe. Mehr oder minder habe es sich wohl nur um an sich harmlosen Hausflatsch gehandelt, der aber bei der gegenseitigen Verfeindung aufgebauscht und ausgeschlachtet worden sei.
..Unverhohlener Meinungsaustausch" in die Sengen jest ins Gefängniß zu brin
Frankreich und England Frankreich und England
London , 29. Mai. Wie der Genfer Reuter- Vertreter meldet, hat bei der gestrigen Zusammenkunft zwischen Simon und Barthou , die auf Ersuchen des französischen Außenministers stattfand, der lettere, der von Marineminister Pietri begleitet war, im Namen des ganzen französischen Kabinetts gesprochen. Es verlautet, daß bei der Unterredung sehr deutlich gesprochen worden sei. Es habe einen ganz unrerhohlenen Meinungsaustausch über die jetzige Lage der Abrüstungsfrage und die in der letzten Zeit von Großbritan nien und Frankreich gespielte Rolle gegeben.
Am Hafen von San Franzisto tam es am Montagabend infolge eines Gerüchtes, daß ein Bermittlungsvorschlag zur Beilegung des Werftarbeiterstreits von den Arbeitern abge= lehnt worden sei, zu schweren Ausschreitungen. Die Streis fenden veranstalteten einen Umzug und rissen einen berits tenen Polizisten, der sie anhalten wollte, vom Pferde. Aus allen Teilen der Stadt wuren Polizeiverstärkungen an Ort und Stelle gefchidt. Die Polizei mußte schließlich mit Tränens gas gegen die Angreifer vorgehen und auch von der Schuß waffe Gebrauch machen. Die Zahl der Schwerverlegten bes trägt acht. Außerdem wurden zahlreiche Personen leicht vers legt.
Das Urteil des Sondergerichts erging antragsgemäß auf ein Jahr Gefängnis.
Hungere und schweige
Nürnberg , 29, Mai.( Jnpreß.) Das Sondergericht Nürnberg- Fürth verurteilte einen Angeklagten, der in einem fürs Ausland bestimmten Brief auf Grund der schlechten deut schen Wirtschaftslage um eine finanzielle Unterstützung gebeten hatte, zu sechs Monaten Gefängnis. Das Gericht meinte, daß der Verurteilte unwahre Behauptungen über Deutschland aufgestellt habe",